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Neue Solidarität
Nr. 34, 20. August 2020

Die Hexenjagd gegen Roger Stone – wie in Kafkas Prozeß

Donald Trumps langjähriger Freund und Berater Roger Stone, der im Zuge der betrügerischen Russiagate-Ermittlungen angeklagt und verurteilt wurde, weil er nicht bereit war, Trump durch falsche Aussagen zu belasten, geht nun, nachdem Präsident Trump seine Haftstrafe aufgehoben hat, in die Offensive gegen die Hintermänner der Russiagate-Kabale. Harley Schlanger vom LaRouche-Aktionskomitee (LaRouchePAC) führte dazu am 2. August ein Exklusivinterview mit Roger Stone, das wir mit freundlicher Genehmigung hier abdrucken. Den Mitschnitt des Interviews im englischen Original finden Sie auf der Internetseite des Komitees unter: https://larouchepac.com/20200803/exclusive-interview-roger-stone

Harley Schlanger: Hallo, ich bin Harley Schlanger vom LaRouchePAC, und heute spreche ich mit einem legendären politischen Aktivisten, Strategen, Provokateur, Bestsellerautor, langjährigem Freund von Donald Trump und Opfer des skandalösen Russiagate-Putsches, der gegen Präsident Trump in Gang gesetzt wurde – und gegen Roger Stone.

Roger, ich freue mich sehr, mit Ihnen zu sprechen, und ich spreche hier für mich selbst und für meine Mitstreiter bei LaRouchePAC. Wir haben uns sehr über Ihre Strafaussetzung gefreut und unterstützen Sie in Ihrem Mut, dem absolut widerlichen, von Robert Mueller angestrengten Strafverfahren gegen Sie die Stirn zu bieten.

Worüber ich heute mit Ihnen sprechen möchte, ist das, was ich als „unerledigte Aufgaben“ bezeichnen würde. Erstens die unerledigte Aufgabe Ihrer Rehabilitierung; zweitens die Rehabilitierung von Leuten wie Michael Flynn und Paul Manafort und anderen Opfern der Anklage; drittens die unerledigte Aufgabe der strafrechtlichen Verfolgung von Personen im Vereinigten Königreich und in den USA, insbesondere derjenigen im Geheimdienstteam von Obama, die für diesen Skandal verantwortlich waren; und schließlich die unerledigten Aufgaben der Trump-Präsidentschaft, da der ganze Zweck des Russiagate, wie wir meinen, darin bestand, ihn davon abzuhalten, eine Politik zu betreiben, um die von den Regierungen Bush und Obama ausgelösten geopolitischen und strategischen Krisen rückgängig zu machen.

Fangen wir aber zuerst bei Ihnen selbst an: Wie geht es Ihnen, und was sind Ihre Pläne, um sicherzustellen, daß die wahre Geschichte Ihres Falles ans Licht kommt?

Roger Stone: Zunächst einmal, Harley, vielen Dank, daß ich hier sein darf, und lassen Sie mich allen, die mit Ihrer Organisation in Verbindung stehen, meinen Dank aussprechen, auch denen, die nur beiläufig zuschauen, für ihre Gebete und ihre Unterstützung, denn es hat einen enormen Unterschied gemacht. Trotz der sehr aggressiven Internetzensur gegen Konservative, Libertäre, Freidenker, Republikaner, Trump-Anhänger, jeden, der kein Globalist ist, ist es in unserem Internet-Zeitalter nach wie vor von entscheidender Bedeutung, daß jeder Einzelne die Wahrheit verbreitet und Dinge, von denen Sie glauben, daß sie besonders überzeugend oder besonders gut geschrieben sind, weiterzuverbreiten, unabhängig davon, woher sie kommen, um sie einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Denn die Mainstream-Medien werden, wie Sie in meinem Fall sehen können, niemals richtig berichten – nicht nur darüber, was unmittelbar vor sich geht, sondern auch über das, was hinter den Kulissen vor sich geht und was das wahre Motiv für viele der Aktivitäten des „tiefen Staates“ ist.

In meinem eigenen Fall habe ich das vorausgesehen, denn vor vielen Jahrzehnten war Lyndon LaRouche selbst genau der gleichen Art politischer Verfolgung ausgesetzt. Es wurden Straftaten gegen ihn fingiert, weil sie ihn zum Schweigen bringen wollten, weil er den Status quo in Frage stellte, weil er das Land in eine andere Richtung führen wollte, eine Richtung, in der die amerikanischen Interessen an erster Stelle stehen, die aber auch allen unseren Partnern auf der ganzen Welt zugute kommen würden. Solche Ideen sind sehr gefährlich, und Menschen, die sie verbreiten, müssen zum Schweigen gebracht werden. Ich glaube, das war auch in meinem Fall eines der Hauptziele.

Das Verfahren gegen Roger Stone

Wir wissen jetzt definitiv, daß die Untersuchung gegen mich von Rod Rosenstein, dem amtierenden Generalstaatsanwalt und wahrscheinlich dem schlimmsten von allen, erst im Oktober 2017 genehmigt wurde – mit anderen Worten, drei Monate nachdem Robert Mueller bereits wußte, daß es keine Absprache zwischen dem russischen Staat und Trumps Wahlkomitee gab. Und das unterstreicht den Punkt, daß es sich hier um eine politische Anklage handelte.

