Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 42, 19. Oktober 2011

Ein Kreditsystem schaffen, um die Wirtschaft wiederzubeleben

Interview. Lyndon LaRouche war am 7. Oktober zu Gast in der Alex Jones Show.

Jones: Lyndon LaRouche, vielen Dank, daß Sie heute bei uns sind. Bitte, geben Sie uns Ihre Zusammenfassung von dem, was vor drei Wochen mit „Besetzt die Wall Street“ geschehen ist, wer diese Leute sind, und wie das innere Kartell der Federal Reserve versucht, sie zu übernehmen und die Leute zur Forderung nach einer Sparpolitik zu verleiten, um mit den freiwerdenden Mitteln genau diejenigen zu honorieren, die für unsere mißliche Lage verantwortlich sind.

LaRouche: Nun, das ist natürlich eine alte Geschichte. Sie durchlief mehrere Phasen, und was wir jetzt sehen, ist das Resultat dessen, was 2007 geschah, als der Bailout-Prozeß eigentlich begann. Ganz offen geschah das ab 2008, aber eigentlich lief das schon seit 2007, seit Ende September jenes Jahres. Jetzt sind wir in einer Zusammenbruchskrise des gesamten internationalen Systems, d.h, des transatlantischen Systems. Und dafür gibt es keine Kur im gewöhnlichen Sinne. Tatsache ist, daß wir erledigt sind. Wann sich das zeigen wird, kann man nicht genau sagen, weil eine Menge getan werden kann, um kurzfristige Anpassungen vorzunehmen. Im Wesentlichen jedoch haben wir das Ende der Fahnenstange erreicht. Der Zusammenbruch ist im Gange.

Dabei sind die Lösungen ziemlich offensichtlich. Als erstes müssen wir zu Glass-Steagall zurück. Ich glaube jedoch, daß wir noch vorher Obama absetzen müssen.

In dieser Lage ist das nicht unmöglich. Obama ist extrem unbeliebt, selbst einige Zeitungen behandeln ihn in ihren Interviews, als wäre er politisch schon ein toter Mann. Und ich denke, er steht ziemlich kurz davor.

Jones: Ja, Sie haben ja schon vor Monaten darüber gesprochen. Nun sehen wir, wie die Washington Post und die Chicago Tribune praktisch jeden Tag seinen Rücktritt fordern. Was denken Sie darüber, wie er gestern in seiner Rede versuchte, die „Besetzer der Wall Street“ für sich zu vereinnahmen, und was denken Sie darüber, daß ihn jetzt so viele Leute im Stich lassen? Und dann seine Aussage: „Nun, ich habe keine Banker vor Gericht gestellt, weil das, was sie getan haben, legal war.“ Nun ja, genau diese Gruppe von Bankern hat die Gesetze geändert, hat Glass-Steagall abgeschafft, um sich selbst diese Verbrechen zu gestatten. Aber wir hatten auch schon früher Regierungen, die gesagt haben, Schwarze sind keine Menschen, und das ist das Gesetz. Hitler hatte Gesetze, die es erlaubten, die Menschen in Todeslager zu schicken. Aber es ist immer noch illegal, ein Gesetz zu beschließen, das einem erlaubt, etwas zu tun, was nach dem allgemeinen Recht illegal ist.

LaRouche: Ja. Das Problem ist, daß der Laden jetzt wirklich zusammenbricht und Obama am Boden ist. Sie werden sehen, wie ein großer Teil der Medien über ihn herfällt, was bedeutet, daß die Losung ausgegeben wurde: Dieser Kerl ist politisch ein toter Mann. Wie das ganze ausgehen wird, ist noch nicht klar. Was wir in der Tat brauchen, ist das Glass-Steagall-Gesetz. Ohne diese Reform - und sie allein ist noch nicht genug, wir brauchen dann auch ein Kreditsystem. Das ist der einzige Weg, eine ausreichende Zahl von Arbeitsplätzen - d.h. produktiven Arbeitsplätzen, nicht diese Scheinjobs - zu schaffen, um die US-Wirtschaft wieder aufbauen zu können.

Und wir werden es bald tun müssen. Wir haben nur sehr wenig Zeit zur Verfügung. Wir haben Optionen, aber es ist sehr gefährlich, denn in praktisch letzter Minute, wo das Gebäude beinahe schon in Flammen aufgeht, haben die Leute jetzt ihre Ansicht geändert und beschlossen, gegen Obama zu kämpfen und gegen die Dinge, für die er steht.

Jones: Das versucht er herumzudrehen, und deshalb geht er mit offenen Armen auf die Leute zu, die jetzt erwacht sind, mit dem Versuch, das zu übernehmen. Aber ich stehe auf dem Boden der Tatsachen und sehe nicht, daß das funktionieren wird.

