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Neue Solidarität
Nr. 47, 25. November 2021

Damit die Menschheit unsterblich sein kann:
Mobilisiert alle moralischen Ressourcen!

Wie können wir die moralischen Ressourcen mobilisieren, um die Menschheit aus ihrer gegenwärtigen Krise herauszuführen? Noch nie gab es einen Moment in der Geschichte, in dem die Existenz der Zivilisation so bedroht war und in dem die Kraft der Kreativität und der Liebe, die den Menschen vom Tier unterscheidet, so sehr von der Weltbevölkerung gefordert war, damit die Menschheit als einzigartige, als imago viva Dei - lebendiges Abbild Gottes – geschaffene Spezies überleben kann. Und so war es angemessen, daß die internationale Konferenz des Schiller-Instituts am 13. und 14. November zum Thema „Alle moralischen Ressourcen der Menschheit müssen mobilisiert werden: Die Menschheit muß die unsterbliche Spezies sein“ mit dem Lied Von ewiger Liebe von Johannes Brahms eröffnet wurde, vorgetragen von der Sopranistin Lisa Bryce.

Es folgte ein Videoausschnitt aus einer Rede, die Lyndon LaRouche am 2. Juli 2011 in Deutschland gehalten hatte. Darin befaßte er sich mit der besonderen Rolle der Menschheit im Universum:

Die Grundsatzrede hielt dann Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, und sie begann mit einem „Gedankenexperiment“:

Sie zählte einige dieser Fehler auf: unser Finanzsystem der Spekulation zu überlassen, die grundlegende Infrastruktur und den Ausbau der Landwirtschaft zu vernachlässigen, Krieg um des Krieges willen zu führen und dabei Rußland und China eher zu Feinden als zu Freunden zu machen, die Gesundheitsversorgung zu privatisieren, Häßlichkeit und Perversität als alltägliche „Unterhaltung“ zu fördern und gefälschte Wissenschaft über das Klima zu verbreiten.

Doch eine solche ehrliche Aufarbeitung unserer Fehler sei unwahrscheinlich, „denn bisher haben die Institutionen des Westens trotz eines politischen Versagens nach dem anderen keinerlei Fähigkeit gezeigt, ihre Fehler zu erkennen, zuzugeben und entsprechend zu korrigieren. Infolgedessen ist es wahrscheinlicher, daß das gesamte transatlantische System kurz vor dem Zerfall steht.“

Aber, so Zepp-LaRouche, „auch wir im Westen können die Integrität und die moralische Statur zurückgewinnen, die wir brauchen, um aus dieser Krise herauszukommen. Nehmen wir alle großen Denker und Philosophen unserer Traditionen zu Hilfe, um uns gemeinsam an dieser Aufgabe zu beteiligen.“ Wenn sich der Westen beim größten Infrastruktur-Aufbauprojekt der Geschichte, der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI), mit China zusammenschließe, könnten wir ein neues Paradigma für die Menschheit schaffen.

Sie schloß: „Es ist eine Herausforderung an alle ernsthaften Wissenschaftler auf der ganzen Welt zu untersuchen, warum Lyndon LaRouche mit seiner Vorhersage des Zeitpunkts und des Charakters der gegenwärtigen, weltweiten Finanz-, Geld- und Wirtschaftskrise so richtig lag, und auch seine Methode der physikalischen Ökonomie zu erforschen, wenn wir unseren Planeten so entwickeln wollen, daß er für alle Menschen lebenswert ist und in der Zukunft gedeihen kann. In diesem Sinne laßt uns in der freudigen Annahme handeln, daß wir die einzigartig schöpferische Spezies im Universum sind und daß wir keine ,Erdlinge‘ sind, sondern die potentiell unsterbliche Spezies im Universum.“

Kann eine strategische Krise vermieden werden?

