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Neue Solidarität
Nr. 11, 16. März 2011

Die Lehren aus dem FCIC-Bericht

Von Lyndon LaRouche
- Zweiter Teil -

Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 11. Februar 2011, wir veröffentlichen sie in mehreren Teilen. Der Untertitel lautet „Wenn Statistikern Lügen lieber gewesen wären“.

I. Kredit contra Monetarismus

Vorbemerkung

Inzwischen haben die Vereinigten Staaten von Amerika viele Billionen und Aberbillionen von US-Dollar an nominellen Schulden angehäuft, seit 2008 die Politik der „Rettungspakete“ begann. Diese Schulden sind die Folge politischer Sabotage, z.B. durch Kongreßabgeordnete wie Barney Frank, der erst 1999 als Komplize des damaligen Federal-Reserve-Vorsitzenden und früheren J.P.-Morgan-Verschwörers Alan Greenspan das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 kippen half und dann 2007 persönlich führend daran beteiligt war, eine Lösung in Form des von mir vorgeschlagenen Gesetzes zum Schutz der Hausbesitzer und Banken von 2007 (HBPA) zu sabotieren. Die jetzt angehäuften Schuldenberge sind faktisch, verglichen mit realen, physischen Werten, als völlig wertlos zu betrachten - man kann sie auch als „Schattengeld“ oder reines „Monopoly-Geld“ bezeichnen.

Mit „realen Werten“ müssen wir die Vorstellung eines „Kreditsystems“ im Gegensatz zu einem „monetaristischen System“ oder „Währungssystem“ verbinden - ein Kreditsystem im Sinne der ursprünglichen Charta der Massachusetts Bay Colony und mit der Hamiltonischen Vorstellung, die dem Originalentwurf der Bundesverfassung unserer Vereinigten Staaten zugrunde lag.

Als bedürfte Hamiltons Weisheit bei der Abfassung unserer Verfassung noch eines Beweises, ist die Zahl der US-Haushalte mit produktiven Beschäftigungsverhältnissen seit der Sabotage 2007-08 massiv zurückgegangen, und dieser Trend beschleunigt sich jetzt hyperbolisch. Gleichzeitig ist die nominelle Verschuldung mit wertlosem „Schattengeld“, vergleichbar mit reinen Spielschulden, rasant auf weit über 20 Billiarden Dollar angestiegen.

Kurz, unter den Versager-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama sind die kumulativen Nominalschulden der USA und auch der Welt insgesamt in die Himmel gestiegen, während gleichzeitig die nützliche Produktion und der reale Lebensstandard der Bürger in einem hyperinflationären Tempo immer weiter absacken, so daß jetzt sehr bald ein allgemeiner realwirtschaftlicher Zusammenbruch nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern aller Nationen auf diesem Planeten droht.

Kurz, was auf uns zukommt, wenn wir es nicht jetzt verhindern, ist ein Zusammenbruch, der das größte weltweite „finstere Zeitalter“ in der gesamten bekannten Geschichte bedeuten würde.

Eine solche Katastrophe ist nicht unabwendbar - aber sie läßt sich nicht aufhalten, wenn nicht sofort die real verfügbaren, geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Wenn beispielsweise Barack Obama weiter als Präsident regiert, ist die Lage der Bevölkerung der USA (und anderer Länder) hoffnungslos. Wird er jedoch nach den maßgeblichen Bestimmungen von Abschnitt 4 des 25. Zusatzes der US-Verfassung entlassen, dann ist eine Erholung der amerikanischen Wirtschaft möglich, allerdings nur, wenn dieser Schritt sehr bald getan wird.

Im Zuge der Wahl dieser beiden erbärmlich unfähigen US-Präsidenten, dem zweifelhaften Bush und dem gestörten Obama, genauso wie vergleichbaren Problemfällen in anderen Teilen des amerikanischen Kontinents und Europas, hat sich Geld mit immer höherer Geschwindigkeit in reines Spielgeld wie beim Würfelspiel Monopoly verwandelt.

