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Von Toni Kästner
Das derzeitige Problem, das Nordrhein-Westfalen neben der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat, ist eine Regierung, die fortschrittsfeindlich ist. Ein Bundesland wie NRW mit seinen riesigen Potentialen in Forschung, Bildung und Produktion kann unter grüner Ideologie nicht gedeihen und ist somit einem konstanten Verfall ausgeliefert. Erst im Juli hat die rot-grüne Landesregierung einen „Fortschrittsplan“ für NRW aufgelegt mit dem Namen Fortschritt NRW - aber von Fortschritt ist darin nichts zu erkennen. Aber noch schlimmer ist, daß man mit dieser neuen Fortschrittsstrategie die Gesellschaft einer völligen Transformation öffnen will; so heißt es darin:
„Es grenzt sich damit zugleich ab gegen einen verbreiteten Begriff von nachhaltiger Wissenschaft, der darin allein den Versuch sehen will, die Folgen des menschlichen Handelns auf die Natur und damit verbundene Rückwirkungen auf die Gesellschaften zu verstehen und daraus Handlungsoptionen zur Vermeidung negativer Effekte abzuleiten. Nachhaltigkeitspolitik muß selbstverständlich die Grenzen der Regenerationsfähigkeit des Planeten beachten.“
Es geht also längst nicht mehr darum, eventuell schädliche Nebenprodukte der Industrie zu bekämpfen, sondern den Menschen als etwas darzustellen, das außerhalb der Biosphäre des Planeten steht, und so zu tun, als würden wir unweigerlich wie ein Schwarm von Heuschrecken den ganzen Planeten aufzehren. Obwohl sich unsere Landesregierung sonst nicht durch sonderliches planetares Denken auszeichnet, schlägt man hier ganz andere Töne an, weil der WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderung) auch hier Fuß gefaßt hat und seine große Transformation der Gesellschaft in einen post-industriellen Alptraum verwirklichen will:
„3. Besondere Elemente und Anforderungen einer Forschung für nachhaltige Entwicklung
Im Zentrum der Forschungsstrategie ,Fortschritt NRW’ steht die Förderung von Forschung für nachhaltige Entwicklung auf den Feldern der großen gesellschaftlichen Herausforderungen.
3.1. Transformationsforschung und transformative Forschung
Neben einem besseren Verständnis von Zusammenhängen und Mechanismen dieser Herausforderungen und der Erörterung und Bewertung von Entwicklungszielen trägt Forschung für nachhaltige Entwicklung umsetzungsorientiert zu Veränderungsprozessen einschließlich eines besseren Verständnisses über die Erfolgs- und Mißerfolgsfaktoren von Veränderung bei. Von besonderem Interesse sind deshalb Forschungsansätze, für die der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) in seinem Hauptgutachten Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation (WBGU 2011) vorgeschlagen hat, zwischen ,Transformationsforschung’ und ,transformativer Forschung’ zu unterscheiden. ,Transformationsforschung’ untersucht systemische Innovationsprozesse hinsichtlich Dynamik, Gestaltbarkeit und Beschleunigung, während ,transformative Forschung’ zu technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Fragestellungen das Ziel verfolgt, den Innovationsprozeß aktiv zu unterstützen. Diese Unterscheidung beschreibt sich in der Realität häufig überschneidende Forschungsansätze und nennt zutreffend relevante Blickrichtungen mit Auswirkungen auf Projektformulierung und Forschungsdesign.
3.2. Interdisziplinäre und transdisziplinäre Forschung
,Fortschritt NRW’ erstreckt sich auf alle problem- und umsetzungsorientierten Ansätze von Grundlagen- wie anwendungsnaher Forschung, von Transformationsforschung und transformativer Forschung. Entscheidend ist, daß die beabsichtigte Forschung der Problem- und Zielstellung des jeweiligen Forschungsprojekts entspricht. Die Komplexität umsetzungsorientierter, an Nachhaltigkeitszielen ausgerichteter Fragestellungen erfordert aber in hohem Maße eine interdisziplinäre und transdisziplinäre Forschung, die auf systemische technische und soziale Innovationen und auf die Verbreitung der Ergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft gerichtet ist, im Sinne des WBGU also eine ,transformative Forschung’. Transdisziplinarität im hier verstandenen Sinne bedeutet dabei, neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gezielt nichtwissenschaftliche gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik als Träger praktischen Wissens in den Forschungsprozeß des jeweiligen Projektes einzubeziehen. Gerade bei von hoher wissenschaftlicher Unsicherheit einerseits und hoher praktischer wie politischer Relevanz andererseits geprägten Forschungsfragestellungen, wie sie für Forschung für nachhaltige Entwicklung typisch sind, bietet das Zusammenführen wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisprozesse gute Chancen, zu Lösungen mit hohem Umsetzungs- und Verbreitungspotential zu kommen. Deshalb nimmt ,Fortschritt NRW’, bspw. mit den Regionalen Innovationsnetzwerken (vgl. Kapitel 5.2 und 9.1), verstärkt Forschungskonzepte einer solchen inter- und transdisziplinären Forschung in den Blick.“
Dieser wissenschaftliche Beirat der schwarz-gelben Bundesregierung ist also auch für die rot-grüne Landesregierung NRW tonangebend, mit dem Zweck, ein hochindustrialisiertes Land wie Deutschland von wirklichem Fortschritt fernzuhalten. Denn der WBGU unter der Leitung des CBE (Commander of the Order of the British Empire), wie sein offizieller Titel lautet, Hans Joachim Schellnhuber will nichts weniger als eine komplette Transformation der Gesellschaft mit weniger Technologie, weniger Demokratie und vor allem weniger Menschen.
