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Neue Solidarität
Nr. 29, 20. Juli 2011

Die gegenwärtige Krise in den USA und ihre Bedeutung für Europa

Am ersten Tag der Konferenz des Schiller-Instituts in Rüsselsheim am 2. Juli hielt Lyndon LaRouche die folgende Rede.

Ich muß das von mir gewählte Thema zunächst ein wenig einführen, um dessen eigentliche Bedeutung zu klären. In Europa wird viel über die amerikanische Wirtschaft geredet, aber nur wenige Leute in Europa wissen, was die US-Wirtschaft wirklich ist. Sie wissen einiges aus bestimmten Presseorganen oder haben andere Informationen aus Institutionen in Europa, aber sie wissen nichts über die Geschichte der Vereinigten Staaten.

Tatsächlich geht die Geschichte der Vereinigten Staaten weit zurück bis auf Platon. Das stimmt. Das ist keinerlei Übertreibung. Der eigentliche Beginn der Vereinigten Staaten - sozusagen die Ahnenlinie, die Geburtsmale usw. - geht auf einen großen Mann eines früheren Jahrhunderts zurück, auf Nikolaus von Kues, der kurz vor seinem Tod erkannte, daß sein gesamtes Projekt, das Konzil von Florenz, von einer Bewegung bedroht war, die sich um die damalige Machtgruppe Venedigs gruppierte. Das Wiederaufleben venezianischer Unternehmungen, insbesondere die Organisation von Kriegen, drohte die großen Errungenschaften des Konzils von Florenz zu schwächen und zu untergraben.

Bevor Cusa starb, erklärte er, es müßten Menschen über die Weltmeere ausgeschickt werden, um einen Ort zu finden, wo wir unsere kostbaren Ideen hinbringen und sie auf fremdem Boden eines anderen Kontinents neu einpflanzen können. So könnte auf diesem Kontinent etwas wachsen, was Europa von seinem verseuchten System befreit.

Das war die eigentliche Geburtsstunde. Tatsächlich hat Christoph Kolumbus - ein berühmter Schiffskapitän in portugiesischen Diensten mit zusätzlichen spanischen Verbindungen, nicht zu den Habsburgern, sondern zur Opposition gegen die Habsburger, d.h. zum vorherigen Herrscherhaus Spaniens - auf einer Reise in die portugiesische Hauptstadt über einen hochrangigen Freund einen Bericht des Cusaners erhalten, worin Cusa seine Vorstellungen dargelegt hatte: Menschen über die Weltmeere auszusenden, um mit Leuten, die man dort findet, in Kooperation zu treten und die Grundlage einer Gesellschaft zu schaffen, die frei von der Geschlechtskrankheit des von Venedig kontrollierten europäischen Systems wäre, welches im Grunde noch heute venezianisch kontrolliert ist.

Die Ursprünge des Empire

Die Ursprünge hiervon reichen aber noch weiter zurück. Die älteren Wurzeln finden sich in Griechenland und Makedonien. In der Zeit Philips von Makedonien kam es zu einer Vereinbarung mit der Achämeniden-Dynastie, wonach Asien und Europa unter beiden Parteien als oligarchisches System aufgeteilt würden, mit allen Kennzeichen des Perserreiches, dessen Eigenschaften auf Babylon und ähnlich verruchte Orte zurückgingen.

Die Lage insgesamt verlangte nach einem solchen grundlegenden Wandel, denn es war deutlich, daß das Problem Europas insbesondere seit der Übereinkunft Philipps mit dem Perserreich darin bestand, ein Opfer des oligarchischen Systems zu sein.

Hier liegt der Schlüssel zum Verständnis der Vereinigten Staaten und Europas sowie ihrer Beziehung zueinander. Europa lebt unter einem oligarchischen System, und das ist die Quelle seiner wirtschaftlichen Probleme. Auch die Vereinigten Staaten waren, abgesehen von einer sehr kurzen Periode, nie die führende Macht auf der Welt. Die eigentliche Hauptmacht waren verschiedene Formen des Römischen Reichs und des darauf folgenden Byzantinischen Reichs sowie des Kreuzfahrersystems, hinter dem sich das sogenannte alte venezianische System verbarg, das Teil der gleichen Entwicklung war. Heute hat dies die Gestalt des Britischen Empire angenommen, das als System der neuen venezianischen Partei des Wilhelm von Oranien begründet wurde.

