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Von Lyndon LaRouche - vierter und letzter Teil
Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 4. Oktober 2010; wir veröffentlichen sie in mehreren Teilen.
Es wäre schrecklich, wenn irgendein Mensch oder irgendeine menschliche Institution, selbst ein streng religiöses Gremium, die wundervollen Eigenschaften für sich in Anspruch nähme, in denen wir Vorrechte des Schöpfers des Universums erkennen sollten. Genauso schrecklich wäre es, wenn jemand versuchte, dem Schöpfer eine andere Identität als diese offenkundige zuzuschreiben. Das einzige Anliegen, das uns Menschen hier zusteht, ist unsere Verpflichtung, diesen Willen des Schöpfers immer weniger unvollkommen zu entdecken. Für unsere Zwecke an dieser Stelle ist es die Frage nach unserer immer besseren Erkenntnis des Universums und der Veränderungsmuster darin, die sich uns als Herausforderung stellt.
Dabei ist es keinem von uns gestattet, diesen Bereich als zielloses Mysterium oder willkürliche Spekulation zu behandeln. Vielmehr sind wir verpflichtet, uns ganz der Aufgabe zu widmen, die dem menschlichen Dasein überhaupt zugewiesenen Absichten und die jedem von uns persönlich aufgegebene Mission so gut wie möglich zu verstehen.
Wir müssen die Belege dafür erkennen, was der Schöpfer mit der Menschheit bezweckt, und was unsere Aufgaben als Individuen oder Nationen sind. An den Zeichen, die uns mit einem bestimmten persönlichen Pflichtgefühl erfüllen, erkennen wir die uns übertragene Lebensaufgabe.
Dabei wird ersichtlich, daß mächtige Individuen und Gruppen unter den Menschen bisher ihre Mission nur darin sehen, mit lüsternem Vergnügen andere zu betrügen. Das muß sich natürlich ändern. London und die Wallstreet, der Gouverneurssitz von Kalifornien [unter Schwarzenegger] und die Machtzentren Chicagos wären gut gewählte Orte, um mit dem Säuberungsprozeß zu beginnen.
Um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, wähle man am besten die folgenden Kategorien von Fakten aus: Man studiere die Erschaffung des Universums, von wesentlichen Elementen darin wie Galaxien, die Evolution eines Sterns und seiner Bestandteile, die Planeten, das Leben auf Planeten und schließlich unsere naheliegendste und kostbarste Verpflichtung, die Mission nicht nur der Menschheit an sich, sondern die Aufgabe, die sich uns jeweils als Individuen stellt.
Unter Ökonomen ist es gang und gäbe - wenn auch häufig mit der Folge von Inkompetenz unter den nominellen politischen Autoritäten -, die Lüge zu verbreiten, Volkswirtschaft sei eine willkürliche Mischung aus Früchten verschiedener gelehrter und anderer Fächer, insbesondere mathematischer Techniken. Auch wenn diese und verwandte Ansichten unter Fachleuten und Laien heute weitverbreitet sind, bleiben sie nichtsdestoweniger grundfalsch. Vielmehr ist aus Gründen, die ich in diesem Kapitel anführen werde, das Grundprinzip einer richtig verstandenen physischen Wirtschaftswissenschaft das größte, tatsächlich alles überragende Prinzip allen kompetenten wissenschaftlichen Denkens, und diese derzeit extrem seltene Kompetenz gilt es zu erlangen.
Deshalb sah der große Carl F. Gauß, der diesbezüglich wohl etwas an Chauvinismus litt, in der Mathematik nur „die Königin der Wissenschaften“. Gauß meinte und wußte durchaus - wenn auch mit der gebotenen Zurückhaltung angesichts des Terrors der damaligen Zeit -, daß die Mathematik nicht die oberste Gebieterin auf dem Feld kompetenten wissenschaftlichen Denkens war. Tatsächlich ist die Experimentalphysik und darunter die physische Ökonomie die höchste Autorität aller kompetenten Wissenschaft.
In der physischen Ökonomie drücken sich diejenigen Handlungen der Menschen aus, die das Universum innerhalb der Reichweite unserer Einflußmöglichkeiten verändern. Die physische Ökonomie faßt in sich den Unterschied zwischen Mensch und Tier sowie die menschliche Gottesebenbildlichkeit, und angesichts dieser moralischen Verpflichtungen muß sie entsprechend als höchste der Naturwissenschaften praktiziert werden.
