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Neue Solidarität
Nr. 13, 26. März 2020

Die Coronakrise überwinden: „Die Solidarität
muß ansteckender werden als das Virus“

Von Alexander Hartmann

Die Regeln, die gestern die Gesellschaft und die Wirtschaft zu beherrschen schienen, funktionieren heute nicht mehr. Und die Regeln von heute werden morgen – wenn nicht schon früher – nicht mehr funktionieren. Unser Planet durchlebt eine Periode, die sich so ungeheuer schnell verändert, daß es bei den meisten Menschen Schwindelgefühle hervorruft.

Der amerikanische Staatsmann Lyndon LaRouche sprach wiederholt von einem „Phasenübergang“ in der menschlichen Entwicklung, in dem sich die Gesetze, die einen Prozeß zu steuern schienen, grundlegend ändern, ähnlich wie bei einem Phasenübergang in der Physik. In einem Artikel mit dem Titel „London in einer Phasen-Zuckung“, der am 13. März 1997 im Executive Intelligence Review veröffentlicht wurde, schrieb LaRouche:

Die Anzeichen dafür sind heute überall zu sehen. In den Vereinigten Staaten gibt es einen „Pearl-Harbor-Reflex“ auf die sich im ganzen Land ausbreitende COVID-19-Pandemie. In Europa, wo in Italien, Spanien und Frankreich (in unterschiedlichem Ausmaß) Ausgangssperren verhängt sind und andere Länder bald folgen könnten, öffnet die EU-Bürokratie die Schleusen, um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise entgegenzuwirken.

Aber wie Helga Zepp-LaRouche betonte, wird nur ein totaler Paradigmenwechsel im Weltmaßstab funktionieren. Die COVID-19-Krise und der Zusammenbruch des transatlantischen Finanzsystems sind nur der sichtbarste Ausdruck einer Systemkrise des alten Paradigmas, das im Todeskampf liegt. Das zugrundeliegende Problem ist, daß das britische liberale System die Mehrheit der Weltbevölkerung, insbesondere in der sogenannten Dritten Welt, bis hin zum Völkermord ausgebeutet hat. Wenn dem nicht abgeholfen wird, beginnend mit einer weltweiten Mobilisierung des Gesundheitswesens, steht die menschliche Gattung vor einer Überlebenskrise, betonte Zepp-LaRouche.

Ein solches globales Entwicklungsprogramm erfordert eine massive Anhebung der grundlegenden physischen Wirtschaftsparameter (wie Wasser, Elektrizität und Nahrung), die nur erreicht werden kann, wenn die technologische Plattform für den gesamten Planeten rasch angehoben wird, so wie es Lyndon LaRouche in seinen vorausschauenden „Vier Gesetzen“1 – insbesondere dem vierten – fordert.

Und diese notwendige Lösung kann unmöglich finanziert werden, ohne die Londoner City und die Wall Street einem Konkursverfahren mit einer globalen Bankentrennung (Glass-Steagall) zu unterziehen. Eine Spekulationsblase von 1,8 Billiarden Dollar (1,8 Millionen Milliarden!) kann in diesem Universum nicht mit dem Gemeinwohl der menschlichen Bevölkerung koexistieren.

Kein anderer Ansatz wird funktionieren, betonte Zepp-LaRouche. Es habe keinen Zweck, sich auf kleine Dinge zu konzentrieren und emotional an sie zu klammern. Die Aufgabe sei vielmehr, die Menschen dazu zu erziehen, die Dinge so zu verstehen, wie Lyndon LaRouche es uns gelehrt hat.

Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat in seiner Pressekonferenz vom 16. März den Geist der Zeit auf sinnvolle Weise eingefangen:

Wie Xinhua berichtete, bot Chinas Präsident Xi Jinping in einem Telefongespräch mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Italien und allen Nationen auf, „um zur internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Epidemie und zum Aufbau einer Gesundheits-Seidenstraße beizutragen“.

In diesem Geiste hat China die Produktion medizinischer Geräte erhöht, um den wachsenden Bedarf der Länder zu decken, die gegen das Coronavirus kämpfen müssen. Shenzhen Mindray Bio-Medical Electronics Co., Ltd., ein Großunternehmen für Medizingeräte aus Guangdong, gab bekannt, daß die italienische Regierung fast 10.000 Geräte zur Bekämpfung der Krankheit anschafft, die meisten davon zur Patientenüberwachung. Dies war dann Teil der chinesischen medizinischen Hilfe, die am 12. März in Italien mit dem Flugzeug ankam.

Aber auch in andere Länder schickt China umfangreiche Hilfslieferungen:

„Der Mensch ist sterblich, aber die Liebe nicht“

Der Geist, aus dem sich diese Hilfsbereitschaft speist, wird deutlich in einer Videobotschaft des Ärzteteams, das in Wuhan die Bemühungen zur Bekämpfung von COVID-19 leitete. Die Ausführungen des Teams endeten mit einer schönen Erklärung von Wu Dong, außerordentlicher Professor für Gastroenterologie am Peking Union Medical College (PUMC) und Mitglied des nationalen Ärzteteams, der sagte:

„Dies ist eine Gelegenheit für meine Kollegen und mich, unsere Erfahrungen mit der internationalen Gemeinschaft zu teilen, aber der chinesische Ansatz zur Eindämmung der Epidemie ist vielleicht nicht der einzige. Es ist eine Gelegenheit für uns, voneinander zu lernen, genau wie es bei der traditionellen chinesischen Medizin und westlichen Medizin der Fall ist. Die Schönheit der Welt liegt in der Vielfalt, nicht in der Identität.“ Wu beschrieb dann sein Motiv, sich dem Kampf anzuschließen: „Der Mensch ist sterblich, aber die Liebe ist es nicht, und ich liebe meine Tochter, meine Patienten, mein Land und die Menschheit. Als Menschen sitzen wir alle gemeinsam in diesem Boot, und wir werden das gemeinsam durchstehen.“

Helga Zepp-LaRouche kommentierte diese Äußerungen in ihrem Internetforum am 19. März:


Anmerkung

1. Siehe „Vier neue Gesetze, um die USA zu retten – Keine Option, sondern unmittelbare Notwendigkeit“, Neue Solidarität 25/2014.