Bei diesem monopoly-ähnlichen Spiel, das hochrangige politische Narren gegenwärtig betreiben, wird auch einiges durchaus „reales Geld“ eingezahlt, doch was nach den vorgegebenen Spielregeln herauskommt, ist überwiegend reines „Spielgeld“, wie es das Federal-Reserve-System unter Alan Greenspan und jetzt Ben „Geldblase“ Bernanke in Umlauf bringt; das Geld selbst verliert immer mehr an Wert. Dieser Schwindel läßt sich treffend als ein Vorgang beschreiben, wo die Kassen mit rein fiktiven Werten, d.h. mit physisch wertlosen Anlagen aus der hyperinflationären Blase des krebsartigen „Schattenbankwesens“ gefüllt werden; und das verschlingt mehr und mehr alle Überreste dessen, was früher einmal als Wert betrachtet wurde.

Neben den skrupellosen Schwindelgeschäften, die von der Federal Reserve schon unter Alan Greenspan angestoßen wurden, bedeuten alle sogenannten „Rettungsgelder“ eine zunehmende Anhäufung von Schulden ohne jeden Wert, worunter die tatsächlichen Werte immer weiter begraben werden: eine rein spekulative Finanzblase, ausgehend von der Abschaffung des Systems fester Wechselkurse bis zur jetzt hereinbrechenden allgemeinen Zusammenbruchskrise.

Dieser Verfallsprozeß, der in der transatlantischen Region seit mehr als einem Jahrzehnt anhält, bringt uns nicht nur an den Rand des Platzens der weltweiten Geldblase, d.h. eines Zusammenbruchs der Weltfinanzen, sondern auch eines realwirtschaftlichen Kollapses, der es unmöglich macht, menschliches Leben auch nur annähernd auf dem derzeitigen Stand der Weltbevölkerung zu erhalten.

Es sind Zeiten wie in einem Alptraum „schöpferischer Zerstörung“, wie ihn ein tobender Friedrich Nietzsche geträumt haben mag, bevor er in einer verwahrlosten Dachkammer an Syphilis starb. Einfach gesagt, die Zeit ist gekommen, bessere Zeiten zu schaffen, in denen die syphilisartige Krankheit des „Schattengelds“, wie Schlitzohren wie Barney Frank sie verbreitet haben, nicht mehr ganze Nationen ruiniert.

* * *

Die eigentlichen Gründer des amerikanischen Kreditsystems waren Leute wie die Winthrops und Mathers im Massachusetts des 17. Jahrhunderts. Ihnen und ihren Nachfolgern - allen voran Benjamin Franklin mit seiner Idee einer Papierwährung und später Finanzminister Alexander Hamilton mit dem von ihm beschriebenen, revolutionären Prinzip der Kreditschöpfung - verdanken wir das Konzept des Staatskredits, worauf der besondere Vorzug unserer Verfassung bis auf den heutigen Tag beruht.

Die Perspektive, die auch heute notwendig ist, hat Henry C. Carey 1838 in verständlicher Sprache der damaligen Zeit in seinem Buch über Das Kreditsystem in Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten 3 ausgedrückt. In diesem Kapitel werde ich erläutern, welches Prinzip hinter dem System des „Pinetree Shilling“ der Massachusetts Bay Colony steckt - das naturwissenschaftliche Prinzip hinter dem ziemlich einzigartigen Konzept des Staatskredits in unserer Republik.

Blickt man auf die geistigen Väter der Vereinigten Staaten wie die Winthrops und Mathers, Benjamin Franklin, Alexander Hamilton zurück, oder auf Henry C. Carey, den großen amerikanischen Ökonomen zur Zeit Abraham Lincolns, so sieht man Errungenschaften, die ähnlich wie auch unter Präsident Franklin Roosevelt für die besten Perioden der Gründung und des Aufbaus unserer Vereinigten Staaten typisch und im Grunde einzigartig waren. Man erkennt hier das Prinzip des Staatskredits, das heute unverzichtbar ist, als Teil unserer Verfassungstradition wie auch der Politik hinter dem Glass-Steagall-Prinzip, welches bereits im amerikanischen Verfassungssystem angelegt war. In diesem Prinzip ruht heute die einzige Hoffnung auf Rettung nicht nur für die gefährdeten Vereinigten Staaten, sondern auch für die Volkswirtschaften der Amerikas, Europas und Afrikas in ihrem gegenwärtig besonders anfälligen Zustand.

So ist zum Beispiel das Überleben Afrikas völlig davon abhängig, daß jetzt eine solche Reform des amerikanischen und eurasischen Systems vollzogen wird. Die katastrophal verschlechterte Versorgung mit Grundnahrungsmitteln war der Hauptgrund für die existentielle politische Krise, die sich nicht nur von Tunesien und Ägypten, sondern von der gesamten Mittelmeerküste aus sogar bis in die Vereinigten Staaten ausgebreitet hat.