Sie meinen, was ich eben geschrieben habe, sei anmaßend oder gar falsch? Aha! Dann haben Sie noch nicht erkannt, was - eigentlich offensichtlich - die Rolle einer Wissenschaft der physischen Ökonomie in jeder kompetent praktizierten Wissenschaft und nationalen Politik sein sollte. Richtig verstanden, ist es eine wahrhaft himmlische Wissenschaft. Die Wirtschaft muß von ihrer Kontamination mit dem schnöden Mammon befreit werden. Geld in Form souveränen Kredits einer Nation, im Sinne von Präsident Franklin D. Roosevelts Definition eines Systems „fester Wechselkurse“, ist sinnvoll, aber ein monetaristisches System ist nur ein Trick der internationalen Finanzwelt, um die Nationen auszuplündern.
Soweit sollte das Gesagte als einleitende Provokation dienen, um an dieser Stelle des Berichts die Aufmerksamkeit des Lesers zu wecken. Damit beginnt jetzt die Erörterung des Dreh- und Angelpunkts in unserem Gedankengang über die schöpferischen Fähigkeiten der Menschheit, die unsere Gattung über alle bekannten Lebensformen auf unserem Planeten und vermutlich in unserer gesamten Galaxis erhebt. Ich beginne damit, noch einmal zu definieren, was den Geist, die Erkenntnis von Sinneswahrnehmung unterscheidet - eine Betrachtung, die ich in früheren Veröffentlichungen der letzten Jahre schon häufig angestellt habe.
Ich spreche bewußt in diesen Begriffen, weil die menschliche Zivilisation auf dieser Erde jetzt einen höchst erschreckenden Zustand ihrer Angelegenheiten erreicht hat. Angesichts dieses ruinösen Krisenzustands der Menschheit muß man sich unbedingt auf die wunderbar klare und wahrhaftige Bedeutung der biblischen Schöpfungsgeschichte in Hinblick auf die seit jeher bestehende besondere Rolle des Menschen im Universum - in unserem Sonnensystem und zweifellos in unserer gesamten Galaxis - besinnen. Wir leben in furchterregenden Zeiten, und wahrscheinlich ist es schon fast zu spät, bestimmte „unbequeme Wahrheiten“ auszusprechen.
Ich schreibe hier nicht über Theologie. Das wäre überflüssig, denn die hier Versammelten zählen sich bereits zu jenen, die sich Gedanken über das Ehrfurchtgebietende der Ewigkeit machen, was unsere Verpflichtung zur Weiterentwicklung einer immer kenntnisreicheren Rolle des Menschen im Universum und damit in unserer Gesellschaft prägen sollte. Ich spreche vom Schöpfer in Hinsicht darauf, daß Er die vorbildhafte, höhere Autorität darstellen muß, welche die Pflichten und Fähigkeiten der Menschheit aufzeigt und anleitet. Ich spreche und schreibe von dem, was nicht nur gut, sondern aus Einsicht gut ist, soweit wir es in Bezug auf das der Menschheit zugedachte nächste Schicksal vorauswissen können.
Die entscheidende Frage, die sich damit in diesem Bericht stellt, muß in den folgenden Begriffen einer echten Wissenschaft der physischen Ökonomie definiert werden.
Zur Veranschaulichung möchte ich die Erörterung dieses Gegenstands so beginnen: Ist meine Sprache poetisch? Sicherlich, und das muß sie auch sein. Es ist Zeit, daß die Menschheit ihre gewohnten, kindlich prosaischen Pfade verläßt. Bin ich voller Begeisterung? Natürlich, denn ich denke an nichts, das nicht für die gesamte heutige Menschheit wahrhaft und bedeutungsvoll wäre. Weg mit dem olympischen Zeus! Weg mit Aristoteles! Weg mit Euklid! Weg mit dem Liberalismus! Die Wahrheit ist überfällig - bringen wir sie jetzt zur Geltung, so wie es unsere frühesten amerikanischen Gründerväter, die Winthrops und Mathers, in Massachusetts vorhatten. Nennen wir es die Wahrheit über Wirtschaft, wenn wir darunter physische Ökonomie als höchsten Ausdruck von allem verstehen, dem wir den Namen „Wissenschaft“ verleihen. Es ist jetzt an der Zeit, mit dem größten Trugschluß des Menschen ein für allemal aufzuräumen.