Wilhelm von Oranien hat vor allem in England sein Unwesen getrieben, wovon sich das Land bis heute nicht erholt hat. Er legte die Grundlage dafür, daß mit dem Pariser Frieden von 1763 das Britische Empire entstand, weil die verdammten Narren in den Ländern Europas begonnen hatten, Krieg gegeneinander zu führen. Die Briten organisierten und bestärkten diese Kriege, und als alle Beteiligten so gut wie ausgeblutet waren, schwangen sich die Briten 1763 zum Empire auf.

Da liegt das Problem.

Die Vereinigten Staaten haben sich trotz alledem zu einer eigenen Nation entwickelt. Doch entgegen der Absicht von Kolumbus und allem, was in diese Richtung geschah, haben die Habsburger die spanische Königsfamilie übernommen, indem sie sich ihren Weg ins Ehebett  des alten spanischen Königshauses bahnten. Somit übernahm die Habsburg-Dynastie zur gleichen Zeit, als Kolumbus in Nordamerika landete, die Macht in Spanien. So stand die Kolonisierung der Amerikas praktisch von Anfang an unter der Kontrolle Spaniens und zu gewissem Grad auch Portugals, was so ziemlich das gleiche ist. Der Habsburger Einfluß verdarb auf diese Weise die Kolonisation von Beginn an.

Grundlage der Vereinigten Staaten: das Kreditsystem

Eine neue Entwicklung ging von oppositionellen Kräften in England aus, die die Politik des Nikolaus von Kues wiederbelebten. Zwar wurde diese englische Entwicklung weitgehend zerschlagen, doch jene Kräfte in den Niederlanden und England, die die Notwendigkeit eines Wandels erkannten, starteten einen neuen Kolonisierungsversuch in der Gegend von Massachusetts. Zuerst kamen die Pilger, dann entstand die Massachusetts Bay Colony. Mit dem Commonwealth of Massachusetts wurde eine erste Republik gegründet, die, solange sie unter Wilhelm von Oranien unangetastet blieb, ein neues Wirtschaftsprinzip schuf: Ein Kreditsystem im Gegensatz zu einem monetaristischen System.

Entscheidend war, daß die europäischen Systeme alle reine Geldsysteme waren, doch Geld hat keine eigene Beziehung zu realwirtschaftlichem Wert! Bei der Gründung der Vereinigten Staaten besannen wir uns jedoch auf die Politik der Massachusetts Bay Colony; insbesondere Benjamin Franklin repräsentierte diese Tradition. In den Vereinigten Staaten setzte sich somit diese Politik fort.

Aus dem widerlichen imperialistischen Verhalten der Briten erwuchs dabei sogar ein Vorteil, denn in Europa bildete sich in Reaktion darauf eine Allianz insbesondere aus Frankreich, dem spanischen König und der russischen Zarin in Form der Liga der Bewaffneten Neutralität. Diese Kräfte taten sich zusammen, weil sie erkannten, wie sehr sie zu Narren geworden waren, als sie sich von den Briten in verrückte gegenseitige Kriege hineinziehen ließen. Für eine kurze Zeit unterstützten sie somit die junge nordamerikanische Republik in ihrem Kampf gegen die britischen Kolonialisten.

Diese Entwicklung war im wesentlichen 1782 abgeschlossen, aber nichts funktionierte richtig, da die einzelnen Kolonien nach wie vor unter britischem Einfluß standen und mit einem monetären System nach britischem Vorbild zurecht zu kommen versuchten. Die Dinge spitzten sich zu: Franklin hatte bereits eine Vorstellung davon, wie die Politik der jungen amerikanischen Republik aussehen sollte, doch sie mußte neu definiert werden. Franklin wandte sich damit an einen seiner jungen Mitstreiter, Alexander Hamilton, und sie fragten sich, was zu tun sei, insbesondere mit den riesigen Kriegsschulden, die die einzelnen Kolonien in ihrem Kampf gegen den britischen Imperialismus angehäuft hatten. Der ganze Sieg und die nominelle Unabhängigkeit seien in Gefahr, da die Ausgaben für den Krieg riesige Schulden überall in Europa erzeugt hätten. Franklin und Alexander Hamilton sahen in dieser Lage nur eine Lösung: Die Kriegsschulden müssen beglichen werden. Doch wie wird man sie los? Sie kamen überein, ein Kreditsystem zu schaffen.