Ich mußte 16 Monate lang ertragen, daß aus dem Büro des Sonderermittlers ständig „Informationen“ durchsickerten – was übrigens illegal ist: „Roger Stone wird wegen Hochverrats angeklagt, Roger Stone wird wegen Spionage angeklagt, Roger Stone wird wegen Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten angeklagt, Roger Stone wird wegen Post- und Telekommunikationsbetrug angeklagt, wegen Cyberkriminalität, einschließlich des unbefugten Zugriffs auf einen geschützten Computer, wegen Empfangs und Verteilung gestohlener Daten, wegen Geldwäsche von Millionen Rubel unter Verletzung des Verbots ausländischer Wahlkampfspenden; wegen Beihilfe zu einer Verschwörung.“ Für ungefähr 18 Straftaten sollten Beweise gegen mich vorliegen – man hätte genauso gut noch die Ermordung Abraham Lincolns dazu nehmen können! Doch es gab natürlich keine Beweise für irgendeine dieser Straftaten!

Selbst nachdem mehrere Bundesrichter dazu gebracht worden waren, einen pauschalen Durchsuchungsbeschluß gegen mich auszustellen, und nachdem sie vollen Zugang zu all meinen E-Mails, all meinen Textnachrichten, all meinen Telefongesprächen, all meinen Papierakten, all meinen Computeraufzeichnungen hatten, konnten sie keine Beweise für irgendeine dieser Straftaten finden. Tatsächlich konnten sie überhaupt keine Straftat feststellen, weshalb Andrew Weissmann, der eigentliche Bösewicht dieser Geschichte, einfach eine Anklage gegen mich erfand, nämlich daß ich den Kongreß belogen hätte. Selbst das ist an den Haaren herbeigezogen, denn tatsächlich habe ich den Kongreß nie absichtlich in die Irre geführt, und der Beweis dafür ist die Tatsache, daß ich ihn nie über irgend etwas Folgenschweres getäuscht habe! Mit anderen Worten, meine Bemerkungen beinhalteten keine zugrundeliegende Straftat, und deshalb hatte ich gar kein Motiv zu lügen.

Alles war in der Tat nur dünner Schleim. Und hätte die Verhandlung in einem anderen Gericht, in einem anderen Teil des Landes stattgefunden, wäre ich vielleicht freigesprochen worden. Aber in diesem speziellen Fall ähnelte das, was mir widerfuhr, sehr einem Schauprozeß nach sowjetischer Manier, wo der Richter jede starke Verteidigungslinie, eine nach der anderen, ausschließt.

So wird zum Beispiel auf den ersten vier Seiten meiner Anklageschrift behauptet, das Democratic National Committee (DNC) sei von russischen Geheimdiensten gehackt worden, die die Daten an WikiLeaks weitergegeben hätten. Die Regierung argumentierte, daß mein Fall deshalb vor Richterin Berman Jackson verhandelt werden müsse, d.h. es dürfe keine Auswahl des Richters nach dem Zufallsprinzip geben, weil mein Fall mit dem Verfahren gegen die russischen Hacker zusammenhinge, das von Herrn Mueller angestrengt werde, bei dem es aber nie eine Beweisaufnahme gab und auch nie geben wird, denn die Regierung hat zwar Anklage erhoben, aber keine Beweise zur Untermauerung dieser Anklage vorgelegt. Und – das ist hier von Bedeutung – es hieß, in diesem Fall würden Beweise gesammelt und in meinem Prozeß vorgelegt. Aber es gab keine.

Das ist interessant: Unter der Annahme, daß mein Fall mit dem Verfahren gegen die russischen Hacker zusammenhängt, wäre es nur folgerichtig, daß mir Gelegenheit gegeben wird, dies vor Gericht zu widerlegen. Mit anderen Worten: Ich wollte Experten wie Bill Binney, Ray McGovern und andere als Zeugen aufrufen; ich wollte, daß sie forensische Beweise vorlegen, um unwiderlegbar zu beweisen, daß das DNC nie von irgend jemandem online gehackt wurde, geschweige denn von den Russen, und daß alle harten, wissenschaftlichen Computerbeweise darauf hindeuten, daß das gestohlene Material auf einen Datenträger heruntergeladen und zur Hintertür hinausgetragen wurde. Aber Richterin Jackson verweigerte mir diese Möglichkeit zu meiner Verteidigung.

Mit anderen Worten, mein Fall sollte mit dem der russischen Hacker zusammenhängen, als es ihnen passend erschien, aber er hatte keinen Bezug zu den russischen Hackern, als ich versuchte, dies zu meiner Verteidigung vorzubringen. Es ist wie in Kafkas Buch Der Prozeß: Hier war einfach alles seltsam.

Fehlverhalten der Ankläger

Darüber hinaus stellte die Regierung den Antrag, worin ausdrücklich festgelegt wurde, daß ich die Frage des Fehlverhaltens des Büros des Sonderermittlers, des Justizministeriums, des FBI oder einzelner Kongreßabgeordneter zu meiner Verteidigung nicht zur Sprache bringen dürfe. Dabei gibt es natürlich ein paar Fragen, die sich sofort stellen.

Erstens: Wenn das Büro des Sonderermittlers von keinem Fehlverhalten Kenntnis hätte, warum sollte diese Frage überhaupt angesprochen werden?