Der Wernadskij-Faktor

In diesem Kapitel des Berichts möchte ich das Prinzip des Kreditsystems (des Systems von Staatskrediten) auf jene höhere Ebene heben, auf der mit die größten Errungenschaften der neuzeitlichen Naturwissenschaften erzielt wurden, wissenschaftliche Errungenschaften, wie sie etwa in Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 deutlich werden.4 Die besondere Bedeutung von Riemanns großer Entdeckung für unsere Beschäftigung mit dem Prinzip der physischen Ökonomie läßt sich am besten am Werk eines großen wissenschaftlichen Genies des 20. Jahrhunderts, des Riemann-Anhängers W.I. Wernadskij festmachen. Wernadskij war, wenn man an seinen Begriff der „Noosphäre“ denkt, der konsequenteste Riemann-Nachfolger in Hinsicht auf unser derzeitiges Wissen über die physikalischen Prinzipien, welche die besondere Natur und die Voraussetzungen für den Fortbestand unserer menschlichen Gattung definieren.5

Wernadskijs Entdeckung des universellen physikalischen Prinzips der Noosphäre ist das entscheidende Bindeglied, das wir brauchen, um das physikalische Prinzip menschlicher Kreativität zu definieren, auf dem ein kompetenter wissenschaftlicher Wertbegriff für das traditionell amerikanische Kreditsystem beruht.

Wie aus dem unten entwickelten Gedankengang ersichtlich wird, ist dieser neue Zugang unerläßlich für tiefere Einsichten in die Natur und die möglichen Lösungen der Krise, die heute die gesamte Welt erfaßt.

Unsere Verfassung anwenden

Was ich an dieser Stelle bereits zu schildern begonnen habe, widerspricht an sich nicht den Definitionen einer Wissenschaft der physischen Ökonomie, auf denen der Entwurf der amerikanischen Bundesverfassung implizit beruhte. Aber die gegenwärtige Weltkrise ist inzwischen qualitativ so weit fortgeschritten und für die gesamte Menschheit so bedrohlich, daß das, was für die Winthrops und Mathers oder für Benjamin Franklin und Finanzminister Alexander Hamilton zu ihrer Zeit zweckdienlich genug war, nicht mehr ausreicht, weil es noch nicht ausdrücklich die tiefere Bedeutung der physischen Wirtschaftswissenschaft einschloß, die wir als erweiterte Grundlage für die Lösung der jetzigen Krisenlage unbedingt kennen müssen.

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich dies schreibe, haben wir es mit einer hereinbrechenden, internationalen, bereits hyperinflationären Zusammenbruchskrise in der gesamten transatlantischen Region dieser Erde zu tun. Dabei brauchen wir, wie ich wenige Absätze weiter oben festgestellt habe, ganz besonders unmittelbare Lösungen für den erschreckenden, hyperinflationären Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln, der noch mit einer bewußten Verknappung des Angebots einhergeht. Als Maßnahme gegen die räuberische Spekulation mit lebensnotwendigen Gütern müssen sofort Preis- und Verteilungskontrollen eingeführt und durchgesetzt werden; das ist jedoch nur eine unverzichtbare Sofortmaßnahme für den Augenblick.

Man sollte auch bedenken, daß diese Überlebensfragen, die sich heute stellen, qualitativ anders aufgefaßt werden, als die tägliche Realität in den Zeiten vor den Unruhen an führenden Universitäten ab Frühjahr 1968 erlebt wurde. Früher, ganz besonders noch in den Zeiten vor dem Mord an Präsident John F. Kennedy und dem anschließenden Beginn des zehnjährigen US-Kriegs in Indochina, klang in der Weltsicht und Wahrnehmung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Werte der meisten Erwachsenen immer noch die allerdings verblassende Erinnerung an die Lebenseinstellung unter Präsident Franklin Roosevelt nach.

Ich will damit unterstreichen, daß es früher eine Korrelation unter den realen Werten in der Gesellschaft und damit einhergehend ein gewisses Maß an Korrelation des erforderlichen Wissens gegeben hat, und das ist in der Bevölkerung, die nach Kennedys Tod geboren wurde, weitgehend verloren gegangen. Seit damals erlebten wir einen existentialistischen Absturz in die Unmoral der 68er, eine Unmoral der gleichen Qualität wie in Bertold Brechts Dreigroschenoper.

