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Der folgende Aufsatz von Lyndon LaRouche, der an die Entlassung von US-General McChrystal wegen regierungskritischer Äußerungen anknüpft, erschien im englischen Original am 22. Juli 2010. Wir veröffentlichen ihn in mehreren Teilen in deutscher Übersetzung.
Nicht anders als viele Themen ernsthafter Betrachtung über das menschliche Verhalten läßt sich das Thema „Imperialismus“ auf zwei Wegen angehen: einmal durch das Identifizieren seiner Spuren - eine Vorgehensweise, die jedoch oftmals mehr Verwirrung stiftet, als sie Fragen klärt -; und zweitens durch den ontologischen Inhalt, der dem Erzeugungsprozeß des Gegenstandes entspricht. Letzteres ist etwas, was ein getreuer Anhänger vom Liberalismus des bösartigen Paolo Sarpi erst gar nicht wissen will.
Man muß hier unterscheiden zwischen der bloßen politischen Form - quasi dem „Fußabdruck“ - und dem eigentlichen Prinzip, welches den Wirkinhalt definiert. Kurz gefaßt: Worin besteht in der realen Geschichte der Unterschied zwischen der Denkweise des Herren und derjenigen des Sklaven der bloßen einzelnen Erscheinungsformen? Welches sind nur scheinbar die großen Fragen ihrer Zeit - Fragen wie etwa die Ursachen ruinöser langer Kriege?
Ich habe mich in den letzten Jahren bei zahlreichen Gelegenheiten schriftlich und mündlich zu diesem Thema geäußert.
Als erstes müssen wir nun den spezifischen chronischen Kriegszustand auf der Welt genauer bestimmen, der im wesentlichen vom Britischen Empire inszeniert wird, und das über den gesamten Lauf der Weltgeschichte seit 1890 bis hin zu den Bemühungen dieses Empires heute, mit tätiger Beihilfe des britischen US-Marionettenpräsidenten Barack Obama die endgültige Zerstörung der Vereinigten Staaten von Amerika zu erreichen.
Seit es der britischen Monarchie 1890 gelang, Reichskanzler Otto von Bismarck aus dem Amt zu drängen, dominiert in der modernen Kriegführung auf der Welt eine neue Qualität. Dieser Zustand hat sich bis auf die heutige Zeit verfestigt. Es läßt sich anhand einfacher Tatsachen auf eine schnelle Abfolge von Ereignissen zurückführen: die Ermordung des französischen Präsidenten Marie François Sadi Carnot 1894, den Dreyfus-Skandal und der permanente Kriegszustand Japans mit China, Korea und Rußland, den der japanische Mikado auf Betreiben des britischen Prince of Wales einleitete und der anhaltende institutionelle Wirkungen hatte,11 die bis zur japanischen Kapitulation vor General Douglas MacArthur im August 1945 währten und deren Folgen heute noch auf der gesamten Welt spürbar sind.
Mit dem Tod Präsident Roosevelts am 12. April 1945 und der Kapitulation des Mikado am 2. September 1945 war der „Zweite Weltkrieg“ der Jahre 1939-45 an sich mehr oder weniger beendet. Aber was schon damals als weiterer Vorstoß zur Zerstörung der USA durch das Britische Empire war, hat sich seit Präsident Franklin Roosevelts Tod in neuem Gewande fortgesetzt und hält bis auf die jetzige Amtszeit des britischen Marionettenpräsidenten Barack Obama an.
Das Fortschreiten der Kriegspläne des Britischen Empire gegen die USA nach 1890 war eine Reaktion in Verbindung mit dem Aufstieg des Prinzen von Wales, Albert Edward, zu dem Status des (illusorischen) „Herren der Inseln“, als der er in einem berühmten Gemälde dargestellt wurde. Es war die Reaktion auf die Kombination aus dem Fehlschlag des Vorstoßes von Jeremy Benthams Nachfolger im britischen Außenamt, Lord Palmerston, die Vereinigten Staaten mit Hilfe seiner von London aufgebauten Marionette, den Konföderierten Staaten, zu zerschlagen, sowie der anschließenden Konsolidierung der kontinentalen Vereinigten Staaten und der großen agro-industriellen Revolution, die unter Präsident Abraham Lincoln angestoßen wurde. Aus dieser Vorreiterrolle Lincolns wurde ein Triumph amerikanischer Staatskunst, der sich bis nach Eurasien fortpflanzte; so war die von Bismarck-Deutschland und dem Rußland Dmitri Mendelejews eingeleitete industrielle Revolution eine unmittelbare Reaktion auf die Errungenschaften für die Welt, die von der Jahrhundertsausstellung in Philadelphia 1876 ausstrahlten.
