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Von Dennis Small
Anfang dieses Jahres, zum 30. Jahrestag des Beginns von Lyndon LaRouches Gefängnisaufenthalt am 27. Januar 1989 – wo er fünf Jahre einer 15jährigen Freiheitsstrafe für Verbrechen verbüßte, die er nie begangen hat, was die Handlanger der britischen Regierung und der Bush-Administration, die ihn ins Gefängnis warfen, auch genau wußten – hat die weltweite LaRouche-Organisation unsere langjährige Forderung, daß LaRouche rehabilitiert werden muß, neu aufgegriffen. Als er weniger als drei Wochen später, am 12. Februar 2019, verstarb und wir beschlossen, unsere Bemühungen für seine Rehabilitierung zu verdoppeln, sagten sogar einige unserer wohlmeinenden Freunde und Unterstützer: „Es ist wahr, daß er ungerecht behandelt wurde, aber das ist jetzt Schnee von gestern. Es ist an der Zeit, weiterzumachen und eure Energien auf die Lösung der Probleme der Welt zu konzentrieren, wie die Weltwirtschaftskrise, die andauernden Kriege und die Gefahr einer thermonuklearen Konfrontation sowie die moralische und kulturelle Krise unserer Jugend, u.a. durch Drogen.
Diese wohlmeinenden Menschen könnten nicht falscher liegen. Lyndon LaRouches Rehabilitierung ist die zentrale strategische Frage unserer Zeit.
Es ist wahr, daß der Fall LaRouche nach den denkwürdigen Worten seines Berufungsanwaltes, des ehemaligen US-Justizministers Ramsey Clark, „ein breiteres Spektrum an vorsätzlichem und systematischem Fehlverhalten und Machtmißbrauch über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel, eine politische Bewegung und eine politische Führungspersönlichkeit zu zerstören, darstellt als jede anderes Bundes-Strafverfahren in meiner Zeit oder nach meinem Wissen“.
Es ist auch der Fall, daß mehrere Mitarbeiter LaRouches in einer Serie von Bundes- und Landes-Strafverfahren zu Freiheitsstrafen von bis zu 77 Jahren verurteilt wurden.
Aber das größte Verbrechen der Justiz war das am Wohl der Völker und Nationen der Welt und an dem Menschenbild, was die zentralen Anliegen von LaRouches Lebenswerk waren. In seinem Schlußwort vor Richter Albert Bryan vor seiner Verurteilung am 27. Januar 1989 warnte LaRouche:
„Diese Serie von Prozessen mit Schrotflintenmethoden [ist] ein Versuch, mich von der politischen Szene zu eliminieren. Dies hat den Vereinigten Staaten bereits großen Schaden zugefügt. Es ist an der Zeit, daß diese bösartige und rücksichtslose Verfolgung eingestellt wird, bevor unseren Vereinigten Staaten noch viel größerer Schaden zugefügt wird.“
Aber dieser Schaden wurde angerichtet, und er raubte dem amerikanischen Volk seinen erhabensten Staatsmann und Ökonomen, mit dessen Politik der letzten 50 Jahre die Welt heute ein ganz anderer Ort wäre. Dieses Unrecht muß jetzt rückgängig gemacht werden, wenn die Welt überleben soll. Gerechtigkeit für den Menschen bedeutet Gerechtigkeit für seine Ideen.
Ich hoffe, Ihnen einen Eindruck von beidem zu vermitteln, indem ich Ihnen kurze Auszüge aus LaRouches letzter öffentlicher Rede vor dem Antritt seiner Gefängnisstrafe sowie aus seiner ersten Rede nach der Entlassung fünf Jahre später zeige. Denken Sie darüber nach, was für ein außergewöhnlicher Geist diese beiden „Buchstützen“ produzieren konnte.
Was war LaRouches Verbrechen? Er hat bewiesen, daß Satan Unrecht hat.