So stürzten wir ab in das Inferno des reinen Wahnsinns, wie er sich jüngst in den Vereinigten Staaten in dem Gewaltausbruch von Tucson, Arizona, äußerte. Wir leben nicht mehr in einer Kultur, in der das Verhalten der Bevölkerung vom Gefühl einer Verantwortung für moralische Werte bestimmt ist. Vielmehr erleben wir in Nordamerika und Europa einen kulturellen Alptraum, den sog. „nachindustriellen“ Zustand, in dem eine Mehrheit von reich wie arm kaum noch geistigen Zugang zu irgend etwas hat, was einer lebenswerten Realität entspräche.

Dieser realwirtschaftliche und moralische Zerfall muß aufgehalten werden.

Nach den wenigen Jahren unter der Regierung von John F. Kennedy hat unser transatlantischer Kulturbereich seine herausragende Rolle unter den Nationen der Welt, die er seinen besonderen Errungenschaften als wirklich produktive Gesellschaft verdankte, mehr und mehr verloren. Bereits seit der Präsidentschaft von Harry S Truman und noch weitaus dramatischer seit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy und seines Bruders Robert erfuhr die Kultur der Vereinigten Staaten von einer Generation zur nächsten in Riesenschritten eine „De-Generation“, in der die Bevölkerung zunehmend die Einstellung und Verhaltensweise einer post-produktiven Gesellschaft angenommen hat.

Wir befinden uns immer mehr im Griff einer verkommenen, existentialistischen „Unterhaltungskultur“ dionysischer Art. Bei dieser kulturellen Entartung erforschte man zuerst in den sechziger Jahren die Nacktheit, um dann später die Dummheiten, auf die man dabei stieß, schnell wieder zu verhüllen, letzteres mit einer Hysterie, die in ihrer Triebhaftigkeit genauso wild war wie die frühere Zurschaustellung der eigenen und anderer Genitalien.

So leben wir nun in einer Gesellschaft, deren Haltung zu den Werten einer produktiven Gesellschaft, die noch überlebensfähig ist, entweder gleichgültig oder - wie unter den Präsidenten George W. Bush und Barack Obama - sogar offen feindlich geworden ist. Man hat den Eindruck, daß dieser Augenblick für die Welt praktisch „die letzte Chance“ ist, die Richtung der letzten mehr als vier Jahrzehnte und besonders der beiden letzten Jahrzehnte zu ändern. Unsere heutige Welt ist zu einem Alptraum geworden, einem „Inferno“, das zunehmend dem der berühmten „vier Reitern der Apokalypse“ ähnelt.

Ist es möglich, daß trotz alledem noch Hoffnung auf Besserung für die Menschheit besteht? Betrachten wir einige hervorstechende Umstände, die diese Frage betreffen. Sie betreffen auch die Natur der amerikanischen Verfassung, die man besser sehen kann, wenn man sich Alexander Hamiltons Rolle bei der Entstehung des wichtigsten Prinzips hinter der Formulierung dieser Verfassung vergegenwärtigt.

Das eben Gesagte erklärt zum großen Teil, warum unsere Vereinigten Staaten und auch andere Nationen für den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang des transatlantischen Sektors anfällig wurden. Dazu gehört auch der heute vorherrschende, aber tatsächlich pathologische Glaube, daß Geld oder etwas, was Geld entspricht, irgendwie einen Eigenwert besäße.

Nehmen wir als Beispiel die „Rettungspakete“, den „Bailout“, der 2008 in den USA begonnen wurde. Das war ein ausgemachter Betrug, verübt von jenem Alan Greenspan, der es in seiner ganzen Karriere darauf abgesehen hatte, das System der Vereinigten Staaten zu zerstören, seit er Anfang der achtziger Jahre als Agent von J.P. Morgan auf die Abschaffung des Glass-Steagall-Gesetzes hinarbeitete, genauso wie später, als er seine ruinöse und im Grunde verräterische Rolle auch als Vorsitzender der US-Zentralbank weiterspielte. Greenspans Initiativen zielten immer darauf ab, den Wert der US-Währung durch die Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes zu schwächen. Greenspans diesbezügliche Aktivitäten setzten lediglich den bereits unter der Regierung Nixon einsetzenden Zerfallsprozeß des US-Dollars fort, wofür Greenspans Rolle in Diensten von J.P. Morgan bis auf den heutigen Tag ein typisches Beispiel ist.

