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Neue Solidarität
Nr. 36, 8. September 2010

Andrew Young sagt die Wahrheit

Kommentar.

Am 28. August wurde der afro-amerikanische Bürgerrechtsveteran Andrew Young in der CNN-Sendung „Newsroom“ zu der Großdemonstration des rechten Fernsehmoderators Glenn Beck interviewt, die am selben Tag am Lincoln-Denkmal in Washington stattfand - am Jahrestag der berühmten Rede von Dr. Martin Luther King 1963 („Ich habe einen Traum“). Der frühere amerikanische UN-Botschafter, Bürgermeister von Atlanta und enge Mitarbeiter Kings äußerte darin einiges über die besten Seiten der Bürgerrechtsbewegung, was unseren Lesern vertraut vorkommen wird.

1963 sei die Wirtschaftspolitik zwar ein Aspekt von Kings Rede gewesen, sagte Young, vor allem aber sei es um politische Fragen gegangen. Nun sei es umgekehrt: „Heute ist es nicht mehr in erster Linie eine politische Streitfrage. Wir stehen vor einem wirtschaftlichen Problem...

Ich würde sagen, das fing 1971 an, als wir das sogenannte Bretton-Woods-Abkommen beendeten, das eine faire Wirtschaft für die ganze Welt geschaffen hatte. Öl kostete damals drei Dollar pro Faß, innerhalb von sechs Monaten stieg es auf 30 $ pro Faß, und das ging weiter.

Das andere kam in der zweiten Amtszeit von Präsident Clinton, das war die Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes...

Das sind die Ereignisse, die unsere heutige Wirtschaft mit geprägt haben. Sie haben meiner Meinung nach die Eigenheimkrise verursacht. Sie haben die Schieflage der Banken verursacht.“

Becks Demonstration sei „ein Marsch von Menschen, die sehr enttäuscht und verwirrt sind. Sie suchen einen Schuldigen, aber sie wissen nicht, wen sie verantwortlich machen sollen. Sie verstehen nicht wirklich, in welchem Dilemma wir stecken.“

CNN fragte, ob es ihn störe, daß der Jahrestag von Kings Rede benutzt werde, um über die Wirtschaftskrise zu diskutieren oder solche Sorgen und Enttäuschung zu äußern. Young erinnerte daran, daß an dem Tag zwei Demonstrationen gleichzeitig stattfanden - neben der von Beck auch eine zweite des schwarzen Politikers und Pfarrers Al Sharpton; und er fuhr fort: „Nein, es macht mir nichts aus, denn irgendwie wünschte ich, daß sie zusammengefunden hätten. Wie Dr. King sagte: Das wichtigste sollte sein, dafür zu sorgen, daß das Gesellschaftssystem allen dient.“

Young hatte völlig recht mit seiner Aussage, daß die Zerstörung des Bretton-Woods-Systems und die Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes als wesentliche Ereignisse zu der Krise geführt haben. Genauso hatte er recht mit seinem Hinweis auf die gemeinsamen Hoffnungen der beiden Gruppen von Amerikanern, die in der vergangenen Woche nach Washington kamen, um ihr Mißtrauen gegenüber der derzeitigen politischen Führung zum Ausdruck zu bringen.

Seriösen Schätzungen zufolge kamen fast eine halbe Million Teilnehmer zu der Demonstration am Lincoln-Denkmal, aber eigentlich nicht, um Glenn Beck oder die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin zu hören, die beide regelmäßig in Rupert Murdochs rechten Medien auftreten. Ähnlich wie die Massendemonstrationen bei den Wahlkreisveranstaltungen der Kongreßabgeordneten und Senatoren im August 2009 war es ein Beleg für den von Lyndon LaRouche identifizierten spontanen Massenstreikprozeß in der US-Bevölkerung, der quantitativ und qualitativ immer weiter wächst.

Eine große und wachsende Mehrheit der Amerikaner will nicht nur ein „Großreinemachen“ bei der Kongreßwahl im November, sie wollen auch, daß Präsident Obama die Koffer packt und zurücktritt. In 18 Monaten seiner Präsidentschaft hat Obama in jeder Hinsicht LaRouches Einschätzung vom 11. April 2009 bestätigt: daß Obama ein Nero-artiger Narziß ist, der noch die letzten Reste der amerikanischen Republik zerstören wird, wenn man zuläßt, daß er noch lange im Amt bleibt.

LaRouche hat vier konkrete Schritte aufgezählt, die sofort ergriffen werden müssen, um die Katastrophe abzuwenden: Obama absetzen, Glass-Steagall wieder einführen, Billiarden Dollar an Bundeskrediten für NAWAPA und andere Infrastruktur-Großprojekte verwenden und über Vereinbarungen mit führenden Nationen wie Rußland, China und Indien ein Weltfinanzsystem mit festen Wechselkursen gründen.

Wenn Obama gestürzt wird, werden diese übrigen Maßnahmen ganz natürlich darauf folgen, wie das Frühjahr auf den Winter.

Nancy Spannaus