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Neue Solidarität
Nr. 22, 1. Juni 2011

Das evolutionäre Potential der Biosphäre

In einem LPAC-Video vom 25. Februar 2011 haben Alicia Cerretani und Sky Shields über einen antidarwinistischen Ansatz der Evolution diskutiert. Entscheidend dabei ist das Konzept der Anti-Entropie: Das Universum insgesamt verhält sich wie ein lebender Prozeß, der zu immer höheren Energiezuständen strebt. Es folgt eine Übersetzung der Mitschrift dieses Videos.

Sky Shields: Lyndon LaRouche hat wiederholt darauf hingewiesen, daß der menschliche Wirtschaftsprozeß von Anti-Entropie, von Kreativität bestimmt ist. Davon wird der Prozeß angetrieben. Die Frage ist also: Was ist Anti-Entropie eigentlich?

Wenn man der Frage ernsthaft nachgeht, stellt man fest, daß es Anti-Entropie - Kreativität - nicht erst seit Erscheinen des Menschen gibt. Die Menschheit ist das Resultat eines umfassenden Entwicklungsprozesses. Um in erster Annäherung auf Grundlage experimenteller Erfahrung zu definieren, was Kreativität, was Anti-Entropie ist, müssen wir uns mit sehr viel Geschichte beschäftigen, die nicht im Menschen gipfelt, aber in uns eine neue Stufe der Entwicklung erreicht hat.

Als der Mensch auftauchte, wurde alles anders, denn mit der Entwicklung des Menschen gab es plötzlich willentliche, bewußte Kreativität. Ich hoffe, aus der Diskussion wird deutlich werden, daß damit ein Phänomen im Universum entstanden ist, das zunehmend in der Lage ist, zu verstehen, wie das Universum funktioniert. Es ist das erste Mal im Weltall, daß so etwas geschehen ist. Alle möglichen andere Dinge nehmen an diesem Prozeß teil, aber die menschliche Kreativität kann erstmals alles andere in sich fassen.

Alicia Cerretani: Greifen wir einige der Dinge auf, mit denen wir uns beschäftigt haben, zum Beispiel die biologische Evolution. Das ist ein guter Ausgangspunkt, weil darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Man kann an verschiedenen Stellen ansetzen, aber zunächst muß man feststellen, daß die Evolutionstheorie - das ganze Phänomen Charles Darwin - ein Kunstprodukt ist und der Diskussion über die wirklich unglaubliche kreative Geschichte des Unbelebten und Belebten aufgezwungen wurde. Darwins Idee der „natürlichen Auslese“, die Raubtiertheorie „des Überlebens des Stärkeren“, wurde der ganzen Diskussion übergestülpt, um sie abzuwürgen und den Menschen eine sehr beschränkte Art des Denkens aufzuzwingen. Uns soll gesagt werden: „Seht, das ist eure Geschichte“ - die Entwicklung eurer Gattung und der anderen war dadurch geprägt, daß nur der überlebt, der sich behaupten kann.

Sky Shields: Genau. Und noch etwas. Die Diskussion wurde außerdem als reines Für und Wider zwischen Darwinisten und Kreationisten hingestellt, die beide unrecht haben - sie liegen beide völlig falsch. Ich werde das noch begründen. Es wird ein Spiel gespielt, um zu versuchen, den Namen „Darwin“ mit „Evolution“ gleichzusetzen. Dabei ist die Evolutionstheorie, das Wissen, daß der Planet Erde eine Geschichte hat, schon lange vor Darwin entstanden. Das einzig besondere an seiner Theorie war, daß sie einem Imperium sehr gut dazu diente, eine sehr spezifische Politik durchzusetzen.

Deswegen gibt es gute Gründe dafür, warum sich Thomas Huxley an sie gehalten hat. Überall heißt es, Darwin sei gar kein Sozialdarwinist gewesen usw. Richtig ist vielmehr, daß es Sozialdarwinisten schon vor Darwin gegeben hat! Huxley war ein Sozialdarwinist schon vor Darwin. Darwin wurde unterstützt, weil sich seine verrückte wissenschaftliche Idee bestens dazu eignete, einen kreativen Prozeß im Großen auf der Grundlage von Zufallsereignissen im Kleinen abzuleiten. Dadurch läßt sich eine Geisteshaltung umsetzen, die ein Imperium einer Bevölkerung auferlegen will: Es gibt keine Kreativität, die zufälligen Impulse im Kleinen sind völlig ausreichend, damit am Ende etwas Großes herauskommt. Genau betrachtet ist das Adam Smiths „Theorie der moralischen Empfindungen“, die wir häufig angeführt haben. Das ist die Basis des Freihandels und der Deregulierung.

Vor einiger Zeit haben wir hiervon mit dem Fall Enron in Kalifornien eine echte Fallstudie erlebt. So etwas geschieht, wenn man die Dinge einfach frei und unreguliert läßt. An dem FCIC-Bericht [über die Ursachen des Finanzkrachs 2007] sieht man, was auf nationaler und internationaler Ebene wirklich passiert ist. Die ganze Vorstellung, daß der Kollaps sich organisch als eine Art Begleiterscheinung der Chaostheorie entwickelt habe, ist völliger Schwachsinn! Alles war ein Spiel, wie Du sagtest! Der ganze Prozeß war ein Spiel, er wurde von vorne bis hinten von Finanzinteressen manipuliert.

