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Neue Solidarität
Nr. 30, 29. Juli 2021

Aufruf zum Boykott westlicher Institutionen,
die auf Afrikas fossile Brennstoffe abzielen

Verschiedene westliche Unternehmen, Finanzinstitute und politische Organisationen haben zum Ausstieg aus Afrikas fossilen Brennstoffen aufgerufen, um „Klimaneutralität“ zu erreichen. Als Reaktion darauf rief der Verband afrikanischer Energieunternehmen AEC (African Energy Chamber) am 13. Juli in einer Erklärung „afrikanische Länder auf, Firmen zu boykottieren, die afrikanisches Öl und Gas boykottieren“.

Im Zuge der Kampagne für eine „schnelle Verringerung der Kohlenstoffemissionen aufgrund des Klimawandels“ gebe es einen „signifikanten Rückgang ausländischer Investitionen in den afrikanischen Energiesektor“ was katastrophale Folgen für die Zukunft des Kontinents habe. Erdöl werde verteufelt, obwohl es „das Potential hat, Millionen Menschen aus der Armut zu befreien, und unterentwickelten afrikanischen Nationen eine Chance auf wirtschaftliches Wachstum und Erfolg bietet“.

Der AEC lehnt den Übergang zu erneuerbaren Energien nicht ab, betont jedoch, daß „eine gesunde Öl- und Gasindustrie ein guter und kosteneffizienter Weg ist, um dorthin zu gelangen“, und gleichzeitig Afrika die Energie liefern kann, die es für seine Entwicklung braucht.

Er verweist dann auf einige simple Fakten. „Afrika ist nicht schuld an irgendwelchen Klimaproblemen und sollte nicht den Preis dafür zahlen müssen... Die Rolle kohlenstoffbasierter Brennstoffe für den Fortschritt der Menschheit zu ignorieren, verzerrt die öffentliche Debatte. Wir können nicht erwarten, daß afrikanische Nationen – die laut Global Carbon Atlas im letzten Jahr zusammen siebenmal weniger CO2 emittierten als China und viermal weniger als die USA – vielversprechende Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung untergraben, indem sie sich einfach der westlichen Sichtweise des Umgangs mit Emissionen anpassen.“

Der AEC identifiziert einige der Hauptschuldigen im entwickelten Sektor: „Mit dem Ende der Investitionen in afrikanisches Öl und Gas, das die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, BlackRock, die Royal Bank of Scotland, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Internationale Energieagentur [der OECD] ausgerufen haben, wird Afrika nicht in der Lage sein, die Energienot zu lindern. Hinzu kommt, daß Organisationen wie Greenpeace und Friends of the Earth nach wie vor große Projektstörungen in Afrika verursachen, die sich direkt auf jede Chance für sektorales und wirtschaftliches Wachstum auswirken.“ (https://energychamber.org/if-you-boycott-africas-oil-gas-sector-africa-will-boycott-you/).

Hoffentlich kennt der AEC auch die üblen Pläne der Europäischen Kommission (Green Deal) und des UN-Sonderbeauftragten für Klimaschutz und Klimafinanzierung Mark Carney, der unverblümt vorschlägt, daß afrikanische Länder ihre Entwicklung opfern und Emissionsrechte an westliche Staaten und Unternehmen zu verkaufen, statt sie für die eigene Infrastruktur, Landwirtschaft usw. zu nutzen.

eir