Ich möchte, daß Sie darauf eingehen, wie das Ihrer Meinung nach für Obama ausgehen wird, was das anglo-amerikanische Establishment tun wird, und daß Sie dem Ihre Ideen gegenüberstellen, nämlich, anstatt den ausländischen Banken zig Billionen Dollars zu geben, die sie dann horten, dieses Kreditsystem zu schaffen, das das Herz der Wirtschaft wiederbelebt.

LaRouche: Nun, das ist sehr leicht, vom technischen Standpunkt, und ich denke, wir haben jetzt eine wirkliche Erhebung in der amerikanischen Bevölkerung. Sie müssen sich die 80% der Bevölkerung anschauen, der Wähler, die dazu tendieren, gegen Republikaner und gegen Demokraten zu stimmen, die sie im Verdacht haben, Sympathien für das zu haben, wofür Obama steht. Das ist der Stand der Dinge.

Und Sie sehen jetzt, daß selbst die Presse, die als letzte in dieses Spiel gekommen ist, bei seinem letzten Auftritt angefangen hat, unangenehme Fragen zu stellen und ziemlich beleidigend wurde. Er ist also tatsächlich politisch ein toter Mann, und das einzige, was ihn im Präsidentenamt halten kann, wäre praktisch so etwas wie ein Putsch. Er ist am Ende. Aber das genaue Datum, wann er gehen muß, ist noch nicht klar...

Jones: ... Herr LaRouche, lassen Sie mich diese Frage stellen zu Ihrem grundsätzlichen Verständnis und dem Zusammenhang dessen, was an der Wall Street und in [Washington] D.C. abläuft. Wenn die wichtigsten Sprachrohre des Establishments, wie das Wall Street Journal, die Washington Post oder die Chicago Tribune ihn auffordern, zurückzutreten - geschieht das, um eine neue Marionette hineinzubringen, um die Menschen wieder                hereinzulegen? Oder erkennen die Mitglieder des Establishments, daß sie selbst wahrscheinlich mit zerstört werden, wenn das System zusammenbricht, und ist das ein verzweifeltes Schwimmen? Denken die Bankster, daß sie die Dinge beherrschen, oder haben wir schon den Zustand der Panik erreicht? Denn ich sehe jetzt wirklich Anzeichen von Panik - und das ist noch beängstigender.

LaRouche: Es herrscht Panik. Aber das ist zunächst einmal eine bedingte Panik. Es gibt Versuche, diesen Kerl rauszuwerfen. Tendenziell haben 80% der Wähler, die gewählt haben, gegen Republikaner und gegen Demokraten gestimmt, die mit Obama gemeinsame Sache gemacht haben. Das war Anfang September. Nun kommen wir in eine wirkliche Zusammenbruchskrise. Die Rettungspakete können nicht fortgesetzt werden. Sie würden alles sprengen... Wir sind wirklich in einer Zusammenbruchskrise...

Das erste, was wir tun müssen, ist, diesen Präsidenten abzusetzen, denn bei der Feigheit unserer Politiker, egal, was sie heute sagen: sie haben nicht den Mut, sich diesem Kerl wirklich zu widersetzen. Doch man muß sich ihm widersetzen, absolut. Sein gesamtes Programm muß weg. Sonst können wir die Vereinigten Staaten nicht retten.

Nun, wenn man ihn unter Kontrolle bringen kann - wenn ein Absetzungsverfahren gegen ihn läuft oder so etwas, dann kann man ihn unter Kontrolle bringen, jedenfalls zeitweilig. Und wenn man dann das Glass-Steagall-Gesetz wieder in Kraft setzt... dann wird man das Problem lösen... Aber man muß erkennen, daß wir eine Menge wertloser Papiere haben, die im Rahmen dieser Rettungspakete in den letzten Jahren auf die Vereinigten Staaten und andere Nationen abgeladen wurden. Wir haben also nicht mehr viel Spielraum. Wir brauchen ein wirkliches Beschäftigungsprogramm - d.h., ein Produktionsprogramm...

Jones: Kehren wir also zurück. Kehren wir zurück zu Glass-Steagall - das läßt sie keine Derivate mehr erzeugen, die dann destabilisieren und das gesamte finanzielle Universum unsicher machen. Wir schreiben die betrügerischen Schulden dieser Megabanken ab. Und dann? Übertragen wir sie dann in andere Finanzinstitute? Wie machen wir das?