Und zweitens hat der Oberste Gerichtshof entschieden, daß die Integrität einer Untersuchung, Anklage oder Strafverfolgung eines Angeklagten immer ein angemessener Grund zur Verteidigung ist, so daß die Genehmigung dieses Antrags der Regierung durch Richterin Jackson gegen die Verfassung verstieß.

Allerdings muß man sich über den letzten Punkt, ein „Kongreßabgeordneter“, wundern. Lassen Sie mich das erklären, denn ich denke, es ist jetzt mehr als deutlich: Mueller und seine korrupten Ermittler sind auf der Suche nach der russischen Verbindung nicht weiter gekommen und konnten nichts finden; auch auf der Suche nach der Zusammenarbeit mit WikiLeaks konnten sie nichts finden – es gab keine Beweise dafür, daß ich die Quelle oder den Inhalt einer der WikiLeaks-Enthüllungen kannte, bevor sie veröffentlicht wurden.

Deswegen beschlossen sie, mir die Meineid-Falle zu stellen. Dann geschah meines Erachtens folgendes: Aaron Zelinsky, der sich als „unpolitischer, karriereorientierter Staatsanwalt“ auszugeben versucht, aber mehr Zeit für Hillary Clinton im Außenministerium arbeitete, als er jemals als Staatsanwalt verbrachte, hat die Früchte ihrer Überwachung, insbesondere meine Computeraufzeichnungen, mit dem Kongreßabgeordneten Adam Schiff geteilt. Ist es ein Zufall, daß jede Frage, auf die ich der Anklage zufolge eine unwahrheitsgemäße Antwort gegeben haben soll, von Schiff gestellt wurde? Obwohl jedes Mitglied des Ausschusses Fragen stellte?

Ich denke also, es ist folgendes passiert: Wenn man sich den genauen Wortlaut von Schiffs Fragen noch einmal anschaut, dann waren sie als Fangfragen konzipiert; keine von ihnen beinhaltete irgendeine zugrundeliegende Straftat; keine von ihnen war für sich genommen besonders bedeutsam, aber sie waren sehr sorgfältig ausgearbeitet, um eine bestimmte Antwort zu provozieren. Dann teilte Schiff – unter Verletzung sowohl der Regeln des Repräsentantenhauses als auch der Gesetze – meine geheime Zeugenaussage mit Robert Muellers Team. Und Andrew Weissmann – der offensichtlich nicht der klügste Mann der Welt ist, er hinterließ seine Initialen in den Meta-Tags meines ursprünglichen Anklageentwurfs – hat dann dieses umstrittene Papierchen ausgekocht, das meine Anklageschrift war.

Als Zugabe wurde noch eine Anklage wegen Zeugenbeeinflussung nachgeschoben, um mich noch gruseliger aussehen zu lassen. Die Ironie dabei ist natürlich, daß der Zeuge, den ich angeblich manipuliert haben soll, dem Gericht geschrieben und im Zeugenstand ausgesagt hat, daß er sich zu keinem Zeitpunkt bedroht gefühlt habe, und die Staatsanwälte wußten sehr wohl von der Kommunikation zwischen ihm und einem anderen Zeugen in meinem Fall, der vor einer Grand Jury landete, in der Randy Credico drohte, einem anderen Zeugen in den Kopf zu schießen, falls er Credicos Aussage vor der Grand Jury widerspräche.

Dies ist Teil eines Musters: Wir übergaben 30 Seiten mit Textnachrichten, die eindeutig bewiesen, daß Randy Credico meine Quelle war für die sehr begrenzten Informationen, die ich über die WikiLeaks-Enthüllungen hatte, und es gab mehrere Zeugen, die mit entlastenden Aussagen vor die Grand Jury traten – drei von ihnen, denen Credico direkt ins Gesicht gesagt hatte: „Ja, ich war Stones Quelle“. In einigen Fällen hat er dies sogar schriftlich festgehalten. All das wurde natürlich ignoriert.

Man muß sich fragen, warum die Regierung all diese Zeit, all dieses Geld für die Verfolgung von Roger Stone aufgewendet hat. Das wurde am 14. März 2019 deutlich, denn Jeanie Rhee war eine der Anklägerinnen gegen mich. Sie kam aus der Anwaltskanzlei von Robert Mueller und hatte zuvor Hillary Clinton und die Clinton Foundation in der Frage des illegalen E-Mail-Servers und der fehlenden E-Mail-Dateien vertreten, und in diesem Fall tatsächlich das Gericht belogen. Es ist kaum zu glauben, daß eine solche Person die Stone-Anklage leiten würde, aber nichtsdestotrotz bat sie darum, einen meiner Anwälte privat zu sprechen. Er traf sich drüben im Justizministerium mit ihr, und sie sagte, es sei an der Zeit, daß ich „kooperieren“, reinen Tisch machen und gestehen sollte. Man wollte eine Aussage von mir, daß es bei all meinen Telefongesprächen zwischen dem Kandidaten Trump und mir im Jahr 2016 innerhalb eines bestimmten Zeitraums darum ging, den Zeitpunkt der Enthüllungen von WikiLeaks mit den Russen zu koordinieren.

Das ist natürlich ganz und gar unwahr. Ich lehnte es ab, falsches Zeugnis gegen den Präsidenten abzulegen, was im wesentlichen das Kernstück ihres bevorstehenden Mueller-Berichts sein sollte. Das war nur wenige Tage vor der Veröffentlichung des Mueller-Berichts, so daß sie meiner Meinung nach wußten, daß sie nichts über russische Absprachen in der Hand hatten. Sie hatten gehofft, aus mir den Schinken in ihrem Schinkensandwich zu machen, und ich lehnte ab.