In der ersten Vortragsrunde sprach auch Frau Chen Xiaohan, die stellvertretende Generalsekretärin der Chinesischen Volksvereinigung für Frieden und Abrüstung, zum Thema „Beziehungen zwischen Großmächten und globale Entwicklung“. Sie erklärte: „Die ganze Welt ist in eine Zeit der Turbulenzen und Veränderungen eingetreten… Die neue Situation bringt neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen mit sich.“ Sie rief alle Nationen und insbesondere die Großmächte dazu auf, für die Entwicklung aller Nationen zusammenzuarbeiten.

Dabei ging sie auch auf die unterschiedlichen Auffassungen von „Demokratie“ im Westen und in China ein: „Wie Präsident Xi Jinping betont hat, dient die Demokratie weder der Dekoration noch der Zurschaustellung, sondern der Lösung der Probleme, die die Menschen zu lösen haben. Die Demokratie ist das Recht aller Völker und nicht das Monopol einiger weniger Nationen. Ob ein Land demokratisch ist oder nicht, sollte von seiner eigenen Bevölkerung beurteilt werden, nicht von einigen wenigen Außenstehenden; es sollte von der internationalen Gemeinschaft beurteilt werden und nicht von einigen wenigen Selbstgerechten... Es ist undemokratisch, die bunten politischen Systeme der Welt mit einem einzigen Maßstab zu messen und die bunten politischen Zivilisationen der Menschheit mit eintönigen Augen zu betrachten.“ Chen beschrieb die Beteiligung der chinesischen Bevölkerung auf allen Ebenen der lokalen, regionalen und nationalen politischen Diskussionen und die Wahl der Staatsführung.

Sie hob auch die „Globale Entwicklungsinitiative“ hervor, die Präsident Xi Jinping bei der Generaldebatte der 76. Sitzung der UN-Generalversammlung vorgeschlagen hat; diese „ruft zur Einhaltung des Konzepts auf, die Entwicklung an die erste Stelle zu setzen und die Menschen an die erste Stelle zu setzen“, sowie „zu einer gleichberechtigteren und ausgewogeneren globalen Entwicklungspartnerschaft, um den Entwicklungsländern neue Impulse zur Beschleunigung der Entwicklung zu geben“.

Zwei hochrangige russische Vertreter sprachen die extremen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland an und forderten dringend Maßnahmen, durch Kooperation einen Krieg zu verhindern. Botschafterin Anna Ewstignejewa, Stellvertretende Ständige Vertreterin der Mission der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, sprach die Situation in Afghanistan an, wo nach dem raschen Abzug der US-Streitkräfte niemand, auch nicht die Taliban, darauf vorbereitet ist, die nach 20 Jahren Krieg zerfallenden Strukturen zu bewältigen. Wenn man es zulasse, daß Afghanistan „in den Abgrund stürzt“, könne das die ganze Region mitreißen. Die „Erweiterte Troika“, in der die USA, Rußland, China und Pakistan zusammenarbeiten, müsse nun aktiv werden, um die Gelder des afghanischen Volkes freizugeben, die Sanktionen zu beenden und beim Wiederaufbau der Wirtschaft zu kooperieren.

Dr. Andrej Kortunow, Generaldirektor des Russischen Rates für Internationale Angelegenheiten (RIAC), fragte: „Gibt es einen Weg für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Rußland?“ In seiner eher zurückhaltenden Rede über die extremen Provokationen von US- und NATO-Streitkräften vor Rußlands Grenzen verwies Kortunow auf das Vermächtnis des großen deutschen Dichters und Philosophen Friedrich Schiller, der uns alle mahnte: „Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf; leiste deinen Zeitgenossen, was sie bedürfen, nicht was sie loben.“ Die jüngsten, kleinen Schritte in Richtung Zusammenarbeit mit der Biden-Administration in den Bereichen Rüstungskontrolle, Nichtverbreitung von Atomwaffen und Cyber-Gespräche seien wichtig, aber es habe keine Durchbrüche gegeben, keine wirkliche Veränderung zum Besseren. Ein „Neustart“ sei unmöglich, weil die USA Rußland immer noch sehr viel vorwerfen, was nicht der Wahrheit entspricht. Die nächsten Monate seien kritisch, er sieht allerdings keine dramatischen Veränderungen bis 2024, wenn es einen „Generationswechsel“ im Weißen Haus und im US-Kongreß geben könnte. Das Überleben in dieser Krise erfordere die Anerkennung eines „globalen Gemeinguts“.

Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Landessenator von Virginia und ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon, sprach über „Die Beziehungen zwischen den USA und China: Potential für Kriegsvermeidung und Zusammenarbeit“. Er gab einen Überblick über die Öffnung Chinas nach Präsident Nixons Besuch im Jahr 1972 und den enormen Nutzen, den Chinas Aufstieg den USA ebenso wie China und der ganzen Welt bringt, und warnte vor der zunehmenden Anti-China-Hysterie. Provokationen rund um Taiwan drohten den Weltfrieden zu untergraben, ebenso wie die abstrusen Lügen über die Uiguren. Die mit Al-Kaida verbundenen Terroristen unter der uigurischen Bevölkerung seien vor allem durch ein umfangreiches Bildungsprogramm für junge Uiguren in vorübergehenden Internierungslagern und durch die wirtschaftliche Entwicklung der Region besiegt worden.

Dr. George Koo, Vorsitzender der Burlingame Foundation und ein führender Sprecher der chinesisch-amerikanischen Gemeinschaft, sprach zum Thema: „Das Überleben unserer Welt hängt davon ab, ob die USA und China miteinander auskommen können“. Er ging nacheinander die vielen Vorwürfe durch, die gegen China erhoben werden, und zeigte auf, daß sie falsch und eigennützig, aber auch sehr gefährlich sind. Mit den Übergriffen des FBI gegen in den USA tätige chinesische Wissenschaftler schössen sich die USA selbst in den Fuß. Koo geht davon aus, daß China die USA bald wirtschaftlich und wissenschaftlich-technisch überholen wird, es liege aber im Eigeninteresse der USA, sich an der Gürtel- und Straßen-Initiative zu beteiligen, anstatt zu versuchen, sie einzudämmen oder sogar damit zu konkurrieren.

Der ehemalige NSA-Analyst Kirk Wiebe gab einen Überblick über die Arbeit, die er zusammen mit seinem Kollegen Bill Binney bei der Entlarvung des Russiagate-Schwindels geleistet hat: „Die Behauptung, Rußland hätte das Demokratische Nationalkomitee gehackt, wurde in keiner Weise durch Beweise untermauert.“ Wenn man zugelassen hätte, daß Julian Assange und Edward Snowden das amerikanische Volk informieren, dann hätte die US-Bevölkerung die Regimewechsel-Kriege nicht unterstützt.

Die Wissenschaft der physischen Ökonomie

Die zweite Vortragsrunde wurde vom Baß Kevin Thompson, begleitet von Dura Jun, mit einer Arie aus Mendelssohns Oratorium Elias eröffnet. Das Hauptreferat hielt der EIR-Wirtschaftsredakteur Paul Gallagher, der darstellte, wie die sich nun ausbreitende Hyperinflation absichtlich geschaffen wurde. Dabei verwendete er Lyndon LaRouches Tripelkurve, die „Typische Kollapsfunktion“, um das massive Gelddrucken insbesondere nach 2008 nachzuvollziehen. Auf der berüchtigten Banker-Konferenz in Jackson Hole 2019 hätten dann Mark Carney und die BlackRock-Gruppe einen „Regimewechsel“ im westlichen Finanzsystem angekündigt. Dies sei auf der COP26 in diesem Monat in Glasgow formell beschlossen worden, wo dieselben Leute ein westliches Bankenkartell schufen, um die Kontrolle über souveräne Regierungen zu übernehmen und ihnen die Kreditpolitik in den Bereichen Energie, Industrie und Landwirtschaft zu diktieren und produktive Investitionen zugunsten einer neuen, „grünen“ Blase abzuschneiden. Ihre Hoffnung sei dabei, das kollabierende, westliche Bankensystem noch ein wenig länger zu retten, während man gleichzeitig durch eine massive Abwertung des Dollars die Schulden beseitigt.

