Nr. 13-14, 1. April 2021
China-Kenner aus aller Welt verurteilen Anti-China-Kampagne
In einer gemeinsamen Erklärung verwehren sich mehr als 30
China-Kenner aus aller Welt gegen die Bestrebungen, ein Feindbild China
aufzubauen.
Das Schiller-Institut hat am 25. März die folgende „Erklärung von
China-Kennern aus der ganzen Welt“ veröffentlicht.
Seit einiger Zeit eskaliert eine internationale Anti-China-Kampagne, bei
der Denkfabriken, Mainstream-Medien und Strategiepapiere aller Art ein Bild
von China und seinen angeblichen Absichten zeichnen, das einfach falsch und
hochgefährlich ist. Es wird damit ein Feindbild erzeugt, das im schlimmsten
Fall zum Krieg führen kann.
Wir, die Unterzeichner, haben direkte Erfahrungen mit China gemacht, über
längere Zeiträume und in sehr unterschiedlichen Bereichen. Wir haben dort
gewohnt, gearbeitet oder durch wiederholte Reisen und in akademischer oder
unternehmerischer Zusammenarbeit mitverfolgt, wie sich die chinesische
Gesellschaft seit der Erschütterung durch die Kulturrevolution auf
beispiellose Weise transformiert hat.
Die dem Wohl der Bevölkerung verpflichtete Politik der Staatsführung der VR
China und der außerordentliche Fleiß des chinesischen Volkes haben 850
Millionen Menschen aus der Armut befreit. Chinas Bevölkerung ist jetzt
wesentlich optimistischer in Bezug auf die Zukunft als die des Westens, wo die
Armut in Folge der neoliberalen Politik wieder zunimmt. Das Vertrauen in die
Regierung ist wesentlich größer als bei uns, eine Tendenz, die durch die
effektive Weise, wie China die COVID-19-Pandemie in den Griff bekommen hat,
noch verstärkt und verdeutlicht wurde.
China ist eine 5000 Jahre alte Kulturnation, die bis zum 17. Jahrhundert
technologisch führend war. Deshalb ist es nur angemessen, daß China heute mit
einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen einen ebenbürtigen Platz auf der
Weltbühne anstrebt. Der eigene Charakter des „chinesischen Sozialismus“ ist
sehr stark geprägt von der zweieinhalb Jahrtausende alten konfuzianischen
Tradition und der Orientierung des modernen Staatsgründers Sun Yat-sen an
Lincoln. Obwohl die Chinesen die Tradition von Karl Marx hochhalten, ist ihr
aktuelles Wirtschaftssystem weit mehr auch vom Amerikanischen System des
Alexander Hamilton beeinflußt, und Friedrich List ist der bekannteste
nicht-chinesische Ökonom in China. China lernt von den Besten.
China hat eine sehr reiche Kultur, der Philosophie, der Dichtung, Malerei,
Architektur und einer wunderschönen Volksmusik. Präsident Xi Jinping betont
die Bedeutung der ästhetischen Erziehung vor allem der Jugend als
Voraussetzung für die Entwicklung eines schönen Geistes, eine Idee, die –
vermittelt durch Cai Yuanpei, dem ersten Erziehungsminister der ersten
chinesischen Republik – im Übrigen von Friedrich Schiller und von Wilhelm von
Humboldt stammt.
Der Erfolg der chinesischen Politik mit ihrer Betonung von
wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt und Innovation
demonstriert, daß China etwas richtig macht, was wir im Westen anscheinend
vergessen haben. Wir sollten lieber auf das Angebot der Kooperation eingehen,
als auf Konfrontation zu setzen. Wir sollten an den großen Philosophen und
Miterfinder der modernen Mathematik Gottfried Wilhelm Leibniz und dessen Sicht
von China anknüpfen, und in einem Dialog der Kulturen einen Weg finden, die
herausfordernden Krisen zu lösen, vor denen die ganze Menschheit steht.