Lassen Sie mich das erklären. 1998 veröffentlichte LaRouche eine Autobiographie mit dem Titel Die Macht der Vernunft – also nicht „Die Macht des Geldes“ oder „Die Macht der Medien“ und schon gar nicht „Die Macht des positiven Denkens“. Die allerersten Worte des Vorwortes des Autors zu diesem Buch lauten:
„Im Verlauf von nun beinahe zwanzig Jahren bin ich zu der vielleicht umstrittensten aller führenden internationalen Persönlichkeiten dieses Jahrzehnts geworden. Im Unterschied zu allen anderen Kandidaten für das amerikanische Präsidentenamt seit 1945 bin ich ein selbständig denkender Mensch.“
LaRouche bewies, daß wahres Wissen nicht aus der Sinneswahrnehmung stammt, sondern aus dem Geist des Menschen. Die schöpferischen Kräfte des Menschen sind die mächtigste Kraft des Guten im Universum, und sie finden ihren Ausdruck in der einzigartigen Fähigkeit des Menschen, seine potentielle relative Bevölkerungsdichte endlos zu erhöhen. LaRouche hat diese zentrale Entdeckung in einem Essay vom November 1993 selbst so zusammengefaßt:
„Das zentrale Merkmal meines ursprünglichen Beitrags zur Leibnizschen Wissenschaft der physikalischen Ökonomie ist die Bereitstellung einer Methode im Umgang mit dem kausalen Zusammenhang zwischen dem Beitrag des einzelnen zu axiomatisch revolutionären Fortschritten in wissenschaftlichen und analogen Wissensformen einerseits, und der daraus resultierenden Zunahme der potentiellen Bevölkerungsdichte entsprechender Gesellschaften andererseits.“
Das Gute zu tun, war für Lyn identisch mit rigoroser wissenschaftlicher Wahrheit. Die gleiche Kreativität, die „die Sterne wie Schilf beugt“, wie er einst schrieb, verleiht dem Menschen einen freien Willen und damit eine Moral, die kein größeres Glück findet, als das Gute zu tun. Jeder, der Lyn kannte, weiß, daß er eine beständige Liebe zur Wahrheit hatte, eine Liebe zur Menschheit, eine Liebe zum Guten – und er liebte auch einen guten Kampf.
In seiner letzten öffentlichen Rede vor seiner Verurteilung am 16. Dezember 1988, die er knapp eine Woche davor auf einer „Food for Peace“-Konferenz in Chicago hielt, war LaRouche unerschütterlich:
LaRouche (Video:) „Es gibt keinen Teil der Gesellschaft, keine Wählergruppe, die nicht das gleiche Interesse hat. Das heißt, in dieser Angelegenheit hat kein Volk irgendeiner Nation ein anderes Interesse als das einer anderen Nation. Wir sprechen von der Zukunft von Hunderten von Milliarden ungeborener Seelen, ohne deren Erfolg unser Leben nichts bedeutet. Das ist das gemeinsame Interesse, das jeden von uns vereint, so daß es in dieser Frage, in dieser Sache, in diesem Interesse keinen Unterschied zwischen uns gibt.
Wenn wir so kämpfen, wenn wir mit Liebe zur Menschheit kämpfen, indem wir besonders an die Hunderte von Milliarden Seelen denken, die darauf warten, geboren zu werden, und auch an diejenigen, deren Martyrium und anderen Opfern wir das verdanken, was unser Potential ausmacht, und unsere Schuld ihnen gegenüber in Bezug auf das, was wir an die Zukunft weitergeben; und wenn wir unser Leben nicht als etwas betrachten, das von Moment zu Moment gelebt wird, sondern als ein ganz kleines Stück Erfahrung, mit einem Anfang und nicht allzu viel später einem Ende; und unser Leben nicht als etwas ansehen, was zum Vergnügen an sich gelebt wird, sondern als eine Gelegenheit, eine Aufgabe zu erfüllen – einen Zweck, der sich in dem widerspiegelt, was wir den Hunderten von Milliarden Seelen hinterlassen, die darauf warten, in ihrem Zustand geboren zu werden: Dann können wir, falls unser sterbliches Leben kürzer sein muß, weil wir es so hingeben, daß die Sache der Hunderte von Milliarden noch ungeborener Seelen sichergestellt ist, mit Freuden sterben, weil wir unser Leben vollendet haben, erfüllt haben. Uns wurde vielleicht die Chance genommen, es noch ein wenig mehr zu erfüllen, aber dennoch haben wir es erfüllt...