LaRouche: Es gibt eine Sache, die man tun kann. Wir setzen auf Glass-Steagall, richtig. Das löst das Problem in einem gewissen Sinn. Es bringt die Dinge unter Kontrolle. Aber diese Kreise an der Wall Street und diese Kreise in London, die werden unglaublich baden gehen. Sie werden sehr große Verluste machen.

Das Problem ist: Mit Glass-Steagall werden wir das richtige tun, doch wird das auch ausreichen? Wir müssen den Leuten wirklich schnell wieder Arbeit geben, ich meine wirkliche Produktion, und das schnell. Es wird harte Arbeit sein. Wir werden mehr Kredit im System brauchen. Wir werden also ein Kreditsystem schaffen müssen, von der Art, wie es die Vereinigten Staaten in ihrer ersten Verfassung geschaffen haben, und das war der Weg, wie wir uns aus den Schwierigkeiten herausgearbeitet haben, in denen wir am Ende jenes Krieges steckten. Wir werden das wieder tun müssen. Wir werden einige große Programme starten müssen, Programme, die viel bewirkt haben, und diese Programme werden es uns erlauben, wieder einen Aufschwung der Wirtschaft einzuleiten...

Jones: Man braucht sich nur anzuschauen, wie sie die NASA abschaffen. - Bauprojekte, Brücken, NASA, Magnetbahnen - was für Beispiele gibt es noch? Einige Leute sagen, das sei Sozialismus, aber ich rede hier über andere Programme. Der Punkt ist: Wir haben ausländischen Banken schon Billionen Dollars gegeben, die nichts bewirken, außer für Derivate zu bezahlen. Wir haben unseren freien Markt schon abgeschafft. Es muß einen Weg geben, den Leuten wieder Arbeit zu geben, anstatt ihnen bloß Sozialhilfe zu bezahlen - wir könnten ihnen genauso gut Arbeit geben. Ist es das, was Sie sagen?

LaRouche: Nein, wir werden ihnen ja nicht einmal mehr Sozialhilfe zahlen, so wie sich die Dinge jetzt entwickeln.

Wir haben eine Lage, in der die US-Regierung die Verantwortung für ihre Zuständigkeiten muß. Private Interessen sind nicht gezwungen, dem öffentlichen Interesse zu dienen - sie sind gezwungen, das zu versuchen, was sie nach ihrem eigenen Urteil und in ihrem eigenen Interesse tun können. Aber wir brauchen ein großes Programm, wie das, was Roosevelt getan hat. Wir brauchen es im großen Maßstab. NAWAPA ist einer der wichtigsten Motoren. Wir müssen unser System reformieren, hin zu einem Kreditsystem. Wir müssen jetzt ein Bankensystem der richtigen Art aufbauen. Dazu gehören Hochtechnologie-Jobs, und wir müssen anfangen, die Bevölkerung wieder in Richtung hochtechnologischer Produktion zu orientieren.

Wir haben also eine Option mit dem, was heute in Rußland und China und einigen anderen Ländern in der pazifischen Region vorgeht. Wir haben den Markt und die Fähigkeit, eines der größten Aufbauprogramme in Gang zu setzen, das je unternommen wurde. Das ist machbar. Es wird einige Jahre dauern, das wirklich zu einem Erfolg zu machen, aber wir können sofort handeln, um die gegenwärtige Lage zu stabilisieren und einige der üblen Trends zu wenden, die die Menschen umbringen.

Jones: Wir reden gerade mit Lyndon LaRouche, und ich werde Ihnen gleich seine Internetseiten nennen. Und egal, ob Ihnen seine Lösungen gefallen, ich mag einiges davon. Ich weiß nicht, ob man sie je verwirklichen kann, und es gibt immer Gefahren dabei. Aber wir sind schon in einem Kollaps.

Lyndon, meine Frage ist hier: Sie reden über Hochtechnologie-Programme, die weltweit führend waren und Amerika groß gemacht haben. Man braucht bloß Apple anzuschauen, was die mit gut eingesetzten und gut vermarkteten Modetechnologien gemacht haben, die schon vorhanden waren - sie waren einfach gut darin, das zu vermarkten. Es gibt keinen Zweifel, daß reine Forschung und wirkliche Entwicklung unser Land ganz nach vorne bringen würden.

Aber warum führen die Bankster einen Krieg gegen industrielle und Hochtechnologie-Volkswirtschaften? Warum sagen sie ganz offen, wie Maurice Strong und andere, daß sie eine nachindustrielle Welt in den Vereinigten Staaten wollen, während sie die Industrie nach China schaffen? Warum zerstören sie ihre eigene militärische Kommandobasis?

