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Neue Solidarität
Nr. 45, 9. November 2017

Warum China sich keine Sorgen um „verlorene“ Investitionen im Ausland macht

Da das transatlantische Finanzsystem sich einem neuen Kollaps nähert, versuchen zahlreiche seiner Sprachrohre, China die Schuld daran zu geben, weil es angeblich mit seinen Investitionen in die Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) zuviel riskante Schulden erzeuge. Wade Shephard hat diese Behauptung in einem Beitrag im maßgeblichen amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes stichhaltig widerlegt (s. https://www.forbes.com/sites/wadeshepard/2017/10/26/why-china-doesnt-care-that-most-of-its-overseas-investments-are-junk/#1aecfbff70cf).

Shephard verfolgt die BRI seit Jahren genau und ist von ihren Perspektiven ehrlich begeistert. Er reagiert auf einen Bloomberg-Artikel vom Vortag, in dem es hieß, 41 der 68 Partnernationen der BRI hätten Staatsanleihen mit „Ramsch“-Niveau oder überhaupt keinem Rating. Darauf antwortet er, das sei gerade der springende Punkt bei dieser Initiative: China wolle Ländern, die heute „wirtschaftlich verheert, infrastrukturell zurückgeblieben und politisch in Nöten sind“, dabei helfen, ihren Weg in die Zukunft zu finden.

Shephard nennt Beispiele aus Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch, Griechenland und überall in Afrika, wo Nationen in Krisen stecken oder extrem arm sind. „Es stimmt zwar, daß Gürtel und Straße durch Gebiete großer finanzieller Risiken führen, aber das sind auch Regionen, die das Potential haben, langfristig gewaltigen wirtschaftlichen und politischen Nutzen hervorzubringen. Im Grunde geht China in alle Welt und macht große Investitionen an Orten, mit denen kein anderer zu tun haben will, unter der Prämisse, daß diese Länder, nachdem sie an die BRI angeschlossen sind, sich entwickeln werden und ihre wirtschaftlichen Aussichten sich letztlich beträchtlich ändern werden. Langfristig bedeutet hier nicht drei oder vier Jahre, sondern drei oder vier Jahrzehnte.“

China habe mit solcher Entwicklung schon viel Erfahrungen gesammelt, betont Shephard, als ein Land, „das sich selbst in 30 Jahren völlig neu aufgebaut hat, über hundert neue Städte errichtete und ehemalige Provinznester wie Wuhan, Changsha und Chengdu in einige der wirtschaftlich dynamischsten Orte der Welt verwandelte“.

In einem früheren Artikel hatte Shephard berichtet, daß die Fusionen und Übernahmen chinesischer Firmen im Ausland 2017 um 42% gegenüber 2016 zurückgingen, nachdem die Regierung „spekulative“ Auslandsinvestitionen verboten hatte. Gleichzeitig stiegen die Außeninvestitionen in BRI-Infrastruktur in diesem Jahr bis einschließlich September auf 33 Mrd.$, verglichen mit 31 Mrd.$ für das gesamte Jahr 2016.

eir