Die Verfassung der späteren Vereinigten Staaten war eine grundlegende, systemische Reform in Richtung eines Kreditsystems. Was bedeutet das für eine Nation, solange sie auf einem wirklichen Kreditsystem basiert, in dem spekulative Glücksspiele ausgeschlossen sind? Alles muß so organisiert sein wie unter der ursprünglichen Charta der Massachusetts Bay Colony: Kredit wurde als Verschuldung in Umlauf gebracht. Die Höhe der Verschuldung wurde auf Grundlage der Leistungsfähigkeit berechnet, und die Schulden wurden zurückgezahlt. Das war das Prinzip, und in dieser Beziehung war die Massachusetts Bay Colony das erfolgreichste Wirtschaftsexperiment dieser gesamten Periode. Sie wurde von Wilhelm von Oranien zerschlagen, der sich gleichzeitig auch an den Iren verging und noch andere „nette Dinge“ anstellte.

Das also sind unsere Wurzeln. Wir gaben uns eine Verfassung, die den Charakter der Vereinigten Staaten als Nation veränderte. In dieser Übergangsperiode entwickelten wir eine rechtsstaatliche Form der Selbstregierung, die ganz besonders klar in der Präambel der Verfassung zum Ausdruck kam. Nur wenn man die Präambel vor diesem Hintergrund liest, versteht man, was sie wirklich bedeutet.

Die Reaktion des Empire

Seit dieser Zeit werden die Vereinigten Staaten von verbündeten Kräften in Europa bedrängt, doch von Zeit zu Zeit ist es uns gelungen, der Idee eines Kreditsystems zum Erfolg zu verhelfen. Grundlage des Erfolgs war zum Teil der Bau von Kanal- und Eisenbahnnetzen sowie die Entwicklung des transkontinentalen Eisenbahnsystems. Wir gewannen den Bürgerkrieg, und dieser Sieg ließ uns zur Weltmacht aufsteigen. Der große Zustrom von Einwanderern in die Vereinigten Staaten während dieses Krieges half beim Aufbau des Landes entsprechend dieser Vorstellungen.

Nach der Ermordung Lincolns liefen die Dinge nicht mehr so gut. Präsident Grant versuchte einiges, aber er war in diesen Fragen nicht so klug wie Präsident Lincoln. Wir hatten große Präsidenten, die aber von britischen Interessen aus dem Weg geräumt wurden. Der Mord an Präsident McKinley etwa veränderte alles, denn danach wurde ein Stinker namens Teddy Roosevelt Präsident, der ganz im Besitz der Briten war. Und wir waren so töricht, uns auf einen Weltkrieg einzulassen, der von den Briten eingefädelt wurde, indem sie Bismarck aus dem Amt drängten.

Bismarck, der das britische Spiel mit dem sogenannten Siebenjährigen Krieg durchschaute, hatte sich dagegengestellt und ein Abkommen mit dem russischen Zaren geschlossen, um nicht durch die Torheit eines alten Habsburg-Trottels, den man Kaiser nannte, in die Falle eines Weltkriegs in Europa zu tappen. Er wollte sich nicht in einen Balkankrieg verwickeln lassen, der den Rest Europas in einen Weltkrieg hineinziehen würde.

In dieser Lage taten die Briten das Naheliegende: Sie bewirkten 1890 Bismarcks Entlassung. Dann setzten sie sich mit Japan ins Benehmen, um China anzugreifen, Korea zu zerstören und dann gegen Rußland vorzugehen. Als der Balkankrieg losging, blutete Europa aus.

Zu dieser Zeit war Teddy Roosevelt Präsident der Vereinigten Staaten. Er war ein Nichtsnutz, ein Verräter und Dreckskerl. Ein weiterer US-Präsident, Woodrow Wilson, war der Gründer des Ku Klux Klan - ein feiner Gentleman! Er organisierte den Ku Klux Klan aus den Amtszimmern des Weißen Hauses - ein ehrenwerter Mann!

In den zwanziger Jahren hatten wir einen Präsidenten, der durchaus funktionierte. Er starb bei einer Bahnreise an einer Austernvergiftung. Starb er wirklich an Austern in einem Zug? Nein! Jedenfalls gab es da ein Problem, und Harding war weg. Damit war die Neuengland-Truppe, die gleiche alte Tory-Clique wieder im Geschäft.

