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Neue Solidarität
Nr. 10, 5. März 2014

Anglo-Saudis bereiten neue Offensive gegen Damaskus vor

Am Wochenende des 15./16. Februar wurde bei einem Treffen von Anführern der Freien Syrischen Armee (FSA) im türkischen Gaziantep nahe der syrischen Grenze die militärische Führung der FSA ausgewechselt: Gen. Salim Idriss wurde von Abdul-Illah Al-Baschir abgelöst, der 2013 aus der syrischen Armee desertierte.

Idriss wurde offenbar wegen seiner zu engen Bindung an Katar abgesetzt, während hinter Al-Baschir ebenso wie hinter dem „Verteidigungsminister“ der Opposition, Assad Mustafa, die Saudis stehen. Berichten zufolge war Saudi-Arabien unzufrieden damit, wie Idriss die aus dem Ausland kommenden Waffen verteilte, und stellte deshalb seine Militärhilfe im November 2013 ein. Nun aber haben saudische Vertreter angekündigt, man sei bereit, der FSA mehr als 3000 t (!) schwere Waffen wie Panzerfäuste zu liefern. Dies kann nur ein bewußter Versuch sein, den Bürgerkrieg anzuheizen und die zaghaften Fortschritte der Genfer Friedensverhandlungen zu sabotieren.

Ein hochrangiger US-Geheimdienstoffizier bestätigte EIR, die Saudis seien zu einem Regimewechsel in Damaskus entschlossener denn je. Dazu wollten sie die Rebellenkräfte umstrukturieren, indem sie die von ihnen unterstützten „gemäßigten“ islamistischen Kämpfer mit der weltlichen FSA vereinen, um parallel Krieg gegen das Assad-Regime und gegen die radikalen Gruppen ISIS (Islamischer Staat in Irak und Syrien) und Al-Nusra-Front zu führen.

In Riad hofft man darauf, diesen Plan beim Besuch des US-Präsidenten Obama Mitte März zu konsolidieren.

Allerdings wurde die Absetzung von Gen. Idriss in der FSA nicht gut aufgenommen. Er trat am 20. Februar zusammen mit mehr als einem Dutzend Kommandeuren aus der Syrischen Nationalkoalition (SNC) aus, und sie haben vor, den Obersten Militärrat neu zu ordnen. Das unterstreicht einmal mehr, wie zerstritten die syrische Opposition ist.

Unterdessen ist, nach Angaben von am 18.2. im Wall Street Journal zitierten „Beratern des saudischen Königshauses“, der berüchtigte Prinz Bandar Bin-Sultan, einer der Hauptverantwortlichen der Anschläge vom 11. September 2001, als Leiter der verdeckten Kriegsoperation in Syrien abgelöst worden. An seine Stelle seien zwei andere hochrangige Mitglieder des Königshauses getreten, Prinz Bin-Najef sowie Prinz Miteb Bin-Abdullah, Sohn von König Abdullah und Chef der saudischen Nationalgarde.

Ein Ausgangspunkt für die direkte Konfrontation mit Syrien ist die Forderung nach Korridoren für humanitäre Hilfslieferungen. Am 22. Februar verabschiedete der UN-Sicherheitsrat einstimmig eine Resolution für einen verbesserten Zugang der UN-Hilfsorganisationen in Syrien, „auch über Konfliktlinien und grenzüberschreitend“. Rußland hatte frühere Resolutionsentwürfe abgelehnt, da die Forderung nach freiem Zugang für Hilfsgüterkonvois ohne Genehmigung der syrischen Regierung ein Vorwand für Kriegshandlungen sein könnte. Die beschlossene Resolution respektiere Syriens Souveränität, ließ das russische Außenministerium verlauten.

eir