Gallagher zeigte auf, wie auf die Inflation von 11%, die zum Crash von 2008 führte, bis 2019 eine Inflation von fast Null folgte, nun jedoch ein plötzlicher Anstieg auf 30% seit 2019 und auf 125% allein von Juli bis Oktober. Diese faschistische Politik werde ebenso scheitern wie die des Nazi-Finanzministers Hjalmar Schacht und nur die Einführung einer Bankentrennung (Glass-Steagall) könne den Zusammenbruch des westlichen Finanzsystems verhindern.

Es folgte ein Abschnitt über Afghanistan, beginnend mit Pino Arlacchi, der in den Jahren 2000-2001 als Drogenbeauftragter der UN erfolgreich mit den Taliban verhandelte, um die Opiumproduktion fast vollständig zu beenden. Er betonte, die heutige US-Politik scheine darauf abzuzielen, die Bevölkerung auszuhungern, um einen Regimewechsel herbeizuführen – ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Sinne des Völkerrechts.

Amna Malik aus Pakistan, Präsidentin des Zentrums für pakistanische und internationale Beziehungen (COPAIR), beklagte die humanitäre Katastrophe, die sich in Afghanistan abspielt, und forderte Maßnahmen, darunter eine „Geberkonferenz“, um die notwendigen Mittel aufzubringen. Sie rief die „Erweiterte Troika“ – USA, Rußland, China und Pakistan – dazu auf, gemeinsam Sofortmaßnahmen zu ergreifen.

Dr. Shah Mehrabi, jetzt Professor in den USA, aber auch Mitglied des Gouverneursrats der afghanischen Zentralbank (seit 2002) und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, betonte, daß sich die Lage in seinem Land schon lange vor dem Abzug der US-Truppen am 15. August und der Machtübernahme der Taliban verschlechtert habe. Die Einstellung aller ausländischen Hilfen, die während der US/NATO-Besatzung 60% der Wirtschaft gestützt hatten, bringe die afghanische Wirtschaft zum „völligen Stillstand“. Er rief zur sofortigen Zusammenarbeit mit den Taliban auf. Die Taliban hätten nicht versucht, die in der Zentralbank verbliebenen Gelder zu beschlagnahmen, sondern hätten im Gegenteil 50 Mio.$ Bargeld aus korrupten Machenschaften in Häusern früherer Regierungsbeamter beschlagnahmt und der Zentralbank übergeben, was die Behauptung der US-Regierung widerlege, sie gäbe das Geld des afghanischen Volkes nicht frei, weil man den Taliban nicht trauen könne.

Iliad Alexander Terra, Gründer und Präsident des Council on Global Relations, sagte, einige Afghanen seien heute so verzweifelt, daß sie ihre Kinder für Lebensmittel verkaufen. In Afghanistan herrsche seit 40 Jahren Krieg, aber die Zerstörung dieser einst blühenden Region gehe auf das „Great Game“ zwischen dem britischen und dem russischen Imperium im 19. Jahrhundert zurück. Er rief die internationale Gemeinschaft und die afghanische Diaspora auf, mit dem Schiller-Institut zusammenzuarbeiten, um die notwendigen Kräfte zur Rettung des Landes zu mobilisieren.

Dennis Small, Iberoamerika-Redakteur von EIR, enthüllte das enorme Wachstum der Drogenproduktion und des Drogenkonsums im letzten Jahrzehnt unter dem als „Dope, Inc.“ („Drogen-GmbH“) bekannten Bankenkartell, das den internationalen Drogenhandel lenkt. Marihuana sei heute aufgrund der Legalisierung in den meisten US-Bundesstaaten die Droge mit dem größten Mengen- und Geldwert. Sowohl Afghanistan als auch Haiti befänden sich wegen der Macht von Dope Inc. in einem totalen Zusammenbruch, wobei die Banken dies nicht nur „zulassen“, sondern steuern und die dringend benötigte Hilfe verhindern. Er zeigte auf, daß nur eine wirtschaftliche Entwicklungspolitik, die Arbeitsplätze für die jungen Menschen schafft, die Voraussetzungen dafür schaffen kann, die kriminellen Banden, die Haiti und andere Länder der Welt beherrschen, zu zerschlagen.