Dann kam Franklin Roosevelt an die Macht, ein Verwandter von Isaac Roosevelt, der mit Alexander Hamilton zusammengearbeitet hatte. Als früherer Gouverneur des Bundesstaates New York leitete er sofort die richtigen Schritte ein: Das Glass-Steagall-Gesetz von 1933. Das Glass-Steagall-Gesetz war in der Gesetzgebung kein Präzedenzfall; es war der Versuch, zu der ursprünglichen Absicht der amerikanischen Verfassung zurückzukehren. Heute wäre das genauso.

Alle europäischen Systeme haben sich nie von dem oligarchischen System befreit, in dem Geld von einer imperialen Macht kontrolliert wird. Seit dem alten Rom basierte der Imperialismus stets auf der Vormachtstellung einer Währung, die von oben vollständig durch eine Tyrannei kontrolliert wurde. Die Preise und alles andere wurden durch die zentrale Regierungsstelle einer imperialen Macht manipuliert. Dann wurden Kriege zwischen den imperialen Mächten angezettelt, manchmal, um bestimmte Dinge zu eliminieren - ganz nach der freundlichen Art: „Bringt eure Nachbarn um!“ Aus diesen und anderen Gründen wurden Kriege begonnen!

Kriege sind nicht mehr möglich

Inzwischen haben wir einen Punkt erreicht, wie viele von Ihnen festgestellt haben dürften, an dem ein Krieg zwischen den großen Mächten dieser Erde nicht mehr möglich ist. Aufgrund von Atom- und Wasserstoffbomben und ähnlichen Systemen können die Großmächte dieser Erde nicht mehr ernsthaft Krieg gegeneinander führen. Deswegen drangsalieren die imperialen Mächte bestimmte andere Länder, wie wir es in zwei Irakkriegen, dem laufenden Krieg in Afghanistan und anderen Auseinandersetzungen sehen. In den Randbereichen werden Kriege und Destabilisierungen angezettelt, die den gleichen Effekt wie eine Kriegsmobilisierung zur Kontrolle der Gesellschaft haben - so wie es die Briten mit dem Siebenjährigen Krieg vorgemacht hatten.

Friedrich dem Großen war durchaus bewußt, daß er zum Narren gehalten wurde. Er war der beste Militärführer auf dem europäischen Kontinent, nur hatte er nicht genügend Truppen, um alle Schlachten zu gewinnen, die er geschlagen hat, doch er war das größte Militärgenie seiner Zeit. Dann dämmerte es ihm: „O weh, was habe ich getan?“ Er erkannte, daß er einen Fehler gemacht hatte: Er gewann praktisch alle Kriege, doch er verlor das Ganze. Das ist typisch für die heutigen Kriege, die geführt werden, weil einige meinen, damit etwas gewinnen zu können, doch sie verlieren das Ganze.

Wir haben den Punkt erreicht, wo Unstimmigkeiten zwischen Nationen außerhalb des Schlachtfelds beigelegt werden müssen. Denn wenn es zu einem allgemeinen Krieg käme, würde die Zivilisation untergehen. Heute besteht die große Gefahr, daß jene, die das von London ausgedachte Spielchen mit dem Euro treiben, ausgehend von Europa die gesamte Welt ruinieren könnten. Entsprechende soziale bzw. quasi militärische Konflikte werden bereits in der Mittelmeerregion geschürt.

Wir müssen Kriege vermeiden, denn sie sind wie Gift. Kriege sind kein wirksames Mittel der Verteidigung mehr. Allgemeine Kriegführung zwischen Nationen bedeutet Atomkrieg und mehr, den man nicht mehr kontrollieren kann. Auch wenn man über biologischen Krieg - selbst nur als Seitenaspekt - nachzudenken beginnt, muß einem klar sein, daß man ihn nicht kontrollieren kann.

Deswegen ist Krieg zwischen den führenden Nationen nicht zu tolerieren.

Aber ein beliebiger Frieden ist auch keine Lösung. Man muß ein gemeinsames Interesse zwischen jeweils souveränen Nationen finden. Indem man um die Bedingungen eines förderlichen gemeinsamen Interesses kämpft, was fast immer mit einem realwirtschaftlichen Ziel verbunden ist, lassen sich Probleme lösen. Die Frage ist also, was man unternimmt, wenn es Streit gibt, Blutvergießen aber ausgeschlossen ist. Man muß ein System schaffen, das für alle Beteiligten wirtschaftliche Vorteile bringt, selbst wenn der einzelne es nicht mag, aber wenn es funktioniert, werden die Probleme gelöst. Die Lage ist so, daß wir das meines Erachtens verwirklichen können.