Als ich freiwillig vor dem Geheimdienstausschuß des Repräsentantenhauses erschien, wurde mir konkret die Frage gestellt: „Haben Sie mit Donald Trump über WikiLeaks oder Julian Assange diskutiert?“, und ich sagte korrekterweise: „Nein“. Präsident Trump selbst sagte in seinen schriftlichen Antworten an Robert Mueller unter Eid, daß er die Angelegenheit nicht mit mir besprochen habe. Wie Sie sehen, wurde mir dies nicht zur Last gelegt, und auch dem Präsidenten wurde dies in dem Amtsenthebungsverfahren nicht als Anklagepunkt vorgelegt – weil es keine Bestätigung dafür gibt, daß dies geschehen ist, und es kann sie auch nicht geben, weil es nie stattgefunden hat. Punkt.

Aber das war sozusagen ihr letzter Versuch, mit einem Fitzelchen angeblicher russischer Absprachen aufzuwarten, und sie sind damit wirklich kläglich gescheitert.

Die Aufhebung der Strafe

Heute sagen die Mainstream-Medien, unterstützt vom New Yorker Kongreßabgeordneten Jerry „Nadliar“1 und Hillary Clinton, unter anderem auch Adam Schiff, weiterhin: „Stone prahlt offen mit der Erpressung des Präsidenten. Stone prahlt ständig damit, daß er sein Schweigen als Gegenleistung für einen Gnadenakt aufrechterhalten hat“. Das ist einfach eine unverschämte Lüge. Es gibt keine Beweise dafür. Der Präsident hat mein Urteil als einen Akt der Gnade wie der Gerechtigkeit umgewandelt.

Die Menschen verstehen nicht, weil es im Medienrummel untergegangen war, daß dasselbe Washingtoner Bezirksberufungsgericht, das im wesentlichen die Anordnung an Richter Emmet Sullivan zurückzog, die Anklage gegen General Flynn fallen zu lassen, mit 3:0 dafür gestimmt hat, mich in ein verkommenes Gefängnis in Georgia zu schicken, wo es bereits über 200 bestätigte COVID-19-Fälle gibt. Dies steht im Widerspruch zur aktuellen Rechtsprechung in dieser Frage: Jede Person wie ich, der in den letzten 30 Tagen eine Inhaftierung drohte, wurde entweder in Hausarrest geschickt oder erhielt einen Aufschub des Haftantritts, bis die COVID-19-Situation klarer ist. Die offiziellen Richtlinien des Justizministeriums und des Strafvollzugsbüros sehen vor, daß gewaltlose Insassen oder solche, die wegen gewaltloser Verbrechen verurteilt wurden, entweder in Hausarrest geschickt oder auf Bewährung freigelassen werden.

Meine Gesundheit und mein Alter sind ein weiteres Problem: Wir haben dazu umfangreiche versiegelte Dokumente vorgelegt. Ich leide schon mein ganzes Leben lang an Atembeschwerden, einschließlich Asthma, was mich besonders anfällig für COVID-19 macht. Und schließlich ist die Zahl der Fälle im Gefängnis in Jesup in Georgia, in das sie mich schicken wollen, innerhalb weniger Wochen von null auf über 200 gestiegen – wobei die 53 Fälle von denen, die nur im Gefängnis arbeiten, nicht mitgezählt sind. Die dortige Gewerkschaft der Justizvollzugsbeamten hat öffentlich erklärt, daß die Gefängnisbehörde in Bezug auf die tatsächliche Verbreitung des Coronavirus in diesem Gefängnis nicht sehr transparent gewesen sei. Das war also, mit anderen Worten, Harley, ein Todesurteil. Sie wollten mich in den sicheren Tod schicken, weil sie nicht wollen, daß mein Fall in Berufung geht.

Darin liegt im übrigen auch die Stärke einer Strafumwandlung gegenüber einer Begnadigung – eine Begnadigung bedingt ein Schuldeingeständnis. Aus diesem Grund hat der ehemalige Präsident Nixon lange darüber nachgedacht, ob er die Begnadigung durch Gerald Ford akzeptieren wolle, denn er wollte sich keineswegs schuldig bekennen. Er glaubte in seinem Herzen wirklich nicht, daß er etwas Falsches getan hatte.

In meinem Fall habe ich mich über die Strafumwandlung gefreut, weil ich dadurch mein Berufungsverfahren vorantreiben kann, in dem meiner Meinung nach der „tiefe Staat“ auf der ganzen Linie bloßgestellt wird. Ja, ich möchte meinen Namen reinwaschen, aber noch wichtiger als das ist, daß wir endlich, hoffentlich, die unglaubliche Korruption der Mueller-Ermittlungen, die unglaubliche Korruption der Justiz in Washington und in diesem ganzen Prozeß aufzeigen können.

Harley Schlanger: Ich denke, Sie haben hierfür gerade ein perfektes Argument geliefert, und das Urteil wird gekippt werden.

