|
|
Am 23. November gaben die Behörden in der südwestchinesischen Provinz Guizhou bekannt, daß sie die letzten neun Bezirke ihrer Provinz aus der absoluten Armut befreit haben. „Das bedeutet, daß alle 832 registrierten armen Bezirke in China die Armut hinter sich gelassen haben“, berichtete Xinhua. Ende 2019 hatten davon noch 52 Landkreise auf der Armutsliste gestanden. „Anfang des Monats wurden alle armen Bezirke in der Autonomen Region Xinjiang Uygur, der Autonomen Region Guangxi Zhuang, der Autonomen Region Ningxia Hui sowie in den Provinzen Yunnan, Sichuan und Gansu aus der Armut befreit“, berichtete Xinhua. Nachdem Guizhou nun dasselbe vermeldet, ist das landesweite Ziel erreicht.
Ein Leitartikel der Global Times vom 24. November feiert und erläutert Chinas historische Errungenschaft:
„Erstens ist China in der Lage, seine landesweiten Anstrengungen auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren, mit einer strikten Durchsetzung von Anordnungen und Verboten. Viele andere Länder sind dazu nicht fähig.
Zweitens haben wir ausgehend von den lokalen Bedingungen Menschen geholfen, aus Orten, die nicht zum Leben geeignet sind, wie abgelegenen Bergen, wegzuziehen. Das war ein komplexes Projekt, das eine große Menge an Kapital und Arbeitskräften erforderte. Es erforderte auch die Koordination zwischen den Verwaltungen am Ursprungsort und dem Ort der Ansiedlung. Die Umsiedlungsbemühungen lösten das Überlebensproblem vieler Menschen...
Drittens hat China mit der industriellen Entwicklung die Armut verringert. Das war eine der direktesten und wirksamsten Maßnahmen, um langfristige Lösungen für verarmte Orte anzubieten. Viele Orte auf der ganzen Welt sind heute immer noch von Armut geplagt. Sogar in entwickelten kapitalistischen Ländern gibt es eine große Zahl von Menschen, die unter erdrückenden Umständen leben. Die Natur des Kapitalismus mit Profit um jeden Preis diktiert, daß viele Länder die Armutsbekämpfung nicht als eine ihrer obersten Prioritäten betrachten.“
Nun könne China weltweit seine Erfahrungen in den Kampf gegen die Armut einbringen. Wichtig sei dabei auch, zu vermeiden, daß es zu Situationen kommen kann, in denen Menschen erneut in Armut geraten. Weiter heißt es:
„Die Beseitigung der extremen Armut bedeutet nicht, daß das Problem der Armut nicht mehr besteht. Schließlich ist ,Armut’ ein relativer Begriff. Da extreme Armut nun offiziell als beseitigt gilt, wird sich Chinas Definition von Armut allmählich erweitern. Ziel wird es sein, von der Befriedigung der Grundbedürfnisse des Lebensunterhalts zu einem menschenwürdigen Leben aufzusteigen. Dazu gehören die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, bessere Gesundheitsversorgung und Bildung.“
Auch China Daily kommentierte das Ereignis: „1,4 Milliarden Menschen zu ernähren, zu kleiden und zu beherbergen ist keine leichte Aufgabe. Aber irgendwie hat China das geschafft. Und damit ist es das erste Entwicklungsland, welches das Armutsbekämpfungsziel der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030 erreicht hat – und zwar zehn Jahre früher als geplant... Das Land hat damit sein jahrzehntelanges Ziel, die absolute Armut zu beseitigen, erfüllt. Wie Präsident Xi Jinping neulich anderen G20-Staatsführern per Videolink stolz mitteilte, war es keine leichte Aufgabe, innerhalb von vier Jahrzehnten mehr als 700 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien... Die guten Nachrichten aus Guizhou kamen, obwohl das Land unter dem doppelten Druck des wirtschaftlichen Abschwungs und dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus stand.“
dns