Glass-Steagall als Form der Lösung

Das muß man verstehen. Darum geht es hier. Wenn wir von Glass-Steagall reden, dann ist das die Form der Lösung. Es ist eine Form der Lösung, die bereits im Werk des Nikolaus von Kues angelegt war. Es ist eine Form der Lösung, die bereits von der Massachusetts Bay Colony und später durch die Verfassung der Vereinigten Staaten unter Beweis gestellt wurde. Die Regierung unter Lincoln hatte sie aufgezeigt, die Regierung unter Winthrop strebte sie an, und die Regierung unter Franklin Roosevelt hat sie verwirklicht.

Wir Veteranen in den Vereinigten Staaten, die alt genug sind, am Zweiten Weltkrieg teilgenommen zu haben, haben das immer verstanden. Wir wußten eigentlich immer, was wir taten. Seit dieser Zeit läuft jedoch alles in die falsche Richtung, und wir haben genauso große Fehler gemacht wie die anderen auch. Daraus müssen wir lernen und verstehen, daß wir es mit realen Problemen zu tun haben. Wir müssen wieder erkennen, wer der Feind ist: Der Feind ist die Finanzoligarchie des britischen Empire - und es ist nach wie vor ein Imperium -, welche Europa und große Teile der Vereinigten Staaten kontrolliert.

Dabei verhalten wir uns wie Narren. Wir bringen uns als Nationen gegenseitig um - genauso wie damals im Siebenjährigen Krieg. Wir suchen einen Feind, den man umbringen, einen Feind, den man hassen kann; und das einzige, worauf wir dann aus sind, ist, diesen auserwählten Feind zu besiegen. Unser Interesse ist nicht bewußt und zielgerichtet darauf aus, für das Wohlergehen der gesamten Menschheit zu kämpfen - für den Grundsatz, daß alle Nationen souverän sein müssen, denn ohne den kulturellen Faktor der Souveränität kann sich die menschliche Kreativität nicht entfalten.

Die menschliche Kreativität beruht auf der Fähigkeit des menschlichen Geistes, frei Neuerungen vorzunehmen, Beiträge zu leisten, die sich für die Menschheit insgesamt als nützlich erweisen können. Nationale Souveränität ist deswegen nötig, weil das Volk in seiner eigenen Kultur einbezogen werden muß. Ansonsten finden seine kreativen Fähigkeiten keinen Ausdruck.

Potentiell sind wir in den Vereinigten Staaten heute in einer privilegierten Lage - vorausgesetzt, wir entledigen uns des jetzigen Präsidenten, der eigentlich gar kein Präsident, sondern eine Seuche ist. Er ist ein Fall für die Psychiatrie, und Abschnitt 4 des 25. Verfassungszusatzes bietet die Möglichkeit, einen Verrückten aus dem Präsidentenamt zu entfernen. Präsident Obama ist geistig sehr krank; er ist ein pathologischer Fall. Er ist genauso krank wie Adolf Hitler, und er geht in die gleiche Richtung.

Die Gefahr ist, daß er unter britischem Druck neue Kriege und Konflikte zu organisieren versuchen wird, um so die Gesellschaft zu kontrollieren - genauso wie es die britische Monarchie im Siebenjährigen Krieg getan hat. Man stiftet Streit unter den als Opfer bestimmten Nationen. Sollen sie sich gegenseitig die Kehle durchschneiden, damit man am Ende selbst den ganzen Tribut einfährt. So werden diese Spielchen gespielt.

Die USA müssen Europa retten

Wenn wir in den Vereinigten Staaten um die Schwäche Europas wissen, d.h. daß die Europäer nicht den Unterschied zwischen einem monetaristischen System und einem Kreditsystem kennen, ist es unsere besondere historische Aufgabe, das Glass-Steagall-Gesetz wieder einzuführen und unseren geisteskranken Präsidenten in eine Heilanstalt einzuweisen, wo er hingehört. Damit würden wir die einzige Option eröffnen, unter der Europa überleben könnte.

