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Neue Solidarität
Nr. 37, 15. September 2010

Aus Wirtschaft und Technik

Hochgeschwindigkeitszüge: Ganz Südkorea wie eine große Stadt

Die südkoreanische Regierung will die Hochgeschwindigkeitsbahn KTX (Korean Train Express), welche die Hauptstadt mit den beiden Großstädten Pusan und Mokpo im Süden des Landes verbindet, zu einem landesweiten Streckennetz erweitern. „84% der koreanischen Öffentlichkeit werden in der Lage sein, Hochgeschwindigkeitszüge zu benutzen, und sie werden 82% aller Bahnhöfe im Land in weniger als 90 Minuten und 95% in weniger als zwei Stunden erreichen“, berichtete stolz der Direktor für Transportfragen im Ministerium für Land-, Transport- und Hochseeangelegenheiten, Hong Soon-man. Somit werde praktisch das ganze Land „eine große Stadt werden“.

Die Ausweitung der Schienenstrecken soll etappenweise zwischen 2014 und 2020 realisiert werden. Die Reisegeschwindigkeit soll von 250-300 km/h auf 400 km/h steigen.

Mit der Entwicklung einer neuen Generation von Hochgeschwindigkeitszügen, die bereits 2012 Geschwindigkeiten bis zu 430 km/h erreichen sollen, hofft die Regierung, die Eisenbahnindustrie zum neuen Wachstumsmotor der koreanischen Wirtschaft zu machen, und sie rechnet sich auch gute Exportchancen aus. Sowohl Nordkorea als auch China, die Mongolei und Rußland haben einen großen Nachholbedarf, was den Ausbau der Schienenwege angeht. Sobald der erste Spatenstich für das NAWAPA-Projekt und für den Bau des Beringstraßen-Tunnels getan ist, ist in Nordostasien alles möglich - sogar die friedliche Wiedervereinigung der beiden Koreas.

Chinesischer Reiszüchter erwartet Steigerung der Erträge auf 15 t/ha bis 2020

Der chinesische Agrarwissenschaftler Yuan Longping, der in der „Grünen Revolution“ mit dem weltberühmten amerikanischen Agronomen Norman Borlaug und mit philippinischen und internationalen Wissenschaftlern des Internationalen Reisforschungsinstituts (IRRI) auf den Philippinen bei der Entwicklung mehrerer Sorten von Super-Hybrid-Reis zusammenarbeitete, feierte in der vergangenen Woche seinen 80. Geburtstag, aber er ist noch keineswegs am Ende mit seinen Beiträgen für die Zukunft der Menschheit. Er freut sich derzeit auf die Entwicklung zweier neuer Hybrid-Reissorten.

„Erstens wünsche ich mir, daß mein Team und ich bis 2012 den Phase III-Superhybrid-Reis fertigstellen können, von dem ein Ertrag von bis zu 13,5 Tonnen Reis pro Hektar erwartet wird. Ich hoffe, daß ich noch zehn Jahre leben werde, bis 2020. Bis dann könnte der Ertrag auf 15 t/ha gesteigert werden.“

Die zweite Generation von Superhybrid-Reis, die 2006 für die kommerzielle Nutzung freigegeben wurde, erreicht im Schnitt einen Ertrag von 9 t/ha.

Raumsonde Kepler findet neuartige Planeten

Am 24. August wurde bekanntgegeben, daß die Raumsonde Kepler mehrere Planeten entdeckt hat, die einen sonnenähnlichen Stern umkreisen: Zwei davon haben ungefähr die Größe des Saturn, und einer, dessen Entdeckung noch bestätigt werden muß, ist vielleicht nicht viel größer als die Erde. Dies ist nicht das erste Sonnensystem außer unserem eigenen, das beobachtet wurde, aber es ist das erste mit Planeten, die ihre Umlaufzeiten ständig ändern, wenn sie den Stern umkreisen - offenbar weil es zu einer Resonanz ihrer Gravitation kommt.

Es ist auch die erste Entdeckung mehrerer Planeten durch die Transit-Methode. Die Transit-Methode mißt winzige Veränderungen der Lichtstärke des Sterns, wenn ein Planet ihn von der Erde aus gesehen passiert (deshalb „Transit-Methode“).

Nach Angaben des Hauptverfassers des wissenschaftlichen Berichts über die Entdeckung, Matthew Holman, oszillieren die Veränderungen und stehen ungefähr im Verhältnis 2:1 zueinander. Eine solche Orbitalresonanz sieht man auch in den Beziehungen zwischen den Planeten Neptun und Pluto. Er erwartet, daß dieses Verhältnis erhalten bleibt, wenn sich die Umlaufbahnen ändern.

Die ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems wurden vor 15 Jahren entdeckt, inzwischen wurden rund 400 bestätigt. Bisher war es technisch noch nicht möglich, kleinere Planeten von der Größe unserer Erde nachzuweisen. Aber Anfang September gaben Wissenschaftler am Europäischen Südobservatorium bekannt, sie hätten möglicherweise ein System mit sieben Planeten gefunden, mit einem Planeten, der nur 1,5 mal so groß ist wie die Erde.