Wir sind alle klein, wir sind alle Individuen. Aber wenn wir wissen, daß wir uns in dieser Hinsicht einig sind, dann wissen wir, daß das, was jeder von uns als Individuum in dieser vereinten Weise tut, gedeihen wird. In diesem schrecklichen Moment der Menschheit, in dem die Zivilisation, wie wir sie seit Jahrhunderten kennen, in den kommenden etwa zwei bis zehn Jahren uns genommen zu werden droht, besteht die Gefahr, diese Zivilisation zu verlieren; aber wir haben auch die Möglichkeit, eine heroische Lösung für diese Krise zu finden und Generationen zu werden, die in unserer Zeit angesichts des Kelchs von Gethsemane diesen Kelch angenommen und damit in der Nachfolge Christi die Sache der Rettung der zukünftigen Seelen fortgeführt haben.“
Dennis Small: In dieser Entschlossenheit war Lyndon LaRouche der Inbegriff des Amerikaners. Ich will Ihnen das beweisen, indem ich die Worte und Gedanken eines anderen vollkommenen Amerikaners zitiere – den philosophischen Begründer unserer Verfassungsrepublik, Gottfried Wilhelm Leibniz. 1702 schrieb Leibniz in seiner Meditation über das gemeinsame Konzept der Gerechtigkeit: „Gerechtigkeit ist Güte, die mit der Weisheit übereinstimmt... und Weisheit ist nach meinem Gefühl nichts anderes als die Wissenschaft der Glückseligkeit“ – womit nicht die hedonistische Lust gemeint ist, für die Leute wie Hobbes und Bentham geworben haben.
„Man muß die Freuden der Sinne meiden, wie man einen Fremden oder mehr noch einen schmeichelnden Feind meidet“, hatte Leibniz in den 1690er Jahren geschrieben. „So hat die souveräne Weisheit alles so gut geregelt, daß unsere Pflicht auch unser Glück sein muß.“ Und wahre Glückseligkeit ist „die Ausübung unseres Willens, immer nach unserem Verständnis zu handeln... und für die Förderung des Gemeinwohls... Denn nur so viel von unserem Leben soll als wahrhaftiges Leben geschätzt werden, wie das Gute, das wir in ihm tun.“
Diese Leibnizianische Sichtweise durchzog das Denken der Gründerväter der Vereinigten Staaten, unter ihnen Cotton Mather, die produktivste intellektuelle Figur im kolonialen Amerika, dessen begabtester Schützling kein anderer als Benjamin Franklin war. Mather schrieb 1710 in seinen Essays to Do Good:
„Es ist eine unschätzbare Ehre, Gutes zu tun; es ist ein unvergleichliches Vergnügen. Ein Mensch muß sich selbst als von Gott würdig und befriedigt betrachten, wenn ihm eine Gelegenheit gegeben wird, Gutes zu tun. Er muß es mit Begeisterung annehmen, damit er das große Ende seines Seins beantworten kann.“
Wie Leibniz griff auch Mather den Hedonismus nachdrücklich an:
„Herrscher, die ihre höhere Stellung nicht anders nutzen, als gegenüber ihren Nächsten zu prahlen und ihre unterwürfigen Schmeicheleien zu genießen und sich mit der Beute zu bereichern, die sie ihnen entreißen können, und sich dann in sinnlichen und barbarischen Freuden zu suhlen – das sind die niederträchtigsten Menschen.“
Deshalb beruft sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten im Sinne von Leibniz auf das Recht auf „Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit“ – und nicht auf „Leben, Freiheit und das Streben nach so viel sinnlichem und barbarischem Vergnügen, wie ich aus meiner sinnlosen Existenz herauspressen kann“.
