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Von Helga Zepp-LaRouche
Grußbotschaft der Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts an die Konferenz zum 90. Geburtstag von Pobisk Kusnezow am 29. Mai 2014.
Es ist durchaus möglich, daß Pobisk Kusnezow die Arbeiten meines Ehemannes, Lyndon LaRouche, schon lange vorher kannte, aber der persönliche Kontakt zwischen den beiden Denkern kam auf Initiative des inzwischen verstorbenen Präsidenten des Schiller-Instituts in Rußland, Professor Taras Muraniwskij, zustande. 1994 lud Pobisk Kusnezow meinen Mann zu einem Seminar ein, das mehrere führende Teilnehmer seines früheren Projekts „Effektivnost“ versammelte.
Daraus entwickelte sich ein wahrhaft außergewöhnlicher wissenschaftlicher Dialog. Zwischen Kusnezow und LaRouche wurde eine Verwandtschaft im Denken und in der Methode deutlich, die erstaunlich war. Beide Männer haben ihr ganzes Leben der Frage menschlicher Kreativität als Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und ständiger Verbesserung der Lebensbedingungen der menschlichen Gattung gewidmet. Diese Leidenschaft für das Wohl der Menschheit hat bei keinem von beiden jemals nachgelassen, selbst während der Erfahrung der beiden als politische Gefangene - der eine im sowjetischen Gulag, der andere unter dem Diktat von George Bush senior. Das Treffen zwischen den beiden demonstrierte auf die schönste Weise, daß die menschliche Kreativität das wertvollste Gut im Universum ist, und daß sie es ist, die das Genie unsterblich und die Menschheit potentiell zur unsterblichen Gattung im Kosmos macht. In dieser geistigen Art waren auch Nikolaus von Kues, Kepler, Mendelejew und Wernadskij anwesend.
Mit seiner typischen Fähigkeit, das Wesen der Dinge zu erfassen, schlug Kusnezow vor, LaRouches Beitrag zur physikalischen Wirtschaftswissenschaft der Zukunft durch die Einführung einer neuen Einheit bekannt zu machen, das „La“, Kurzform von „LaRouche“, als Bezeichnung für ein Maß der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte. „Führen wir die physikalische Größe eines ,larouche’ ein, bezeichnet mit ,La’“, schrieb er in der Dezember-Ausgabe 1994 der Moskauer Zeitschrift Rossija 2010, „als Bezeichnung für die Anzahl von Personen, die von 1 km2 oder 100 ha Land ein Jahr lang ernährt werden kann“. Für ihn war offensichtlich, daß diese Einheit dynamisch sein mußte, bestimmt von der Notwendigkeit steigender Energieflußdichte im Produktionsprozeß und einer Zunahme der Macht der Noosphäre über die Biosphäre.
Pobisk Kusnezow verkörperte das Beste der russischen Intelligentsia, auf einer höheren Ebene und in einem breiteren Spektrum wissenschaftlicher Kompetenz, als es bei den meisten Ländern und Wissenschaftsgemeinden anderer Länder dieses Planeten der Fall ist. Dank dieser Besonderheit gibt der Geist dieses liebenswerten Menschen große Hoffnung für Rußlands Rolle beim Aufbau einer besseren Zukunft für die ganze Menschheit!