Die schöpferischen Fähigkeiten, die unter allen derzeit bekannten Arten im Universum nur der menschlichen Gattung eigen sind, bestehen in der Beziehung des Menschen zu seiner besonderen Rolle im Universum, die ihm im ersten Kapitel der Schöpfungsgeschichte indirekt aufgetragen ist.
Ich habe jetzt den Weg dafür bereitet, dieses Thema ganz in den Vordergrund zu rücken, denn es ist der Schlüssel zu allem sinnvollen menschlichen Wissen über die Verantwortlichkeit unserer Gattung für das ständig im Werden begriffene All. Fahren wir deshalb unmittelbar fort mit den Punkten, die hier abschließend zu erläutern sind.
Das nächste, das jetzt getan werden muß, ist die Darstellung der Zielsetzungen. Dazu gehören direkt oder indirekt eine Reihe von Punkten, die schon in früheren Veröffentlichungen angesprochen wurden. Einige notwendige Verdoppelungen sind hier unvermeidlich, um die Angelegenheit als Gesamtheit präsentieren zu können.
Ich habe den entscheidenden Wendepunkt in dem entsprechenden Gedankengang bereits zu verschiedenen Anlässen während der letzten Jahre hervorgehoben: Der Wissenschaftszweig, der wesentlich ist, um zu definieren, welche Art von Wissenschaft wir heute brauchen, beginnt mit dem Erkennen des grundsätzlichen Unterschieds zwischen der bloßen Sinneswahrnehmung mit ihren Messungen, und im Gegensatz dazu dem Bereich wirklichen menschlichen Wissens.
Um zu definieren, wie dieser Unterschied praktisch zum Ausdruck kommt, eignet sich pädagogisch am besten eine Darstellung der Kombination der ureigenen Entdeckung der universellen Gravitation durch den Cusanus-Anhänger Johannes Kepler und später der Entdeckung ihrer universellen Bedeutung durch Albert Einstein.
Keplers erster großer Schritt hierzu war der in seiner Neuen Astronomie geschilderte Prozeß, wie er das Prinzip der ähnlichen Umläufe von Erde und Mars um die Sonne entdeckt hat. Dieser Fortschritt barg in sich schon die Möglichkeit, anhand der unterschiedlichen Umläufe von Mars und Erde das allgemeine Prinzip der Umlaufbahnen zu definieren. In der Weltharmonik machte sich Kepler den Unterschied zwischen der Definition des Sehens und der Definition von Harmonik zunutze, um zu der einzig bekannten wirklichen Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips zu gelangen.
Die Bedeutung dieser Erkenntnis muß dann auf den Bereich der unmittelbaren Wahrnehmungen der menschlichen Sinne durch den menschlichen Geist innerhalb einer implizit universellen Sinneserfahrung ausgedehnt werden.
Weitet man diese Überlegungen so aus, wie ich es in früheren Veröffentlichungen getan habe, so bieten sie uns einen systemischen Zugang, um uns der grundlegenden Unterscheidung zwischen menschlicher Sinneswahrnehmung und dem eigentlichen menschlichen Geist zu nähern.
Kardinal Nikolaus von Kues hat diese Erkenntnis in seiner De Docta Ignorantia brillant behandelt, was noch angemessener gewürdigt werden muß, indem man auf den direkten Zusammenhang mit einer früheren Entdeckung des älteren Zeitgenossen des Cusaners, Filippo Brunelleschi, verweist. Dieser hatte das Prinzip der Kettenlinie, einer rein physikalischen, nichteuklidischen Krümmung, für den Bau der Kuppel der Florentiner Kathedrale Santa Maria des Fiore verwendet. Diese verwandten Entdeckungen von Prinzipien führten dann dazu, daß der Cusanus-Anhänger Leonardo da Vinci die Konzeption des physikalischen Prinzips von Ketten- und Schlepplinie entwickelte, und Kepler auf der gleichen Grundlage das Prinzip der universellen Gravitation entdeckte.
Diese Entdeckungen, die auf Vorläufern in der Antike wie den universellen methodologischen Ansichten Platons gründeten, schufen also die Grundlage für Keplers universelle Errungenschaften, wie seine Entdeckung des Gravitationsprinzips.
Weiteren starken Einfluß übten auch die Beiträge Dante Alighieris aus.
