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Demonstrationen. Ein Kontingent des LaRouche-Aktionskomitees beteiligte sich an der „Besetzung der Wall Street“.
Am 17. September versammelte sich eine Menge von etwa 1500 meist jungen Demonstranten unter dem Spruchband „Besetzt die Wall Street“ an dem berüchtigten Merrill-Lynch-Bullen in der Wall Street von New York City. Gleichzeitig fanden ähnliche Aktionen in San Francisco, Los Angeles und anderswo in den Vereinigten Staaten statt, angeregt durch die internationale Bewegung der „Indignados“ in Spanien und Griechenland, die zu einem internationalen Aktionstag aufgerufen hatten, an dem sich insgesamt Zehntausende beteiligten. Allen diesen Protesten gemeinsam ist die Bekämpfung der brutalen Sparpolitik gegen die ärmsten und schwächsten Teile der Weltbevölkerung, während Finanzinteressen Londons und der Wall Street ein Stützungspaket nach dem anderen erhalten.
Erfreulicherweise gehört die Wiederherstellung des Glass-Stegall-Gesetzes der Roosevelt-Ära zu den Forderungen von „Besetzt die Wall Street“, aber da man formell gar nicht als Gruppe organisiert ist, wird dieser Punkt normalerweise so ausgedrückt: „Die meisten von uns unterstützen... eine Rückkehr zu Glass-Stegall“, zusammen mit einer Liste weiterer Maßnahmen zur Reregulierung.
Aktivisten des LaRouche-Aktionskomitees beteiligten sich an den Demonstrationen in San Francisco und New York, und stießen dort auf eine große Offenheit der Teilnehmer für die Arbeit von LPAC, insbesondere auch für die des LPAC-Wissenschaftsteams. Eine intensive Reaktion gab es auf Roosevelts Rede anläßlich seiner zweiten Amtseinführung, deren Text, über Lautsprecher übertragen, verlesen wurde.
In New York wurde die LPAC-Kongreßkandidatin Diane Sare von einem Chor aus Boston unter der Leitung von Jennifer Getachew unterstützt. Die Belcanto-Stimmen dieser Sänger zeigten eine große Wirkung. Demonstranten und Touristen sammelten sich um den Chor, um ihm zuzuhören - einige sangen oder dirigierten sogar mit - und applaudierten nach jedem Stück. Eines der beliebtesten Stücke war Haydns Kanon „An einen Geizigen“, aber auch die patriotischen amerikanischen Lieder fanden große Aufmerksamkeit - vielleicht auch, weil einigen der Demonstranten noch gar nicht aufgefallen war, daß Amerika kein Empire ist.
Der Chor hatte ein großes Banner mit den Bildern von Washington, Lincoln und Roosevelt und den Worten: „Der Druck wächst: Rettet die Republik, Glass-Steagall oder Tod - LaRouche PAC“, außerdem eine Karte des NAWAPA-Projektes und das Plakat mit Obama und dem Hitlerbärtchen.
Ebenfalls in New York fand auch ein Wirtschafts-„Teach-in“ mit etwa 100 Demonstranten in einem nahegelegenen öffentlichen Park statt. Diane Sare und Myles Robinson waren zwei der fünf offiziellen Redner dieser Veranstaltung. Einer der drei anderen Redner, ein Autor, sagte zwar einige nützliche Dinge über die Beziehung zwischen den Schulden und dem Empire, und er forderte ein Schuldenmoratorium, aber nur Diane und Myles sprachen über die Bedrohung für die gesamte Zivilisation durch die gegenwärtige Krise, und darüber, wie man damit umgehen kann. Nachdem sie sich als Mitstreiterin von Lyndon LaRouche und als Kandidatin für den US-Kongreß in New Jersey vorgestellt hatte, informierte Diane die Versammlung über das Scheitern der verrückten Mission von US-Finanzminister Tim Geithner in Polen, wo er versucht hatte, die europäischen Finanzminister zu einer hyperinflationären Politik zu bewegen, und sie sprach über die dringende Notwendigkeit einer Rückkehr zu Glass-Steagall. Myles provozierte die Menge mit einem humorvollen Angriff auf den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (nachdem sich einer der Vorredner auf ein Buch über Entropie bezogen hatte) und bezeichnete die grüne Bewegung als „einen britisch-imperialen Plan, die Weltbevölkerung zu reduzieren“. Die Vorträge von Diane und Myles lösten zahlreichen Fragen und eine lebendige Debatte aus, insbesondere über die Frage der „Tragfähigkeit“ der Erde, einen der verbreiteten Schwindel der menschenfeindlichen Ökobewegung.
Die einzige negative Reaktion auf die Anwesenheit von LaRouche-Vertretern bei der Veranstaltung kamen von einem alten Hippie mit einem ungepflegten Vollbart und einem Anstecker der „Nationalen Bewegung für die Reform der Marihuana-Gesetze“, die sich für die Freigabe von Rauschgiften einsetzt, der versuchte, das Banner des Chores wegzureißen, woran er jedoch von anderen Demonstranten gehindert wurde, die ihm sagten, ein solches Verhalten sei inakzeptabel, es dürften sich alle an „Besetzt die Wall Street“ beteiligen. Für sein Gezeter über LaRouche interessierte sich niemand.
„Besetzt die Wall Street“ ist noch nicht zu Ende. Mehrere hundert Demonstranten kampieren in einem Park nahe der Wall Street, wo sie viel Unterstützung und Aufmerksamkeit der internationalen Medien erhalten. Jeden Tag finden Versammlungen statt, um weitere Aktionen, Märsche und Teach-ins zu planen. Sie haben vor, ihre Besetzung über mehrere Wochen hinweg - und vielleicht sogar noch länger – durchzuführen.
Da die Vereinigten Staaten in den fast fünfzig Jahren seit der Ermordung Kennedys und unter dem Einfluß der Gehirnwäsche durch den Kongreß für kulturelle Freiheit den Maßstab der Vernunft weitgehend verloren haben, verschwinden die legitimen Forderungen der „Besetzer“ fast in einem Morast liberaler und grüner Positionen, und solange sich daran nichts ändert, sind sie zum Scheitern verurteilt. Um die globale Krise zu überwinden, ist ein gründliches Verständnis des Kampfes der Amerikanischen Revolution gegen das Britische Empire nötig, und dazu braucht man eine Kenntnis der Werke Alexander Hamiltons über den Kredit und die Wirtschaft und eine solide Entschlossenheit zum wissenschaftlichen Fortschritt - einschließlich Kernenergie und Raumfahrt.
Deshalb ist nur die weltweite LaRouche-Bewegung in der Lage, wirksam für die notwendigen Lösungen zu arbeiten, und nur wir haben das notwendige Programm vorgelegt, um das langfristige Überleben der Menschheit sicherzustellen - angefangen mit der Amtsenthebung Barack Obamas, der Wiederinkraftsetzung von Glass-Steagall und einer Partnerschaft der Vereinigten Staaten mit Rußland und China, um eine globale Erholung der Wirtschaft herbeizuführen. Ob die „Besetzung der Wall Street“ einen Moment darstellt, in dem sich eine gesteigerte Kraft zeigt, „tiefe und glühende Ideen über den Menschen und die Natur mitzuteilen und zu empfangen“, wie der Dichter Shelley in seiner „Verteidigung der Poesie“ schreibt, oder ob der große Moment „ein kleines Geschlecht“ findet, wie es Schiller in Bezug auf die Französische Revolution konstatierte, wird davon abhängen, ob es gelingt, die LaRouche-Bewegung sehr schnell auf die gesamte Welt auszuweiten.
Diane Sare