LaRouche: Nun, sie tun das, weil sie eben so sind... Sehen Sie, was geschehen ist: Wir standen davor, in den Indochinakrieg zu ziehen. Der Präsident, Präsident Kennedy, widersetzte sich. Er war ganz und gar dagegen und hatte Douglas MacArthur auf seiner Seite. Und plötzlich wurde Kennedy getötet.

Was geschah dann?

Wir zogen nicht nur in einen Krieg, der uns ruinierte, in den zehn Jahre dauernden Indochinakrieg. Das ruinierte uns auf Dauer, denn Kennedy, der gegen diesen Krieg gewesen war, und der ein großes industrielles Entwicklungsprogramm vorhatte, wurde ermordet. Und die Ermordung Kennedys führte dazu, daß das NAWAPA-Programm gestoppt wurde. NAWAPA stand auf der Tagesordnung. Auch Bobby Kennedy hätte das durchgeführt. Wenn wir uns damals für NAWAPA entschieden hätten, hätten wir unser Problem gelöst und die Dynamik beibehalten, die wir Anfang der sechziger Jahre hatten.

Jones: Nun, er unternahm auch Schritte, um die Fed zu nationalisieren und zinsfreies Geld in den USA auszugeben - jedenfalls für die Regierung.

LaRouche: Das ist etwas anderes, es ist eigentlich ein Kreditsystem. Das tat man schon früher in Kriegszeiten und bei anderen Notfällen. Es ist auch richtig, das zu tun, solange es für die richtigen Programme ist...

Mit der Ermordung Kennedys - und der seines Bruders - wurde dafür gesorgt, daß dieser lange Krieg vonstatten gehen konnte... Wir wurden durch lange Kriege ausgeblutet, die Öffentlichkeit und die Soldaten.

Jones: Sie sagen also, daß diese Finanzkapitalisten, Parasiten, diese Filz- und Monopolleute - das ist ein Tropismus, eine Veranlagung? Sie müssen einfach alles zerstören? Das tun sie ja, sie bauen nichts auf, sie ruinieren die Dinge.

LaRouche: Nun, es gibt ein politisches Interesse dahinter, nicht bloß die Geldleute. Aber die Geldleute arbeiten für ein bestimmtes Interesse. Die Vereinigten Staaten sind ihnen egal. Die Menschen sind ihnen egal. Sie wollen die Bevölkerungszahl reduzieren. Die Briten beispielsweise verlangen, daß die Weltbevölkerung von jetzt etwa sieben Milliarden Menschen auf weniger als eine Milliarde reduziert wird. Und das ist die Politik, von der wir sprechen. Das ist das ganze Programm, was da abläuft.

Wir müssen also ein Programm wie Glass-Steagall haben, und Glass-Steagall ist der Motor, der die Vereinigten Staaten am schnellsten wiederherstellen kann.

Jones: Gut. Lassen Sie mich dann folgendes fragen, denn da bin ich völlig Ihrer Meinung, Herr LaRouche, wir brauchen als erstes Glass-Steagall. Das [die Abschaffung von Glass-Steagall] ist es, was uns in all das hineingebracht hat, was es ihnen erlaubt hat, das zu tun. Und Obama sagt, nun, es war legal. Ja, denn die Gauner gelangten an die Regierung und haben das Gesetz geändert. Es gab einen Grund, warum diese Dinge illegal waren. Sie haben uns 1929 gebracht.

Wie kriegen wir nun Glass-Steagall wieder zurück? Ich meine, Sie haben uns ja gesagt, daß die Krise immer schlimmer wird. Wir haben eine Chance, aber ich höre nicht, daß der Kongreß darüber redet, Glass-Steagall wiedereinzuführen.

LaRouche: Nun, Sie werden feststellen, daß wir ziemlich dicht an dem Punkt sind, wo die Stimmen dafür zusammenkommen werden. Die Gefahr, daß wir Glass-Steagall nicht zurückbekommen, liegt darin, daß der Präsident, solange er noch irgendeine Macht hat, zusammen mit seinen ausländischen Partnern wahrscheinlich in der Lage wäre, die Sache zu blockieren und zu verhindern, daß Glass-Steagall wieder in Kraft gesetzt wird.

Dieser Kerl muß also neutralisiert werden - er wird nicht unverzüglich sein Amt verlassen, das glaube ich nicht. Aber durch verschiedene juristische Verfahren, die gegen ihn laufen, wegen dem, was er getan hat, werden ihm die Hände gebunden sein.

Wenn er weitgehend neutralisiert ist - und ich denke, er ist auf dem besten Weg dorthin -, das ist es, warum einige dieser Wendehälse jetzt plötzlich gegen Obama sind. Aber wenn wir ihn unter Kontrolle gebracht haben, dann können wir Glass-Steagall durchsetzen. Wir haben schon fast die Stimmen dafür zusammen. Aber solange Obama immer noch Präsident ist, faktisch Präsident, wird es schwierig sein, diese Abstimmung durchzusetzen. Wir haben schon gesehen, was dann geschieht.