All diese und vergleichbare Quellen lassen sich aus dem Standpunkt heraus darstellen, der im Werk Platons und auch in den Errungenschaften Moses Mendelssohns, z.B. in seinem Phaidon, zum Ausdruck kommt. Dabei ist ganz wesentlich zu beachten, daß die wissenschaftlichen und verwandten Arbeiten dieses erstaunlichen Genies des 18. Jahrhunderts unmittelbar mit dem damaligen, von der Leibniz-Schule definierten Umfeld zusammenhing, wie es sich während des gesamten 18. Jahrhunderts in Abraham Kästner, dem geistigen Erbe von Johann Sebastian Bach und Leibniz selbst, ausdrückte. Kästner war nicht nur der führende deutsche Mathematiker Mitte bis Ende jenes Jahrhunderts, sondern auch ein wesentlicher Organisator von Unterstützung für Benjamin Franklins Bemühungen, die von der Massachusetts Bay Colony der Winthrops und Mathers ausgegangene Amerikanische Revolution fortzuführen. Kästners Freunde Gotthold Ephraim Lessing und Moses Mendelssohn waren in Deutschland die intellektuellen Hauptgegner der degenerierten geistigen „Aufklärung“ des 18. Jahrhunderts, wie dem bösartigen Abt Antonio S. Conti und Sprößlingen der „Voltaire-Zeit“ wie Leonhard Euler, der sich von der Leibnizschen Wissenschaft losgesagt hatte. Erst als sich Moses Mendelssohn aufgrund seiner schweren Erkrankung von seinem Tätigkeitsfeld zurückziehen mußte, wagte sich Immanuel Kant mit seinen Hirngespinsten hervor, und das Schlechteste von Kant wurde in Form der Schriften von G.W.F. Hegel, mutmaßlich der Gründer eines neuen Faschismus um Napoleon Bonaparte, in Umlauf gebracht.
Für den hier vorgelegten Bericht ist wichtig anzumerken, daß die Errungenschaften der europäischen Kultur des 18. Jahrhunderts überlebt haben - trotz der vielen Anhänger des Betrugs der „Newtonier“ wie Conti, Voltaire und der korrupt-opportunistischen Seite des talentierten Leonhard Euler, die sich nach Leibniz’ Tod bemerkbar machte. Aus dem fortgesetzten Einfluß von Cusa und dann Jean-Baptiste Colberts Frankreich entstanden vorbildliche Entwicklungen wie die Massachusetts Bay Colony des 17. Jahrhunderts. Das Vermächtnis von Gottfried Wilhelm Leibniz setzte sich in der großen klassischen Renaissance im Umkreis der Leibnizianer des 18. Jahrhunderts fort, selbst noch unter den Bedingungen des Terrors und des Fiaskos der Französischen Revolution, die das britische Foreign Office in Zusammenarbeit mit Metternich und den im Zuge von Napoleons Unwesen aufgebauten Romantikern inszenierte.31
Das Vermächtnis, das an der Rolle des Kardinals Nikolaus von Kues deutlich wird, findet seinen eigentlichen Begriff in der Idee des Schöpfers als Schöpfer. Die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem großen ökumenischen Konzil von Florenz, die maßgebliche Rolle des Cusaners in diesem Prozeß, seine ungewöhnliche wissenschaftliche Einsicht in das Wesen der Schöpfung und seine umfassende Sicht der Mission der Menschheit: All dies zeigt deutlich eine Eigenschaft, die man als instinktives, göttlich inspiriertes Gefühl für die wirksame Gegenwart des Schöpfers des Universums verstehen kann - ein Gespür dafür, was bei dem uns Menschen zugänglichen Wissen von der Bedeutung der gesamten Schöpfungsabsicht mitschwingt.
Berücksichtigt man die Erfahrung wirklicher Kreativität, wie sie sich in dem Gespür für die Richtung des naturwissenschaftlichen Fortschritts ausdrückt, dann muß man in den Verbesserungen in der menschlichen Praxis, die auf wachsende Fähigkeiten des Menschen in einem sich entwickelnden Universums schließen lassen, Zeichen einer göttlichen Mission der Menschheit sehen, die sich auf die Zukunft des Menschen im Universum und seine dazu nötige Leidenschaft bezieht. Der Mensch ist der Lehrling des Schöpfers.
Derjenige Bereich unserer Geisteskräfte, der auf dieses Ziel ausgerichtet ist, wird dann zum Wegweiser sich entwickelnder Änderungen unserer Moral im Handeln. Die Hingabe zu der Mission, die zu immer engerer Versöhnung mit dem Schöpfer strebt, spiegelt sich in den Menschen in entsprechenden Veränderungen in den Leidenschaften und der allgemeinen Moral wider.