Alicia Cerretani: Wenn somit jemand sagt, man solle „der Natur ihren Lauf lassen“, bedeutet das in Wirklichkeit, daß man „dem Imperium seinen Lauf läßt“ und den Freihandel nicht beschränkt.

Sky Shields: Genau. Und man sollte unbedingt erkennen, welche Rolle hierbei eine schlechte, abergläubische Sicht von Entwicklungsprozessen spielt und wie sich das auswirkt.

Man muß sich im Grunde nur die Fossilienfunde anschauen und zu begreifen beginnen, wie sich unser Erdball wirklich entwickelt hat, um festzustellen, daß es hierbei gar keine deduktive Abfolge einzelner Entwicklungen gegeben hat. Es trifft nicht zu, daß neue Arten durch Zufallsmutationen entstanden sind und diese dann nach ihren Stärken und Schwächen selektiert wurden. Die zunehmende Komplexität in der Entwicklung der Biosphäre ist nicht etwas, was sich auf der Ebene des einzelnen Organismus abspielt.

Alicia Cerretani: Der Ganze ist nie die Summe seiner Teile.

Sky Shields: Das Ganze ist tatsächlich mehr als die Summe seiner Teile. Dagegen wird der Hohlkopf einwenden: „Aber das ist ein logischer Widerspruch!“ - weil er nicht versteht, wie das Universum wirklich funktioniert. Wir werden feststellen, das uns die Erkenntnisse des Evolutionsprozesses auch Einsichten über die Eigenart von Wirtschaftsprozessen und sogar über einige der großen Probleme liefern werden, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Zusammenhang mit der Frage von Materie, Raum und Zeit, d.h. dem Welle/Teilchen-Paradox auftauchten.

Bild: Wikipedia/H. Raab/cc-by-sa 3.0
Abb. 1: Der Archaeopteryx gilt als Vorfahre der Vögel.

Was für ein „missing link“?

Alicia Cerretani: Wir können ein paar Beispiele durchgehen, die diese Frage ganz gut veranschaulichen. Betrachten wir z.B. den Ursprung der Vogelarten, d.h. die Geschichte dessen, was wir heute „Vögel“ nennen. Seit langer Zeit kennt man auch den sogenannten Archaeopteryx (Abb. 1), der vor etwa 150 Jahren entdeckt wurde und seither als das „missing link“ zwischen Dinosauriern und Vögeln gilt.

Sky Shields: Genau das brauchte Darwin, um seine Theorie zu rechtfertigen. Doch auch hierzu muß gesagt werden, daß der Darwinismus nicht Evolution bedeutet. Der Darwinismus ist lediglich eine sehr spezifische ideologische Auslegung.

Damit Darwins Theorie funktioniert, sind Zufallsmutationen erforderlich. Jeder einzelne Schritt erstreckt sich über einen langen Zeitraum. Zuerst muß eine Zufallsmutation auftreten, dann muß ein Prozeß einsetzen, der dieser Mutation das Überleben sichert, wozu auch gehört, daß sich diese Mutation häufiger fortpflanzt als andere. Nur so können sich neue Arten von einer Punktmutation aus entwickeln. Und daraus ergibt sich dann das gängige Bild eines Evolutionsbaumes, das jeder kennt.

Man stellt sich also vor, daß von einem Lebewesen nach einer solchen Mutation verschiedene Zweige abgehen. Diese mutieren und verzweigen sich weiter usw., usw.. Damit diese Theorie funktioniert, braucht man die Idee des „missing link“. Zwischen zwei sehr unterschiedlichen Organismen muß es ein Übergangsfossil geben, das sozusagen den Großpapa aller späteren Nachfahren darstellt.

Kurz nachdem Darwin nun seine Theorie entwickelt hatte, erschien plötzlich der Archaeopteryx, der dann sofort als das „missing link“ zwischen Dinosauriern und Vögeln propagiert wurde. Wir wurden mit dieser Auffassung überschwemmt, und jeder lernt in der Schule, der Archaeopteryx sei das Paradebeispiel für das „missing link“. So steht es in allen Büchern über Evolution.

Was stimmt, ist, daß dieses Tier im Jura zur gleichen Zeit wie die Dinosaurier lebte und tatsächlich in vielen Aspekten mehr Dinosaurier als Vogel ist. Es hat einen langen, echsenartigen Schwanz und ein Maul mit Zähnen; seine Skelettstruktur ähnelt einer Eidechse, aber sie hat Federn.

Somit war klar, das ist das fossile Verbindungsstück. Aber dann entstand in den achtziger Jahren ein Problem, als entdeckt wurde, daß es noch weitere dieser Enantiornithes („gegensätzliche Vögel“) gibt. Das waren ebenfalls echsenähnliche Vögel bzw. vogelähnliche Dinosaurier, wie man will, die sich von ihrer Abstammung her vom Archaeopteryx zu unterscheiden schienen.

Alicia Cerretani: Du willst damit sagen, sie gehörten nicht zum Familienstammbaum.

Sky Shields: Genau. Es ist schwierig, sie in den Evolutionsbaum einzuordnen. Den ersten fand man bei Fossilienfunden in Argentinien, aber später suchte man auch an verschiedenen anderen Orten in China und anderswo auf der Erde, und stellte fest, daß es eine ganze Menge davon gab. In der Fossiliengeschichte ist es offenbar plötzlich zu einer Explosion von allerlei Getier mit Federn gekommen, die keinerlei Beziehung zueinander hatten; es scheint, als ob in diesem Moment der Geschichte eine Vielzahl von Reptilien plötzlich den ernsthaften Versuch gemacht haben, Vögel zu werden.