Zum einen wird in den Publikationen des WBGU ganz offen davon gesprochen, daß wir alle Energieerzeugung, die CO2 produziert, abschaffen und gleichzeitig nukleare Möglichkeiten nicht nutzen sollen, eingeschlossen die Kernfusion. Somit ist dann die moderne Medizin und Materialforschung etwas, was der Vergangenheit angehört, da in diesen Bereichen Radioisotope verwendet werden, die nur mittels Kernreaktoren erzeugt werden können.
In dieser schönen neuen Welt gäbe es dann aber auch nicht genügend Energie, um ausreichend Stahl, Aluminium oder andere wichtige Materialien herzustellen, und mit der Raumfahrt wäre auch ein für alle mal Schluß. Somit wäre Deutschland und jedes andere Land der Welt, das diese Politik akzeptiert, von qualitativem Fortschritt abgeschnitten und zur ewigen Wiederkehr desselben verdammt.
Der WBGU schlägt in seinen Publikationen ebenfalls ganz offen vor, die Gesellschaft zu manipulieren, und zwar Schritt für Schritt, bis am Ende jeder den Meinungskonsens der Masse für Wahrheit hält. So findet man detaillierte Beschreibungen, wie zuerst Nischenakteure ganz langsam beginnen, bestimmte Themen aufzubringen, und mit der Zeit diese dann durch sogenannte Agenda-Setter ersetzt werden, die aus den anfänglichen Randthemen eine Agenda machen, um sie prominenter in die Masse der Bevölkerung einzubringen. Als nächstes kommen dann die Meinungsführer, welche die Agenda gesellschaftsfähig machen sollen, bis sie zum Mainstream wird, und dann folgt die so vom WBGU genannte „Routinierung“ der Gesellschaft.
All das steht genau so beim WBGU beschrieben, unter der Rubrik, die erklärt, wie die Pioniere des Wandels den Staat gestalten und darüber hinaus im globalen Maßstab handeln. Dabei wird nicht nur kein einziges Mal die Frage nach Wahrheit und richtig oder falsch gestellt, es erinnert auch sehr an den Aufbau totalitärer Regime des letzten Jahrhunderts - nur ohne Gewalt.
Hans Joachim Schellnhuber nahm 2009 am Kopenhagener Klimagipfel teil, auf dem und im Zuge dessen fast alle „Umweltschützer“ von Rang und Namen eine weltweite Bevölkerungsreduktion auf eine Milliarde Menschen gefordert haben - so z.B. Dennis Meadows in seinem Interview gegenüber dem Spiegel, aber auch der Club of Rome in seiner Studie Global 2052 und die Royal Society in einer ähnlichen Studie. Hans Joachim Schellnhuber hütet sich zwar noch davor, in Deutschland die Dinge so direkt beim Namen zu nennen, wie seine britischen Kollegen das tun, aber es ist klar zu sehen, daß er unausgesprochen dasselbe Ziel verfolgt.
Alles in allem ist der WBGU eine große Institution zur Umerziehung der Gesellschaft hin zu einer unkreativen, nicht schöpferischen Masse, die den Meinungsvorgaben der Elite folgt und die in einer Welt lebt, wo Hochtechnologie nur einigen wenigen gehört und der Rest versuchen muß, sich im Überlebenskampf zu behaupten. Denn das ist die Konsequenz der vom WBGU geforderten Politik, die jeder in den öffentlich zugänglichen Publikationen nachlesen kann.
Genau diese Politik soll ab 2014 auch in NRW umgesetzt werden, und die Vorbereitungen dazu laufen bereits. In der erwähnten „Fortschrittsstrategie“ der Landesregierung wurde bereits festgelegt, daß bestimmte Orte als „Fortschrittsorte“ gekennzeichnet werden, um die neue Richtung zu signalisieren. Weiterhin werden zum selben Zweck „Fortschrittsforen“ eingerichtet, wo sogenannte Experten dann als objektive Sachverständige der Gesellschaft präsentiert werden, um die vom WBGU geforderte große Transformation anzukündigen. Es sollen aber auch zukünftige Ausschreibungen an Universitäten und Forschungseinrichtungen vermehrt oder ausschließlich Themen gelten, die sich dieser großen Transformation widmen. Dadurch wird auf breiter Ebene sichergestellt, daß NRW sein Potential als Forschungs- und Industriemotor in Europa nicht nutzt und somit die Interessen der Wall Street und Londoner City die Länder Europas weiterhin plündern können, so wie sie bereits seit über einem Jahrhundert Afrika plündern.
Daher gilt es jetzt für alle diejenigen, die nicht in einer post-industriellen, undemokratischen Gesellschaft leben wollen, daß sie sich diesem Prozeß entgegenstellen und eine bessere Zukunft fordern müssen - eine Zukunft, in der die Menschen ihre schöpferischen Fähigkeiten als Entdecker und Forscher nutzen können, um die Welt zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen. Oder wie Friedrich Schiller sagte:
„Zweck der Menschheit ist kein anderer als die Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung.“