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Von Alexander Hartmann
Wenn keine entscheidenden Änderungen vorgenommen werden, droht die Welt über die Klippe zu stürzen, von der es kein Zurück mehr gibt. Und die verbrecherische, wahnsinnige Gruppierung, die die Welt in Richtung Krieg treibt, will uns daran hindern, etwas dagegen zu unternehmen.
Im US-Kongreß hat Korruption und Wahnsinn soweit um sich gegriffen, daß der Abgeordnete Adam Kinzinger (R) aus Illinois einen Gesetzesentwurf eingebracht hat, der die Entsendung von US-Truppen in die Ukraine vorsieht – für den Fall, daß Präsident Biden sie im Fall eines russischen Angriffs mit Bio- oder Chemiewaffen einsetzen wolle, so Kinzinger. Unterdessen reiste eine Delegation von US-Abgeordneten, angeführt von der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, nach Kiew, um sicherzustellen, daß Präsident Selenskyj einen Verhandlungsfrieden nicht einmal in Erwägung zieht, solange eine Flut von Waffen bereitgestellt werden kann, um Rußland bis auf den letzten Ukrainer zu bekämpfen und auszubluten.
Gleichzeitig geht die wirtschaftliche Verwüstung weiter, mit zweistelligen Inflationsraten aufgrund der Finanzialisierung der Wirtschaft, minderwertiger „grüner“ Energie und den imperialen Sanktionen, die sich nominell gegen Rußland richten, aber fast den gesamten Planeten treffen und die Preise für Lebensmittel, Düngemittel, Energie und Rohstoffe in die Höhe treiben.
Angesichts dieser Lage ist die Welt in zwei Gruppen gespalten, aber nicht nach den üblichen Mustern in Rechts und Links, nicht in Demokratie und Autokratie oder ähnlichen Etiketten. Die Spaltung besteht darin, daß auf der einen Seite die Globale NATO steht, die uns an den Punkt der nuklearen Vernichtung und/oder einer Massenhungersnot bringt. Auf der anderen Seite stehen die Länder und Völker, die weiterleben und sich weiterentwickeln wollen. Darüber hinaus gibt es einen großen Teil der Welt, der im Dunkeln tappt – sie wissen nichts von dem, was wirklich vor sich geht, dank der absichtlichen Verdunkelung durch die Medien. Und Millionen von armen Seelen kämpfen ums Überleben.
So beschrieb Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller-Instituts, am 2. Mai die gegenwärtige internationale Situation und fügte unter anderem hinzu, daß es neue Stimmen gibt, die vor der Gefahr warnen:
Zepp-LaRouche stellte fest, dies alles sei „sehr nützlich“, betonte aber, daß es darauf ankomme, die Menschen dazu zu bewegen, aus der Dynamik der geopolitischen Konfrontation auszusteigen. Das ist das Prinzip, das hinter der Petition und dem Dialogprozeß des Schiller-Instituts steht, dessen letzte Konferenz am 9. April Führungspersönlichkeiten aus verschiedenen Nationen und Weltanschauungen versammelte, die gemeinsam auf eine Lösung der Krise hinarbeiten, indem sie nach vorne schauen, um, wie der Titel der Konferenz sagte, „eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen“ zu schaffen.3
Wenn wir unsere Bemühungen auf diese Ebene heben wollen, müssen wir den Menschen die Wahrheit sagen, auch wenn wir unter extremem Druck stehen. Es ist leicht, eine generelle Antikriegshaltung einzunehmen, aber es ist äußerst schwierig, sich gegen Zensur, gesellschaftlichen und beruflichen Druck und Kriegspropaganda zu behaupten. Wer sich der potentiell zivilisationszerstörenden Politik widersetzt, wird als „russischer Propagandist“ denunziert. Wer sich mit Nachdruck dafür einsetzt, das Nachtwandeln in einen Atomkrieg zu stoppen, wird als Putins Marionette verunglimpft.
Wenn man zum Beispiel auch nur sagt, daß es eine „Vorgeschichte“ zu Rußlands Militäraufmarsch in der Ukraine am 24. Februar gibt, bekommt man Ärger. Die Informationskriegsmaschinerie schreibt vor, daß man das Adjektiv „unprovozierte“ Aktion Rußlands verwenden müsse.
Möglicherweise nach dem Vorbild der Ukraine, wo ein Dutzend Parteien verboten, Hunderte von Journalisten und Bürgern sanktioniert und Fernsehsendern genau vorgeschrieben wurde, was sie senden dürfen, werden die NATO-Länder von einer neuen Zensurwelle überrollt. Medienplattformen und Aktivistenblogs werden jetzt geschlossen – nicht nur von Twitter, Facebook oder YouTube, sondern jetzt auch von PayPal, das z.B. ohne Vorwarnung die Konten von Mint Press News, Caleb Maupin und jetzt Consortium News geschlossen hat. Gleichzeitig hat das US-Ministerium für Innere Sicherheit ein „Disinformation Governance Board“ eingerichtet, das den Internetunternehmen noch direktere Anweisungen geben soll, was „Desinformation“ ist und was nicht – nach der unfehlbaren Autorität seiner neu angekündigten Leiterin Nina Jankowicz, die selbst mit der Ukraine und gegen Rußland und Weißrußland im Bereich der Informationskriegsführung gearbeitet hat.
Eine weitere wichtige Wahrheit ist, daß die Behauptung, „ein begrenzter Atomkrieg kann gewonnen werden“, eine böse Lüge ist. Der Experte Ted Postol, emeritierter MIT-Professor, weist darauf hin, daß die „Logik“ beim Einsatz von Atomwaffen darin bestehe, daß der Einsatz einer nuklearen Waffe zum Einsatz aller anderen und damit zur totalen Vernichtung führt. Dennoch wird im Rahmen der globalen Informationskriegsführung die Diskussion über den Einsatz „taktischer“ Atomwaffen vorangetrieben. Zepp-LaRouche faßte die Situation der beiden Seiten in der Welt mit den Worten zusammen: „Was auf dem Spiel steht, ist die Existenz der Zivilisation.“
Das Wissen, daß die Menschheit für etwas Besseres geschaffen ist, die Überzeugung, daß unsere Zukunft im wissenschaftlichen, technologischen und kulturellen Fortschritt liegt, und die bewußte Verpflichtung, sein Leben der Schaffung einer schönen Zukunft der Menschheit in Wohlstand und sinnvoller Arbeit zu widmen – sie verleihen uns die Kraft, uns gegen diesen Krieg und für eine neue Architektur der Sicherheit und Entwicklung für alle Nationen dieses Planeten einzusetzen.
In einem ausführlichen Interview mit dem Autor und Publizisten Daniel Estulin4 äußerte sich die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, zu einer geplanten Konferenz des Schiller-Instituts über „Die Rolle der Jugend beim Aufbau einer neuen internationalen Wirtschaftsarchitektur“:
„Im Wesentlichen ist dies eine Fortsetzung der letzten Konferenz. Denn was wir initiiert haben, ist der Gedanke, daß man eine internationale Sicherheitsarchitektur braucht, die die Interessen sämtlicher Nationen berücksichtigt. Deshalb hatten wir auf der letzten Konferenz Redner aus Rußland, den Vereinigten Staaten, Europa, Indien, Südafrika und Lateinamerika. Es geht um die Idee, daß wir, wenn wir als Menschheit nicht zusammenkommen und uns auf Prinzipien einigen können, die unser aller Überleben garantieren, nicht besser sind als wilde Tiere – wobei selbst wilde Tiere nicht so niederträchtig sind, wie sich manche Menschen manchmal verhalten. Es war also eine sehr produktive Konferenz.
Ich habe die Idee, daß man die internationale Sicherheitsarchitektur auf die Grundlage der gemeinsamen Entwicklung stellen muß, also eine internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur. Denn sobald man sich auf die Entwicklung aller Nationen – Afrika, Lateinamerika, Asien, die ärmeren Teile Europas und die Vereinigten Staaten – geeinigt hat, kann dieses gemeinsame Interesse die Grundlage für eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur bilden.
Auf der nächsten Konferenz geht es also vor allem um die jungen Menschen. Denn wenn man sich in die Lage eines jungen Menschen versetzt - sagen wir in Deutschland, Frankreich, Italien, den Vereinigten Staaten usw. -, sieht die Zukunft nicht sehr rosig aus. Sie sehen den Dritten Weltkrieg, eine kollabierende Wirtschaft, ein kollabierendes Finanzsystem, eine weltweite Hungersnot, eine Pandemie, die noch nicht unter Kontrolle ist. Diese Konferenz will eine Partnerschaft von jungen Menschen aus der ganzen Welt bilden, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen, denn die Zukunft gehört den jungen Menschen. Sie werden im Moment nicht gefragt. Ist es wirklich in ihrem Interesse, daß die Welt in einem thermonuklearen Atompilz aufgeht, gefolgt von einem nuklearen Winter? Junge Menschen sollten mitbestimmen können, wie ihre Zukunft aussieht!
Es gibt so spannende Entwicklungen! Wir stehen zum Beispiel kurz davor, die thermonukleare Fusionsenergie zu entwickeln. Das ist unglaublich, denn wenn wir erst einmal die kommerzielle Kernfusion haben, wird es auf unserem Planeten Energie- und Rohstoffsicherheit geben. Auch die Raumfahrt wird sich wesentlich verbessern, weil wir eine neue Antriebskraft für die Raumschiffe haben. Und dann ist da noch die ganze Idee der Zusammenarbeit im Weltraum: Wir können Monddörfer bauen und schließlich eine Stadt auf dem Mars errichten.
All das sind Dinge, die junge Menschen begeistern. Dorthin kann sich die Menschheit entwickeln, vorausgesetzt, wir kommen aus der gegenwärtigen Krise heraus. Darum wird es auf dieser Konferenz gehen, und ich denke, wir werden viele junge Menschen aus allen fünf Kontinenten dort haben.“5
Nur mit einer solchen Zukunftsperspektive hat die Menschheit eine Zukunft. Schließen Sie sich uns an!
Anmerkungen
1. Eine deutsche Übersetzung dieses Memorandums erschien auf den Nachdenkseiten unter: https://www.nachdenkseiten.de/?p=83432
2. Siehe https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463
3. Die Beiträge der Konferenz und den Aufruf finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts, https://schillerinstitute.com/de/
4. In englischer Sprache, siehe https://vimeo.com/704208930/0bb85d2c8d
5. Diese Konferenz fand nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe am 7. Mai 2022 statt, siehe https://schillerinstitute.com/blog/2022/05/02/invitation-the-role-of-youth-in-creating-a-new-international-economic-architecture/