Nr. 26, 24. Juni 2015
Schließt sich Italien den BRICS an?
Diese Frage, die Liliana Gorini, Vorsitzende der italienischen MOVISOL in
ihrem jüngsten Editorial auf der Webseite ihrer Bewegung (http://movisol.org/) stellte,
wurde in den letzten vier Tagen von mehren italienischen Bloggern und der
Online-Zeitung Imola Oggi1 aufgegriffen. Diese
veröffentlichte den Kommentar in voller Länge unter der Überschrift: „Putin
bietet Italien eine Ausweg aus der Wirtschaftskrise: Kooperation mit den
BRICS“. Der Beitrag nimmt Bezug auf die gemeinsame Pressekonferenz von
Präsident Putin und dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi letzte
Woche bei der EXPO in Mailand, wo Putin darauf hingewiesen hatte, Italien habe
durch die Sanktionen gegen Rußland 1 Mrd. € verloren. Der russische Präsident
sagte außerdem, es gebe „andere Formate“ als die G7, „ein Klub, dem wir nicht
angehören“ - nämlich die BRICS.
Gorini schlägt in ihrem Kommentar vor, daß Griechenland und Italien beide
den Euro verlassen und statt dessen den BRICS beitreten sollten, vor allem, da
das Europa der Troika sein wahres, unmenschliches Gesicht in der Behandlung
der Flüchtlinge gezeigt habe. Europäische Länder, angefangen mit Frankreich,
sperren ihre Grenzen für Flüchtlinge, die aus Italien weiterreisen wollen und
lassen Italien und Griechenland allein mit der Notstandssituation. Damit
werden Aussagen wie „Egalité et fraternité - Gleichheit und Brüderlichkeit“
und Schillers „Alle Menschen werden Brüder“ zu scheinheiligen Phrasen,
schreibt Gorini.
Anmerkung
1. http://www.imolaoggi.it/2015/06/13/putin-offre-allitalia-la-via-da-uscita-dalla-crisi-cooperazione-coi-brics/