Die wütende Reaktion des imperialen Britanniens auf diese Entwicklungen in Amerika und deren Übergreifen auf Kontinentaleuropa äußerte sich in einer Reihe von Schlüsselereignissen, die zum Ersten Weltkrieg führten, angefangen mit der Entlassung Bismarcks - das wichtigste war jedoch, daß ein europäischer Terrorist nach Manhattan herangeholt wurde, um US-Präsident William McKinley zu ermorden.
Dies bedeutete einen quasi dynastischen Wechsel von Präsident McKinley auf den Parteigänger der Konföderierten Theodore Roosevelt und dann den Ku-Klux-Klan-Fanatiker Woodrow Wilson. Die amerikanische Präsidentschaft ging von einem Patrioten auf einen Zögling der britisch gestützten Konföderation über, was den Vorbereitungen des Britischen Empire auf die sogenannten „Weltkriege“ in die Hände spielte. Die Ermordung Präsident McKinleys hatte zur unmittelbaren Folge, daß sich die Vereinigten Staaten von einem Gegner der britischen Einleitung des sogenannten „Ersten Weltkriegs“, was sie unter McKinley waren, zu einem Verbündeten der imperialen britischen Ziele wandelten. Dieses Arrangement hielt, bis ein klar denkender Patriot, Franklin D. Roosevelt, Präsident wurde und die Briten ihn praktisch auf Knien um Hilfe bitten mußten, weil sie sich durch ihre verrückte Idee, die Hitler-Tyrannei aufzubauen und zu unterstützen, beinahe selbst zerstört hatten.
Nach Präsident Franklin Roosevelts Tod ging die britische Bande zusammen mit ihrem Verbündeten, dem Wallstreet-Mann Harry Truman, sofort daran, die zwielichtigen Ziele der britischen Marionetten Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson sowie US-Präsident Calvin Coolidge wieder aufzugreifen.
Untersucht man diese Aspekte der amerikanischen Geschichte weiter im Detail, um die Ursachen solcher ironischen Wendungen in der Geschichte jener Zeit herauszufinden, so erkennt man, daß die Finanzbosse der Bostoner State Street und der New Yorker Wall Street samt ihrer von der Britischen Ostindiengesellschaft ausgehaltenen politischen Günstlinge, damals wie auch heute unter Präsident Obama, eine Erweiterung der finanziellen Macht des Britischen Empire auf die amerikanische Wirtschaft und Politik waren und sind. Viele gekaufte führende US-Politiker dienen als seine Lakaien im amerikanischen Kongreß und anderen wichtigen Stellen, wo sich der politische und kulturelle Einfluß des Empires heute ausdrückt: Solche Politiker haben ihren Amtseid und die ihnen anvertraute Sicherheit der Republik verraten.
Es ist mittlerweile soweit gekommen, daß die Vereinigten Staaten vollständig in den Plänen des Britischen Empire gefangen sind, sehr bald den wirtschaftlichen Zusammenbruch der USA und ihr Ende als Nation herbeizuführen. Seit kurzem bekennen sich die britischen Imperialisten sogar in den USA selbst offen zu ihren Absichten, so wie kürzlich ein offizieller Lakai während des Besuches des britischen Premierministers David Cameron. Wenn zugelassen wird, daß Präsident Obama noch bis nach dem Sommer, etwa bis Oktober, weiter das Präsidentenamt innehat, ist es durchaus wahrscheinlich, daß die Vereinigten Staaten praktisch zerstört sein werden, so wie es sich die britische Regierung mit Hilfe der Obama-Präsidentschaft als Komplizen erhofft.
Das heißt jedoch nicht, daß ein solcher Kollaps unausweichlich ist. Sobald das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 wiedereingeführt ist, käme eine plötzliche, nachhaltige Erholung der amerikanischen Wirtschaft in Gang. Das ist aber nur möglich, wenn Präsident Obama im Verlauf dieser Sommermonate praktisch in den Vorruhestand geschickt wird. Wenn zugelassen wird, daß er auch nur bis zur Kongreßwahl im November 2010 weiterregiert, wäre das praktisch eine Garantie, daß die Vereinigten Staaten als Republik ausgelöscht werden. Gemessen an den bisherigen und klar absehbaren künftigen Folgen ist Obamas weiteres Verbleiben im Amt jetzt praktisch als Verrat einzustufen.
