Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 45, 8. November 2018

Unterstützung für Italiens Regierung in Frankreich und Deutschland

Während die Establishmentmedien versuchen, die italienische Regierung als „populistisch“, „rechts“ oder gar „faschistisch“ (besonders gegen die Lega gerichtet) zu verteufeln und zu isolieren, stellen sich in der Kontroverse mit der EU-Kommission um den Staatshaushalt immer mehr Kreise in Europa auf die Seite Roms, sogar im linken Lager. Die Fraktionsvorsitzende der Linken in Deutschland, Sarah Wagenknecht, nannte den italienischen Haushaltsentwurf vernünftig, weil es Verbesserungen für Arbeitslose, Rentner und die Sozialversicherung geben soll, was unter der Sparpolitik der früheren EU-hörigen italienischen Regierungen unmöglich war.

Der linke französische Politiker Jean-Luc Mélenchon (La France Insoumise) unterstützte am 23. Oktober Rom gegen die Kommission. Er sei mit dieser Regierung nicht einverstanden, aber es habe eine souveräne Haushaltsentscheidung gegeben, und sich gegen diese zu stellen, sei „eindeutig eine Enteignung der Souveränität des Volkes“.

Der frühere französische Präsidentschaftskandidat Jacques Cheminade erklärte, indem die EU den vom italienischen Parlament beschlossenen Haushaltsentwurf ablehnte, strebe sie nach einer supranationalen Kontrolle, die „bewußt die nationale Souveränität eines Mitgliedsstaats verletzt“. Die europäischen Behörden handelten nach „rein finanziellen Kriterien“, die den finanziellen Profit über das Wohl der Menschen und die realwirtschaftliche Entwicklung stellen.

Unterstützung kam auch vom Chefökonomen der Deutschen Bank, Folkerts-Landau, der Bloomberg am 19. Oktober sagte, er stehe in dem Streit mit der EU klar auf der Seite Italiens. Italiens akkumulierte Primärüberschüsse lägen bei 30% des BIP, in Deutschland seien es nur 5%. Es widerspreche daher jeder politischen Logik und Vernunft, „...mit dem Baseballschläger anzukommen und zu sagen: ,Ihr müßt euren Haushalt beschneiden, um ihn nach EU-Kriterien tragfähig zu machen’“. Zudem werde so die Politik radikalisiert, und es entstehe eine existentielle Bedrohung der Eurozone.

Heiner Flassbeck, der frühere Finanz-Staatssekretär der Regierung Schröder und UNCTAD-Chefökonom, verurteilte besonders die deutsche Regierung, die versuche, die italienische Regierung durch ein Komplott zu stürzen. In dem Artikel in seiner Publikation Makroskop erklärt er, Italien könne sich nur durch Wirtschaftswachstum aus der Krise befreien, und um das zu verhindern, erschaffe die EU sich ihre eigene Nemesis, die „Populisten“.

Ausgehend von der Kommission und der EZB, „die nichts tut, um die ,Märkte’ im Zaum zu halten, wo mit italienischen Staatsanleihen spekuliert wird, braut sich über der italienischen Regierung der perfekte Sturm zusammen. Ohne Zweifel hat dieser Sturm das Ziel, die gerade gewählte italienische Regierung zu entmachten oder sie wenigstens so weit einzuschüchtern, dass sie sich in die europäische ,Disziplin’ einfügt.“ (https://makroskop.eu/2018/10/pierre-moscovici-der-letzte-socialiste/)

eir