Vergleichen Sie diese wahrhaft menschliche Sichtweise mit dem barbarischen Menschenbild, das vom Britischen Empire und seinen Vertretern wie dem Aristoteliker Thomas Hobbes gewaltsam verbreitet wurde, der 1651 in seinem Leviathan schrieb:
„Es gibt keine Vorstellung im Kopf eines Menschen, die nicht ursprünglich, ganz oder teilweise, unseren Sinnesorganen aufgeprägt wurde... Aus diesem Krieg eines jeden Menschen gegen jeden Menschen folgt auch: daß nichts ungerecht sein kann. Für die Begriffe Recht und Unrecht, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit ist dort kein Platz.“
Und das wiederum führte Hobbes zu seiner offenen Verteidigung des Bösen:
„Persönliche Gier ist das Maß für Gut und Böse... Glück ist das ständige Voranschreiten des Begehrens von einem Objekt zum anderen.“
Wenn der Mensch so von seinen Sinnen und seinen tierischen Begierden beherrscht wird, dann kann man ihn leicht zum Sklaven machen, argumentierte Hobbes, indem man ihm genügend Vergnügen (oder Geld) bietet und verspricht, seinen Schmerz zu minimieren.
Möglicherweise sind Sie mit einer früheren Formulierung dieser Ansicht vertraut:
„Jeder Mensch hat seinen Preis.“
Wer ist der Autor dieses edlen Ausspruchs? Satan. Aber Satan irrt.
Um zu verstehen, warum Lyndon LaRouches Rehabilitierung die wichtigste strategische Frage unserer Zeit ist, sollten Sie sich überlegen, wo die Welt stünde, wenn man LaRouches Vorschläge umgesetzt hätte.
Konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf zwei Bereiche der Politik.
Erstens „die Leibnizianische Wissenschaft der physischen Ökonomie“. Hunderte Millionen Menschen, die in den letzten Jahrzehnten infolge von extremer Armut und Krankheiten gestorben sind oder leiden mußten, wären heute am Leben und würden gedeihen und zur Entwicklung der Menschheit beitragen, wenn LaRouches Finanz- und Wirtschaftsreformen (seine „Vier Gesetze“) - umgesetzt worden wären, als er sie erstmals in den 1970er Jahren vorschlug. Betrachten Sie die Entwicklung der Armut auf der Welt seit 1981.
In den letzten 37 Jahren hat China nach Angaben der Weltbank rund 850 Millionen Menschen aus der Armut geholt. Das sind mehr als 10% der gesamten Menschheit, die heute in der Lage sind, einen wertvollen Beitrag zur Produktivität der Menschheit zu leisten und ihre Zukunft mitzugestalten. In der übrigen Welt leben immer noch über 600 Millionen Menschen in extremer Armut. China verbesserte sich von einem Anteil von 46% der armen Menschen der Welt im Jahr 1981 auf 5% im Jahr 2017 und heute fast 0% (Abbildung 1).
Nicht nur die Armut in China wurde ausgerottet, die Bevölkerung ist auch groß und wächst, und die Lebenserwartung ist innerhalb der letzten fünf Jahrzehnte von 44 Jahren auf 76 Jahre gestiegen (Abbildung2, 3).
Hinzu kommt die allgemeine Verbesserung der Bildung und der wissenschaftlichen Fähigkeiten dieser wachsenden Bevölkerung, die sich in Parametern wie einer steigenden Alphabetisierungsrate widerspiegelt, die weit über dem Weltdurchschnitt liegt (Abbildung 4). So zeigt sich ein klareres Bild eines Landes mit der am schnellsten wachsenden potentiellen relativen Bevölkerungsdichte auf der Erde.
Das, und nicht das BIP, ist das wahre Maß des Potentials der physischen Wirtschaft, wie Lyndon LaRouche wiederholt gezeigt hat.
Nun, wenn China es schafft, warum nicht auch wir? Chinas Wirtschaftspolitik ist im wesentlichen die von Leibniz, Mather, Hamilton und LaRouche – mit chinesischer Prägung. Stattdessen tolerieren wir im transatlantischen Sektor massenmörderische Auflagen des IWF für die Entwicklungsländer, eine malthusianische „grüne“ Politik und endlose Rettungsaktionen für die 1,5 Billiarden Dollar große Blase der Spekulationsgeschäfte, die nun droht, das gesamte Weltfinanzsystem zu zerstören.