Jones: Okay, Obama muß also gehen, und Sie haben das schon vor einem Jahr gesagt, vor sechs Monaten und vor zwei Monaten. Nun ist das Establishment so sehr in Panik, daß sie das auch sagen. Herr LaRouche, wir machen gleich eine Unterbrechung, und wenn wir wieder auf Sendung sind, möchte ich mit Ihnen darüber reden, wohin wir gehen, wenn wir den Kurs nicht ändern. Und wenn wir den Kurs nicht ändern, was ist dann der Zeitrahmen? Wo gehen wir hin? Wenn sie von einem Kollaps reden, was bedeutet das?

LaRouche: Ich meine eine allgemeine Zusammenbruchskrise des transatlantischen Systems, die dann auch zu einer Krise des transpazifischen Systems werden wird. Aber die unmittelbare Gefahr ist, daß Europa schon jetzt den Bach hinuntergeht. Auch die Vereinigten Staaten sind schon jetzt faktisch im Graben. Wenn wir nicht sofort umkehren, werden wir eine Zusammenbruchskrise erleben. Nicht bloß eine Depression, ich meine eine Zusammenbruchskrise. Es ist alles dafür bereit.

Aber gleichzeitig sind wir auch nur noch wenige Zentimeter entfernt - und haben eine Menge Unterstützung dafür in der Bevölkerung - von Maßnahmen für einen Wiederaufbau, von dem wir wissen, wie man ihn in Kraft setzen kann. Aber wir brauchen genug Kontrolle, politische Kontrolle, um sicherzustellen, daß diese notwendigen Maßnahmen auch durchkommen.

Jones: Lyndon LaRouche, ich möchte Ihnen diese Frage stellen: Wir haben diese „Besetzt die Wall Street“-Leute, die einfach nur den Freihandels-Kapitalismus kritisieren - jedenfalls einige von ihnen. So versucht die Federal Reserve sie zu steuern, anstatt den Finger darauf zu legen, daß es Insider sind, die das geschaffen haben. Ich fordere Schritte, um die private Federal Reserve zu besetzen und darauf hinzuweisen, daß sie nationalisiert werden muß, worauf ja schon Kennedy hinarbeitete, oder wie es Lincoln zu seiner Zeit mit einem ähnlichen System getan hat, wie Sie wissen. Als die Rothschilds ihm Geld leihen wollten und empörend hohe Zinsen forderten, sagte er einfach, wir werden von Seiten der Regierung Kredite schöpfen, was ja sonst nur die Bankster von sich aus tun, um ihr Weltreich aufzubauen.

Können Sie für die Leute da draußen kurz zusammenfassen, was die Federal Reserve ist, und ob sie mit meinem Plan übereinstimmen, zu versuchen, von dieser nebulösen Wall Street und von den Soros-Leuten, die eine Sparpolitik fordern wollen, weg- und wieder auf die Federal Reserve selbst und diese britische Geheimdienstleute zurückzukommen?

LaRouche: Nun, als erstes brauchen wir Glass-Steagall. Das ist der erste Schritt. Ohne Glass-Steagall kann man das Problem nicht lösen. Man kann damit nicht zurechtkommen.

Wenn man Glass-Steagall durchsetzt, dann hat man ein neues Problem, aber man hat schon den halben Weg zurückgelegt, um es zu lösen. Wir müssen zu einem föderalen Kreditsystem übergehen, was ziemlich genau das ist, was wir nach dem Revolutionskrieg getan haben, nach unserem Sieg. Wir haben es in die Verfassung eingebaut. Das Nationalbanksystem - die erste und zweite Nationalbank der Vereinigten Staaten - war das Instrument, durch das die Vereinigten Staaten gerettet wurden.

Wir sind in eine Lage gekommen, wo wir Kredit schöpfen müssen, der von der Bundesregierung gezeichnet wird. Dieser Kredit wird dann über Banken und andere Institutionen genutzt, durch Kredite, mit denen wir unsere Wirtschaft wieder aufbauen. Genau das müssen wir tun.

Wenn wir das tun, können wir aus diesem Schlamassel herauskommen, indem wir zu Hochtechnologie-Projekten als Politik übergehen, wofür NAWAPA typisch ist. Aber wir müssen auch gleichzeitig vorläufige Schritte unternehmen, durch die wir eine arbeitslose Bevölkerung, eine unqualifizierte Bevölkerung wieder als aktiven, produktiven Teil in die Erwerbsbevölkerung zurückholen.