Mit dieser Entwicklung haben Leute, die mit der Terminologie der natürlichen Auslese argumentieren, schon immer ein wirkliches Problem gehabt. Eines der größten Probleme ist, daß die Federnbildung in einer bestimmten Zwischenperiode stattgefunden hat, wobei aber die betreffenden Lebewesen nicht miteinander verwandt waren, so daß sich kein einzelner Ursprung feststellen läßt: sie haben alle Federn entwickelt. Und zweitens spielte die Entwicklung von Federn lange Zeit keine Rolle für das Fliegen. Diese frühen Kreaturen entwickelten nur eine Art Daunenfedern, weswegen argumentiert wurde, diese dienten nur der Wärmung. Dann aber fingen die Tiere an, sehr gut geformte Federn zu entwickeln, ohne jedoch fliegen zu können.

Wahrscheinlich waren sogar Tiere wie der Velociraptor und einige andere Dinosaurier, die man früher als „geschuppt“ eingestuft hatte, eigentlich gefiederte Lebewesen. Außerdem drängt sich die Frage auf: Wie halten diese langen Federbüsche diese Lebewesen eigentlich warm? Welche Rolle spielen sie? Darauf bekommt man dann die dumme Standardantwort zu hören, die immer benutzt wird, wenn es um „natürliche Auslese“ geht: „Die Federn sind absolut notwendig, um einen Sexualpartner anzulocken!“ Das Bild, das dadurch im Kopf entsteht, ist: Vielleicht gab es eine Zeit, in der die Dinosaurier nur dann eine Chance auf Sex hatten, wenn sie sich Federn zulegten...

Alicia Cerretani: ... die Weibchen waren wohl nur noch schwer zu bekommen!
Sky Shields: Genau. Seit Millionen und Abermillionen von Jahren haben sie es miteinander getrieben, doch nun sagten sie sich: „Wir müssen unbedingt etwas Neues entwickeln. Was uns fehlt, ist... Schmuck.”

Cerretani: Du willst also sagen, daß die Tiere nicht das gleiche Paarungsverhalten haben wie, sagen wir einige...

Sky Shields: Britische Anthropologen. Ich meine, sie dürften sich unterscheiden.

[Gelächter]

Alicia Cerretani: Und sie sollten das nicht auf das Tierreich übertragen!

Sky Shields: Stimmt. Alle ihre Argumente sind bestenfalls lächerlich und schlimmstenfalls auf seltsam Freudianische Weise bezeichnend für ihr Denken, besonders dann, wenn sie über den Menschen zu diskutieren anfangen.

Bilder: LPAC
Abb. 2: Schwanzfedern bei Sauriern (links) und bei Vögeln.


Abb. 3: Evolutionslinien gefiederter Tiere.

Das Bild wird jedoch noch komplizierter. Es gab im Jura und der direkt vorausgehenden Periode nicht nur ein explosives Auftreten von Federn, sondern spätere Funde zeigten, daß sich zeitgleich mit und sogar vor der Entwicklung aller möglichen vogelähnlichen Dinosaurier bereits gefiederte Lebewesen entwickelt hatten, die den heutigen Vögeln sehr viel ähnlicher sehen. Beim sogenannten „Fächerschwanz“ (Abb. 2) kann man den Unterschied zwischen dem gefiederten Echsenschwanz des Archaeopteryx und dem Fächerschwanz unserer Vögel sehen.

Der erste Gedanke wäre eigentlich, daß die Entwicklung der Vögel vielleicht gar nichts mit diesen anderen Abstammungslinien zu tun haben. Damit ist im Grunde alles in Frage gestellt. Doch was hat sich wirklich abgespielt? Welche Veränderungen auf globaler Ebene muß es damals gegeben haben, daß es zu umfangreichen Entwicklungen wie diesen kommen konnte?

Alicia Cerretani: Besonders, da dies alles relativ gleichzeitig passiert ist.

Sky Shields: Genau. Am besten läßt sich das in einer Graphik darstellen (Abb. 3). Man kann darauf die verschiedenen Evolutionslinien gefiederter Tiere sehen. Die gängige Sicht hiervon ist in etwa so, daß etliche dieser Linien in eine Sackgasse führten und sich nicht bis in die Gegenwart fortgesetzt haben. Das muß aber nicht unbedingt der Fall sein, denn selbst auf Grundlage bestimmter Annahmen des alten Darwin haben sich wahrscheinlich einige dieser Linien vereinigt und bilden nun das gesuchte Lebewesen.

Alicia Cerretani: Sie haben sich gegenseitig absorbiert.

Sky Shields: Ja, richtig. Das bedeutet, daß es einen Prozeß auf der Ebene der ganzen Biosphäre geben muß, der diese Veränderungen bestimmt.

Das ist aber das genaue Gegenteil des Freihandelmodells der Evolution; das ist das genaue Gegenteil der Idee, daß irgendwie all die kleinen Vorlieben all dieser Kreaturen im Kleinen eine Veränderung im Großen bewirken, weil erstens keine dieser Veränderungen den Lebewesen im Kleinen für recht lange Zeit einen Vorteil bringt. Zweitens gibt es kein einzelnes Lebewesen, das diese Veränderung tatsächlich durchläuft.

