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Ein erstaunlich frischer Wind weht in der führenden schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter, die am 29. Mai in ihrem Kommentar die „übertriebene Untergangsstimmung“ der Umweltschützer verurteilte. Offenbar zeigt sich hier die Wirkung der Kampagne der LaRouche-Bewegung gegen die menschenfeindlichen Forderungen des deutschen Regierungsberaters Prof. Hans Joachim Schellnhuber CBE und das von diesem zehn Tage zuvor an der Königlichen Akademie der Wissenschaften veranstaltete „3. Nobelpreisträgertreffen zur Globalen Nachhaltigkeit“.
Der Kommentar beginnt: „Wachstum ist nicht die größte Bedrohung für die Menschheit. Im Gegenteil, Wachstum ist notwendig, um die Welt vor der größten Bedrohung zu retten: der Armut.“ Der Beitrag ist nicht namentlich gezeichnet, was darauf hinweist, daß er die offizielle Linie der Zeitung vertritt. Er bezieht sich auf ein neues Buch, das als „erfrischend“ gelobt wird: Hållbarhetsmyten - Varför ekonomisk tillväxt inte är problemet („Der Nachhaltigkeits-Mythos: Warum Wirtschaftswachstum nicht das Problem ist“). Bisher waren dieses Buch und seine Autoren, Christer Gunnarson und Martin Anderson von der Wirtschaftsfakultät der Universität Lund, der Öffentlichkeit kaum bekannt, obwohl sie schon seit zehn Jahren wachstumsfreundliche Bücher veröffentlicht haben. „Sie gehören zu der wachsenden Welle von Autoren, die die Existenz der Probleme nicht in Zweifel ziehen, aber die Gefahren herunterspielen und vor allem ganz andere Lösungen predigen... Es besteht kein Widerspruch zwischen dem materiellen Wohlstand und einer guten Umwelt... Aber dank Entwicklung, Innovationen und neuen Kenntnissen wird die Belastung der Erde erleichtert.“
Der Kommentar zitiert aus Indira Gandhis Rede von 1972 vor der UN-Entwicklungskonferenz in Stockholm: „Sind nicht Armut und Elend die größten Umweltverschmutzer?“, und fährt fort: „Ja, sagen 39 Jahre später die Autoren des Buchs Der Nachhaltigkeits-Mythos, und ermutigenderweise gibt es immer mehr Leute, die auf ihrer Seite stehen... Aber es ist schwierig, Aufmerksamkeit für Szenarien zu wecken, die etwas anderes als das Schlimmstmögliche sind. Das ließ freies Feld für verschiedene Pfuscher in diesem Geschäft. Der bekannteste von ihnen ist Robert Thomas Malthus, 1766-1834, ein Mann, dem es gelang, in fast allem, was er sagte, falsch zu liegen, aber dessen Einfluß in der Debatte offensichtlich immer noch seinen Widerhall findet. Er hat viele Anhänger in den UNO-Konferenzen, im Club of Rome und in den Feuilletons, obwohl seine Botschaft, die Weltbevölkerung - damals eine Milliarde Menschen - sei bereits zu groß, um sie erhalten zu können, heute nicht mehr relevant ist. Die heutigen Neo-Malthusianer argumentieren, es sei vielmehr der Lebensstil in Verbindung mit der Größe der Bevölkerung, der die Welt bedroht.“
Der Kommentar schließt: „Das Konzept der Nachhaltigkeit muß mit dem gleichen kritischen Ansatz diskutiert werden wie alle anderen politischen Dogmen.“
Der Beitrag löste eine äußerst lebhafte Diskussion im Internet aus (es wurden mehr als 350 Kommentare dazu gepostet), aus der ersichtlich wird, daß die Leser den wesentlichen Punkt verstanden haben. Viele waren erstaunt oder verärgert, solche Ansichten in Dagens Nyheter zu lesen. Andere reagierten mit Freude und Erleichterung über diese längst fällige Anerkennung der Wahrheit.
USK