Wie Sie wissen, Roger, haben wir uns seit der Wahl von Präsident Trump sehr darauf konzentriert, die Gründe für seinen Erfolg offenzulegen, und darüber möchte ich gerne weiter mit Ihnen sprechen. Es war ja nicht nur ein Angriff auf Präsident Trump und Sie und die anderen, sondern auf die amerikanischen Wähler, auf das amerikanische Volk: die Idee, daß Wahlen annulliert werden können, wenn nicht für die genehmen Kandidaten gestimmt wurde.

Als Sie und ich uns im Frühjahr 2016 zum ersten Mal trafen und über den Wahlkampf diskutierten, sprachen Sie davon, was ich für sehr wichtig hielt, daß die Kampagne darauf basieren würde, zu zeigen, wie Hillary Clinton die Politik der Kriege, der Regimewechsel, der Stationierung amerikanischer Soldaten in der ganzen Welt, der Verteidigungsausgaben in Höhe von Billionen von Dollar und die Politik der Rettung der Wall Street fortsetzen wollte; und auch die wachstumsfeindliche grüne Politik, für die Biden jetzt eintritt.

Sie sagten mir, daß Sie aufgrund all Ihrer politischen Erfahrungen davon überzeugt seien, daß Präsident Trump gewinnen könne, und zwar auf Grundlage dieser Strategie, Kriege abzulehnen, sinnlose Ausgaben einzustellen und dem amerikanischen Volk zu sagen: „Wir werden die Soldaten nach Hause bringen und unsere Nation wieder aufbauen.“ Doch in den letzten Jahren ist mit dem Russiagate so viel passiert, um den Präsidenten zu verleumden und anzugreifen, auch um Leute wie Sie anzugreifen. Als ein 40 Jahre langer Freund von Präsident Trump und einer der Menschen, die dafür verantwortlich waren, ihn davon zu überzeugen, daß er kandidieren sollte – oder zumindest haben Sie ihm das vorgeschlagen: Glauben Sie, daß die amerikanische Bevölkerung noch immer hinter diesen Hauptideen aus dem Wahlkampf 2016 steht, Kriege zu beenden, die Soldaten nach Hause zu bringen, nicht der Polizist der Welt zu sein und unsere Nation wieder aufzubauen?

Herrschaft der Kleptokraten

Roger Stone: Harley, ich denke, das wesentliche Problem der meisten Beobachter ist, daß sie im Blick auf Washington, D.C. alles in Republikaner und Demokraten aufteilen. Und das ist ein enormer Fehler. Sie unterteilen die Dinge auch in liberal und konservativ – ich denke, auch das ist ein enormer Fehler.

Das sind im Grunde hegelianische Denkmuster, die dazu dienen, uns zu spalten und zu verhindern, daß wir erkennen, daß das Land von einer parteiübergreifenden Kabale von Kleptokraten regiert wird, die größtenteils nur an Macht und Geld interessiert sind, was sich für sie als Globalisierung darstellt. Daher halten sie die Idee der amerikanischen Souveränität, der amerikanischen Einzigartigkeit, der amerikanischen Exzellenz für überholt und ziemlich altmodisch. Deshalb haben wir ein Zwei-Parteien-Duopol, in dem die Eliten sowohl der Republikanischen als auch der Demokratischen Partei zusammenarbeiten, um eine Politik zu betreiben, die zu endlosen Kriegen führt, an denen wir kein eigenes nationales Interesse haben, für die wir aber Menschenleben und Werte verschwenden; die Aushöhlung unserer bürgerlichen Freiheiten, wo die Regierung Metadaten und Schlimmeres über jeden Amerikaner sammelt; die Einwanderungspolitik, die die Menschen bestraft, die wegen der Verheißungen Amerikas versuchen, auf legale Weise hierher zu kommen, während sie die Menschen belohnt, die illegal hierher kommen oder es versuchen; die Wirtschaftspolitik, die nur die Schulden anhäuft; eine Ausgabenpolitik, bei der wir einfach nur Geld drucken, wenn wir es brauchen, wie wir an diesen riesigen Rettungspaketen sehen können; und wir sind ständig bereit, die Wall Street zu retten, wenn mal wieder eine ihrer Wetten geplatzt sind. Und dann gibt es noch diese internationalen Handelsabkommen, die alles über einen Kamm scheren. Sie sind großartig – für unsere Handelspartner, aber nicht gut für uns, weil sie uns die meisten unserer Arbeitsplätze kosten. Dann wacht man eines Morgens auf und stellt fest, daß dank der Bushs und der Clintons jedes patentierte Medikament, das dieses Land benötigt, in China hergestellt wird.

Wenn man einen Moment innehält und darüber nachdenkt, muß man sich fragen, wessen Taschen da gefüllt wurden, und daß das nicht bloß eine wirtschaftliche oder geschäftliche Entscheidung, sondern auch eine strategische Entscheidung war.

