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Das imperiale Weltfinanzsystem ist mörderisch: Euthanasie, Hungersnöte, Sparpolitik auf dem Rücken der Schwächsten - alles wird in Kauf genommen, um bankrotte Spekulationsinteressen zu retten. Genau deswegen brauchen wir dringend ein globales Trennbankensystem.
Jean Ziegler, langjähriger UN-Sonderbotschafter für das Menschenrecht auf Nahrung, brachte den moralischen Bankrott des globalisierten Finanzsystems am 30. Dezember in einem Interview mit der Zeit auf den Punkt. Zwei Monate, nachdem im Oktober 2008 die Politiker der Eurozone einen Kreditrahmen von 1,7 Bio. Euro für Bankenrettung beschlossen, hätten dieselben Politiker dafür gestimmt, daß das UN-Nahrungsmittelprogramm (WFP) von 6 Mrd. auf 3 Mrd. Dollar zusammengestrichen wurde. Dadurch gab es „keine Schülerspeisungen mehr in Honduras oder Bangladesch“ und „Essensrationen in den Flüchtlingslagern von Darfur, deren Kaloriengehalt nach medizinischem Ermessen unter dem Existenzminimum liegt”. Politiker verhielten sich wie „Handlanger dieser Banditen, die so lange an der Börse spekulierten, bis alles einkrachte.”
Das bedeute den Tod von Menschen, so Ziegler. Millionen Kinder im Entwicklungssektor würden zu chronischer Krankheit verdammt und dem Hungertod preisgegeben. „Alle fünf Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an Hunger, alle vier Minuten verliert ein Mensch sein Augenlicht, nur weil er zuwenig Vitamin A bekommt. Jeder sechste Mensch ist permanent schwerst unterernährt.” Die neoliberale Wahnidee habe das Bewußtsein nachhaltig verwüstet, denn mittlerweile erschiene die Tatsache, daß Kinder verhungern, als „ein Naturgesetz... Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet. Und seine Mörder gehören vor ein Nürnberger Gericht.”
Zieglers Standpunkt, daß heute eigentlich 12 Mrd. Menschen ernährt werden könnten, ist zwar prinzipiell richtig - ganz im Gegensatz zu den Malthusianern, die Bevölkerungsreduktion wollen. Aber das ist keine Verteilungsfrage, wie das häufig behauptet wird, sondern stimmt nur, wenn man von dem Potential ausgeht, wenn die heute für die Produktion zur Verfügung stehenden Technologien auch wirklich eingesetzt würden! Aber das genaue Gegenteil passiert heute.
Vor den Auswirkungen dieser Politik hatte die Vorsitzende des Schiller- Instituts, Helga Zepp-LaRouche, bereits in ihrem Aufruf vom 3. Mai 2008 - „Menschheit in existentieller Gefahr! Verdoppelt die Agrarproduktion!” - gewarnt (siehe Neue Solidarität 23/2008). Darin hatte sie alle Staaten aufgefordert, die Welthandelsorganisation (WTO) und den malthusianischen Freihandel zu beseitigen, um die Weltnahrungsproduktion schnell verdoppeln zu können. Sie forderte die Verantwortlichen auf, die Gelegenheit des Gipfels der UN-Welternährungsorganisation (FAO) am 3.-5. Juni zu nutzen, um diese Politik auf die Tagesordnung zu setzen. Genau das jedoch geschah nicht, und daher ist die Nahrungsmittelproduktion und Versorgung mittlerweile unter das erforderliche Mindestmaß gesunken.
Notwendig - und objektiv absolut machbar - sind jetzt vor allem große Infrastruktur- und Wasserprojekte (wie das Tschadsee-Projekt), die Wiederauffüllung des Aralsees, und das NAWAPA-Projekt. Dazu gehören die Bereitstellung von Saatgut, der Bau einer modernen Verkehrsinfrastruktur, so daß die landwirtschaftlichen Erzeugnisse transportiert werden können, der Einsatz von Traktoren, Meerwasserentsalzung, etc. Außerdem muß die Spekulation mit Nahrungsmitteln und die kriminelle Ausweitung der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für sog. Biospritproduktion sofort gestoppt werden!
Helfen Sie mit, das Menschenrecht auf Leben effektiv zu verteidigen - mit einem neuen Weltkreditsystem souveräner Nationen und staatlicher Kreditschöpfung für weltweiten Aufbau - weg von dem finsteren Zeitalter, das bereits in vielen Teilen der Welt sichtbar ist!
eir