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Neue Solidarität
Nr. 24, 15. Juni 2011

Kaptur fordert Rückkehr zum Glass-Steagall-Standard

Die Abgeordnete Marcy Kaptur (Demokratin aus Ohio), die einen Antrag zur Wiederinkraftsetzung des Glass-Steagall-Gesetzes eingebracht hat, fand bei einer Anhörung über „Risiken für den Steuerzahler in der Eigenheimkrise“, die am 2. Juni im Haushaltsausschuß im Washingtoner Repräsentantenhaus stattfand, klare Worte. Leiter der Anhörung war der für seine extreme Sparwut berüchtigte Republikaner Paul Ryan.

Während die meisten Republikaner die staatlich geförderten Hypothekenanstalten (GSE) Fannie Mae und Freddie Mac für das Hypothekendebakel verantwortlich machen wollten, erklärte Kaptur unmißverständlich, daß die Hauptschuld unbestreitbar bei der Wallstreet liegt. Nach der Anhörung veröffentlichte ihr Büro die folgende Pressemitteilung:

„Die Abgeordnete Marcy Kaptur hat heute die Deregulierung des Finanzsektors für den Zusammenbruch des Eigenheimmarktes in den Vereinigten Staaten 2008 verantwortlich gemacht und forderte eine Untersuchung der Krisen bei... Fannie Mae und Freddie Mac... durch den Kongreß.

,Wer hat die Kernschmelze des Eigenheimsektors vorangetrieben?’ fragte Kaptur, die Mitglied des Haushaltsausschusses ist. ,Das hochriskante Verhalten im US-Eigenheimmarkt begann schon Anfang der neunziger Jahre, als die Deregulierung des privaten Sektors, die von einigen Politikern hier im Kongreß betrieben wurde, es dem privaten Sektor erlaubte, bis dahin vernünftige Kredite in Anleihen umzuwandeln und sie dann auf dem internationalen Markt in einer Weise zu verbriefen, die keinen Zusammenhang mit ihrem wahren Wert oder dem örtlichen Hypothekenmarkt mehr hatte.’

Die beiden GSE ,waren nicht die Spielführer in diesem Spiel der Marktmanipulationen - das war die Wallstreet -, aber sehr wichtige Empfänger in dieser hochriskanten Hyperventilation des Hypothekenmarktes’.

Sie sagte, die Deregulierung mit dem Gramm-Leach-Bliley-Gesetz als Höhepunkt habe ,die Spekulanten entfesselt’, die letztendlich den Markt in den Kollaps zogen. Sie ist die Autorin von H.R. 1489, des Gesetzes von 2011 zur Rückkehr zu einem vernünftigen Bankwesen, um die Vorschriften des Glass-Steagall-Gesetzes wieder in Kraft zu setzen, womit Banken untersagt wird, gleichzeitig die Geschäfte von Geschäftsbanken und von Investmentbanken zu betreiben...

,Ich erinnere mich noch daran, wie die großen Geschäftsbanken und später auch spekulative Investmenthäuser das Ende der seriösen Sparkassenbranche mit ihrem konservativen Verhalten bei der Hypothekenvergabe begrüßten, während sie sich auf den Eigenheimmarkt als neues Zentrum für Profite im Land stürzten’, erklärte Kaptur.

,Der private Sektor stellte sehr bald fest, daß die Eigenheim-Hypotheken verschlafene Instrumente mit einem 30jährigen Horizont waren und daher nicht schnelle Gewinne wie Geschäftskredite abwarfen. So trachteten die Großbanken zusammen mit ihren Lakaien in den Ausgabe-, Verwaltungs- und Bewertungsfirmen [des Hypothekenmarktes] danach, wie sie ihre Erträge inflationieren konnten.’

Im Nachhinein sei ,schwer nachzuvollziehen, wie die Finanzbranche so großes Vertrauen in einen unerprobten, privaten, globalen Markt für die Eigenheimfinanzierung legen konnte. Fannie Mae und Freddie Mac griffen dann selbst die hochriskanten Methoden auf, indem sie wesentlich daran mitwirkten, diese Hypothekenpapiere in internationalen Tranchen zu plazieren’.“

eir