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Während die transatlantischen Staaten sich finanziell und wirtschaftlich weiter selbst ruinieren, schaffen die maßgeblichen Länder des aufstrebenden transpazifischen Raumes untereinander eigene Strukturen für ihre wirtschaftliche Weiterentwicklung.
Am Weihnachtswochenende unternahm der japanische Ministerpräsident Yoshihiko Noda einen Staatsbesuch in Peking, wo er mit Staatspräsident Hu Jintao, Ministerpräsident Wen Jiabao und anderen chinesischen Staatsvertretern sprach. Dabei wurden mehrere Finanzabkommen bekanntgegeben, welche die zweit- und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt mehr miteinander verknüpfen werden. Japan wird zum ersten Mal chinesische Staatsanleihen in einer Höhe von ungefähr 10 Mrd. $ erwerben, China seinerseits hält bereits japanische Staatsanleihen in beträchtlicher Höhe. Auch kam es zu einer Übereinkunft beider Staaten, direkten Handel in Yen und Yüan ohne Umweg über den US-Dollar zu fördern. Bisher wird noch für 60% des bilateralen Handels in der einen oder anderen Form der Dollar benötigt.
Kurz nach Weihnachten traf Noda dann zu Gesprächen mit Ministerpräsident Manmohan Singh in Indien ein. Dabei wurden ein umfangreiches Währungsabkommen über umgerechnet 15 Mrd. $ sowie große Wirtschaftsverträge im Verkehrsbereich geschlossen, Abkommen im Kernkraftsektor sind in Vorbereitung.
Darüber hinaus wollen Indiens staatseigene Ölgesellschaften Abkommen mit Gazprombank und anderen russischen Banken zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs für iranisches Erdöl schließen, um die immer lästigeren US-Sanktionen zu umgehen. Als die USA jeden mit Restriktionen belegten, der Geschäfte mit dem Iran machte, fing Indien 2008 damit an, den Kauf von Erdöl in Euro abzurechnen, aber dann zogen sich im Februar 2011 europäische Banken aus Angst vor amerikanischen Repressalien von diesen Geschäften zurück. Jetzt wenden sich Indien und andere Länder dafür an Rußland. Am 27. Dezember wurde bekannt, daß Gazprombank als Verrechnungsstelle für größere iranische Ölgeschäfte fungieren wird.
eir