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Im Oktober 2020 wurde Richard Moore Chef des supergeheimen Geheimdienstes des Vereinigten Königreichs, bekannt als MI6. Aber erst gut ein Jahr später, am 30. November, hielt er seine erste öffentliche Rede, und er wählte dafür das International Institute of Strategic Studies (https://www.sis.gov.uk/richard-moore-first-public-speech.html).
In seiner Rede, die er dem „Spionagegeschäft“ im digitalen Zeitalter widmete, legte Moore die „großen vier“ Prioritäten seiner Spionagebehörde dar, nämlich Rußland, China, Iran und den internationalen Terrorismus. Rußland sei eine „akute Bedrohung“ für das Vereinigte Königreich. Moskau ermorde Menschen, setze Cyberangriffe ein und versuche sich in demokratische Wahlen in anderen Ländern einzumischen. (Wir fragen: Ist das nicht genau das, wofür Großbritannien und die USA berüchtigt sind?) Deshalb „müssen wir und unsere Verbündeten und Partner den russischen Aktivitäten, die gegen das internationale regelbasierte System verstoßen, entgegentreten und sie unterbinden“. Teil dieses Systems sei die Verteidigung der Ukraine und die Weigerung, die Krim als Teil Rußlands anzuerkennen.
China sei „ein autoritärer Staat mit anderen Werten als unseren“, und seine Geheimdienste „sind äußerst fähig und führen weiter großangelegte Spionageoperationen gegen Großbritannien und unsere Verbündeten durch“. Darüber hinaus setzten die chinesischen Behörden Kontroll- und Überwachungstechnologien nicht nur im eigenen Land ein, sondern exportierten sie zunehmend an andere Regierungen, um „das Netz der autoritären Kontrolle rund um den Planeten auszuweiten“.
Bei früheren Gelegenheiten hatte Moore erklärt, in der britischen Außenpolitik stehe der „Klimanotstand“ an erster Stelle. Im April hatte er bestätigt, daß MI6-Agenten die größten Umweltverschmutzer der Welt (gehören die USA dazu?) überwachen – mutmaßlich in der Absicht, verdeckte Operationen zu starten, um sie zur Einhaltung internationaler Verpflichtungen zu bewegen.
Schließlich noch etwas zum Kampf gegen den Terrorismus bzw. soviel davon, wie der „Superspion“ in der Öffentlichkeit zugeben will: Moore erklärte, daß der MI6 weiterhin Agenten in den gefährlichsten Organisationen der Welt rekrutiere, um terroristische Gruppen zu schwächen und ihre Ausbreitung zu verhindern. Nun, das ist eine gewaltige Untertreibung, wenn man weiß, daß London seit Jahrzehnten als Rekrutierungszentrum für den internationalen Terrorismus dient, insbesondere für den sog. „islamischen“ Terrorismus – daher der Spitzname „Londonistan“.
eir