Dabei muß man sofort schauen, was auf globaler Ebene geschieht. Wir werden später diskutieren, welche elektromagnetischen Veränderungen im planetarischen, interplanetarischen und galaktischen Maßstab stattfinden, die dies erklären. Ein Anzeichen hierfür sieht man bei einer wichtigen Entwicklung bei Vögeln - abgesehen von allen anderen Entwicklungen, die man unmöglich absehen kann -, und das ist die Ausbildung von Federn und Flügeln, bevor ein solches Tier überhaupt flugfähig war. Die Unterarme verloren ihren Nutzen, doch auch der Ersatz war nicht besonders brauchbar; der Archaeopteryx hatte diese umgedrehten Haken an den Flügeln, die noch nicht einmal zum Klettern geeignet waren, denn sie zeigen in die falsche Richtung.

Dann entwickelte sich aber auch die Magnetwahrnehmung, über die einer unserer Kollegen, Ben Deniston, vor kurzem in einem Bericht über das „Erweiterte Sensorium“ geschrieben hat. Er stellte fest, daß die Vögel schon damals die Fähigkeit besaßen, auf solche großräumigen Prozesse zu reagieren, die eine Rolle bei der Vermittlung von Evolutionsprozessen spielen können.

Der Übergang zu den Säugetieren

Alicia Cerretani: Die Vögel sind nicht das einzige Beispiel von sogenannter „paralleler Evolution“. Es gibt andere Beispiele. Wenn man weiter zurückgeht, so gab es auch im Cambrium eine explosive Entwicklung, wo plötzlich Skelettsysteme und eine Vielzahl ganz anderer Lebewesen auftauchten. Auch hier haben sich die Abstammungslinien, die Stammbäume einzelner Gruppen nicht in viele verschiedene Richtungen verzweigt.

Daraus läßt sich ein grober Plan der Evolutionen ableiten, die damals stattgefunden haben. Es ist fast so, als ob die Biosphäre versucht hätte, den Sprung auf eine höhere Stufe zu erzwingen. Es gab jedenfalls viele verschiedene Lebewesen, die diese Eigenschaften entwickelten.

Sky Shields: Und das unabhängig voneinander! Die Skelette der verschiedenen Gruppen weisen keinen gemeinsamen Vorfahren auf. Urplötzlich tauchen verschiedene Skelettformen auf. Das hat Darwin ziemlich aufgebracht, weil er unbedingt davon ausging, daß es irgendwo einen gemeinsamen Vorfahren geben müsse, den man finden würde. Tatsächlich haben sich damals vielzellige Lebewesen entwickelt und diversifiziert, ohne daß es einen gemeinsamen Vorfahren zwischen ihnen zu geben schien. Es ist, als ob es für den Gesamtprozeß wichtig war, sich so zu entwickeln.

Vom Standpunkt der natürlichen Auslese gerät man in große Verlegenheit, hierfür eine Erklärung zu finden. Die meisten Erklärungen, die man bekommt, sind ziemlich dumm. So heißt es: „Vielleicht hatte sich in einer bestimmten Zeit so viel toxisches Kalzium in der Umwelt angesammelt, daß alle Lebewesen es auszuscheiden begannen, und so einfach Skelette bekamen.“

Das Problem dabei ist, daß nicht alle Skelette aus Kalzium bestehen. Es gibt so viele verschiedene Arten von Skeletten, daß man schwerlich nur eine chemische Verbindung in der Umwelt für die Entwicklung der verschiedenen Typen von Kieselerde und der unterschiedlichen Kalziumskelette verantwortlich machen kann, die außerdem bei so vielen unterschiedlichen Lebewesen auftreten.

Was man weiß, ist, daß sich etwas auf dem Planeten als Ganzen verändert haben muß, um diese Entwicklung herbeizuführen.

Wir werden an anderer Stelle darüber sprechen, daß in diesem Falle möglicherweise eine enge Verbindung mit den bekannten elektromagnetischen Eigenschaften von Knochen und mineralischen Strukturen besteht, worüber wir uns bewußt werden, wenn man die Veränderungen im Gesicht von Astronauten beobachtet, die im Weltraum unterwegs sind.

Noch ein weiteres Beispiel. Zeitlich etwas vor der Diversifizierung der Vögel wurden mehrere Versuche von Reptilien gezählt, sich zu Säugetieren zu entwickeln. Es gab mehrere Anläufe, wo sich Säugetiermerkmale entwickelten. Eines mag viele überraschen: Verschiedene Lebewesen, die wir heute als „Säugetiere“ bezeichnen, sind nicht als Säugetiere miteinander verwandt. Sie haben ihre Säugetiereigenschaften völlig unabhängig voneinander entwickelt. Ihre Ursprünge liegen in verschieden Anläufen von Reptilien, Eigenschaften zu entwickeln, die sie zu Säugetieren machen.

Das war eine sehr wichtige Entwicklung. Die Entwicklung der Säugetiere bedeutete einen plötzlichen echten Fortschritt: lebende Junge aufzuziehen; wirkliche Allesfresser zu werden, unterschiedliche Gebißstrukturen und eine bessere Hörfähigkeit zu entwickeln - all das war wirklicher Fortschritt. Es scheint so, als wenn an einem bestimmten Punkt einfach „die Zeit dafür reif“ war. Und man sieht, wie sich davon verschiedene Formen abzweigen. Viele davon starben aus. Die drei, die es bis heute geschafft haben, kennen wir als Kloakentiere oder eierlegende Säugetiere; als Beuteltiere, wie man sie hauptsächlich in Australien sieht; und als Plazentatiere, die wir fast überall finden.

