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Neue Solidarität
Nr. 42, 18. Oktober 2018

Putin und Modi verabreden Hightech-Kooperation

Der russische Präsident Wladimir Putin und der indische Ministerpräsident Narendra Modi trafen sich am 5. Oktober im Rahmen des 19. jährlichen indisch-russischen Gipfels in Neu-Delhi. Sie sprachen über engere Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung und Koordinierung der Aktivitäten bei Organisationen wie UN, BRICS und G20.

Der bilaterale Handel stieg im letzten Jahr um 21% und in den ersten sieben Monaten des Jahres 2018 um 20%. Am Rande des Gipfels wurden wichtige Rüstungs- und Wirtschaftsverträge geschlossen, u.a. über den Verkauf des modernen russischen Luftabwehrsystems S-400 an Indien.

Die Eisenbahnunternehmen beider Staaten einigten sich Berichten zufolge auf die Einrichtung eines Gemeinschaftsunternehmens für Güterverkehr auf dem Nord-Süd-Korridor. Über den Korridor werden Güter von Indien und den Golfstaaten über den Iran, Aserbeidschan und Rußland zwei- bis dreimal schneller als bisher nach West- und Nordeuropa gelangen. Zunächst ist ein Volumen von 5 Mio. t jährlich geplant, es könnte aber in der Zukunft verdoppelt werden.

Putin sprach auch, in Gegenwart Modis, vor hundert Leitern großer russischer und indischer Unternehmen, dabei betonte er die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Hochtechnologie. Er sei sich mit Modi darin einig, „der Entwicklung der Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Rußland und Indien Priorität zu geben“, und ein entscheidender Aspekt dabei sei die Gründung neuer Technologie- und Investitionsallianzen, ganz besonders im Hochtechnologiebereich.

Wichtig ist, daß Putin „unsere indischen Partner“ beim Ausbau der Arktisrouten begrüßte, woran China bereits beteiligt ist. Derzeit sind in Rußland acht atomgetriebene Schiffe für die Arktisroute im Bau.

Die Atomkraft ist ein traditioneller Bereich der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern, in Indien befinden sich zwei russische Reaktoren in Betrieb und vier weitere in Bau bzw. Planung. Beim letzten Besuch gab es eine Einigung mit dem russischen Konzern Rosatom über den möglichen Bau von sechs Reaktoren an einem indischen Standort. Beide Länder sind auch an kerntechnischer Kooperation in Drittländern und an gemeinsamer Entwicklung neuer Kerntechnik interessiert.

eir