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Neue Solidarität
Nr. 39, 28. September 2011

China und Rußland vertiefen technologische Zusammenarbeit

Während sich die atlantische Welt mit der ungelösten Finanzkrise herumschlägt und dabei die Realwirtschaft immer mehr ins Hintertreffen gerät, arbeiten viele Nationen in Asien in Bereichen wie Infrastrukturausbau oder Forschung und Entwicklung immer intensiver zusammen. Am deutlichsten wird das bei der russisch-chinesischen Kooperation, über die wir bereits wiederholt berichtet haben. So besuchte am 16. September der Vorsitzende des Chinesischen Nationalen Volkskongresses, Wu Bangguo, gemeinsam mit Rußlands Präsidenten Medwedjew das Innovations-Zentrum Skolkowo in der Nähe von Moskau, das die Russen gern ihr Silicon Valley nennen. In Skolkowo entsteht zur Zeit nicht nur ein Zentrum für die IT-Branche, sondern es soll auch zum Zentrum für kerntechnische und andere fortgeschrittene Technologien werden.

„Die Intensivierung der technologischen Zusammenarbeit ist ein sehr wichtiges Element im Erreichen der Ziele, die sich die Regierungschefs [Rußlands und Chinas] für das nächste Jahrzehnt gesetzt haben“, sagte Wu Bangguo und unterbreitete den Vorschlag, daß beide Nationen ihre Planung und Zusammenarbeit, insbesondere bei den strategisch wichtigen neuen Industriezweigen, erweitern. Am 14. September, dem Tag seiner Ankunft in Moskau, hatte er bereits im Gespräch mit Premierminister Putin hervorgehoben, daß China und Rußland die dynamischsten Schwellenländer mit sich gegenseitig ergänzenden Stärken in Bereichen wie Kapital, Technik, Markt- und Arbeitskraftressourcen seien. Wu sprach in weiteren Treffen in der russischen Hauptstadt auch die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausbaus der Infrastruktur in den nord-östlichen Grenzregionen an, speziell die wichtigen grenzquerenden Projekte, wie den Bau von Brücken, Öl- und Gaspipelines, Überlandleitungen und den Ausbau von Häfen.

Am 17. September reiste Wu nach Minsk weiter, wo er mit der Regierung des finanziell angeschlagenen Weißrußlands ein Hilfsdarlehen von 1 Mrd.$ mit günstigen Konditionen vereinbarte. Der weißrussische Rubel hat seit Anfang dieses Jahres 36 Prozent seines Wertes eingebüßt und Minsk blieb beim Versuch erfolglos, acht Milliarden Dollar vom IWF zu bekommen. Wu bereist auch noch Usbekistan und Kasachstan.

eir