Der einzige Weg, wie die Vereinigten Staaten ihren völligen Ruin durch die unter Präsident George Bush junior und Präsident Barack Obama verabschiedeten katastrophalen Gesetze verhindern könnten, besteht darin, Präsident Obama anhand der entsprechenden Bestimmungen von Abschnitt 4 des 25. Verfassungszusatzes wegen Amtsunfähigkeit aus dem Amt zu entfernen und umgehend das ursprüngliche Glass-Steagall-Gesetz von 1933 wiedereinzuführen, womit man den Weg für die Umsetzung des Infrastruktur-Großprojekts der Nordamerikanischen Wasser- und Stromallianz (NAWAPA) frei machen muß. Doch mehr dazu später.

Liberale Reformverweigerung

Das Hauptargument gegen eine Rückkehr zu dem Glass-Steagall-Gesetz von 1933, auf dem die Erholung der amerikanischen Wirtschaft damals beruhte, lautet in der oberflächlichen öffentlichen Meinung heute, eine solche Reform hätte den - in Wirklichkeit nur scheinbaren - Fehler, daß dann das jetzt vorherrschende transatlantische Finanzsystem, an dem die Machtgelüste der nichtsnutzigen Betrüger dieser Welt hängen, sofort in sich zusammenbrechen würde.

Tatsächlich wäre genau das die Wirkung von Glass-Steagall auf das internationale Finanzsystem, wie es mit der britisch-imperialen Inter-Alpha-Gruppe und deren Sprößlingen verbunden ist. Betrachtet man alle relevanten Fakten, dann ist jedoch weit schwerwiegender, daß es ohne eine Rückkehr der USA zum Glass-Steagall-Standard die Zivilisation, wie sie heute auf dem Planeten existiert, bald nicht mehr geben wird. Die Entscheidung sollte daher nicht schwer fallen, wenn man dem Interesse der Menschen statt dem der Wucherer folgt.

Wie ich an anderer Stelle ausgeführt habe, muß eine Pleite des britisch-imperialen Finanzsystems auch nicht unbedingt eine Katastrophe für die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs bedeuten. Ganz im Gegenteil. Wir würden ihr umgehend Soforthilfe für die Errichtung eines Kreditsystems gewähren, das an die Stelle des bereits nicht mehr existenten monetaristischen Systems der Inter-Alpha-Gruppe träte. Das bedeutete zwar zugegebenermaßen das Ende des Britischen Empire, aber die Briten wären nach dieser Veränderung schlanker, gesünder und besser gelaunt.

Unter den gegenwärtigen Umständen ist das beste, was man über das Weltwährungssystem sagen kann, daß es in keiner Beziehung wert wäre, gerettet zu werden. Durch die Einrichtung eines Kreditsystems nach dem Vorbild des amerikanischen Systems der politischen Ökonomie könnte man praktisch „im Handumdrehen“ ein neues, funktionsfähiges Bankensystem in Übereinstimmung mit dem Glass-Steagall-Gesetz schaffen - sogar ein internationales Kreditsystem mit festen Wechselkursen nach dem amerikanischen Prinzip des Staatskredits, wie es Alexander Hamilton in die Komposition unserer Bundesverfassung einfließen ließ. Unsere Verfassung verlangt implizit genau eine solche Abfolge von Maßnahmen, die sich schon einmal als erfolgreiche Reformen erwiesen haben.

Betrachtet man das gleiche von einem anderen Standpunkt, so ist die Abschaffung der Bankensysteme, die sich gegen eine Glass-Steagall-Reform sperren, der einzige Zustand, in dem die Zivilisation in diesen Zeiten der Weltkrise überleben kann. Ohne ein Gesetz wie Glass-Steagall würde die Zivilisation nicht nur in den transatlantischen Nationen und den benachbarten Teilen der Erde untergehen, der allgemeine Zusammenbruch würde auch auf die asiatischen Regionen mit verheerenden Folgen übergreifen.6

Wenn das spekulative Element in der gegenwärtigen Finanzwelt in sich zusammenbricht, ist das ein Segen für die Menschheit.

Wir betrachten gleich noch diesen Aspekt; zunächst jedoch wollen wir uns mit dem entsprechenden historischen Trend in der Weltwirtschaft seit dem Tod von US-Präsident Franklin Roosevelt beschäftigen.

