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Die Menschheit sei einzigartig in der Lage, sich ins Universum hinaus zu bewegen, um ihr eigenes Überleben zu sichern – so der US-Astronaut Fred Haise im Mai 2011 in einem aufschlußreichen Interview mit Schülern und Studenten, ausgestrahlt im RCSpace Pioneers TV. Er hatte 1970 die Mondlandefähre der Apollo-13-Mission steuern sollen, die dann aber wegen einer Explosion in der Kommandokapsel abgebrochen werden mußte.
Die Schüler stellten Haise ernsthafte Fragen, und dieser antwortete eingehend. Ein junger Grundschüler etwa fragte, wie man auf die Idee des schwerkraftunterstützten Slingshot-Manövers um den Mond gekommen sei. Haise entgegnete: „Dafür müssen wir uns bei einem Mann namens Kepler bedanken“, dem Vater der Himmelsmechanik. Diese Technik sei schon lange vor dem Apollo-Programm bekannt gewesen.
Auf die Frage, ob man vor einer Mission zum Mars zuerst zum Mond zurückkehren müsse, unterstrich Haise, wie kühn ein mutiger Wissenschaftler denken müsse:
„Ich denke, wir sollten stetig weiter hinaus, so weit wir mit der jeweils zur Verfügung stehenden Technik kommen. Wenn man sehr, sehr weit in die Zukunft denkt, und ich spreche von vielleicht Millionen Jahren, dann ist die Erde ein dynamischer Körper, wie wir kürzlich bei dem Erdbeben in Japan gesehen haben. Und ich habe jüngst Katrina an der Golfküste erlebt, einen ziemlich starken Hurrikan...
Wir könnten eines Tages von einem Meteoriten oder Kometen getroffen werden. Keiner weiß genau, was passiert ist, aber aufgrund von Fossilienfunden wissen wir, daß auf der Erde schon fünfmal sämtliche höheren Lebensformen verschwanden; das letzte Mal, vor etwa 60-70 Mio. Jahren, waren es die Dinosaurier.
Wir selbst entwickeln uns seit etwa 2 Mio. Jahren, und man kann hoffen, daß wir vielleicht auch 200 Mio. Jahre haben werden wie die Dinosaurier, bevor es uns trifft.
Aber philosophisch glaube ich an die göttliche Vorsehung. Wir sind die ersten, einzigartigen Geschöpfe, die diese Gattung eines Tages anderswohin verpflanzen könnten.
Im Moment können wir wahrscheinlich nicht sehr viel mehr tun, als uns in unserem Sonnensystem zu bewegen und zum Mars zu fliegen.
Ich hoffe, man wird einmal einen Stern mit einem lebensfreundlichen Planetensystem finden, einen, auf dem man so ähnlich leben kann wie auf unserer Erde und wohin man irgendwann Menschen bringen kann. In meiner Einschätzung zumindest wird das weiteste, wohin wir mit Technologie wahrscheinlich kommen können, ein Ort in unserer Galaxis, der Milchstraße, sein, und die ist ja, wie jeder weiß, der sich mit Astronomie beschäftigt, ziemlich groß. Es ist nur schwer vorstellbar, daß wir zu mehr in der Lage sein werden. Aber wer weiß? Wir sind in 2 Mio. Jahren recht weit gekommen. Ja, in den letzten 100 Jahren haben wir ziemlich viel geschafft. Meine Hoffnung ist, daß es einen überraschenden Durchbruch in der Antriebstechnologie geben wird, was uns dazu eines Tages in die Lage versetzen wird.“
Die Videoaufnahme des Interviews finden Sie (im englischen Original) im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=d1inx1psC2E
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