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Nicht zufällig führte die erste Reise des saudischen Kronprinzen Mohamed Bin Salman in ein westliches Land nach Großbritannien. Presseberichten zufolge war sein Gastgeschenk ein Geschäft über den Kauf von 48 Typhoon-Kampfflugzeugen des berüchtigten Rüstungskonzerns BAE, mit dem die saudische Monarchie seit langem schmutzige Absprachen trifft.
Der Vorsitzende der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, kritisierte Premierministerin Theresa May in ihrer Fragestunde scharf: Mit dem überschwenglichen Empfang für den Kronprinzen mache sie England mitverantwortlich für massive Menschenrechtsverletzungen und mutmaßliche Kriegsverbrechen im Jemen. Er fragte sie, ob sie von Bin Salman eine sofortige Waffenruhe im Jemen fordern werde, und forderte die Einstellung britischer Waffenverkäufe an Saudi-Arabien.
Nach der Fragestunde erläuterte Corbyns Sprecher die Position der Labour-Partei weiter: Durch Waffenverkäufe und Beteiligung britischen Militärpersonals gebe es eine gewisse Komplizenschaft bei der Lage im Jemen. „Britannien hat nicht nur seit Beginn des Krieges die Waffenlieferungen an Saudi-Arabien dramatisch erhöht, es unterstützt nicht nur den Krieg, wie Theresa May gerade im Parlament sagte, sondern britisches Militärpersonal berät auch die saudische Luftwaffe und ihr Militär bei der Zielauswahl – es besteht also eine direkte Beteiligung an der Kriegführung.“ Dies habe „zu sehr hohen zivilen Opferzahlen geführt“, besonders auch Kindern. Es gebe klare Beweise dafür, daß Schulen und Krankenhäuser bombardiert wurden. „Britisches Militärpersonal ist in den Operationszentralen, wo diese Militär- und Bombenangriffe geführt werden. Wenn sie versuchen, zivile Opfer zu vermeiden, das haben sie katastrophal versagt.“
Der britische Aktivist Dan Glazebrook, der seit langem gegen den Jemenkrieg und Londons Beteiligung daran mobilisiert, hat dazu interessante historische Aufschlüsse geliefert. In einem Kommentar bei RT am 9. März erklärt er, hinter der entschlossenen britischen Beteiligung an dem Krieg im Jemen stehe die mehr als ein Jahrhundert alte britische Strategie, auf der Arabischen Halbinsel das saudische Königshaus fest im Sattel zu halten, weil klar ist, daß dessen Sektierertum und mangelnder Rückhalt in der Bevölkerung es für alle Zeiten von kolonialer Unterstützung von außen abhängig machen. „Der einzige potentielle Stachel im Fleisch bei diesem Plan war schon immer der Jemen, dessen Bevölkerung die aller anderen Länder auf der Halbinsel zusammengenommen übertrifft und auf dessen alte Zivilisation die Saudis offenbar mit einem Minderwertigkeitskomplex reagieren.“ Er schließt: „Die Briten wußten immer, daß ein unabhängiger Jemen die größte Gefahr für die westliche Vorherrschaft auf der Arabischen Halbinsel ist, und sie haben jedesmal konsequent alles getan, diese Möglichkeit zu vereiteln, wenn sie ihr Haupt erhob.“
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