Es war die erklärte Absicht von US-Präsident Franklin Roosevelt, nach dem Ende des Weltkriegs 1939-45 die gewaltige Produktivkraft, die man im Krieg gegen die Nazis und ihre japanischen Verbündeten aufgebaut hatte, für den größten produktiven Sprung zur Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen zu entfesseln, den die Welt je gesehen hatte.

Als Präsident Franklin Roosevelt starb, wurde dieses Ziel aufgegeben - schlimmer noch, die Regierung Truman entschied sich unter Anleitung des britischen Imperialisten Winston Churchill und dessen Nachfolger Clement Attlee von der Labour Party für die entgegengesetzte Richtung. Unter Truman erlegten sich die Vereinigten Staaten selbst eine Politik auf, die manchmal „schöpferische Zerstörung“ der Wirtschaft genannt wird - eine Idee Nietzsches, die in der Volkswirtschaft umgesetzt wurde von Nietzsche-Anhängern wie dem Ökonomen der Nazi-Zeit Werner Sombart und dessen Nachfolgern von der „Österreichischen Schule“ wie Joseph Schumpeter von der Universität Harvard und später dessen Anhänger Prof. Abba Lerner, der mir in einer berühmten Debatte unterlegen ist. So denkt auch Larry Summers, der bis vor kurzem in Präsident Barack Obamas Regierung tätig war.

Nachdem Winston Churchills „Pudel“ Harry S Truman quasi als britischer Lakai ins Amt gekommen war, begann eine Art „faschistische Politik britischer Prägung“, die eine Gewohnheit der britischen Imperialpolitik von Churchill, Truman, Attlee und deren Nachfolgern war. So war das Teuflisch-Dionysische, das Adolf Hitler im Geiste Nietzsches praktiziert hatte, zu seinen britisch-imperialen Ursprüngen in Lord Shelburnes Truppe zurückgekehrt, und es macht sich nun seit über zehn Jahren unter den Präsidenten George W. Bush und Barack Obama in den USA breit.

Wie Schaffung von Reichtum

Kürzlich hat einer meiner Mitarbeiter, Cody Jones von unserem wissenschaftlichen „Basement-Team“, ein knapp 45minütiges Video produziert, worin er die chemische Evolution des Lebens auf der Erde von primitiven einzelligen Lebensformen bis zu höheren Lebewesen beschrieb, die unter dem Schutz der sogenannten „Ozonschicht“ heranwuchsen.7 Unsere Galaxis selbst war einer der Faktoren, die die Voraussetzungen für die Entwicklung höherer Lebensformen auf der Erde schufen. Unter ihrer entscheidenden Mitwirkung wurde die Evolution von Leben auf unserem Planeten Erde, in unserem Sonnensystem und auch in der gesamten Galaxis möglich. Kurz: die bekannte biologische Geschichte des Universums ist nachweislich ein grundsätzlich anti-entropischer Prozeß, worin der sogenannte „Zweite Hauptsatz der Thermodynamik“ nie als eigenständiges Naturgesetz existierte.

Diese Tatsachen sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis von Wesen und Ursprung schwerwiegender Irrtümer im Verhalten vieler bekannter menschlicher Kulturen. Ein solcher willkürlicher, systemisch falscher Glaube an den „Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik“ war und ist für einige der schwersten Verbrechen ganzer Kulturen an der Menschheit verantwortlich. Der fehlgeleitete, aber trotzdem verbreitete Glaube an den unsinnigen „Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik“ äußert sich dann in einem entsprechenden Aberglauben und ähnlichen Beschränktheiten.

Der Trugschluß, der heute oft unter dieser Bezeichnung scheinbar wissenschaftlich daherkommt, ist ein gängiges Phänomen, auf das man bei allen halbwegs gründlichen Untersuchungen über die bekannte Geschichte verschiedener menschlicher Kulturen stößt. Seine politische Geschichte versteht man am besten vom Standpunkt der klassischen griechischen Zivilisation. In Studien über die antike klassische Literatur ist er als der Streit zwischen dem bösartigen olympischen Zeus und Prometheus berühmt geworden. Ebenfalls noch aus der Zeit der klassischen antiken Zivilisation des Mittelmeerraumes wissen wir von den scharfen Angriffen auf Aristoteles bei dem berühmten Philo von Alexandria, jenem „Philo Judäus“, der mit den christlichen Aposteln Petrus und Markus zusammenarbeitete.

