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Daß die EZB, die Fed und andere Zentralbanken seit 2007 massiv Liquidität in die Märkte gepumpt haben, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Neu ist allerdings das Ausmaß, mit dem die amerikanische Federal Reserve (Fed) ausländische Banken über ihre Term Auction Facility (TAF) stützte. Jetzt berichtete die Financial Times, daß 55% dieser Kredite mit einer Laufzeit bis zu 3 Monaten an ausländische Banken vornehmlich in Kanada und Europa flossen, und weitere 5% an amerikanische Banken, die sich in europäischem Besitz befinden.
So bezogen die holländische Rabo Bank und die kanadische Toronto Dominion Bank, die noch über ein AAA-Rating verfügen, mindestens 20 Mrd. Dollar, während sie Schrottpapiere als Sicherheiten hinterlegten. Deutsche Banken nahmen 15% der Gelder in Anspruch, darunter auch die am Staatstropf hängende HSH Nordbank, die allein 50 Mrd. Dollar bezog.
„Wir sprechen hier über riesige Geldsummen, die zur Rettung der großen Auslandsbanken genutzt wurden”, zitiert die Financial Times den unabhängigen US-Senator Bernie Sanders. „Ist die Federal Reserve der Vereinigten Staaten zur Zentralbank der ganzen Welt geworden?”
Ein Mitarbeiter einer New Yorker Bank drückt sich noch deutlicher aus: „Die Fed hat weit mehr in die europäischen Banken gesteckt, als bisher bekannt war. Es ist eine pauschale Garantie, völlig illegal und verfassungswidrig - und Obama wußte davon und hat alles gebilligt.”
Diese enge Verquickung zwischen Dollar- und Euroraum zeigt die Achillesferse des ganzen Systems: Stürzt der Euro, wird der Dollar mitgerissen - und umgekehrt. „Die Federal Reserve ist so überexponiert in der europäischen Bankenkrise, daß die Auswirkungen des Zusammenbruchs der Europäischen Währungsunion, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch ein Platzen der spanischen Schuldenblase, die USA sehr hart treffen werden”, kommentierte Lyndon LaRouche die Lage.
Aber nicht nur die Fed pumpt im großen Stil Geld ins marode Bankensystem, sondern auch die Europäische Zentralbank (EZB). Während Mitte Dezember noch groß verkündet wurde, die EZB habe weniger Staatsanleihen als sonst aufgekauft, passierte das genaue Gegenteil. Jetzt berichtet die EZB, daß sie in der Woche, die mit dem 24. Dezember endete, für 1,12 Mrd. Euro Staatsanleihen aufgekauft hat, d.h., sie hat erneut marode Banken und Investoren für kurze Frist gerettet und damit die hyperinflationäre Spekulationsblase weiter angefacht. Dieser Betrag ist fast doppelt so hoch wie in der Woche zuvor (603 Mio. Euro). Vor allem Staatsanleihen von Irland, Griechenland und Portugal wurden aufgekauft. Damit beläuft sich der Gesamtbetrag seit Anfang Mai laut Financial Times auf 73,5 Mrd. Euro.
Daß das System völlig wackelig ist, sah man am ominösen Einbrechen des DAX am 27. Dezember innerhalb weniger Minuten nach Handelsbeginn um 1,2%, das nur durch die Intervention von Seiten der Börse gestoppt wurde. Das ganze wurde mit der Erhöhung chinesischer Zinsraten „erklärt“.
Währenddessen schrieb Dow Jones Wires, daß man aufgrund der niedrigeren Handelsvolumina und der Eurozonenkrise während der Feiertagsperiode mit „scharfen, unvorhersehbaren Bewegungen“ rechnen müsse. Das ist ja eine ganz kluge Erkenntnis, zumindestens insofern, als es ein offenes Eingeständnis ist, daß der Journalist - und Leute wie der von ihm zitierten Michael Woolfolk - mit dem imposanten Titel eines „senior currency strategist“ bei der Bank of New York Mellon - keine Ahnung mehr haben, was da eigentlich passiert, geschweige denn, was zu tun ist.
Egal, wie man es erklärt: Das Finanzsystem als ganzes ist tot - das System ist vergleichbar mit „Dead Man Walking“, wie Lyndon LaRouche kürzlich erklärte. Da kann schließlich die Fliege, die einem Händler auf der Nase herumspaziert, schon das Ende bedeuten.
Aber es ist sehr wohl vorhersehbar, was passieren wird: nämlich ein chaotischer, hyperinflationärer Zusammenbruch weltweit am Anfang des Jahres - wenn nicht sofort (!) die entscheidenden Maßnahmen für das Glass-Steagall-Trennbankensystems ergriffen werden, um den Müll aus dem System zu entfernen - und zwar zuallererst in den USA.
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