Interessant dabei ist: Die eigentliche Differenzierung der Beuteltiere und der Säugetiere in ihre jeweiligen Unterarten entstand erst, als sie in gewisser Weise isoliert waren. Die Beuteltiere gibt es hauptsächlich in Australien, und die Plazentatiere überall sonst. Aber wenn man dann die verschiedenen Beuteltierarten mit den Säugetieren vergleicht, wird es wirklich lustig. Vor allem entwickelten die Plazentatiere wie auch die Beuteltiere zur exakt gleichen Zeit unterschiedliche Säbelzahnformen - unabhängig voneinander. Aber die Säbelzahn-Beuteltiere sind mit den Säbelzahn-Säugetieren nicht verwandt.

Alicia Cerretani: Sie entwickelten sich unabhängig voneinander zur selben Zeit?

Sky Shields: Völlig unabhängig. Wenn man eine Liste neuzeitlicher Säugetiere und neuzeitlicher Beuteltiere aufstellt, sieht man diese Parallele noch deutlicher: es gibt eine 1:1-Übereinstimmung für fast jeden Typ: bei den Katzen gibt es eine Beuteltierkatze und eine Plazentakatze; es gibt einen Beuteltierhund und einen Plazentahund; ein Beuteltier-Flughörnchen und ein Plazenta-Flughörnchen - und alle sind nicht miteinander verwandt. Es erscheint so, als wenn jeweils die Zeit für verschiedene Diversifikationen gekommen gewesen sei, und diese begannen als Resultat von Prozessen, die die Vorgänge auf der ganzen Welt bestimmten.

Alicia Cerretani: Das klingt, als wäre die parallele Evolution keine Anomalie, sondern für diese Entwicklung charakteristisch.

Sky Shields: Ja. Tatsächlich sieht man das bei jeder wichtigen Entwicklung der Erdgeschichte. Bei der Entwicklung der Photosynthese war es genauso: Man findet kein zufälliges Auftreten photosynthetisierender Lebewesen. Allerdings lassen sich bis heute verschiedene, scheinbar völlig unzusammenhängende Arten der Photosynthese zurückverfolgen. In Fossilienfunden sieht man Beispiele für die Entwicklung von Lebewesen mit dieser Fähigkeit, die aber nicht bis in die Gegenwart fortdauerten.

Wie der Mensch entstanden ist

Alicia Cerretani: Was ist mit den Menschen?

Sky Shields: Hier wird es interessant. Vor allem fällt dabei die wirklich widerliche britische Anthropologie auf, die sich Darwins Evolutionslehre zunutze macht, um eine rassistische, imperiale Geschichtsauffassung zu propagieren. Wenn man sich das anschaut, sieht man den Grund dafür, warum das Britische Empire soviel darin investiert hat, seine Anthropologen, Archäologen und Paläontologen während der Ausbreitung des Empires in alle Teile der Welt zu schicken. Vieles davon diente der kulturellen Profilerstellung, um herauszufinden, wie man die Leute im Sinne des britischen Imperiums am besten manipulieren konnte. Und vieles davon hatte den Zweck, rassische Ungleichheit zu fördern. Überall, wo die Briten auftauchten, erzeugten sie ein Umfeld, in dem es spürbar um Überlegenheit und Unterlegenheit ging, wofür meistens eine verzerrte Version der natürlichen Auslese herhalten mußte.

Alicia Cerretani: Was überhaupt nicht charakteristisch für die Biosphäre ist! Der wurde dieses Argument lediglich übergestülpt.

Sky Shields: Ganz genau. Wenn es um den Menschen geht, merkt man ganz genau, was die britischen Imperialisten wollen. Ein interessantes Beispiel hierfür ist der Neandertaler. In den frühen Abstammungslinien, die man fand, ging es bei der ganzen Darwinschen Jagd nach dem missing link immer nur darum, daß jeder Fossilienfund in diese eine Abstammungslinie des Menschen passen mußte, denn die eigentliche Herkunft des Menschen war ja geklärt; jeder kennt diese lächerliche Darstellung des behaarten Affen, der sich nach und nach zum aufrecht gehenden Menschen entwickelt.

Man stellte sich also vor, daß der Neandertaler in die Entwicklung des Menschen irgendwo vor dem Erscheinen des homo sapiens hineinpaßt. Bei weiteren Untersuchungen wurde jedoch klar, daß sich der Neandertaler aufgrund seines Lebensraumes und anderer morphologischer Merkmale zu sehr von dem gleichzeitig lebenden Cro-Magnon-Menschen unterschied, um mit diesem verwandt zu sein.

An diesem Punkt fing die britische Vorstellungskraft an verrückt zu spielen, und das wahre Böse kam zum Vorschein: Man schaue sich nur einige der abscheulichen Filme des Discovery Channel an, in denen das Zusammenspiel zwischen Neandertaler und Cro-Magnon-Mensch beschrieben wird. Dabei wird der Eindruck erweckt, daß der Neandertaler - genauso wie der Cro-Magnon-Mensch kognitiv, kreativ, mit der Fähigkeit ausgestattet, Werkzeuge herzustellen und sein Umfeld mit kreativen Überlegungen zu organisieren - als „unterlegene Art“ ausgestorben ist. Es wird die gleiche Terminologie der „natürlichen Auslese“ verwendet, als wenn das die dominierende Vorstellung sei. Man sieht geradezu, wie sich die britischen Paläontologen daran ergötzen, dieses schon für die Biosphäre widerliche Modell auch auf den Menschen zu übertragen!