Im Zusammenhang mit unserem Thema hier sei besonders auf Philos ausführliche Widerlegung der aristotelischen Verdrehungen über die Schöpfung verwiesen. Aristoteles hatte zumindest indirekt die Meinung vertreten, die mosaische Lehre über den Schöpfungsprozeß des Universums im ersten Kapitel der Genesis sei falsch, weil sie nicht davon ausging, daß der Schöpfungsprozeß des Universums irgendwann vor dem Erscheinen der Menschheit aufgehört hätte.

Aristoteles war der Auffassung, der Schöpfer selbst habe die Macht zur weiteren Schöpfung verloren, sobald der erste und gleichzeitige letzte Schöpfungsvorgang vollzogen gewesen sei. Dieses aristotelische Argument diente Friedrich Nietzsche als Vorlage für seine Nachahmung des Schlachtrufs des dionysischen Kults: „Gott ist tot!“ Dieser Schlachtruf des prosatanischen Dionysoskults wurde zum typischen Kennzeichen des wiederholten Verfalls in den europäischen Zivilisationen, seit der Herrschaft des antiken Babylons und auch des Apollo-Dionysos-Kults des gottlosen Delphi.

Was uns in dem Argument des Aristoteles entgegentritt, ist einerseits zwar Mythos, gleichzeitig wird daran aber auch eine sehr reale, erhalten gebliebene Politik deutlich, die historisch als das „oligarchische Prinzip“ überliefert wurde. Die gleiche menschenfeindliche Politik kennen wir aus dem verlogenen Dogma des Stummen Frühlings, der satanischen „Bibel“ der grünen Bewegung, und natürlich aus dem dionysischen Kult hinter Nietzsches faschistischer These von „Kreativität als Zerstörung“, die bis heute für alle übrigen existentialistischen Kulte und für existentialistische Ökonomen wie Sombart und Schumpeter typisch ist.

Die wichtigste Bedingung für das Fortbestehen zivilisierten menschlichen Lebens ist das anti-entropische Prinzip einer ständigen Steigerung der Energieflußdichte menschlicher Wirtschaftstätigkeit pro Kopf und pro Quadratkilometer Landfläche. Jede gegenteilige Politik, auch schon ein praktiziertes „Nullwachstum“ oder das Verhindern einer steigenden Energieflußdichte in Produktion und wirtschaftlicher Grundinfrastruktur pro Kopf und pro Quadratkilometer, bedeutet ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, man kann es auch als Völkermord bezeichnen, ein Verbrechen, das mit dem britischen Prinzen Philip und seinem menschenfeindlichen World Wildlife Fund (WWF) in Zusammenhang steht.

Solche Absichten wie etwa die vom WWF verfolgten auszumerzen, ist das wichtigste Ziel, welches unsere Moral definiert. Franklin Roosevelt hatte dieses Prinzip verstanden in seiner Opposition zum Britischen Empire und der Wallstreet-Bande, die ähnlich wie die britische Monarchie unter Edward III. Adolf Hitler bis zum Frankreichfeldzug der Wehrmacht unterstützt hatte und deren Nachfahren in England und der Wallstreet heute wieder eine Hitler-ähnliche Bevölkerungspolitik betreiben.

Wird fortgesetzt


Anmerkungen

3. Philadelphia: Carey, Lea & Blanchard, 1838

4. Bernhard Riemann, Über die Hypothesen, welche der Geometrie zu Grunde liegen, 1854.

5. Wernadskij schreibt es zwar Teilhard de Chardin zu, den Begriff „Noosphäre“ geprägt zu haben, doch der von Chardin verwendete deskriptive Begriff reicht bei weitem nicht an die viel tieferen, grundlegenden Aspekte von Wernadskijs Beiträgen unter Verwendung dieses Begriffs heran, die ganz auf Riemann beruhen.

6. Aus Achtung vor Stephen Vincent Benets Erzählung The Devil and Daniel Webster würde ich nicht sagen: Come up to Scratch! (Zeigt euch den Anforderungen gewachsen!)  Anmerkung des Übersetzers: Dies ist ein Wortspiel des Autors; Scratch ist der Name des Teufels in Benets Geschichte.

7. Siehe www.larouchepac.com/node/17323.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die Lehren aus dem FCIC-Bericht - Erster Teil -
- Neue Solidarität 10/2011
„Wir müssen das Britische Empire beseitigen!“
- Neue Solidarität 5/2011
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
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