Wenn wir diesen Präzedenzfall schaffen, hat Europa als eine sogenannte monetaristische Macht keine Wahl. Es muß den Umstand akzeptieren, daß der amerikanische Dollar unter einer solchen Reform ein Faktor ist, der nicht ignoriert werden kann. Es kann nicht den Umstand außer acht lassen, daß China die Vereinigten Staaten sehr genau beobachtet und sich fragt, ob die USA wieder zu sich selbst finden. In diesem Fall könnten China und auch andere Nationen wieder tief durchatmen und einen Seufzer der Erleichterung ausstoßen.

Es liegt an den Vereinigten Staaten, ihre Pflicht für die gesamte Menschheit zu erfüllen, eine Pflicht, die ihnen historisch durch die Gründung der Vereinigten Staaten selbst zugefallen ist - gegründet in erster Form als Massachusetts Bay Colony, bis deren Charta durch Wilhelm von Oranien aufgekündigt wurde, der auf dem europäischen Kontinent die neue venezianische Partei repräsentierte, welche den gleichen Wucher des alten Venedig fortführte, wie ihn bereits Philipp von Makedonien und das Perserreich betrieben haben. Damit war in Europa die imperiale Tyrannei auf Grundlage des oligarchischen Prinzips begründet worden: Die Oligarchie muß alles kontrollieren und ihre Macht über ihre Schafe dadurch behaupten, daß sie die Schafe dazu bringt, sich aus bloßer Torheit gegenseitig umzubringen.

Als Europäer auf beiden Seiten des Atlantik müssen wir endlich erwachsen werden und unsere gegenseitigen Pflichten erkennen! Die Vereinigten Staaten müssen ihre historische Pflicht gegenüber Europa in dieser Frage erkennen, und umgekehrt.

Mit dieser Einstellung können wir selbst in dieser dunklen Stunde, die für uns geschlagen hat, zusammen überleben. Die europäische Zivilisation kann wieder vorwärts gehen. Es ist möglich! Was wir brauchen, sind das Verständnis, der Wille und die richtige Zusammenarbeit, die es uns ermöglichen, auf diese Weise das Problem zu lösen.

Das Problem ist ohne weiteres lösbar. Haben wir den Verstand und den Mut dazu? Das ist die einzige Frage.

Das Problem des Liberalismus

Wenn wir in den Vereinigten Staaten versuchen, Glass-Steagall durchzusetzen, haben wir es mit anderen Komplikationen zu tun.

Ich möchte hier nur eines nennen. Das Problem, das wir in den Vereinigten Staaten haben, ist unser Parteiensystem, welches vom Liberalismus geprägt ist, bei dem es keine Wahrheit gibt. Die Lehre des britischen Liberalismus kennt keine Wahrheit. Bei Adam Smith kann man dies genau nachlesen, der sagt, in der Gesellschaft gebe es keine Wahrheit! Der Mensch sei nicht in der Lage, wirkliche Wahrheit zu wissen; das einzige, was der Mensch kenne, sei Lust oder Schmerz. Das britische System ist der britische Liberalismus, der keine Grundsätze, keine Bindungen kennt. Für ihn gibt es nur Lust und Schmerz.

Wenn somit eine Regierung zu einer Tyrannei werden will, muß sie für alle ein wenig Spaß austeilen - und Schmerz für jene, die keinen Spaß verstehen! So funktioniert das.

Unter diesen Umständen wird das Parteiinteresse - genauso wie in Europa - wichtiger als das Interesse der Nation. Wenn es hart auf hart kommt, stellt sich die Frage: „Wenn etwas für die Nation gut ist, werden wir wohl dafür sein. Ist es aber auch für die Partei gut?“ Hierin gibt es keine großen Unterschiede zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. In der Demokratischen und der Republikanischen Partei und deren Unterorganisationen sagte man sich: „Wir müssen zusammenhalten. Wir wollen mit den anderen zwar zusammenarbeiten - aber das muß auf unsere Weise geschehen, wenn Sie verstehen, was ich meine! Deswegen müssen alle Parteimitglieder zusammenstehen, und alle, die nicht mitziehen, werden ausgeschlossen.“

Daraus entsteht dann die Feigheit, wie man sie kürzlich bei einem Senator aus Massachusetts gesehen hat, der offen über die Frage des Libyenkrieges gelogen hat, indem er behauptete, es ginge dabei gar nicht um Krieg. Alles sei nur eine Einrichtung des öffentlichen Dienstes!

