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In einer Zeit, in der wir von einer Vielzahl von Krisen, Weltuntergangsszenarien und irrationalen Verschwörungstheorien über sogenannte Feinde bombardiert werden, ist es nützlich, den folgenden Auszug aus einer Rede zu betrachten, die Lyndon LaRouche 2003 in New York City gehalten hat. Das Video davon wurde am 9. Mai auf der Konferenz des Schiller-Instituts zum Gedenken an den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gezeigt. LaRouche wandte sich damals vor allem an die Amerikaner, aber die Botschaft ist universell und heute relevanter denn je:
„Freunde, wenn man sich heute auf der Welt umsieht, gibt es zwei Bilder. Das eine flößt Angst ein: die Ausbreitung von Krieg, Kriegsgefahr, Terror. Auf der anderen Seite gibt es in Asien im besonderen und in Eurasien im allgemeinen eine neue Bewegung, eine neue Zusammenarbeit zwischen den Nationen...
Die Welt befindet sich in einer großen Krise, einer großen Wirtschaftskrise. Das Finanzsystem ist vom Zusammenbruch bedroht und wird zusammenbrechen. Aber wir können das beheben. Regierungen haben die Macht, solche Probleme zu lösen, und das Leben wird weitergehen. Das Problem ist vor allem der Verstand der Menschen auf der Welt. Der andere Aspekt, der aus meiner Sicht heute auf der ganzen Welt wichtig ist, ist der Pessimismus. In den Vereinigten Staaten herrscht großer Pessimismus; in der Politik gibt es einen Pessimismus, der an Pessimismus leidet. Was wir manchmal Korruption in der Politik nennen – und es ist Korruption –, ist eine Frucht des Pessimismus. Die Leute sagen: Man kann das Rad nicht zurückdrehen; man kann den Lauf der Dinge nicht ändern; man kann das politische System nicht verbessern; man kann die Probleme nicht lösen; man muß lernen, mit den Problemen zu leben. Auf der ganzen Welt ist es dasselbe Problem.
Also, das wichtigste ist meiner Meinung nach, nach meiner Erfahrung in der Führung, der Optimismus. Nicht willkürlicher Optimismus, nicht falscher Optimismus, sondern informierter Optimismus. Mit dem Wissen, daß wir, wenn wir wollen, die Dinge tun können, die getan werden müssen.
Ich weiß, daß wir zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, als die Vereinigten Staaten in den 20er und frühen 30er Jahren eine große Zeit des Pessimismus durchlebt hatten, in den 30er Jahren und der Kriegszeit nach und nach aus diesem Pessimismus herauskamen. Wir waren in der Lage, uns der Herausforderung des Krieges und der Herausforderung der Hoffnung auf Frieden zu stellen, die [Präsident Franklin] Roosevelt verkörperte. Weil es Optimismus in der Bevölkerung gab. Ich habe gesehen, wie in Kriegszeiten, unter Kriegsbedingungen, Dinge geschahen, die Optimismus ausdrückten. Menschen taten Dinge, die sie für unmöglich hielten, weil sie optimistisch waren.
Ich bin zuversichtlich, daß die Vereinigten Staaten sich ändern können. Sie können anders werden, als sie jetzt sind. Sie können sich schnell ändern. Was wir jetzt tun, ist falsch, aber es kann sich ändern. Es muß nicht so weitergehen, und ich bin entschlossen, diesen Wandel herbeizuführen. Und da ich ein älterer Mann bin, habe ich nichts zu befürchten, und deshalb kann ich weitermachen und es tun, oder es zumindest versuchen. Aber ich denke, man sollte nicht pessimistisch sein.“