Im weiteren Verlauf dieser Vortragsrunde lieferten etwa ein Dutzend weitere Redner kürzere Beiträge über die Krise in Haiti, den Kampf gegen die Armut, den Kampf für ein modernes Gesundheitssystem in allen Ländern und die Krise der Landwirtschaft.

Das Universum kennt keine Grenzen des Wachstums

Die dritte Vortragsrunde wurde eröffnet mit Beethovens Lied „Abendlied unter‘m gestirnten Himmel“, gesungen von dem Tenor John Sigerson und begleitet von Margaret Greenspan.

Jason Ross, führendes Mitglied der amerikanischen LaRouche-Organisation, zeigte in seiner Grundsatzrede, daß der verrückte „Grüne New Deal“ und die entwicklungsfeindliche Politik nicht von den denkfaulen „Linken“ und gehirngewaschenen Kindern kommen, die auf der Straße demonstrieren, sondern von den höchsten Ebenen der Oligarchie, die über globale Bankenkartelle die Wirtschaftspolitik betreibt, die diese malthusianische Zerstörung der Menschheit durchsetzen soll. Lyndon LaRouche habe diesen grünen Völkermord schon vor langer Zeit mit der Geschichte von Prometheus verglichen, der von den Göttern des Olymp gefoltert wird, weil er das „Verbrechen“ beging, den Menschen die Kraft des Feuers zu geben.

Dr. Augustinus Berkhout, emeritierter Professor für Geophysik an der Technischen Universität Delft und Mitglied der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften, präsentierte seine eindringliche „Botschaft an die jungen Menschen auf der COP26“. Die in Glasgow versammelten „stinkreichen“ Oligarchen redeten der Jugend ein, ihre Eltern und Großeltern hätten eine „Katastrophe“ angerichtet, indem sie neue wissenschaftliche Prinzipien entdeckten, die einen höheren Lebensstandard der Bevölkerung ermöglichten. Die Behauptung, das zerstöre den Planeten und die Zukunft der jungen Menschen, sei eine Lüge. Unter dem Titel „Liebe Jugendliche, bitte wacht auf“ präsentierte Berkhout sieben Punkte, u.a. die Tatsachen, daß CO₂ für den Planeten und die Menschheit sehr nützlich ist, daß es praktisch keine Auswirkungen auf das Klima hat und daß Klima und Umwelt verschiedene Dinge sind. Weil dieser Betrug in unseren Schulen und in den Medien verbreitet wird, stecke die Wissenschaft selbst in einer Krise.

Prof. Sergej Pulinez vom Weltraumforschungsinstitut in Moskau und der Russischen Akademie der Wissenschaften sprach zum Thema „Erdbebenvorhersage an den Grenzen der Wissenschaft“. Er ging dabei sowohl auf die bahnbrechenden weltraumgestützten Techniken zur Erdbebenvorhersage ein als auch auf die Frage, warum die „etablierten“ Seismologen behaupten, solche Vorhersagen seien unmöglich.

Prof. Carl Otto Weiß, Direktor und Professor (a.D.) der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, entlarvte die wiederholten „Vorhersagen“, die Welt würde bis zu einem bestimmten Datum untergehen, was nie geschehen ist. Er ließ die Geschichte der Menschheit Revue passieren, von der Steinzeit über die Bronzezeit, die Eisenzeit, das Jäger- und Sammlerparadigma, die Dampfmaschine, den Verbrennungsmotor bis hin zur Kernkraft und schließlich zur Kernfusion, und zeigte, daß jede Entdeckung einer neuen Technologie die für die Menschheit wertvollen Ressourcen neu definierte, d.h. daß es so etwas wie „begrenzte Ressourcen“ nicht gibt.