Aus einer - jedoch nicht gesicherten - genetischen Analyse aus dem letzten Jahr geht hervor, daß der moderne Mensch tatsächlich Gene des Cro-Magnon-Menschen und des Neandertalers besitzt. Das bedeutet zumindest, daß diese zwei scheinbar völlig unterschiedlichen Spezies miteinander verschmelzen konnten. Das widerspricht eindeutig dem verrückten Modell des „Überleben des Stärkeren“, bei dem eine Spezies ausstirbt, sondern man sieht hier erneut, daß es nach Maßgabe der Biosphäre Zeit war, den Menschen hervorzubringen und das auf verschiedenen Abstammungslinien - mit unterschiedlichen morphologischen Ansätzen.

Alicia Cerretani: Das waren also Versuche, den Menschen zu schaffen, Versuche, diese oder jene Spezies Mensch zu schaffen.

Sky Shields: Ja, richtig. Anders als auf der eben erwähnten Graphik über Fossilienfunde von Vögeln, die offenbar in einer Sackgasse endeten, wissen wir zumindest vom Menschen, daß es beim Neandertaler und dem Cro-Magnon-Menschen keine Sackgasse, sondern eine Konvergenz gab.

Die Versuche waren tatsächlich keine Versuche, sondern sie waren alle erfolgreich, und aus ihnen allen entstand der moderne Mensch. Man sollte deshalb nicht davon ausgehen, daß sich der Evolutionsbaum nach außen verzweigt hat, wie es die allgemeine Ansicht ist, sondern daß er sich nach innen und oben verzweigte, um die notwendigen Veränderungen zu bewirken.

Bilder: LPAC
Abb. 4: Gängige Darstellung der Entwicklung des modernen Menschen.


Abb. 5: Zyklen der Diodiversität.

Es wird noch interessanter. Schauen wir uns eine gängige Darstellung von der Entwicklung des modernen Menschen an (Abb. 4). Vom Homo erectus gehen nach oben drei scheinbar völlig unterschiedliche Zweige ab: Die Entwicklung bis zum Neandertaler und zum Homo sapiens, wobei wir jetzt wissen, daß sich beide nicht unterscheiden, sondern sich vermischt haben. Etwa zur gleichen Zeit erscheint der Homo rhodesiensis, der „Rhodesien-Mensch“. Er hat einen anderen Namen als der Neandertaler, ist mit ihm aber morphologisch völlig identisch, allerdings nicht verwandt. Die Entwicklung beider fand über völlig verschiedene Zweige statt; der eine verzweigt sich nicht in den anderen. Der einzige Grund für die Verwendung verschiedener Namen ist, daß sie in völlig verschiedenen Teilen der Erde vorkamen.

Wenn man sich die Entwicklung vorurteilsfrei betrachtet, stellt man fest, daß in verschiedenen Teilen der Erde die Zeit für das Erscheinen der Neandertaler reif war. Es war von der Biosphäre beabsichtigt, und die Entwicklung begann dort, wo sie waren. Wie bei allen anderen Beispielen, die wir bisher betrachtet haben, kommen Entwicklungen in Gang, als würde eine Absicht sie antreiben. Bei keinem Vorläufer des modernen Menschen gibt es einen gemeinsamen Vorfahren, von dem all die verschiedenen Formen abgezweigt wären.

Das Strahlungsumfeld der Evolution

Alicia Cerretani: Welche anderen Faktoren spielen bei der biologischen Entwicklung eine Rolle?

Sky Shields: Jetzt wird es großartig. Bei der Schilderung hiervon kommen sowohl unser Freund, der Archeopteryx, wie auch der Mensch zu Wort. Werfen wir einen Blick zurück. Vor kurzem haben wir auf dieser Webseite ein Video mit dem Titel „Unser außerirdischer Imperativ, Teil 2“ produziert, bei dem es um die langfristigen Zyklen der Artenvielfalt ging, d.h. um die Zahl der Arten, die zu bestimmten Zeitpunkten auf diesem Planeten gelebt haben. Klar ist, daß es Höhen und Tiefen, Zu- und Abnahmen in der Anzahl der Arten gab, die alle Teil einer Höherentwicklung der Artenbildung, einer Höherentwicklung der Biosphäre auf diesem Planeten sind (Abb. 5).

Es geht hierbei um zwei Hauptzyklen. Einer davon ist 62 Millionen Jahre lang, der andere ist 145 Millionen Jahre lang. Abgesehen von zahlreichen tektonischen und anderen Zyklen auf dem Planeten, die noch aufgeklärt werden müssen, entspricht der 62-Millionen-Jahre-Zyklus höchstwahrscheinlich einer Auf- und Abwärtsbewegung unseres Sonnensystems durch die Ebene unserer Galaxis, während der Zyklus von etwas über 140 Millionen Jahren einer angenommenen Bewegung durch die Arme der Galaxis entspricht.

Wenn man die einschneidenden Ereignisse betrachtet, die bei der Bewegung des Sonnensystems durch die galaktische Ebene stattfinden, so findet man die Auslöschung der Dinosaurier, die den Weg für eine neue Ära von Entwicklungen bereitete, die zum Aufstieg der Säugetiere führten, die den Weg für das Erscheinen des Menschen bereitete und dafür, daß die Vögel - im Gegensatz zu den früheren fliegenden Echsen - die Lüfte völlig kontrollierten.

