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Am 20. November nahm Andrew Spannaus von der italienischen LaRouche-Bewegung am ersten jährlichen „BlogEconomyDay“ in der Kleinstadt Acqui Terme in Piemont teil. Die Veranstalter waren mehrere unabhängige Blogger, die die Finanzmärkte verfolgen und über den Absturz der Wirtschaft und der Märkte außer sich sind, sowie die Bewegung Imprese che Resistono, die vor einem Jahr von mittelständischen Unternehmern gegründet wurde und sich für Maßnahmen zum Schutz der produktiven Wirtschaft vor dem sonst scheinbar unabwendbaren Niedergang einsetzt. Mehr als 350 Personen nahmen an der Konferenz teil.
Die Blogger schilderten jeweils bestimmte Aspekte des Einbruchs das Finanzsystems. Die meisten von ihnen sind oder waren selbst in der Finanzbranche beschäftigt und gelangten mit der Zeit zu der Erkenntnis, daß das System versagt hat; nun erweitern sie ihren Horizont.
Spannaus sprach am Nachmittag und gab einen historischen Überblick über den Kampf für Infrastrukturentwicklung gegen oligarchische Geopolitik. Er führte Beispiele aus der amerikanischen und europäischen Geschichte an, um den Machtkampf zwischen Imperien und Republiken zu verdeutlichen, und forderte die Zuhörer auf, die gegenwärtige wirtschaftliche und politische Krise aus dieser Sicht zu betrachten. Das Publikum war zunächst etwas schockiert, aber in Gesprächen nach der Konferenz und am nächsten Tag erklärten sich zahlreiche Teilnehmer bereit, weiter über diese Ideen zu diskutieren und in Kontakt zu bleiben.
Bemerkenswert war der unabhängige Charakter dieser Veranstaltung, aber es zeigte sich auch ein typisches Problem, das auftaucht, wenn die Bevölkerung besorgt und wütend über den Finanzkollaps wird. Die meisten der beteiligten Blogger erkennen die Merkmale des laufenden Zusammenbruchs, haben aber keinerlei Verständnis der theoretischen und historischen Grundlagen einer erfolgreichen Volkswirtschaft. Das macht sie anfällig für allerlei Manipulationen, was sich deutlich in der Nachmittagssitzung zeigte, als ein bekannter populistischer Journalist versuchte, sämtliche Energien der Teilnehmer auf die angebliche Notwendigkeit eines Abbaus des Staatsdefizits zu konzentrieren (er bezeichnet sich als Freihändler der Chicagoer Schule), und ein anderer Redner die „Vorzüge“ der „Österreichischen Schule“ der Ökonomie anpries.
Die neu gegründete Gruppe wird noch mehr Veranstaltungen abhalten, und sie hat ein Netzwerk von zehntausenden Lesern, die man nun für die Ideen der LaRouche-Bewegung gewinnen kann.
abs