LaRouche hat nicht nur wie kein anderer Ökonom die Zusammenbruchskrise des transatlantischen Systems vorhergesagt, er lieferte auch detaillierte programmatische Studien für jede Region der Erde mit den notwendigen politischen Maßnahmen, um eine wissenschaftliche Renaissance einzuleiten.
Ein zweiter Bereich seiner Politik ist die Zusammenarbeit zwischen den USA und anderen Großmächten, um die Grenzen des menschlichen Wissens voranzutreiben, u.a. durch die Erforschung und Besiedelung des Weltraums mit Kernfusionsantrieben. LaRouches SDI, die 1983 von US-Präsident Ronald Reagan als Strategie übernommen wurde, war ein detaillierter Vorschlag, um die Ära der Geopolitik, der ständigen Kriege und der drohenden thermonuklearen Vernichtung zu beenden, indem man eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion bei neuen physikalischen Prinzipien für die Raketenabwehr und breitere zivile Anwendungen einleitet.
Weil diese Politik Mitte der 80er Jahre von den Briten verhindert wurde, blieb die Welt im Griff der britischen, Hobbesschen Politik des manipulierten „Krieges jeder gegen jeden“, wodurch Millionen und Abermillionen von Menschenleben durch Krieg, Zwangsmigration, Terrorismus und ähnliches zerstört wurden, besonders in Südwestasien und in Afrika.
Wäre LaRouches Politik angenommen worden, dann wäre die Menschheit heute bereits ins Fusionszeitalter eingetreten, und wir hätten wahrscheinlich bereits die ersten Siedlungen auf dem Mars. Die Jugend hätte nicht die Aussicht auf eine Zukunft voller Drogen, kulturellem Verfall und der Gier nach immer niedrigeren Genüssen – mit freundlicher Unterstützung Satans und seines Internets –, sondern sie würde sich zu Astronauten, Ingenieuren und klassischen Musikern ausbilden. Sie würden darüber nachdenken, wie sie mit ihrem Leben Gutes tun können.
Kurz gesagt, die Rehabilitierung Lyndon LaRouches und seiner Ideen wird, wie Helga Zepp-LaRouche betont hat, eine revolutionäre Wirkung auf die Zukunft der Menschheit haben, die vergleichbar ist mit den Auswirkungen, die die Wiedereinführung von Platon in Europa auf die Goldene Renaissance hatte.
In diesem Sinne haben wir eine Stiftung gegründet, die LaRouche Legacy Foundation, die damit beginnen wird, LaRouchs gesammelte Werke zu veröffentlichen und ein digitales Archiv seines Lebenswerks einzurichten. Die Mission der Stiftung ist es, zukünftigen Generationen das lebende Erbe Lyndon LaRouches zu hinterlassen, um „das wissenschaftliche und literarische Werk des amerikanischen physikalischen Ökonomen Lyndon LaRouche, Jr. zu fördern, dazu beizutragen, sein Werk international bekannt zu machen, und seine wissenschaftlichen Durchbrüche weiterzuverfolgen... zum Zwecke der Förderung des Verständnisses und der Wertschätzung für die physische Ökonomie, die Naturwissenschaften, die Geschichtsschreibung, die Rolle der klassischen Kultur bei der Förderung und Förderung der menschlichen Kreativität und anderer, verwandter Bereiche“.
Lassen Sie uns zum Schluß anhören, was Lyn selbst über die Macht der Vernunft sagt. Dies ist die erste Rede, die er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 19. Februar 1994 auf einer Konferenz des Schiller-Instituts in den Vereinigten Staaten hielt:
Lyndon LaRouche (Video): „Freiheit und wirtschaftliche Entwicklung hängen voneinander ab. Sie sind das Gleiche.