Der Krieg in Libyen ist ziemlich blutig, und er wird unnötigerweise immer mehr ausgedehnt. In Europa kann niemand zu dieser Sichtweise bewegt werden, am wenigsten die, die die Regierungsgewalt inne haben. Für diesen Krieg gibt es keinen Grund! Das Problem ließe sich anders handhaben. Wenn wir uns als Nationen darüber einig sind, daß sich unter uns eine Krankheit verbreitet hat, können wir uns auf Maßnahmen möglichst ohne den Makel des Blutvergießens verständigen, um fehlgeleitete Kräfte in einer Nation wissen zu lassen, daß sie eine elende Zukunft erwartet, wenn sie sich nicht benehmen. Das ist ohne weiteres möglich. Wir können in geeigneter Weise auf das Umfeld einwirken. Man braucht keine Leute umbringen.

Die heutige Doktrin lautet jedoch, töten ist in Ordnung, wenn man töten will. Das ist die andere Seite der Medaille. Das Problem ist, den Fraktionszwang als Faktor nationaler Entscheidungen abzuschaffen. Nationale Entscheidungen müssen von den Bürgern, von den Institutionen, nicht von den Parteien getroffen werden. Parteien sind nur insofern nützlich, wie sie dem Zweck der Nation dienen; Parteien sind nützlich, wenn sie einen Dialog über die gemeinsamen Interessen der Nation und über die gemeinsamen Interessen unter den Nationen in Gang setzen. So kann der Weg des gemeinsamen Interesses nicht bloß von Meinungen, sondern für die Menschheit gefunden werden. Die entscheidende Probe ist immer: Was tun wir für die menschliche Gattung? Sorgen wir dafür, daß sie besser ernährt und besser gebildet ist? Rüsten wir uns dafür, die Menschheit vor den zunehmenden Gefahren zu schützen, die sich aus der zukünftigen Position des Sonnensystems in unserer Galaxis ergeben?

Die kommenden Herausforderungen

Wir brauchen ein Wissenschaftsprogramm, das modernste Technologien fördert. Wir brauchen es auf dem Weg zur Entwicklung der Kernfusion und darüber hinaus, denn ohne eine erhebliche Zunahme in der verfügbaren Energie pro Kopf und pro Quadratkilometer wird die Menschheit nicht überleben können.

Wir treten in eine gefährliche Periode ein. Die Geschichte und die Wissenschaft erinnern uns daran, daß wir die einzige Gattung sind, die einem Massenaussterben widerstehen kann, denn etwa 95% aller Arten, die je existiert haben, sind ausgestorben, da sie im Verhältnis zu den Bedingungen des sie umgebenden Universums überholt waren. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, die Macht des Menschen nicht gegeneinander, sondern über die uns bedrohlich werdenden Kräfte in der Galaxis und darüber hinaus zu stärken.

Er sei daran erinnert, daß es die Menschheit auf diesem Planeten erst seit einigen Millionen Jahren gibt. Insgesamt sind 95% aller Arten, die je existiert haben, ausgestorben, darunter zum Beispiel die Dinosaurier. Das geschah unter Bedingungen, die die Menschheit als Gattung bisher nie erlebt hat; doch diese Bedingungen kommen jetzt als Teil des 62-Millionen-Jahre-Zyklus der Galaxis auf die Menschheit zu.

Wir können uns nicht zurücklehnen und uns warme Schals stricken, um so die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren. Hierzu wurde uns eine Waffe gegeben, der bewußte kreative Geist des menschlichen Individuums. Wir können unsere Macht vergrößern, um sichere Lebensbedingungen für die Menschheit zu erreichen. Das ist möglich, es gibt Ansätze in der Wissenschaft, die darauf hindeuten, daß wir solche Fähigkeiten entwickeln können. Wir können die Menschheit retten! Dabei werden Nationalstaaten als souveräne Nationen weiterexistieren, denn die schöpferischen Fähigkeiten liegen in den nationalen Kulturen der Völker.

All diese schönen Dinge sind möglich. Wir müssen uns lediglich über unsere kleinlichen Bedenken erheben, die uns zu Eseleien verleiten. Es ist nichts dabei, einen Esel zu haben, man sollte aber keinen heiraten.

Vielen Dank.


Den ersten Teil der schriftlichen Dokumentation der Konferenz des Schiller-Instituts finden Sie in der letzten Ausgabe, die Video-Mitschnitte der Konferenzbeiträge fünden Sie auf der Internet-Seite des Schiller-Instituts.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache