Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 47, 23. November 2011

Griechische Familien können ihre Kinder nicht mehr versorgen

Die drastischen Sparmaßnahmen, die Griechenland von der EU und der „Troika“ zur Bankenrettung aufgezwungen werden, machen das Land völlig kaputt. Obwohl die Griechen genausoviel arbeiten wie wir und auch erst mit 65 Jahren in Rente gehen, reicht wegen der erzwungenen Sparpolitik das Erwirtschaftete in immer mehr Fällen nicht mehr aus, um die eigene Familie am Leben zu erhalten.

Viele Eltern können ihre Kinder nicht mehr ernähren und suchen deshalb Hilfe bei den griechischen SOS-Kinderdörfern! So erklärte George Protopapas, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland: „Die Eltern stehen mit ihren Kindern manchmal direkt vor unserer Tür. Wir erleben einen riesigen Ansturm.“ Über 1000 griechische Familien hätten bereits angefragt, ob die SOS-Einrichtungen ihre Kinder aufnehmen und sich um sie kümmern könnten. Dabei gäben viele Eltern und alleinerziehende Mütter als Grund für ihr Hilfegesuch an, daß sie ihre Kinder nicht mehr selbst versorgen können.

Stergios Sifnios, Direktor für soziale Arbeit bei den SOS-Kinderdörfern in Griechenland, sagte im Spiegel-Interview über die Situation vor Ort, je schwerer die Krise werde, desto mehr Familien kämen: „In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hatten wir rund 1000 Anfragen, das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahr. Und es werden mehr und mehr.“ In den drei SOS-Kinderdörfern Griechenlands, die über 250 Plätze verfügen, sei längst kein Platz mehr, und deshalb gäbe es jetzt ein neues Programm mit dem Namen „Familie aufrichten“: „Wir organisieren für die Familien etwas zu essen, geben ihnen Kleidung und den Kindern Schulmaterial. Wir helfen bei den Hausaufgaben und vermitteln den Eltern eine Therapie, wenn sie eine benötigen. Denn für viele ist es eine enorme psychische Belastung, wenn sie den Job verloren und kaum eine Perspektive haben angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit in Griechenland.“

Natürlich gehen in der gegenwärtigen Lage auch die Spenden für solche Einrichtungen immer mehr zurück; gleichzeitig werden die Steuern auf Verlangen der EU massiv erhöht und der Lebensstandard weiter drastisch reduziert. Dieser zerstörerische Prozeß, von dem das obige Beispiel nur eines von vielen in Griechenland ist, wird diesen Staat auf nicht allzu lange Sicht völlig zerstören. Die EU offenbart immer mehr ihr wahres Gesicht - gegen die Menschen und für die Rettung einer bankrotten Finanzoligarchie.

eir