Jones: Nun, gut, darüber haben wir schon gesprochen. Es gibt die Internetseiten larouchepac und larouchepub - beide führen Sie dorthin, wir haben auch links dorthin auf infowars.com...

Wir hatten Sie schon früher in unserer Sendung, und haben über diese Lösungen gesprochen. Ich weiß Ihre Ideen zu schätzen und stimme mit vielen von ihnen überein. Aber meine Frage betrifft den Zeitrahmen. Denn Sie haben in letzter Zeit oft richtig mit dem gelegen, wenn Sie sagten, was als nächstes geschehen würde. Wohin geht Europa? Wird Deutschland sich damit abfinden, diese neue Wirtschaftsunion zu finanzieren, die nur ein System ist, den Menschen ihren Wohlstand zu nehmen und ihn den multinationalen Banken zu geben? Und wohin wird das Europa führen? Und Europa ist ja, wie Sie wissen, offensichtlich mit dem verbunden, was hier in Amerika geschieht, in dieser ganzen transatlantischen Lage?

LaRouche: Es wird in die andere Richtung gehen. Wir haben einige Bewegungen in Gang, etwa Frankreich. Der frühere Premierminister von Frankreich bewegt sich in eine nützliche Richtung. Es gibt Tendenzen in verschiedenen Teilen Europas etwas zu tun. Aber, solange die Vereinigten Staaten nicht als erste handeln, wird Europa es nicht tun.

Wer muß es also tun? Nun, Rußland tut etwas Großes. China tut etwas Großes. Das wird ein bedeutender Faktor in dieser Sache sein. Aber entscheidend ist, daß die Vereinigten Staaten die Führung übernehmen müssen. Wir müssen diesen Kerl unter Kontrolle bringen, ihn hinauswerfen. Wir müssen zu der Art von Programmen zurückkehren, die Kennedy und Co. befürworten würden - einschließlich Glass-Steagall.

Jones: Ich verstehe das. Aber meine Frage ist: Wir wissen, daß Obama nur eine Marionette ist. Wir wissen, daß er die korrupten Elemente der Wall Street repräsentiert. Aber ist das nicht wie bei den Zähnen der Haie? Ich meine, wer kommt nach Obama, und werden wir nicht bloß eine neue Marionette der gleichen Strippenzieher bekommen?

LaRouche: Nein, das werden wir nicht. Das einzige, was wir in dieser Richtung bekommen könnten, wäre eine offene Diktatur. Das ist das einzige, was wir von diesen Kreisen bekommen würden. Sie sind nicht in der Lage, irgendein Rettungsprogramm durchzuführen. Sie sind nicht in der Lage, irgend etwas Gutes zu tun. Es liegt bei den Leuten in den Institutionen, die erkannt haben, daß die Vereinigten Staaten gerettet werden müssen. Es müssen sehr harte und direkte Maßnahmen sein, denn wir haben eine Bevölkerung, die es satt hat und nicht noch mehr hinnehmen wird. Das ganze System steht vor dem Zusammenbruch. Ich meine, wir könnten morgen früh miteinander reden und feststellen, daß es keine Wirtschaft mehr gibt. Ich werde jetzt nicht sagen, daß das so sein wird, aber ich sage, daß das jetzt jederzeit geschehen kann.

Jones: Unser Schiff steuert direkt auf die Klippen zu, wir haben einige schon gerammt, aber wir treiben auf eine felsige Küste zu. Da ist kein Zweifel.

LaRouche: Aber wenn wir Glass-Steagall durchbringen, es durchsetzen und zu einem Kreditsystem übergehen, uns NAWAPA vornehmen als das, was bestimmen wird, was wir tun werden...

Jones: Sie sagen, das wird das Schiff wenden. Aber dann müssen wir immer noch die Lecks stopfen.

LaRouche: Nun, wir wissen eigentlich, wie man diese Löcher stopft, wir haben das schon getan. Sehen Sie sich an, was Franklin Roosevelt getan hat, als er ins Amt kam. Heute ist die Lage noch schlimmer als die, mit der Roosevelt es zu tun hatte. Aber die gleiche Methode, der gleiche Ansatz, wird funktionieren.

Was wir brauchen, sind nicht bloß Jobs; was wir brauchen, sind wirkliche Arbeitsplätze, mit denen wir eine Basis schaffen, so viele Hochtechnologie-Arbeitsplätze wie möglich. NAWAPA ist typisch dafür. Wir haben Möglichkeiten. Wir können einen zunächst langsamen, sich dann beschleunigenden Wiederaufbau der US-Wirtschaft in Gang setzen. Und das kann die Regierung tun. Nur so wird es geschehen. Es wird geschehen mit der Hilfe anderer Länder, aber es wird nur dann geschehen, wenn die US-Regierung selbst ihren Muskel hinter diese Rettungsoperation bringt.