Es gibt mehrere Symptome, die das vorliegende Thema leichter verständlich machen. Wir wollen deshalb wie folgt fortfahren.
Entdeckungen, die der Definition universeller physikalischer Prinzipien in Nikolaus von Kues’ De Docta Ignorantia entsprechen, liefern uns die Mittel für die Unterscheidung zwischen Informationen im Zusammenhang mit Sinneserfahrungen an sich und der Wirklichkeit, von der die Sinne nur die Schatten wahrnehmen. Diese Realität liegt im wesentlichen in jenen Begriffen universeller physikalischer Prinzipien, die weder in einer naiven Sinneswahrnehmung noch in der aristotelischen Weltsicht noch in der Sichtweise neuzeitlicher Verehrer Sarpischer Sinnesgewißheiten existieren.
Dies zeigt den Unterschied zwischen sinnlicher Gewißheit und wahren physikalischen und verwandten Prinzipien - den Unterschied zwischen Sinneseindrücken und den Realitäten, die diese Schatten, die bloßen Sinneseindrücken zuzuschreiben sind, geworfen haben. Johannes Keplers Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips mit Hilfe seiner Methode, die für diese Aufgabe die einzig kompetente ist, ist für uns jetzt hier von entscheidender Bedeutung. Der naive Mensch behandelt solche Wirkprinzipien nicht als primär, sondern neigt dazu, die Existenz eines Prinzips - wenn er es überhaupt anerkennt - ontologisch als bloßen Schatten von Sinneseindrücken aufzufassen. Das ist so, wie wenn eine Ehefrau ihren Mann von einer Geliebten zurückzuholen versucht, indem sie ihm droht, sie werde die Kinder verprügeln, die Katze zu Tode quälen oder den untreuen Ehemann umbringen, um ihn so von seiner Abtrünnigkeit von den häuslichen Pflichten abzubringen.
Wenn man jedoch das Universum als Einheit begreift, wo nicht die bloßen Schatten der Sinneswahrnehmungen, sondern universelle Prinzipien die Realität sind, dann ergeben sich die folgenden Änderungen unserer Sichtweise.
Wir sehen dann das Universum in Zusammenhang mit der Fähigkeit der Menschheit, ihre Macht über den von ihr bewohnten Bereich zu vergrößern. Die Erfindungen, deren Wirkung ein praktischer Ausdruck der Entdeckung höherer universeller Prinzipien ist, verleihen der Menschheit nun ein Identitätsgefühl, das in der menschlichen Kreativität die Teilhabe an Absicht und Wirken des Schöpfers erkennt. Diese Sichtweise beinhaltet mindestens ebenso sehr ein Gefühl menschlicher Teilhabe am Schöpfer wie ein Gefühl eigener Macht des Menschen innerhalb der Schöpfung.
Tatsächlich muß das Wesen der Menschheit und des einzelnen Menschen genau in diesem Zusammenhang definiert werden. Sobald sich der menschliche Geist aufmacht, dem Pfad nachzuspüren, den diese Hinweise andeuten, blickt er nach oben zu den immer höheren Seinsstufen, die einer Steigerung der Kreativität vom eher vereinzelten Ereignis hin zur fast allumfassenden Erfahrung entsprechen. Dabei blicken wir voraus auf zukünftige Zustände in der Geschichte der Erde und jenseits der Grenzen der Erde, während wir gleichzeitig in den Entwicklungen der Vergangenheit Trends erkennen, in denen wir nach Anhaltspunkten für eine Methode suchen müssen, mit der wir zukünftige Möglichkeiten vorhersehen können.
Sobald man die Realität im menschlichen Geist statt im Menschen als Wesen reiner Sinneserfahrungen lokalisiert - besonders in Hinsicht auf einen geordneten Fortschritt zu einem immer höheren Erkenntnisstand über wirkende physikalische und verwandte Prinzipien -, wird der einzelne von einem Menschen und einer Gesellschaft ausgehen, die nicht durch die bloßen Umstände bisher eingetretenen Fortschritts, sondern durch eine Ordnung des Fortschritts als Prinzip definiert sind.
Das Individuum sieht damit in seinem eigenen Geist etwas Höheres und Realeres als ein Produkt bloßer Sinneserfahrung. Sobald diese richtigere Auffassung der ontologischen Realität menschlichen Daseins und menschlicher Erfahrung zustande kommt, gewinnt die Idee des Fortschritts als Zweck menschlichen Seins die Oberhand über den Hang nach pseudorealen Sinneswahrnehmungen. Progressive Veränderungen in der Ordnung jenes Bereichs, in dem Sinneswahrnehmungen nur Schatten sind, werden als Ausdruck der eigentlichen Realität aufgefaßt, und daraus entsteht eine ontologische Qualität ständiger Veränderung im eigenen Selbstverständnis.
