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Neue Solidarität
Nr. 46, 16. November 2011

„Ärzte gegen Atomkrieg“ warnen vor Krieg gegen den Iran

Unter der Überschrift „Droht Krieg als Ablenkung von der Krise? Erneute Kriegsdrohungen gegen den Iran“ appellierte die ärztliche Friedensorganisation IPPNW am 3. November an die deutsche Regierung, sich gegenüber Großbritannien, den USA und Israel für eine friedliche Lösung des Irankonflikts einzusetzen und sie aufzufordern, weitere Kriegsdrohungen zu unterlassen. Kriegsdrohungen eskalieren eine ohnehin stark angespannte Situation und führen zu keiner Lösung, so die IPPNW.

Die Erklärung zitiert den IPPNW-Vorsitzenden Matthias Jochheim: „In allen drei Ländern, in denen ein Angriff auf den Iran ernsthaft erörtert wird, herrscht große Unruhe über die ökonomische Lage und soziale Ungerechtigkeit im eigenen Lande. Wollen diese Regierungen einen Ausweg in kriegerischen Abenteuern suchen? ... Die Situation ähnelt der Vorgeschichte des Irakkrieges, wo behauptet wurde, daß vom Irak eine immense Gefahr ausgeht. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß dies erfunden war. Wir sollten aus der Geschichte lernen.“

Weiter heißt es darin: „Die Ärzteorganisation IPPNW mahnt vor den unkontrollierbaren Auswirkungen eines Angriffs auf nukleare Anlagen im Iran für die Bevölkerung im Nahen und Mittleren Osten, die bereits jetzt unter bewaffneten Konflikten zu leiden hat. ,Es ist an der Zeit, mit jeglichen Drohungen aufzuhören und endlich einen ernsthaften Friedensprozeß für Länder der Region einzuleiten, an dem alle Betroffenen beteiligt sind. Die ,Zuckerbrot und Peitsche’-Politik des Westens hat versagt“, meint Jochheim.

Die IPPNW schlägt statt dessen eine ständige Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in der Region vor, ähnlich der, die in Europa im lang andauernden Konflikt des Kalten Krieges geschaffen wurde. „Diese würde alle Staaten in der Region verpflichten, regelmäßig miteinander über alle Sicherheitsprobleme zu reden, mehr Transparenz zu schaffen und Wege zu friedlicher Kooperation zu finden.“

eir