Jones: Ja, das weiß ich. Die Demokraten wollen die Steuern anheben, was das Land in einen noch ernsteren Herzstillstand treiben würde - sie reden davon, die Reichen zu besteuern, aber die wirklich großes Globalisten sitzen außer Landes und zahlen keine Steuern. Die typischen Republikaner sagen, laßt einfach die Bankstützungsaktionen weiter gehen, Sozialhilfe für die Unternehmen ist großartig, und laßt uns einen Verteidigungshaushalt von zwei Billionen Dollar haben. Aber das wird uns alle ruinieren und nirgendwohin führen. Die Leute mögen Sie kritisieren, weil sie reine Investitionen fordern, und nennen das Sozialismus, aber diese beiden anderen Dinge, die wir da haben, sind der reine Wahnsinn.

Ich würde gerne massive Steuersenkungen sehen, ich möchte, daß einige grundlegende Zölle eingeführt werden. Ich möchte, daß unser Militär aus den meisten seiner Standorte abgezogen wird. Ich möchte, daß Glass-Steagall wieder in Kraft gesetzt wird, ich möchte daß die Billiarden an Derivaten abgeschrieben werden - das ist einfach gesunder Menschenverstand. Und ich will nicht hören, was sogenannte Konservative den ganzen Tag schwatzen, daß wir keine Investitionen oder Programme haben sollten, um den Leuten Arbeit zu geben, wenn sie ansonsten sowieso bloß Sozialhilfe bekämen - und wenn man ihnen keine Sozialhilfe gäbe, würden sie die Städte niederbrennen.

Ich meine, es geht in jeder Hinsicht mit uns bergab, wir verlieren immer mehr Optionen. Lyndon, ich versuche hier nicht, negativ zu sein, aber ich sehe wirklich nicht, daß das Establishment seinen Kurs ändern wird. Ich weiß, daß es Elemente gibt, die meinen, wenn sie das Schiff abwracken, dann könnten sie das System ganz übernehmen, als wären wir ein Land der Dritten Welt, das der Weltwährungsfonds durch seine Schockdoktrin implodieren läßt.

Aber ich glaube nicht, daß das bei uns die gleiche Wirkung hätte. Dies ist kein Land der Dritten Welt, das sie zerstören. Wenn sie die USA zerstören und den Euro, dann zerstören sie den ganzen Globus und wir gehen in eine absolute Hölle. Und wir haben Israel, das herumläuft und davon redet, den Iran anzugreifen. Ich denke, sie werden versuchen, einen großen Krieg in Gang zu setzen. Ich denke, daß das ihr Plan ist, um da herauszukommen.

LaRouche: Es gab einen Kriegsplan auf ihrer Agenda, aber ich denke nicht, daß das diesmal funktionieren kann. Wir sind wirklich in einer Zusammenbruchskrise. Diese Leute, die diese Show leiten, haben die Nerven verloren. Sie erkennen, daß ihr Schiff keinen Boden mehr hat. Die Frage ist, ob wir die politische Führung in den Vereinigten Staaten haben, von verantwortungsbewußten Bürgern, insbesondere im Kongreß, die, meiner Meinung nach, unter den richtigen Bedingungen jetzt vortreten und die Dinge tun werden, die man schon längst hätte tun sollen. Wir haben einen Plan, wie man die Lage tatsächlich in Ordnung bringen kann. Es wird keine Wunderlösung sein, aber sie wird den Menschen, die in den vergangenen Jahren einen beständigen Abstieg erlebten, wie ein Wunder vorkommen.

Wir können diese Nation wirklich wieder aufbauen. Wir haben es schon getan, wir wissen, wie es geht. Es ist im System. Es ist in unser System eingebaut, unser Regierungssystem. Und es gibt einige Optionen, die wir in der Welt insgesamt haben.

Wir können gewinnen. Die Frage ist, können wir genug Leute finden mit diesem Mut, in führenden Positionen, einflußreichen Positionen, die entscheiden, daß wir es tun. Wir können diese Nation retten, wir können sie jetzt retten, aber wir haben nicht mehr viel Zeit.

