Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 30, 27. Juli 2011

Hungerkrise am Horn von Afrika

In Ostafrika sind 12 Mio. Menschen vom Hungertod bedroht. Schuld daran ist aber nicht die Dürre, sondern die jahrzehntelange Verweigerung wirtschaftlicher Entwicklung.

Die führenden Politiker der Welt reagieren mit schockierender Lethargie auf die Gefahr einer Hungerkatastrophe am Horn von Afrika, wo in Äthiopien, Kenia und weiten Teilen Somalias etwa 10 Mio. Menschen der Hungertod droht.

Nach Angaben Nancy Lindborgs von der US-Entwicklungshilfebehörde USAID wird erwartet, daß sich „bis Ende des Jahres die gefährliche Lage am Horn von Afrika weiter verschlimmern wird. Angesichts der wenigen Arbeitsmöglichkeiten, der schwindenden Nahrungsmittelvorräte und der enorm hohen Getreidepreise können derzeit viele Menschen es sich nicht mehr leisten, Nahrung auf den Tisch zu bringen.“ Besonders verzweifelt sei die Lage in Somalia, berichtete Lindborg am 7. Juli in ihrer ausführlichen Aussage vor dem Unterausschuß für Afrika des US-Repräsentantenhauses.

Die Dürre, unter der momentan die gesamte Region leidet, gilt als die schlimmste seit den fünfziger Jahren, aber die eigentliche Ursache für die schrecklichen Lebensbedingungen von Millionen Afrikanern ist die seit Jahrzehnten fehlende Absicht, das Horn von Afrika durch die notwendigen Investitionen in integrierte Wasser-, Energie- und Eisenbahnprojekte wirtschaftlich zu entwickeln. Die Zustände sind nicht die Folge objektiver Umstände, so schädlich auch die Dürre sein mag, sondern des Mangels menschlicher Eingriffe zum Aufbau der Realwirtschaft dieser afrikanischen Nationen, die sie in die Lage versetzen würden, das Leben ihrer Bevölkerung zu erhalten.

Die wichtigsten Punkte in Lindborgs schockierenden Ausführungen waren:

Aber auch Äthiopien selbst ist unmittelbar von der Dürre betroffen, weshalb nach Angaben der WHO 5 Mio. Menschen von der Cholera bedroht sind. Aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen in den überfüllten Flüchtlingslagern leiden viele Flüchtlinge bereits an akuten Durchfallerkrankungen. 8,8 Mio. Menschen sind von Malaria bedroht, 2 Mio. Kinder sind in Gefahr, an Masern zu erkranken.

Unterdessen steigen die weltweiten Nahrungsmittelpreise weiterhin in gefährlichem Maße, sodaß noch größere Hungerkatastrophen zu erwarten sind. Gleichzeitig kündigte das US-Landwirtschaftsministerium an, daß erstmals mehr Mais zur Herstellung von Äthanol verwendet wurde als zur Herstellung von Viehfutter. Das wird - zusammen mit den gewaltigen Ernteausfällen aufgrund der extremen Witterungsbedingungen in den Vereinigten Staaten - zu einer großen Knappheit der Mais-Vorräte führen, wenn im September die Maisernte beginnt.

eir