Dr. Kelvin Kemm, Atomphysiker und ehemaliger Vorsitzender der South African Nuclear Energy Corporation, präsentierte ein „Post-Mortem von COP26: Beendet den Ökokolonialismus durch Klimawahrheit“. Er sagte, Energie sei die Grundlage jeder Wirtschaft, und die ständige Litanei „Wissenschaftler sagen, daß Kohlenstoff die globale Erwärmung verursacht“ stamme nicht von Wissenschaftlern, sondern von den Medien, Bankern und Politikern, die wollen, daß wir diese Lüge glauben. Die Treibhausgase hätten durch die Erwärmung des Planeten das Leben auf der Erde erst möglich gemacht, aber Kohlenstoff habe im Grunde nichts damit zu tun. Tatsächlich sei es wissenschaftlich offensichtlich, daß Klimaerwärmungen, die durch Schwankungen der Sonnenzyklen und galaktische Variationen verursacht werden, tendenziell zu einem Anstieg des Kohlenstoffs führen – und nicht umgekehrt.

Mike Thompson, ein Meteorologe, der heute Senator im US-Bundesstaat Kansas und dort Vorsitzender des Senatsausschusses für Versorgungsbetriebe ist, sagte: „Stoppt den Mißbrauch der Wissenschaft als Waffe“. Er erinnerte sich, wie Vizepräsident Al Gore 1997 Meteorologen, darunter auch er selbst, ins Weiße Haus einlud, um mit seiner Lüge über den Kohlenstoff hausieren zu gehen. Die meisten hätten die Lüge geschluckt, aber er nicht, und seitdem hat er die Wahrheit über die Milankovic-Zyklen und das Klima erforscht und verkündet.

Franco Battaglia, Professor für Physikalische Chemie an der Universität Modena in Italien und Mitglied des Initiativkomitees der Petition zur anthropogenen globalen Erwärmung vom Juni 2019, wies nach, daß die Nobelpreisträger, die angeblich „bewiesen“ haben, daß die globale Erwärmung durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, nachweislich falsche Computermodelle verwendet haben. Dies habe er zusammen mit anderen nachgewiesen, indem sie diese Modelle daraufhin testeten, ob sie frühere Klimaveränderungen wie die römische Erwärmung und die Kleine Eiszeit „vorhersagen“ konnten, und die Modelle versagten völlig – garbage in, garbage out – „Wenn man Müll hinein programmiert, kommt Müll heraus.“

Die Schönheit der wahren menschlichen Kultur

Die vierte Diskussionsrunde begann mit einer Aufführung des Spirituals He's Got the Whole World in His Hands in einem Arrangement von Moses Hogan, gesungen von der Altistin Linda Childs, begleitet von Dura Jun. Dann folgte eine Aufführung des letzten Satzes, „Agnus Dei“, aus Beethovens monumentaler Missa Solemnis, dargeboten vom Chor des Schiller-Instituts in New York City. Die Messe wurde während des Pandemie-Lockdown in der Form aufgeführt, daß jeder Sänger seinen Part allein aufnahm und sie elektronisch zu einer gemeinsamen Aufführung zusammengefügt wurden. Der letzte Teil, „Dona Nobis Pacem“ – Gib uns Frieden – war ein passender letzter musikalischer Beitrag für diese historische Konferenz.

Jacques Cheminade, Präsident der mit der LaRouche-Bewegung verbündeten Solidarité et Progrès in Frankreich, eröffnete das Podium mit einer Demonstration des Verfalls der westlichen Kultur durch die Verherrlichung von mutwilligem Töten, extremer Gewalt und sexueller Perversität in Videospielen und im Fernsehen. Als konkrete Beispiele bezog er sich auf das von Königin Elisabeth gelobte Game of Thrones und die südkoreanische Serie Squid Game. Er brachte das mit dem von H.G. Wells geförderten Universalfaschismus nach dem Ersten Weltkrieg in Verbindung, der kulturellen Pessimismus auslöste. Dem setzte Cheminade den kulturellen Optimismus als die wahre Natur des Menschen entgegen.