Jones: Ich verstehe. Nun, nächste Woche irgendwann hätte ich Sie gerne wieder in meiner Sendung, wenn ich wieder im Studio bin, um über ihre Ideen für die Lösung zu sprechen, und wir werden einige Leute dabei haben, wie Lew Rockwell, um auch die Sicht der Österreichischen Wirtschaftsschule zu bringen. Aber wie auch immer, wir wissen, daß die Richtung, in die wir jetzt gehen geändert werden muß. Ich habe Geschichte studiert, und Sie haben recht. Am Ende des Krieges, 1789, ruinierte uns eine Hyperinflation. Das System, von dem Sie reden, hat uns da herausgeführt und es hat sehr gut funktioniert. Lincoln hat etwas Ähnliches getan und damit einen ganzen Krieg finanziert, mit dem, wovon Sie reden, und natürlich hat man ihn später umgebracht. Egal, was man von Lincoln hält: Tatsache ist, daß wir wissen, der Weg, den wir jetzt gehen, führt in die Zerstörung.

Aaron Dykes, ich weiß, daß Sie schon darauf warten: Haben Sie irgendwelche Fragen oder Bemerkungen für Lyndon LaRouche? Und dann können wir ihn gehen lassen und zu den Anrufen übergehen.

Dykes: Nun, offensichtlich sehe ich, wie wichtig es ist, Glass-Steagall wieder zurückzuholen. Aber ich frage mich, welche Bedeutung es seiner Meinung nach hat, den Globalismus einzudämmen, denn es wäre sehr schwierig, wieder eine industrielle produktive Basis in unserem Land aufzubauen, wenn man entschlossen ist, unsere Arbeitsplätze ins Ausland zu schaffen - den brain drain [die Abwanderung von hochqualifizierten Fachkräften] und alles, was gefördert wurde. Wie können wir das bekämpfen, wenn es bedeutet, Verträge zu kündigen? Darüber würde ich gerne reden.

LaRouche: Nun, tatsächlich geht es um richtiges Geld - ich rede von Geld, das auch einen Wert hat. Wirkliches Geld existiert nur in den Händen nationaler Regierungen, auch in den Vereinigten Staaten. Wir sehen vielleicht ziemlich arm aus, aber alle diese Bankiers sind bankrott. Alle diese Leute mit dem großen Geld sind bankrott.

Jones: Das ist offensichtlich.

LaRouche: Und deshalb hat die Regierung der Vereinigten Staaten die Fähigkeit von Regierungen, Kredit zu schöpfen, Bundeskredit. Die Mobilisierung dieses Bundeskredits, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, ist die mächtigste Kraft auf diesem Planeten - wenn wir es tun. Mobilisieren wir Bundeskredit für Dinge, die funktionieren werden, und das muß die Bundesregierung tun, denn das ist der einzige Weg, wie es funktionieren wird. Aber dazu müssen wir, indem wir Glass-Steagall durchsetzen, die Wall Street und die Londoner City beseitigen. Sie können der Wirkung von Glass-Steagall auf ihre Schwindel nicht widerstehen.

Jones: Da haben Sie recht. Deshalb wollen sie nicht, daß es zurückkommt, auch wenn es das vernünftigste wäre, weil es ihnen die Macht nehmen würde, künstliches Geld für sich selbst zu erzeugen.

LaRouche: Genau. Und nur in einer Krise dieser Art, wenn das amerikanische Volk, immer mehr Mitglieder des Kongresses und andere aus ihrem Käfig ausbrechen, sind sie bereit, zu einem föderalen Kreditsystem überzugehen, um das Land wieder in Gang zu bringen. Diesmal haben wir die Trumpfkarten.

Jones: Was ist mit solchen Dingen wie in den Dakotas - ein System von Landesbanken? Ich meine, das ist ein Mikrokosmos, aber sie haben recht gut gearbeitet.

LaRouche: Aber wir brauchen die Macht des Bundeskredits. Wir können uns nicht bloß auf Kredit durch Spareinlagen verlassen. Man braucht Spareinlagen für das Bankensystem, aber das, was wir vor allem brauchen, sind wirklich Massen von Bundeskrediten, gesteuerter Bundeskredite für große Projekte, die die Wirtschaft wieder aufbauen. So wie es Roosevelt in seiner Zeit getan hat.

Jones: Nun, wir werden darüber diskutieren. Das System, unter dem wir jetzt leben, dieses Filz-Insider-Monopoly-Ding, ist offensichtlich das schlimmste denkbare System, und wir werden uns die Optionen anschauen.

Lyndon LaRouche, Sie haben so vieles davon so genau vorhergesagt - die Leute können mehr darüber herausfinden; googeln Sie einfach nach Lyndon LaRouche, besuchen Sie larouchepac.com, larouchepub.com und andere Internetseiten.

Vielen Dank, daß Sie sich heute die Zeit für uns genommen haben.

LaRouche: Es war gut, bei Ihnen gewesen zu sein.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache