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Nr. 15-16, 14. April 2022
LaRouche über Zölle und Handel
Der folgende Auszug stammt aus Lyndon LaRouches Aufsatz vom 12. Januar
2004, „Zum Thema Zölle und Handel“.
Das gegenwärtige Geld- und Finanzsystem mit frei schwankenden Wechselkursen
ist hoffnungslos bankrott. Es muß für die notwendigen Verwaltungs- und
Reorganisationsmaßnahmen unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Praktisch
keines der führenden Bankinstitute Westeuropas und Amerikas (neben anderen
Fällen) ist derzeit nicht implizit bankrott. Daher muß das erste, unmittelbarste
Ziel der Intervention souveräner Regierungen die Stabilität der normalen
Funktionen der Gesellschaft sein; das zweite, kurz- bis mittelfristige Ziel muß
eine Steigerung der produktiven Beschäftigung auf ein Niveau sein, das
ausreicht, um die Leistungsbilanzen der Nationen ins Gleichgewicht zu bringen;
das dritte Ziel muß die Aushandlung einer Reihe langfristiger
protektionistischer Vertragsvereinbarungen über Kredite, Zölle und Handel
zwischen einer Reihe führender Nationen sein. Die letztgenannten Abkommen
sollten eine bis zwei Generationen umfassen, was Kapitalzyklen von
fünfundzwanzig bis fünfzig Jahren entspricht.
Die Möglichkeit einer Erholung von dem Zustand, der uns gegenwärtig durch die
Kombination des IWF-Systems mit schwankenden Wechselkursen und dem wild
ausbrechenden Verhalten der Zentralbanksysteme der Nationen hinterlassen wurde,
hängt von einer massiven Aufstockung der langfristigen Kredite für die
Kapitalbildung ab, wobei der Schwerpunkt zunächst auf der Kapitalbildung in der
grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur liegt. Um ein solches
Expansionsprogramm über zwei Generationen hinweg aufrechtzuerhalten, wie wir es
tun müssen, ist ein System erforderlich, in dem die grundlegenden Kreditkosten
nicht höher sein dürfen als 1-2% einfache Zinssätze. Dies kann nur unter
Bedingungen erreicht werden, die durch ein monetäres Finanzsystem mit festen
Wechselkursen definiert sind. Das bedeutet also ein „Goldreservesystem“, keine
Wiederbelebung eines „Ehrliches Geld“-Goldstandardsystems nach britischem
Vorbild (oder dem des verrückten Ezra Pound). Es bedeutet auch ein System
langfristiger Handels- und Zollvereinbarungen zwischen den Nationen, das mit
Zielen wie dem langfristigen Wachstum der Kapitalbildung vereinbar ist.