Wenn wir von solchen vorläufigen Folgerungen weiter aufwärts schauend fortschreiten, so müssen wir zu der Erkenntnis gelangen, daß die Menschheit ein Werkzeug qualitativer Kreativität ist, und daß der Fortschritt ein Ausdruck davon ist, wie sich im Menschen die wohltätige Existenz eines Schöpfers widerspiegelt.
Das entspricht dann Wladimir Wernadskijs Begriff der Noosphäre.
Dieser Ansatz zur Definition der Noosphäre bringt den Menschen zu der Erkenntnis, daß sich die im Universum schlummernde Macht des Schöpfungsprozesses in der Herrschaft des menschlichen Geistes über die niederen Formen in der Hierarchie unseres Seins ausdrückt. Damit wird alles auf der Erde so aufgefaßt, daß es im Prinzip allem, was der Macht des Menschen als Diener des Schöpfers unterliegt, untergeordnet ist. Dies wird dann zwangsweise zum Ausgangspunkt für eine kompetente Sicht der physischen Ökonomie von Nationen, der Welt insgesamt und einiger nähergelegener Planeten, die der Mensch sich erobern möchte.
Das wiederum ist die richtige Sichtweise zur Definition einer physischen Wirtschaftswissenschaft, und dieser Begriff physischer Ökonomie definiert alle Aspekte der Wirtschaft, die in entsprechender Schlußfolgerung auf dem Fortschritt der praktizierten Realwirtschaft beruhen muß.
Damit liegt Ihnen als Leser ein noch etwas vorläufiger Entwurf vor, wo Sie im Hinblick auf Ihr irdisches Sein stehen, und warum.
Anmerkungen
31. Der Leser sollte auf der Hut sein, wenn er auf populäre Erklärungen der Ereignisse im Zusammenhang mit der Französischen Revolution stößt. Das meiste Schlechte dieser gesamten Periode und auch der späteren Jahrzehnte war die Folge von Ereignissen, die mit Lord Shelburnes Gründung des britischen Foreign Office 1782 und den Beziehungen dieses Foreign Office zu den hinterhältigen Machenschaften des Fürsten Metternich bis ins Jahr 1815 zu tun haben. Aufschlußreich hierbei war Napoleons Frauentausch nach der Niederlage bei seinen Nahostabenteuern. Er wechselte von Josephine, in der sich die anti-habsburgischen, osmanischen Beziehungen Frankreichs widerspiegelten, zu seiner neuen Auserwählten, einer Habsburgerin, und wurde so zu einem Werkzeug Metternichs. Von dieser Zeit an war Napoleon mehr diebischer Bandit als Staatsmann oder Kriegsherr, wobei er dank Londons und Metternichs eine zeitlang Erfolge hatte. Sie führten ihn wie einen Affen an der Leine, um so die letzten Überreste der Allianz von 1782 aus Spanien, Frankreich und der Zarin Katharina, die als Liga der Bewaffneten Neutralität entscheidend zum Sieg der Amerikanischen Revolution beigetragen hatte, zu zerschlagen. Bis auf den heutigen Tag hat sich Kontinentaleuropa von den Folgen der britischen und Metternichschen Steuerung der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege nicht mehr wirklich erholt. Diese Operation nannte man in einigen Kreisen die „Große Strategie“, welche darauf hinausläuft, zwei Dummköpfe sich zum größeren Ruhm des britischen Imperialismus gegenseitig ruinieren zu lassen, indem sie Krieg gegeneinander führen. So ermöglichte auch die strategisch geplante Ermordung Präsident John F. Kennedys die Zerstörung der USA im Zuge des nach seinem Tod in Gang gesetzten Kriegs in Indochina, und so waren die jüngsten Nahostkriege durch britische Regierungsleute wie den verlogenen Tony Blair angezettelt worden, wozu auch der Mord an Dr. David Kelly, der Blairs Täuschung hatte auffliegen lassen, dienlich war. Ich weiß dies, weil ich persönlich an einer Operation beteiligt war, an der auch der aufrichtige und fähige britische Agent, Dr. Kelly, funktionell eine Rolle spielte.