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Neue Solidarität
Nr. 25, 20. Juni 2012

Neue Atomlügen über den Iran wie früher über den Irak

Mitte Mai begann eine neue Welle von Lügen, Propaganda und Provokationen mit dem erklärten Ziel, einen Erfolg der zweiten Runde der „P5+1“-Gespräche, die am 23. Mai in Bagdad begann, zu verhindern. USA, Großbritannien und Israel benutzen die Frage des Zugangs zu dem (nicht-nuklearen) Militärkomplex in Parchin als einen Vorwand, um die Gespräche zu sabotieren und die Kampagne für einen Angriff auf den Iran voranzutreiben.

Am 8. Mai behauptete das berüchtigte ISIS-Institut (Institute for Science and International Security) des diskreditierten früheren Irak-Waffeninspekteurs David Albright mit lautem Geschrei, auf den Bildern einen kommerziellen Satelliten seien „nukleare Aktivitäten“ in Parchim zu sehen. Albright, der schon im November 2011 wesentlich daran beteiligt war, den aufgebauschten IAEA-Report über den Iran hochzuspielen, hatte die Aufnahmen angeblich selbst analysiert. Am 13. Mai folgte dann Associated Press mit der lächerlichen Computerzeichnung eines in einer hangarartigen Halle liegenden riesigen Metallfasses. Angeblich beruhte diese auf „Informationen aus einer iranischen Militäranlage und zeigt eine Sprengstoff-Einschlußkammer, wie man sie für Tests in Verbindung mit Kernwaffen benötigt, die der Iran dort nach den Vermutungen von UN-Inspekteuren durchgeführt hat“.

In der Meldung heißt es weiter: „Diese vom Computer erzeugte Zeichnung wurde Associated Press von einem Beamten eines Landes übermittelt, der das Atomprogramm des Iran beobachtet und sagte, es beweise, daß diese Anlagen existieren, auch wenn Teheran dies nicht zugibt.“ Mehr könne man nicht veröffentlichen, weil dies „das Leben des Informanten gefährden würde“, tönte AP.

So lächerlich diese Kampagne auch ist, der den Anglo-Amerikanern hörige IAEA-Direktor Yukiya Amano verlangt, daß der Iran den UN-Inspekteuren unbegrenzten und bedingungslosen Zugang zur gesamten Anlage in Parchin gewährt - einem Gelände von mehr als 60 km2 mit rund 1000 Gebäuden. Der Iran hat der IAEA angeboten, unter bestimmten Bedingungen die Anlage zum dritten Mal zu besichtigen, um die Untersuchung der „offenen Fragen“, die die IAEA und die britisch geführte Kriegspartei gegen den Iran ausspielen, zum Abschluß zu bringen.

In einem Interview mit dem Online-Magazin Daily Beast sagte Amano, Parchin sei zu „einer Art Symbol“ geworden, und versprach, er werde dieser Frage nachgehen, „bis es ein konkretes Resultat gibt“. Er werde dem Iran keine Kooperationsbereitschaft attestieren, solange er nicht erhalte, was er in Bezug auf Parchin fordert. Dies berichtete der Journalist Gareth Porter, der schon früher Lügen und Manipulationen aufgedeckt hat, die in der IAEA und im UN-Sicherheitsrat gegen den Iran benutzt wurden.

Die Parchin-Zeichnung könnte sich als ein ähnlich dreister Schwindel erweisen wie die angeblichen Uranerz-Käufe („Yellow Cake“) des Irak in Niger, die als Begründung für den Irakkrieg benutzt wurden. Der frühere IAEA-Chefinspekteur Robert Kelley sagte am 14. Mai gegenüber EIRNS: „Die Zeichnung ist eine Beleidigung für jeden denkenden Menschen. Nichts ist logisch daran - die Zahlen sind falsch, die Größe ist falsch, die Experimente sind falsch, die Schreibtisch-Analysten irren. Für wie dumm halten die uns? Gibt es denn keinen, der das nachrechnet und analysiert?“

Kelley, der zu dem Inspektionsteam der IAEA im Irak gehörte, das 2003 den Niger-Yellow-Cake-Schwindel entlarvte, hatte schon in einem Interview, das wir im März 2012 (Neue Solidarität 12/2012) veröffentlichten, gesagt: „Der [Iran-] Bericht der IAEA vom November 2011 wirkt wie ein Déjà-vu...“

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