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Neue Solidarität
Nr. 37, 15. September 2010

Neuer Zayed-Kanal in Ägypten fertiggestellt

Mit dem jetzt fertiggestellten Scheich-Zayed-Kanal in Ägypten kann Nilwasser vom Nassersee in die Oase der Toshka-Wüste fließen, um durch Bewässerung 100.000 Morgen neue landwirtschaftliche Anbaufläche zu gewinnen. Drei Millionen Menschen sollen sich neu in dem Gebiet ansiedeln. Der Zayed-Kanal wurde vom Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Zayed Bin Sultan, über den Abu-Dhabi-Entwicklungsfonds wesentlich gefördert.

Der Hauptkanal verläuft von der gigantischen „Mubarak“-Pumpstation neben dem Nassersee, die 2005 fertiggestellt wurde - eines der weltgrößten Ingenieurprojekte - mehr als 50 km nach Westen. Vier Zweigkanäle mit 22 km Länge gehen in Nord-Süd-Richtung vom Zayed-Kanal ab. Drei Pumpstationen am Hauptkanal starten jetzt den Probebetrieb, gefolgt von landwirtschaftlichen Versuchen, mit denen die Umwandlung des Wüstensandes in Ackerland beobachtet werden wird. (Details dazu finden Sie auf www.water-technology.net und im EIR-Sonderbericht von 1997, „Frieden durch Entwicklung in der Region von Afrikas Großen Seen“, S.139-142.)

Das Toshka-Projekt wurde im Januar 1997 eingeweiht und soll bis 2020 fertig sein. Sein offizieller Name lautet „Nationales Projekt zur Entwicklung Oberägyptens“ (NPDUE). Das erklärte Ziel ist, „sich über das Niltal hinaus auszubreiten“ und neue agro-industrielle Städte zu errichten - ein neues „Nil-Delta-Projekt“. Einige Geologen gehen davon aus, daß der jetzige Verlauf des Nilkanals das frühere Flußbett des westliche Nilarmes war.

Bis zu 10% des Nilwassers könnte schließlich in dieses neue Entwicklungsprojekt der Toshka-Wüste fließen. Zehn Länder teilen sich das Nilwasser, und immer wieder versuchen Gegner solcher Projekte, die Anrainerstaaten gegeneinander auszuspielen. Aber mit dem zukünftigen Einsatz der Kernenergie für große Wasserentsalzungsanlagen in der Region und der zwischenzeitlichen Verwendung von tiefer liegenden Grundwasserquellen, wie z.B. dem nubischen Grundwasser, gibt es keine Beschränkungen, die ins Gewicht fielen.

Projekte wie diese Kanal- und Pumpsysteme, der Bau neuer Städte und die Nutzbarmachung neuer landwirtschaftlicher Gebiete schaffen die neuen Ressourcen der Zukunft, im Gegensatz zur Globalisierung und der oligarchischen Ideologie „begrenzter Rohstoffe“ der Globalisierung.

eir