Ich glaube, es gibt tatsächlich einen „tiefen Staat“; man kann ihn, wenn man so will, auch als militärisch-industriellen Komplex bezeichnen, wie es Dwight Eisenhower getan hat. Man kann ihn auch Establishment nennen, wenn man so will. Außerdem gibt es die sogenannten Neocons. Dazu gehören Leute innerhalb und außerhalb der Regierung, sie durchsetzen den nationalen Sicherheitsapparat, die Geheimdienste, jetzt auch die oberen Ränge im Pentagon, in den Denkfabriken und den Rüstungsunternehmen: Dies ist eine Eliteklasse, die das Land in den letzten 30 Jahren praktisch unangefochten geführt hat. Und sie waren der Meinung, daß für 2016 alles wunderbar laufe: Da sollte Hillary Clinton gegen Jeb Bush antreten, und obwohl sie einen netten Kabuki-Tanz hinlegten, um irgendwie anders zu erscheinen, ist die Wahrheit, daß ihre Politik absolut identisch war. Nichts würde sich ändern: Endlose Kriege, Aushöhlung unserer bürgerlichen Freiheiten, die gleiche Einwanderungspolitik, die gleiche Steuerpolitik, die gleiche Handelspolitik. In der Steuerpolitik hätte es vielleicht geringfügige Unterschiede geben können, weil die Bushs etwas größere Vergünstigungen für einige ihrer Milliardärskumpel anstreben würden. Aber abgesehen davon waren sie identisch: Bei Kopf gewinne ich, bei Zahl verlierst du.

Der Außenseiter gewinnt

Doch dann erscheint wie aus dem Nichts ein überlebensgroßer Außenseiter: Jemand, der weder Mitglied des Council on Foreign Relations noch der Trilateralen Kommission ist, der noch nie im Bohemian Grove war, der nicht besonders gerne mit Fortune-500-CEOs zusammen sitzt, der, wenn man ihm die Wahl ließe, lieber mit einer Gruppe von Taxifahrern zu Mittag essen würde; ein ganz normaler Typ, der trotz der Tatsache, daß er Milliardär ist, der volkstümlich ist, der weiß, wie die Menschen denken, der weiß, wie Durchschnittsbürger reden, wenn sie am Eßtisch sitzen, und der die Fähigkeit hat, sich mit ihnen zu identifizieren. Und sie begehen den tragischen Fehler, ihn schon früh nicht ernst zu nehmen, ihn nur als Showman zu betrachten, der versucht, die Familienmarke aufzupolieren, aber nicht als ernsthaften Kandidaten. Und mit ihrer überlegenen Wahlkampferfahrung glaubten sie ihn bei einer Wahl demontieren zu können.

Sehen Sie sich zum Beispiel an, wie das Cable News Network (CNN) ihn während der Nominierungsphase von oben herab aufbaute, sie gaben ihm Stunden um Stunden freie Berichterstattung. Als bezahlte Werbung wäre das Millionen von Dollar wert gewesen. Doch in dem Moment, als er nominiert wurde, begannen sie, ihn zu demontieren.

Ich habe einmal ein Buch von Hamilton Jordan gelesen, das war der Stabschef von Jimmy Carter. Jimmy Carter war, wie Donald Trump, für etwa 15 Minuten ein Außenseiter – und dann, in der Sekunde, in der er in Washington auftauchte, wurde er vom Establishment geschluckt, er umgab sich mit Leuten wie Brzezinski und schlimmer noch, den gleichen neokonservativen Insidern, die ich beschrieben habe. In seinem Buch spricht Jordan aber auch darüber, wie er und die anderen Berater Jimmy Carter rieten, am besten gegen Ronald Reagan anzutreten: sie dachten, er wäre der am leichtesten zu schlagende Gegner für Carter, was eine unglaubliche Fehlkalkulation war. Dasselbe geschah hier: Hillary Clinton und ihr Kreis und ihre Handlanger in den Mainstream-Medien kamen zu dem Schluß, daß Donald Trump der am leichtesten zu schlagende Kandidat sein würde, und deshalb bauten sie ihn während der Nominierungsphase auf. Doch bei der Wahl fanden sie dann heraus, wie schlagkräftig er war.

Harley Schlanger: Ja, sie lagen alle falsch, und Sie hatten Recht: Sie haben verstanden, daß das amerikanische Volk nach Veränderung hungerte und nach etwas anderem suchte.

Nun zu dem einen speziellen Thema, das meines Erachtens den Kernpunkt des Russiagate ausmacht, und das betrifft die Arbeit von Bill Binney und das, was Sie vorhin von den Lügen über die russischen Hacker gesagt haben: Eines der Ziele war es, Präsident Trump daran zu hindern, eine kooperative Beziehung mit dem russischen Präsidenten Putin aufzubauen. Trotz dieser Angriffe koordinierten beide eine erfolgreiche Strategie gegen ISIS und Al-Qaida in Syrien, und bei ihrem Treffen in Helsinki begannen sie eine Diskussion darüber, wie man aus dem Kreislauf der enormen Rüstungsausgaben herauskommen kann, der entweder zu einem zerstörerischen Krieg oder zum Bankrott führen wird. Und dennoch konzentrierten sich die Medien auf das Russiagate.

Inzwischen setzt sich Präsident Putin für eine Konferenz der fünf Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates ein – möglicherweise um die Tagung der UN-Generalversammlung im September herum, außerhalb der G7, außerhalb der G20, um über die Kooperation zur Lösung wesentlicher Fragen zu diskutieren, die die globale Politik, Sicherheit und Wirtschaft betreffen. Nachdem das Russiagate auseinandergefallen ist, ist Präsident Trump nun in der Lage, diese Politik aufzugreifen – und er hat in letzter Zeit ziemlich häufig mit Putin gesprochen?