Unterzeichner (Stand 25. März 2021)
- Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin, Schiller-Institut,
Deutschland
- Dr. Uwe Behrens, Logistik-Manager und Autor, Berlin, Deutschland
- Prof. Dr. Ole Doering, Berlin, Deutschland, und Changsha, China
- Marcelo Muñoz, Gründer und ehem. Präsident von Cátedra China (Spanien)
mit China-Erfahrungen seit 1978, Spanien
- Simón Levy, Gründer von Cátedra México-China an der Nationalen
Autonomen Universität von Mexico (UNAM), Mexiko
- Sebastiano Brusco, Pianist, Italien
- Jacqueline Myrrhe, freie Journalistin für Raumfahrt, Neubrandenburg,
Deutschland
- Frau Mileva, Opernsängerin, Deutschland
- Prof. Elena Baschenowa und Prof. Andreij Ostrowskij, Fernost-Institut
der Russischen Akademie der Wissenschaften, Rußland
- Prof. Mohamed Ali Ibrahim, Ph.D, Professor für Ökonomie, Gründer und
ehem. Dekan der Hochschule für Internationalen Transport und Logistik AASTMT,
ehem. Direktor der AASTMT-Abteilung Port Said, ehem. Berater des Ägyptischen
Verkehrsministers, Ägypten
- Prof. Ing. Zamir Ahmed Awan, Sinologe, ehem. Diplomat, Redakteur,
Analyst, Non-Resident Fellow am CCG (Center for China and Globalization) der
Nationalen Universität für Wissenschaften und Technologie (NUST), Islamabad,
Pakistan
- Yiorgos Veis, Botschafter ad honorem, stellv. Erster Sekretär der
griechischen Botschaft in Beijing 1991-1994, Generalkonsul in Hong Kong
2000-2004, Dichter, Griechenland
- Leonidas Chrysanthopoulos, Botschafter ad honorem, stellv. Botschafter
an der griechischen Botschaft in Beijing (1991-1993), Griechenland
- Jürgen Heiducoff, Afghanistanveteran und Autor, Deutschland
- Prof. Dr.-Ing Reinhold Meisinger, Deutschland
- Leena Maliki, Opernsängerin, Schweden,
- Prof. Verner D. Worm, a.o. Professor an der Fakultät für
internationale Wirtschaft, Verwaltung und Business, Copenhagen Business
School, Dänemark
- Enzo Siviero, Brückenbauer, Rektor der eCampus Online-Universität,
Italien
- Ing. Spartak Nano, Vizepräsident von Confindustria, Albanien
- Prof. Blagoje Babic, Serbien
- Carlo Levi Minzi, Pianist, Italien
- Thore Vestby, ehem. Mitglied des norwegischen Parlaments, Mitgründer
der Ichi Foundation, Norwegen
- Jasminka Simić, Ph.D., Redakteurin und Journalistin von
Radio-Television of Serbia, Belgrad, Serbien
- Bernd Matthes, Consultant, Dresden, Jinan-Deutschland Büro,
Deutschland
- Haider Alrubaye, Präsident der Irakisch-Chinesischen
Freundschafts-Gesellschaft, Ehrenmitglied der Vereinigung der Handelskammern,
Irak
- Prof. Wilfried Schreiber, Militärökonom, Philosoph, Friedensforscher,
Deutschland
- Dr. Alawi Swabury, ESSB KG / Europe-Asia-Africa Consulting Institute
Berlin, Deutschland
- Ruben Dario Guzzetti, Analyst für internationale Angelegenheiten,
Argentinisches Institut für Geopolitische Studien (IADEG), Argentinien
- Andrea Szegö, Professor für Soziologie (PhD), Budapest, Ungarn
- Živadin Jovanović, Präsident des Belgrade Forum for a World of
Equals, Serbien
- Bassam El Hachem, Professor für Politische Soziologie an der
Doktorandenschule der Künste, Human- und Sozialwissenschaften der
Libanesischen Universität, Libanon
- DeWayne Hopkins, Alderman at Large der City of Muscatine, Iowa; ehem.
Bürgermeister von Muscatine, Vereinigte Staaten
- Michele De Gasperis, Gründer und Präsident des italienischen Belt and
Road Instituts, Italien
- Prof. Dr. Wolf Dietrich Karl Rückert, Industrieberater, Nachkomme des
Dichters Friedrich Rückert, Österreich
- George Floras, Managing Partner, Belt and Road Associates,
Griechenland.
- Elisabeth Kiderlen, CEO, Hainan Treasure Business Consulting Services,
US-Staatsbürgerin, seit 17 Jahren in China
- Mario Cavolo, Senior Fellow, Center for China & Globalization,
Beijing
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schicken Sie bitte eine E-Mail an Madeleine Fellauer:
madeleine.fellauer@schiller-institut.de