Was ist wirtschaftliche Entwicklung? Geht es darum, etwas zu besitzen? Ist es ein Cargo-Kult? Die wirtschaftliche Entwicklung nutzt das Prinzip des menschlichen Geistes. Vergessen wir nicht, bei dieser ganzen Angelegenheit der Menschheit, ihrer Kraft und so weiter: Die einzige Kraft, die die Menschheit hat, liegt in dem, was den individuellen Menschen zum Abbild des Schöpfers macht: der Kraft der schöpferischen Vernunft. Das einzige, was den individuellen Menschen in der Wissenschaft von einem Tier unterscheidet, ist die Vernunft – die Fähigkeit, wissenschaftliche und künstlerische Entdeckungen zu machen und das Verhalten des Menschen durch diese Konzepte, diese Entdeckungen weiterzuentwickeln. Die einzige Macht und die größte Macht im zeitlichen Universum ist die Macht der Ideen – keine Formeln, keine Rezepte, keine Gewalt, sondern Ideen.
Der einzige Grund, warum die menschliche Gattung alles überlebt hat, was sie überlebt hat, sind Ideen. Das ist die Kraft, die wir einsetzen. Die Macht der Wirtschaft liegt ganz in Ideen, in wissenschaftlichen und verwandten Entdeckungen, die dem Menschen mehr Macht über die Natur verleihen. Es gibt keine Möglichkeit der Entwicklung ohne die Freiheit, bessere Ideen zu erzeugen, zu übertragen, zu assimilieren und zu praktizieren...
Entwicklung und Freiheit sind das Gleiche, denn beide beinhalten die Freiheit zu Ideen für Veränderungen. Das ist kein Liberalismus, nicht das Recht, zehnmal am Tag sein Geschlecht zu verändern, sondern das Recht, seinen Verstand zu nutzen, um neue, andere Ideen zu entwickeln, zu assimilieren und anzuwenden, um so die menschliche Praxis moralisch und materiell zu verbessern. Darin besteht wirtschaftliche Entwicklung.
Das erfordert Infrastruktur. Man wird keine Wüste wirtschaftlich entwickeln, indem man nur dasitzt und Ideen hat – man braucht Wasser. Man muß also seinen Verstand benutzen, um sich Wasser zu besorgen. Man braucht Energie, Strom; man braucht sanitäre Einrichtungen und alles andere. Also wendet man die Kraft der Vernunft mit Ideen an...
Was dann geschieht, ob in der gegenwärtigen Lage in Südamerika und anderswo, in den Vereinigten Staaten, auf den Britischen Inseln, auf dem europäischen Kontinent, in Rußland, in Osteuropa, in China und schon bald auch anderswo: überall sind die Menschen auf dieser Welt mit der Realität konfrontiert, daß es so nicht weitergehen kann. Und sie suchen nach Ideen und werden weiter danach suchen.
Überall in Schwarzafrika gibt es Menschen, die ich kenne, die sehr genau verfolgen, was wir tun, und die gerne reagieren würden und die das in der Vergangenheit schon versucht haben. Aber sie haben Angst, und mein Aufenthalt im Gefängnis hat ihnen auch nicht gerade Mut gegeben. Denn sie haben sich gesagt: Schau dir den Kerl an, er ist der einzige Mensch in den Vereinigten Staaten, der das will, und sie haben ihn ins Gefängnis gesteckt. Er ist erledigt! Es gibt niemanden, an den man sich wenden kann, sagten sie.
Nun, ich bin wieder frei! Ich könnte morgen tot sein, aber heute bin ich frei. Wir wissen, wie man gewinnt, und wir werden gewinnen. Aber es steht nicht in unserer Macht, zu dekretieren, wann der Sieg stattfinden wird. Wir müssen tun, was wir tun müssen, um den Sieg herbeizuführen. Und wir müssen darauf vertrauen, daß uns irgendwann die Chance geboten wird – die Gelegenheit wird kommen. Seien wir bereit, seien wir hartnäckig, arbeiten wir uns durch Frustrationen und Niederlagen hindurch. Lassen wir uns durch nichts abhalten. Wir werden kämpfen, und wir werden kämpfen, bis wir gewinnen. Denn das ist unsere Pflicht, und das ist unsere Hoffnung, und das wird unser Sieg werden, ob wir ihn erleben oder nicht.“