Roger Stone: Sie haben absolut Recht. Meiner Meinung nach wurde Rußland bei den Bemühungen, den Präsidenten abzusetzen, als Kontrastmittel benutzt. Als das nicht funktionierte, hat man in aller Eile diesen ungeheuerlichen ukrainischen Putschversuch zusammengeschustert. Ich weise übrigens darauf hin, daß das alles von Leuten gemacht wurde, die für Trumps nationalen Sicherheitsapparat arbeiteten. Auch das ist kläglich gescheitert. Jetzt werden die Auswirkungen von COVID-19 benutzt, um unsere Wirtschaft zu zerstören – ein weiteres Hindernis für die Wiederwahl des Präsidenten.

Es ist besser, mit den Feinden zu reden

Der Präsident hat absolut recht, und er hat immer geglaubt, daß es viel besser sei, mit seinen Feinden zu reden, als in einem Kalten Krieg zu sein, in einer Situation, in der es keinen Dialog gibt. Das heißt aber nicht, daß er Wladimir Putin vertraut. Das bedeutet nicht, daß er dem Führer Nordkoreas vertraut, aber er versteht, daß es, solange diese Nationen Zugang zu Atomwaffen haben, besser ist, einen Dialog mit ihnen zu führen. Das ist sicherlich ein Schritt in Richtung Weltfrieden.

Ich glaube, daß es niemals eine Situation geben wird, in der Donald Trump die Sicherheit oder die Souveränität der Vereinigten Staaten gefährdet. Er ist der zäheste Mensch, mit dem ich je gearbeitet habe, und ich habe mit Richard Nixon und Senator Bob Dole zusammengearbeitet, zwei der zähesten Patrioten, die ich je getroffen habe. Und Donald Trump ist zäher als beide: Er hat eine enorme Ausdauer und einen enormen Willen. Aber er ist auch Geschäftsmann, und Geschäftsleute reden gern! Reden führt zu Geschäften, Geschäfte können zum Frieden führen. Aber wenn es kein gutes Geschäft ist, weiß er, wann er sich zurückziehen muß. Ich vertraue darauf, daß er weiß, wann er sich zurückziehen muß. Wie erfolgreich hat die Isolierungspolitik gegenüber Nordkorea funktioniert? Nicht sehr gut! Wie gut hat die Politik, unsere Gegner nicht einzubeziehen, funktioniert?

Ich bin durchaus der Meinung, daß China einen viel stärkeren hinterhältigen Einfluß und eine viel größere Gefahr für die Vereinigten Staaten darstellt als Rußland. Im Falle Rußlands haben wir ein ernstes gemeinsames Problem mit dem islamischen Terrorismus, an dem wir gemeinsam arbeiten sollten, weil er eine Bedrohung für beide Nationen darstellt.

Aber ich glaube, Sie haben völlig Recht: Das außenpolitische Establishment will keinen Frieden mit Rußland. Sie wollen keinen Frieden, basta! Sie wollen Krieg. Krieg füllt die Brieftaschen der Rüstungsunternehmen. Krieg ist für manche Menschen sehr gut – außer für die Soldaten an der Front, die ihr Leben geben.

Ich denke also, der Präsident ist von Natur aus ein Friedensstifter; er hat sehr hart gearbeitet, um unsere militärische Stärke aufzubauen, aber das liegt daran, daß er – wie Ronald Reagan, wie Dwight Eisenhower – an militärische Stärke als Abschreckung glaubt, nicht als Mittel, um in der Welt Ärger zu suchen, sondern als Abschreckung gegen diejenigen, die sich mit uns anlegen wollen. Es ist die alte Theorie des „Friedens durch Stärke“, die unter den Bushs eine Pause einlegte und nun wieder zu einem der wichtigsten Elemente der Republikanischen Partei geworden ist.

Die bevorstehenden Wahlen werden aus einer Reihe von strukturellen Gründen sehr, sehr schwierig sein. Wir kennen die Entschlossenheit des Zweiparteien-Establisments. Wir kennen die Entschlossenheit des „tiefen Staates“. Sie haben es mindestens viermal versucht [Trumps Präsidentschaft zu verhindern]: Richtig betrachtet, sollte schon im Wahlmännerkollegium eine Eingabe über den russischen Einfluß auf Donald Trump gemacht werden; man wollte die Wahlmänner dazu bringen, nicht für Trump zu stimmen, obwohl sie ihm verpflichtet waren. Hillary Clinton beantragte eine Nachzählung der Stimmen in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Das würde ich Nummer eins nennen. Das Wahlmännerkollegium war die zweite Infragestellung seiner Präsidentschaft. Dann kam die Russiagate-Untersuchung – Nummer drei. Das Ukrainegate wäre Nummer vier.

Jetzt wird meines Erachtens versucht, aus den Folgen von COVID-19 Profit zu schlagen. Ich behaupte nicht, daß das Virus nicht echt ist – das ist es. Ich kannte eine Reihe von Menschen, die daran gestorben sind; zuletzt, und ganz tragisch, Herman Cain, ein sehr guter Mann, ein sehr guter Unterstützer von mir, ein wahrer Patriot. Aber ich denke, damit wird der Mythos aufgebauscht, daß dies nicht real sei, daß dies eine Art Schwindel sei. Es ist kein Schwindel, Leute, COVID-19 ist sehr real! Vielleicht sind nicht so viele Menschen dafür anfällig, wie es uns einige Wissenschaftler glauben machen wollen. Aber der Präsident hat keine andere Wahl, als auf Nummer sicher zu gehen! Er hat die Pflicht, die öffentliche Gesundheit zu schützen, und das hat ihn in diesem Fall dazu veranlaßt, vor den Wahlen seine wohl größte Trumpfkarte wegzuwerfen, eine boomende Wirtschaft, die robusteste, aktivste Wirtschaft in unserer Geschichte. Das erschwert seine Wiederwahl. Auf der anderen Seite hatte er auch das Glück, einen Schlafwandler [als Gegenkandidaten] zu bekommen, der nicht zu wissen scheint, welcher Wochentag es ist oder wo er sich an einem bestimmten Tag befindet.

