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Sind die Wolken voll
Und läßt der Stürme Herr
Die lauten Winde tief
Aus seinem Busen fegen
Wie Herolde
Eines schrecklichen Unglücks,
Dann stöhnt das Herz
In sich selbst hinein;
Und die Lieder stocken,
Dieweil die Tränen fallen,
Und Stille süßer scheint als Sang.
Oh, wenige nur sind auf dem Weg
Die singen, ist der Himmel grau!
– Die Wiesenlärche
von Paul Laurence Dunbar
Ich traf Tom zum ersten Mal 2015 auf der 10. Klimawandel-Konferenz des Heartland-Instituts in Washington, wo er einen Diavortrag darüber hielt, daß uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt und das Meer nicht ansteigt. Er ging herum und verteilte seine Visitenkarte an alle an meinem Tisch. Wir trafen uns wieder in der Halle und stellten bald fest, daß wir verwandte Seelen waren – wir wurden beide in Holland unter der Nazi-Besatzung geboren; seine Familie emigrierte 1948 in die USA. Der Name Wysmuller ist die anglisierte Form des niederländischen Wijsmuller.
Tom besuchte öffentliche Schulen in New York City und machte 1961 seinen Abschluß an der Bayside High School. Seine ersten Jobs waren Sommerjobs in den Niederlanden, wo er im familieneigenen Hochseeschlepper- und Bergungsunternehmen sowie als Meteorologe beim niederländischen Wetteramt arbeitete. Anschließend besuchte Tom die New York University (NYU, Bachelor 1966), die New School for Social Research, die Long Island University und die Stanford University. Seine Verbindungen zur NYU blieben eng, er wurde Direktor und amtierender Präsident ihrer Medallion Society und schließlich Präsident und jahrzehntelang Direktor der Alumni-Vereinigung aller Fakultäten der NYU. 2017 arrangierte Tom einen Vortrag von Jason Ross, einem wissenschaftlichen Berater des Schiller-Instituts, an der NYU Tandon School of Engineering über die Neue Seidenstraße.
Im Jahr 1968 war Tom eine von neun Personen, die durch mehrere landesweite Prüfungen für ein gehobenes Praktikum bei der US-Weltraumbehörde NASA ausgewählt wurden. Er arbeitete vor, während und nach den Mondlandungen bei der NASA. Seine Programmierfähigkeiten waren in der gesamten Behörde so bekannt, daß er zeitweise der jüngste Mitarbeiter war, der jemals in den Rat der NASA für behördenweite Computerdienste (Source Selection Board) gewählt wurde.
2009 war er Mitbegründer der NASA-Forschungsgruppe The Right Climate Stuff, kurz TRCS. Er betrachtete es als eine seiner größten Errungenschaften, als er 2018 die Diskrepanz zwischen dem Meeresspiegelanstieg, den die Satelliten der Universität von Colorado und der NASA meldeten, und den an Land gemessenen Gezeitenpegeln aufklärte. Seine „Reverse-Engineering“-Technik belegte, daß der viel höhere Meeresspiegelanstieg, den die Satelliten im Vergleich zu den weltweiten Pegelmessungen meldeten, auf einen Programmierfehler zurückzuführen war.
Tom war zutiefst besorgt um die Armen der Welt und speziell um die afrikanischen Länder, die unter der Politik der Klimagurus zum Völkermord verurteilt waren. Er setzte sich für einen massiven Ausbau der Kernenergie und der Hochtechnologie weltweit ein, vor allem, weil seiner Ansicht nach der Marsmond Phobos ein idealer Startpunkt wäre, um die Menschheit weiter in das Sonnensystem hinaus zu bringen.
Über das Heldentum seines Großvaters, der bei gefährlichstem Wetter auf Hochseeschleppern segelte, um Schiffe und Menschenleben zu retten, wurde ein Roman geschrieben, der bald von den Nazis verboten wurde. Seine Großtante, „Tante Truus“, riskierte mehrfach ihr Leben, um Tausende jüdische Flüchtlingskinder, Mitglieder der niederländischen Widerstandsbewegung und andere zu retten, deren Leben unter der Nazi-Besatzung in Gefahr war.
2012 gab Toms Onkologe ihm nur noch ein Jahr zu leben. Aber er hatte eine Mission, und er fuhr fort, die Klimahysterie zu entlarven und diese tödliche Politik zu verhindern – neun weitere Jahre lang. Er reiste um die Welt und zeigte anhand von Dias den sehr langsamen, linearen Anstieg des Meeresspiegels, der seit dem Ende der Kleinen Eiszeit konstant ist. Im Laufe der Jahre hielt er zahlreiche Vorträge, unter anderem in Porto (Portugal), London, Griechenland, an der Technischen Universität Delft, und er leitete den „Wassertag“ am IHE Delft Institute for Water Education der UNESCO. Er sprach vor dem Deutschen Bundestag, auf der 24. Weltkonferenz zum Klimawandel in Rom und hatte die Ehre, die Sektion Ozeanographie des Weltkongresses über die Ozeane im chinesischen Qingdao zu leiten.
Sein Treffen mit Lyndon und Helga LaRouche im Jahr 2015 gab seiner Mission einen erweiterten Rahmen. Er verstand, wie dringlich es war, daß die Vereinigten Staaten Chinas Einladung annehmen, der Gürtel- und Straßen-Initiative beizutreten. Tom gehörte zu den ersten Klimadissidenten, die den Mut hatten, die vollständige Rehabilitierung von Lyndon LaRouche zu fordern.
In den letzten fünf Jahren seines Lebens legte er wahrscheinlich mehr als 2 Millionen Meilen mit Autos und Transportern zurück. Er fuhr von seinem Haus in Maine zu Treffen mit UN-Vertretern und zu Facharztbesuchen in Texas, wo er stets die Gelegenheit nutzte, seine Freunde von der NASA zu besuchen.
Einer seiner persönlichen Höhepunkte war ein gemeinsamer Auftritt mit Helga Zepp-LaRouche am 26. Januar 2016 im Washingtoner Nationalen Presseclub in einem EIR-Forum zum Thema „Nur eine wissenschaftliche und kulturelle Renaissance kann ein neues finsteres Zeitalter aufhalten“.
Tom war überzeugt, daß er im Goldenen Zeitalter der Menschheit lebte, dank unserer kollektiven Entwicklung von Technologien, der Erforschung unseres Sonnensystems und unserer Erkenntnisse über uns selbst, die Erde und unser Universum. Die Menschheit erforscht die Erde in immer größere Höhen, die Tiefen der Ozeane, die Geheimnisse unseres Erbguts und vieles mehr. Was für eine aufregende Zeit, in der er zu unserem Wissen und unserer Weisheit beigetragen hat!
Tom verstarb am Morgen des 29. Juni. Er hinterläßt seinen Sohn John, seine Tochter Jannine, seinen Bruder Allan, seinen Schwiegersohn Aziz und Enkelin Laila, viele Cousins, Nichten und Neffen sowie unzählige Freunde. Vor ihm waren bereits seine Frau Catherine und sein Bruder Andrew verstorben. Alle, die ihn kannten, werden ihn schmerzlich vermissen.
Rick Sanders