All das geschah immer, wenn unser Sonnensystem alle 65 Millionen Jahre die galaktische Ebene überquerte. Läßt man diesen Prozeß um weitere 62 Millionen Jahre nach vorne springen, kommt es zum Erscheinen des Werkzeuge herstellenden Menschen, Homo habilis, der sich morphologisch zwar noch vom sogenannten modernen Menschen unterscheidet, aber die eine Eigenschaft hat, auf die es beim Menschen ankommt: Die Fähigkeit, untere Phasenräume auf Grundlage von Nachdenken und Kreativität zu organisieren, die sich in seiner Fähigkeit ausdrückt, Werkzeug herzustellen, wovon auch der Name Homo habilis stammt.

Man fängt also an zu verstehen, daß die großen Veränderungen auf dem Planeten global sind. Es ist in keiner Weise ein Schock, daß darüber die gesamte Erde entscheidet und es sich hier um Prozesse handelt, die zumindest auf galaktischem Maßstab stattfinden.

Alicia Cerretani: Es stimmt immer noch, worüber wir vorhin gesprochen haben, daß das Ganze nicht die Summe seiner Teile ist, auch wenn deutlicher wird, daß die Teile in einem viel größeren Maßstab existieren, als es nach heutigen ökonomischen Vorstellungen der Fall ist. Es ist immer sehr komisch, wenn Leute heute über Globalisierung reden, denn man weiß genau, daß sie keine Ahnung haben, wovon sie reden. Wenn man nämlich über den Globus spricht, spricht man implizit darüber, daß der Globus seine Existenz galaktischen Einwirkungen verdankt und daß der Prozeß des Lebens, über den wir im „Extraterrestrischen Imperativ“ gesprochen haben, riesige galaktische, abiotische Prozesse gebändigt und seinem Willen unterworfen hat, um hier auf diesem Planeten eine lebensfreundliche Umwelt zu schaffen. Das widerspricht der gesamten heute vorherrschenden ökonomischen Ideologie. Sie ist nicht nur falsch, sondern auch inkompetent. Sie ist gefährlich inkompetent, weil sie diese Faktoren nicht in Rechnung stellt.

Sky Shields: Genau. Dadurch entsteht eine völlig andere Sicht auf das wirkliche Schicksal des Menschen. Das Schicksal des Menschen ist die Organisation dieser niederen Phasenräume, die Organisation der Biosphäre. Es ist das Gegenteil von dem, worüber die Umweltschützer reden, die versuchen, die Erde in einem „empfindlichen Gleichgewicht“ zu halten! Die Biosphäre hält kein „empfindliches Gleichgewicht“ - nirgendwo!

Es gibt, wie du gesagt hast, eine chaotische Entwicklung auf immer höhere Stufen, beeinflußt durch Prozesse, die in einem viel größeren Maßstab, dem Sonnensystem oder der Galaxis, aufeinander einwirken. Am allermindesten müssen solche Aktivitäten den Aktionsradius des Menschen ausmachen.

Interessant ist auch, daß angesichts jüngster Entwicklungen deutlich wird, daß unsere gesamte Galaxis wahrscheinlich eine ganz andere Struktur hat, als bisher angenommen. Ich will es hier nur andeuten: Jüngste Bilder des Fermi-Teleskops zeigen, daß es auf beiden Seiten unserer galaktischen Scheibe - sofern unsere Galaxis wirklich eine Scheibe ist, wofür es gute Gründe gibt - Strukturen existieren, die ungeheuer starke Gammastrahlen produzieren. Alles dort ist hochgradig strukturiert, nirgendwo ist der Raum leer. Was man früher für leeren Raum hielt, ist nicht nur gefüllt, sondern auch sehr detailliert strukturiert (Abb. 6). Der Grund, warum wir das erkennen können, liegt in der Strahlung. Vieles, was in diesen Regionen produziert wird, erreicht uns hier auf der Erde und wir können die Folgen davon spüren.

Bild: LPAC
Abb. 6: Aufnahmen des Fermi-Teleskops zeigen, daß es auf beiden Seiten der galaktischen Scheibe Strukturen gibt, die starke Gammastrahlung erzeugen.

Wenn man dann auch die andere Galaxien betrachtet und sich ein Bild davon zu machen versucht, wie sie relativ zueinander im Raum existieren, unsere Galaxis eingeschlossen, beginnt man zu verstehen, daß wir uns auf diesen viel größeren Filamenten befinden, die eine Struktur bilden, die noch größer als die Galaxien selbst ist. In dieser unglaublichen Organisation mit diesen riesigen, riesigen, riesigen Ausmaßen, gibt es Negentropie, Anti-Entropie. Keine menschliche Aktivität, die man als wirklich „menschlich“ bezeichnen kann, darf diese Strukturen außer acht lassen, denn diese sind letztendlich unser Schicksal.

Alicia Cerretani: Und nichts steht still. Es gibt keine Bewahrung, wie du sagtest, kein „empfindliches Gleichgewicht“. Es ist unbedingt wichtig, zu erkennen, wovon die Menschen Teil sind, welches Potential wir eigentlich besitzen, denn wir unterscheiden uns grundlegend von der Biosphäre, weil wir auf sie Einfluß nehmen können.

Es ist ein fesselnder Gedanke, sich vorzustellen, daß es in der Biosphäre Zeit gewesen ist, den Menschen hervorzubringen. Es gab in der Evolution eine Zeit von Forschung und Entwicklung, wo all die anderen Lebewesen versuchten, Mensch zu werden. Und dann waren wir da! Inzwischen können wir sogar feststellen, in welcher Umwelt wir leben. Dazu müssen wir aber die überholten, alten, staubigen, falschen imperialen Axiome über Bord werfen, die uns sagen wollen, in welcher Raumzeit wir leben.

