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Neue Solidarität
Nr. 13-14, 1. April 2021

Messina-Brücke: Motor für die Entwicklung Süditaliens

In Italien gewinnt das Projekt zur Verwirklichung der Messina-Brücke an Fahrt, die Sizilien mit Kalabrien auf dem Festland verbinden soll und eine enorme Bedeutung für die infrastrukturelle und wirtschaftliche Entwicklung Süditaliens und für ganz Europa hat. Die von der zweiten Conte-Regierung („Conte 2“) eingesetzte „Technische Kommission“ zu dem Vorhaben wird nun ihren Abschlußbericht vorlegen. Unter der Monti-Regierung war das Projekt aus Budgetgründen gestoppt worden.

Eine parteiübergreifende parlamentarische Gruppe aus Mitgliedern der Lega, Forza Italia und Italia Viva mobilisiert, um das Brückenprojekt zu verwirklichen und weist auf die entscheidende Rolle hin, die dieses Projekt für die Ankurbelung der wirtschaftlichen Entwicklung ganz Süditaliens haben wird.

In einer Erklärung beschreibt sich die Initiative als „eine parlamentarische interfraktionelle Gruppe, die sich aus mehreren Komponenten der nationalen Politik zusammensetzt und für das Projekt Brücke über die Meerenge – Italiens Aufschwung und Entwicklung ausgehend vom Süden einsetzt; ein Bündnis, das die infrastrukturelle Entwicklung Italiens, ausgehend vom Mezzogiorno, zum Ziel hat und die sozioökonomischen Potentiale ausdrücken soll, indem das Paradigma der Unterentwicklung umgekehrt wird.“

Webuild, die größte Bau- und Ingenieursfirma Italiens und Auftragnehmer für das Brückenprojekt, hat ein sehr schönes Video über die Brücke als Motor der Entwicklung und technisches Juwel veröffentlicht. Webuild hat u.a. schon den Renaissance-Staudamm in Äthiopien und den zweiten Panamakanal gebaut, sowie letztes Jahr – in weniger als zwölf Monaten – die neue Autobahnbrücke in Genua. Das sechsminütige Webuild-Video erklärt die große wirtschaftliche Anschubfunktion der Brücke für Italien und ihre Bedeutung für Europa und den Welthandel.

Die Brücke wird 118.000 Arbeitsplätze schaffen und „den Welthandel, der sich im Mittelmeerraum ballt, nach Italien ziehen“. Sie wird „Süditalien zum logistischen Knotenpunkt der EU machen und das Know-how der beteiligten italienischen Unternehmen fördern“. Mit einer Gesamtlänge von 3.660 m und einer Spannweite von 3.300 m wird sie die längste durchgehende Hängebrücke der Welt sein, mit 399 m hohen Türmen auch die höchste und mit einer 65-Meter-Fahrbahn die breiteste. Für den Bau werden 1,5 Millionen Tonnen Beton und 376.000 Tonnen Stahl benötigt. Über die Brücke werden 60.000 Züge und 6 Millionen Fahrzeuge pro Jahr befördert werden.

Und schließlich hat Lettera 150, eine Organisation hunderter Akademiker, unter der Leitung des erfahrenen Brückenbauers Prof. Dr. Enzo Siviero ein Memorandum verfaßt, das am 26. März von den Präsidenten der beiden Regionen Sizilien und Kalabrien, die durch die Brücke verbunden werden sollen, unterzeichnet werden soll.

Die Brücke soll die Straße von Messina überqueren und Sizilien entlang der Eisenbahnachse Berlin-Palermo mit dem italienischen Festland verbinden. Die Eisenbahnverbindung Berlin-Palermo ist TEN-Prioritätsprojekt Nr. 1 der EU, das die Schaffung einer 220 km langen Hochgeschwindigkeitsverbindung zum Inhalt hat. Diese Achse gehört auch seit 2014 zum TEN-V-Kernnetzkorridor Skandinavien-Mittelmeer.

eir