Prof. Zaher Wahab, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften und ehemaliger Berater des afghanischen Ministers für Hochschulbildung, sprach über die allgemeine Krise in seiner Wahlheimat USA und über die Zerstörung seines Heimatlandes Afghanistan. Er war vor einem halben Jahrhundert zum Studium in die USA gekommen und geblieben, und er brachte sein Entsetzen und seine Abscheu über den Niedergang des Landes seither und die „höchst irrationale und antiwissenschaftliche“ Ideologie zum Ausdruck, die heute im Land herrscht und sogar die Gefahr eines Atomkriegs mit sich bringt.

Drei Pädagogen aus den USA, China und Deutschland sprachen über den Zusammenbruch des Bildungswesens im Westen und verglichen dies mit dem Bildungssystem in China. Denise Rainey, eine pensionierte Pädagogin und Schulleiterin aus Rochester im Staat New York, die im Rahmen eines Bildungs-Austauschprogramms in China war, beschrieb leidenschaftlich den Optimismus, den Enthusiasmus und die Strenge des Bildungswesens in China, wo auch die Familien eng in die Schulbildung ihrer Kinder eingebunden sind, im Gegensatz zu der Demoralisierung und Verdummung im Bildungswesen der USA.

Xu Wang, geschäftsführender Dekan des Boao Culture and Creativity Institute in China, sprach über „Ästhetische Bildung in China“ und beschrieb ein Projekt, bei dem 6- bis 10-jährige Schüler nach ihren eigenen Vorstellungen über Bildung „Schulen der Zukunft“ entwarfen. Einige bauten Modelle aus verschiedenen Materialien, andere entwarfen sie am Computer. An dem Wettbewerb nahmen Hunderte von Schülern teil, die in Teams arbeiteten und erstaunliche Ergebnisse erzielten.

Prof. Dr. Ole Döring, ein deutscher Sinologe und Philosoph, der sowohl in Deutschland als auch in China lehrt, lobte die aufgeweckten und enthusiastischen Schüler und Studenten in China und gab einen Überblick über philosophische und erzieherische Traditionen dort. Dies gehe zurück auf Konfuzius, Menzius und das Genie Zhu Xi aus dem 12. Jahrhundert, der das System der universellen Prüfungen in Philosophie, Wissenschaft, Poesie und Musik als Qualifikationsvoraussetzung für die politische Führung entwickelte. Er verglich die Ideen von Konfuzius und Schiller als die Wurzeln, die wir wiederherstellen müssen, um den derzeitigen Verfall von Kultur und Bildung umzukehren.

Diane Sare, die die Runde moderierte, sprach über den moralischen Wandel in den USA, der sich 1955 beim Busboykott von Montgomery vollzog, und wie dies Bürger und besonders junge Menschen veränderte, indem sie an einer auf moralischen Wahrheiten beruhenden Aktion teilnahmen. Sie schlug ein „Jugendkorps“ für die heutige Generation junger Menschen vor, das die in den USA und in der ganzen Welt benötigte medizinische Notversorgung als moralische Erfahrung gegen den kulturellen Verfall bereitstellt.

Helga Zepp-LaRouche schloß die Konferenz mit einem Appell an die Amerikaner, etwas über andere große Kulturen zu lernen. Sie erinnerte daran, daß Lyndon LaRouche in den 60er Jahren in vielen Artikeln davor warnte, daß die „Rock-Drogen-Sex-Gegenkultur“ die kognitiven Fähigkeiten der Bevölkerung zerstören würde. Wie man heute sehe, habe das libertäre „Alles ist erlaubt“ genau das bewirkt. Wir brauchen eine Renaissance, die das beste aus allen Kulturen der Menschheitsgeschichte aufgreift und sich mit der Beziehung des Menschen zum Universum, dem Naturrecht und der Schönheit befaßt. Sie rief dazu auf, ihr „Ibn-Sina-Projekt“ für Afghanistan und für die Menschheit zu unterstützen, um alle Kulturen auf die Ebene der Kreativität und Schönheit zu heben.

eir/ah