Das Gute an einer Krise ist, daß man anfangen muß, diese Fragen zu stellen und sie schnell zu beantworten. An diesem Punkt wird die Rolle der menschlichen Ökonomie unglaublich wichtig, und es wird offensichtlich, welch ein Betrug die letzten 40 Jahre gewesen sind, denn nichts davon wurde berücksichtigt. Das ist Verrat! Das ist Betrug!

Sky Shields: Richtig, das ist menschlichenfeindlich. Man muß sich in diesem Zusammenhang klar machen, womit wir es zu tun haben: mit Obama, mit finanziellen und imperialen Interessen, die ihn kontrollieren und ihm diktieren, was er umsetzen soll - die Rettung der Banken und nicht die Verteidigung der Menschen; ein Gesundheitssystem, das nur Profite machen soll und nicht der Wissenschaft dient; unser bemanntes Raumfahrtprogramm und damit eigentlich unser gesamtes Raumfahrtprogramm zu streichen! Obama attackiert die Fusionsenergie, kurz er benimmt sich, als gehörte er einer anderen Gattung an.

Was bedeutet das? Was versteht man eigentlich unter „Evolution“, nachdem der Mensch auf der Bildfläche erschienen ist? Wichtig sind nicht mehr morphologische Unterscheidungen, wie wir sie bei den Neandertalern und dem Cro-Magnon-Menschen gesehen haben. Das wesentliche Element war die Fähigkeit, eine spezifische Gattungseigenschaft auszudrücken. Die wesentlichen Veränderungen in unserer Evolution betrafen nicht physiologische Veränderungen - uns sind keine Federn oder Fangzähne gewachsen. Wir haben auch nicht gelernt, auf Bäume zu klettern, und wir haben uns auch kein Balzkleid zugelegt, um uns leichter paaren zu können oder... auf wen auch immer attraktiv zu wirken.

Wir haben vielmehr fundamentale Durchbrüche in unserem Wissen und unserem Verständnis von der Welt, in der wir leben, gemacht. Diese Durchbrüche wirken auf unsere Gattung wie evolutionäre Veränderungen. Tiere hingegen leben innerhalb bestimmter evolutionärer Bedingungen, und um vom Reptil zum Säugetier zu gelangen, müssen die Reptilien zuerst ausgerottet werden, um Säugetiere entstehen zu lassen. Entsprechende Veränderungen in einer menschlichen Gesellschaft, um etwa von einer Feudalgesellschaft zu einer Republik fortzuschreiten, bedeuten nicht notwendigerweise, die Älteren zu töten - es hängt davon ab, wie stark die Feudalisten an der Macht kleben. Solche Evolutionen können innerhalb der Lebenszeit eines Menschen stattfinden. Tatsächlich kann innerhalb einer einzigen Generation eine ganze Abfolge von Evolutionen stattfinden! LaRouche hat einmal gesagt, daß solche Transformation auf der Ebene von „Supergenen“ stattfinden. Das ist die Entwicklung von Ideen.

Wir definieren uns als Gattung somit dadurch, von welchen Ideen, welchen Konzepten, welchen Prinzipien wir bestimmt werden. Jemand wie Obama, das Britische Empire, eine Königsfamilie, das feudale Denken von Leuten, die Globalisierung und Freihandel unterstützen, ist die Geisteshaltung einer Spezies, die sich nicht nur von unserer menschlichen Gattung unterscheidet, sondern diese Geisteshaltung ist räuberisch und parasitär gegenüber unserer Gattung, die zerstört werden soll, damit die andere überlebt.

Das bedeutet, die nächste Aufgabe für unsere Evolution als Gattung ist die bewußte Fähigkeit, diese Bedrohung zu eliminieren, d.h. diesen räuberischen Monetarismus abzuschaffen und uns dann in eine Richtung zu bewegen, die für unsere Gattung eigentlich vorgesehen ist. Anstatt wie Obama das Raumfahrtprogramm abzuschaffen, um Geld zu sparen, sagen wir: „Zum Teufel mit dem Geld!“ - Geld ist unser Werkzeug, mit Geld schaffen wir Fortschritt. Was ist die Richtung des Fortschritts? Nur auf diese Weise kann man wirklich Wohlstand produzieren, der notwendig ist, damit die menschliche Gattung überleben kann.

Alicia Cerretani: Dringende Projekte liegen direkt vor uns. LaRouches Konzept eines Kreditsystems und das, was LaRouches Organisation mit NAWAPA vorhat, basieren auf der Tradition der Vereinigten Staaten, die in ihrer Geschichte fundamentale Durchbrüche für die Menschheit erreicht haben. Die Bedeutung der amerikanischen Verfassung und deren Präambel liegt in ihren Prinzipien. Sie sind eine direkte Anleitung für den Entwicklungsprozeß, den wir auf galaktischer Ebene vor uns haben.

Nur wenn wir von diesen Prinzipien abweichen, bringen wir den ganzen Prozeß in Gefahr. Man kann diese Dinge entdecken, man kann diese Dinge aber auch bewußt unterdrücken. Der Verantwortung dafür können wir uns nicht entziehen.

Den Videomitschnitt dieses Gesprächs (in englischer Sprache) finden Sie auf der Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees LPAC, unter http://www.larouchepac.com/node/17607.