Harley Schlanger: Lassen Sie mich zum letzten Punkt der unerledigten Aufgaben kommen. Sie haben vorhin selbst den Präzedenzfall der Angriffe auf Lyndon LaRouche erwähnt, bei denen es sich zum Teil um dieselben Leute handelt. Im Fall von LaRouche hatte Henry Kissinger seine Hand im Spiel, aber der ursprüngliche Ankläger gegen Lyndon LaRouche in Boston war kein anderer als Robert Mueller. Wir haben dafür gekämpft, daß Lyndon LaRouche rehabilitiert wird. Können Sie darüber etwas sagen – auch im Zusammenhang mit der Rehabilitierung von Personen, die heute vom militärisch-industriellen Komplex, dem „tiefen Staat“, ins Visier genommen werden, darunter auch Sie selbst? Besteht Ihrer Meinung nach die Möglichkeit, diesen Kampf zu gewinnen, einschließlich der Rehabilitierung von Lyndon LaRouche?

Roger Stone: Nun, es ist schon erstaunlich, daß Robert Mueller weiterhin diesen glänzenden Ruf als anständiger Kerl genießt, wenn man bedenkt, daß er der Abräumer für den tiefen Staat ist, daß er bei jeder Krise auftaucht und dabei dem amerikanischen Volk vorenthält, worum es wirklich geht. Das gilt sicherlich für die 9/11-Kontroverse und auch für die Anthrax-Untersuchung. Die Karriere dieses Mannes ist höchst interessant. Ich habe ein paar Bücher über ihn gelesen, aber ich glaube nicht, daß das definitive Buch schon geschrieben wurde. Und ich finde es amüsant, daß Lindsey Graham jetzt versucht, ihn dazu zu bringen, vor dem Justizausschuß des Senats auszusagen. Ich glaube, die Chancen, daß er das tun wird, sind sehr gering, denn nach seiner letzten Anhörung zu schließen, deutet alles darauf hin, daß er non compos mentis [unzurechnungsfähig] ist; ich meine, er wußte nicht, was GPS-Fusion ist, und auf die Hälfte der Themen, die auf den Tisch kamen, ist er gar nicht eingegangen.

Vor allem würde ich folgendes sagen: Ich denke, all diese Dinge werden auf eine zweite Amtszeit warten müssen, wenn der Präsident eine freiere Hand hat. Unter den jetzigen Umständen sind die Mainstream-Medien entschlossen, ständig und endlos falsche Darstellungen zu wiederholen. Ich will nur ein Beispiel nennen, das ich vorhin erwähnt habe: „Roger Stone bewahrte sein Schweigen über ein ihm bekanntes Fehlverhalten des Präsidenten, als Gegenleistung für einen Strafnachlaß.“ Man wird es wieder und wieder und wieder auf MSNBC, CNN, in der New York Times und der Washington Post hören – alles Lüge! Es ist falsch. Es gibt keinen Beweis für das Gegenteil.

Dann wird auf die ausgehandelten Aussagen eines Rick Gates oder eines Michael Cohen – zwei verurteilte Lügner – verwiesen, die einfach behaupten, sie hätten Gespräche zwischen Stone und Trump „belauscht“, für die es aber keine Telefonunterlagen, keine Zeugen gibt – das alles sind arrangierte Zeugenaussagen. Sie würden niemals vor einem Gericht standhalten, auch nicht in einem Absetzungsverfahren, weshalb sie wußten, daß sie damit nicht weit kommen würden.

Die Wahrheit ist genau das, was ich gesagt habe – im übrigen habe ich zwei unabhängige Lügendetektortests bestanden, die beide von der Strafverfolgungsbehörde in Florida und vom FBI verwendet werden. Das FBI verwendet solche Tests, auch wenn sie vor Gericht nicht zulässig sind. Ich bin also ziemlich sicher, daß mein Gedächtnis funktioniert.

Aber die Mainstream-Medien würden heute alle Bemühungen, Gerechtigkeit für die vielen Menschen zu erreichen, denen übel mitgespielt wurde, ins Gegenteil verkehren. Wenn der Präsident wiedergewählt wird, und dafür beten wir, dann sollte dies unverzüglich überprüft werden.

Harley Schlanger: Ich möchte Ihnen für Ihren Patriotismus danken. Ich habe gerade einen Artikel geschrieben, in dem ich sage, daß Sie ein Kämpfer sind, und ich sehe, daß das stimmt. Ich bin sicher, daß wir in Kontakt bleiben werden, und nochmals vielen Dank, daß Sie heute bei uns waren. Und ich danke Ihnen für das, was Sie im Dienste der Nation getan haben.

Stone: Danke, daß ich heute bei Ihnen sein dürfte. Und bitte grüßen Sie Helga von mir: Sie ist eine großartige Frau.

Schlanger: Das werde ich. Ich danke Ihnen, Roger.


Anmerkung

1. ein Wortspiel auf Nadler und Liar = Lügner.