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Neue Solidarität
Nr. 42, 17. Oktober 2019

Neue deutsche Magnetbahn kommt auf den chinesischen Markt

Chinesische Ingenieure arbeiten an spektakulären Entwicklungen von superschnellen Magnetschwebebahnen für lange Strecken sowie langsameren Systemen für den Nahverkehr. Erst kürzlich begannen Tests an einer Magnetbahn für Geschwindigkeiten von 600 km/h und mehr, die wichtige Ballungsgebiete verbinden und Entfernungen bis 1000 km zurücklegen soll.

Seit 2002 ist in Shanghai Chinas erste Magnetbahnstrecke mit dem in Deutschland gefertigten Transrapid in Betrieb. In Deutschland selbst wurde jedoch nie eine kommerzielle Strecke gebaut und die einzige Teststrecke vor fast zehn Jahren aufgegeben.

Forschung und Entwicklung am deutschen System laufen jedoch weiter. Die Firma Max Bögl, das führende Bauunternehmen für Infrastrukturprojekte wie Autobahnen und Brücken, hat die Patente für das Transrapid-Gleis erworben und arbeitet daran, die Magnetschwebetechnik für den künftigen Einsatz in Ballungsgebieten einzurichten. Das Unternehmen betreibt ein eigenes Testgelände in Neumarkt bei Nürnberg, mit einem Team von Eisenbahningenieuren und in Zusammenarbeit mit anderen deutschen Fachunternehmen wie Siemens und ThyssenKrupp.

Die Ingenieure von Max Bögl haben u.a. eine neuartige Weiche entwickelt und konzentrieren sich auf ein System, bei dem der Antrieb anders als beim Transrapid, wo er im Gleis verbaut ist, im Zug selbst montiert ist. Wie der Leiter des Transport System Bögl (TSB), Dr. Bert Zamzow, erklärt, senkt dies dank höherer Effizienz die Betriebskosten um 30%. Boomende asiatische Städte, insbesondere in China, sind am TSB interessiert, und das Unternehmen hat bereits eine Kooperationsvereinbarung mit der Millionenstadt Chengdu unterzeichnet, wo es den Zug ab 2020 auf einer 3,5 km langen Strecke für einen möglichen künftigen Einsatz in Chinas Ballungsräumen testen wird.

Der TSB wird vollständig in Neumarkt gefertigt, die Komponenten einschließlich der Signalsysteme werden per Bahn nach Chengdu transportiert. Firmenchef Johann Bögl denkt nach eigener Aussage darüber nach, mehr an Magnetbahnen im Rahmen der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) zu arbeiten. Max Bögl ist dafür aufgrund seiner 20jährigen Zusammenarbeit mit China bei Infrastrukturprojekten bereits gut aufgestellt.

eir