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Am 28. September wurde im Rahmen des prominenten „China-Sweden Business Forum“ im Grand Hotel in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, bei dem in diesem Jahr die Seidenstraßen-Initiative (Belt & Road Initiative, BRI) im Mittelpunkt stand, die neugegründete „Belt & Road Initiative Exekutivgruppe für Schweden“ (BRIX) vorgestellt.
Hussein Askary eröffnete als Moderator die Veranstaltung und zitierte das chinesische Sprichwort: „Wenn du reich werden willst, baue als erstes eine Straße.“ Ulf Sandmark begrüßte dann als Vorsitzender der BRIX-Initiative die rund hundert Teilnehmer und erläuterte die Ziele der BRIX. Der Botschafter der Volksrepublik China in Schweden, S.E. Gui Congyou, begrüßte in seinem enthusiastischen Redebeitrag die Gründung der BRIX.
Die schwedischen Behörden und Medien haben die Belt & Road-Initiative bisher weitgehend ignoriert, das Business-Forum vermittelte nun viele Einsichten, die dies ändern können. Die BRIX, ein Verein, der im Rahmen des Forums gegründet wurde, setzt sich für einen offenen Dialog und ein größeres Bewußtsein über die Seidenstraßen-Initiative und ihren Nutzen für Schweden ein.
Ein wichtiger Aspekt der BRI ist, daß es dabei nicht nur darum geht, die Verbindungen nach China zu verbessern, sondern darum, die globale Vernetzung insgesamt zu fördern. Alle Nationen der Welt sind eingeladen, sich so an der BRI zu beteiligen, wie sie es für richtig halten. Der erste Redner der Veranstaltung, der stellv. BRIX-Vorsitzende Stephen Brawer, zeigte eine Weltkarte, auf der alle Kontinente durch Infrastrukturkorridore miteinander verbunden sind – irgendwann in der Zukunft sogar Australien. Er verwies auf das China-Afrika-Kooperations-Forum (FOCAC), das am 3. und 4. September in Beijing stattfand und bei dem 53 afrikanische Nationen sich der BRI anschlossen, um die Agenda 2063 der Afrikanischen Union für ein kontinentales Infrastrukturnetz zur Beendigung der Armut auf dem Kontinent umzusetzen.
Man sollte die BRI nicht nur als ein „praktisches“ Verkehrsnetz für den Handel betrachten, erklärte im nächsten Vortrag Kitty Smyth, eine britische Strategie- und Werbeberaterin für chinesisch-europäische Unternehmensbeziehungen. Die BRI habe seit ihrer Ankündigung durch Präsident Xi Jinping 2013 auch eine philosophische Dimension. Sie soll Harmonie fördern, „um eine neue Art der internationalen Beziehungen zu schaffen“ und „Partnerschaften des Dialogs ohne Konfrontation und Freundschaften anstelle von Bündnissen zu schmieden“. Sie riet den Schweden, permanente Büros zu schaffen, die eine langfristige Kooperation mit China aufbauen können, so wie es Großbritannien getan habe – dort gibt es ein eigenes Büro für die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), eine regionale Kooperation namens „Northern Powerhouse“, eine parlamentarische Gruppe und einen permanenten Gesandten der Regierung bei der BRI.
Der Vorsitzende des China-Sweden Business Council (CSBC), Ali Farmandeh, widerlegte ein typisches Mißverständnis der BRI in schwedischen Unternehmerkreisen. Die BRI sei viel mehr als bloß die chinesische Produktion schwedischer Waren. Die Neue Seidenstraße sei auch nicht „weit weg“, wie viele in Nordeuropa meinen. Unter den 70 Mitgliedstaaten der BRI seien auch europäische Nachbarstaaten, die bereits ihren Teil des weltweiten Konnektivitäts-Netzwerks aufbauen, und an diesen Projekten könnten sich schwedische Unternehmen sofort beteiligen.
Die Zusammenarbeit mit China sei eine Herausforderung für die Alte Welt, erklärte Ying Wu, die in Stockholm Ingenieurwesen studierte und jetzt Vorstandschefin von SinceUs ist – einem Finanzdienstleistungs- und Beratungsunternehmen für skandinavisch-chinesische Kooperationen –, im letzten Vortrag der Veranstaltung. Sie berichtete mit zahlreichen einsichtsvollen und humorvollen Beispielen über die Probleme, denen sie begegnet, wenn sie schwedische Kunden dabei unterstützt, auf dem Markt der 437 Millionen Online-Käufer in China Fuß zu fassen und zu expandieren, und stellte dabei viele Gewohnheiten der schwedischen Unternehmen auf den Kopf. Als erfolgreiches Beispiel nannte sie die schwedische Firma Airnum, die mit ihrer Hilfe innerhalb eines einzigen Jahres von einer unbekannten Marke zu einem Bestseller aufstieg.
Es ist sehr wichtig, diese Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen in Schweden bekannt zu machen, um das Verständnis für die Bedeutung der BRI und der Chancen, die sie innovativen Unternehmen in zahlreichen Ländern bietet, zu vertiefen.
Die neue Vereinigung BRIX hat sich aus einem erfolgreichen Seminar heraus entwickelt, das am 30. Mai vom Schiller-Institut mit dem CSBC, den Botschaftern Chinas und Pakistans sowie dem Chargé d’Affaires Südafrikas veranstaltet wurde. Nach dem Erfolg dieses Seminars beschlossen die Organisatoren und einige der Teilnehmer, darunter schwedische Unternehmer, eine Aktionsgruppe zur gründen, um in Schweden für die BRI zu werben.
usk/hus