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Neue Solidarität
Nr. 49, 8. Dezember 2010

Blog der Financial Times enthüllt den Bankrott der Inter-Alpha-Gruppe

Der Financial-Times-Blog FTalphaville.com brachte am 29. November einen Kommentar seines regelmäßigen Kolumnisten Joseph Cotterill unter der Überschrift: „Die schlechteste Bankenverschwörung aller Zeiten“. Darin heißt es:

„Haben Sie jemals von Inter-Alpha gehört? Wir hatten es nicht, bis zu diesem Wochenende, obwohl wir nicht dazu neigen, die Verschwörungs-Webseiten zu frequentieren, die sie mit den Bilderbergern, den Rothschilds und den Steinmetzen [Freimaurern] zusammenwerfen.

Es ist eine Gruppe von Banken, die sich trifft, um - nun ja, um über allerlei zu reden, aber eine Verschwörung gibt es da nicht. Die Wahrheit ist, daß die Mitglieder auf der Liste von Inter-Alpha viel, viel interessanter sind.

Es ist im wesentlichen eine Liste von europäischen Banken mit der Aktienexperten-Empfehlung dringend verkaufen, die sich seit Jahren geschickt als Quasselbude für Ideen und Erfahrungen tarnt.

[Aus der Inter-Alpha-Webseite:]

[Cotterill weiter:] Sehen Sie, was wir meinen? Was für ein Zusammentreffen von Namen. Holen Sie die in ihr Portfolio und weinen Sie!

Inter-Alpha ist weder eine Verschwörung noch eine Quasselbude. Inter-Alpha ist wie eine bizarre Verkettung von allem - und wir meinen wirklich allem -, was in der europäischen Bankenwelt 2005-2010 falsch gelaufen ist, von Subprime [minderwertigen Hypotheken] bis Sovereign [Regierungsanleihen].

Man betrachte die folgende, kommentierte Liste der Leistungen der Inter-Alpha-Mitglieder:

Eigentlich kann man nur von Intesa Sanpaolo und Nordea sagen, daß sie nach einem typischen Inter-Alpha-Treffen immer noch nach Rosen riechen. (Und das ist irgendwie ironisch, denn Nordea ist selbst das Produkt einer europäischen Bankenkrise.) Aber hinter Santander steht ein großes Fragezeichen. Sicher, die hat Probleme, aber es ist auffallend, daß Santander der einzige Inter-Alpha-Absolvent ist, der so etwas wie eine globale Bank wurde und seine eigenen Subprime-Anlagen ziemlich gut überstanden hat.

(Das war es übrigens, wie wir von Inter-Alpha gehört haben. Der Verfasser vermutet, daß spanische Banken die Gruppe benutzten, um internationale Player zu werden.)

Alle anderen sind geplatzt, als sie versuchten, ihren Besitz aufzublähen, um den Status einer globalen oder Mega-Investmentbank zu erreichen. Entweder das, oder sie sind jetzt gefangen in den toten Märkten notleidender Regierungsanleihen.

Und das weckt unsere große Neugier, was das wohl für Ideen waren, die diese Banken so lange miteinander teilten.

So oder so war es ein intellektuelles Desaster. Oder ein Beispiel dafür, daß es nicht immer nützt, einen Club zu bilden. Und schließlich ist hier noch eine interessante Bemerkung, die (ähem) RBS-Analysten vor einiger Zeit machten: Die profitabelsten Banken von 2000-07 waren diejenigen, die dann am meisten Unterstützung von den Regierungen brauchten...“