Deshalb muß Obama noch vor Ablauf dieses Sommers, vielleicht sogar noch schneller, gestürzt werden. Zufällig mangelt es nicht an Beweisen für die notwendigen guten Gründe, seinen Sturz auf rechtmäßigem Wege zu erreichen. Man muß betonen, daß Obama ein weiterer Fall einer, wie es in der Fachsprache heißt, „gescheiterten Persönlichkeit“ ist - klinisch ein ähnlicher Fall wie die gescheiterten Persönlichkeiten Kaiser Nero und Adolf Hitler, die beide ihre Herrschaft durch Selbstmord beendeten. Es darf nicht zugelassen werden, daß Obama die in seiner gestörten Persönlichkeit angelegte gesteigerte Anfälligkeit zum Selbstmord in die Tat umsetzt, sondern er muß durch geeignete Mittel aus dem Präsidentenamt gedrängt werden, in ähnlicher Art und Weise wie Richard Nixon.
Der spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower bestärkte 1947 in einem kurzen, doch relevanten Briefwechsel mit mir ausdrücklich meine Hoffnung, daß er als Präsidentschaftskandidat gegen „diesen kleinen Mann“ Harry S Truman antreten werde, vertagte aber seine Kandidatur auf einen vielleicht angemesseneren späteren Zeitpunkt. Zu der Zeit, als General Eisenhower sich dann um die Präsidentschaft bewarb und gewann, hatte sich die politische Lage in Amerika zum Schlechteren verändert.
Zu seiner Zeit als Präsident nannte man Eisenhower manchmal spöttisch „Eisen-however“ [das Wortspiel könnte man deutsch etwa so übersetzen: „Präsident Aber“]. Arthur Burns etwa, sein früherer Kollege von der Columbia Universität und Glucke des später berühmten Milton Friedman, erwies sich für die Volkswirtschaft als eine Katastrophe. Dennoch spielte Präsident Eisenhower in der Geschichte seines Jahrzehnts und später als Expräsident manchmal eine sehr notwendige, entscheidende und richtungsweisende Rolle. Eisenhowers Nachfolger, Präsident John F. Kennedy, handelte als Patriot und vollbrachte echte Leistungen, bis eine Gruppe importierter Mörder ihn umbrachte und so den Weg für den verrückten Indochinakrieg freimachte, mit dem die Nachfolger von Lord Shelburne, dem Gründer des britischen Außenamts 1782, den Ruin der politischen und wirtschaftlichen Institutionen der Vereinigten Staaten erreichen wollten.
Die späteren ausgemachten Marionettenpräsidenten Richard Nixon, Jimmy Carter, George H.W. Bush, George W. Bush jr. und jetzt Barack Obama haben die Vereinigten Staaten bis unmittelbar vor die offenen Höllentore geführt.
Die langen Kriege, angefangen mit dem „Kalten Krieg“ und den ständigen Kriegen in Afrika und Asien bis hin zu den neuen Balkankriegen, tragen die satanische Handschrift der Ideen Friedrich Nietzsches, deren Einfluß über Schumpeters Dogma der „kreativen Zerstörung“ weitervererbt wurde. Diese mit dem Namen Schumpeter verbundene Lehre - eine fabianische Seuche, die sich klinisch als „Nietzscheanisch“ beschreiben läßt - erlangte die größte Berühmtheit durch ihre Anwendung unter dem britischen Premierminister Harold Brown, indem sie die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches ruinierte und damit während und nach Wilsons Amtszeit seltsamerweise den Weg für den systematischen Ruin Europas und Amerikas ebnete - Syphilis soll ja auch ansteckend sein.
Nationen führen oftmals sehr lange, ruinöse Kriege aufgrund verbreiteter, lähmender Gewohnheiten, denen viele in einem „blinden Glauben an die Sinnesgewißheit“ folgen. Wenn sich die USA noch heute wie Narren auf ruinöse Kriege einlassen - wie den Indochinakrieg, die Irakkriege und den noch andauernden, völlig verrückten langen Krieg zum Schutz der britischen Drogeninteressen in Afghanistan -, dann ist dies darauf zurückzuführen, daß nicht erkannt wird, daß die Wahrnehmungen unserer angeborenen Sinne entgegen verbreiteter Annahmen nicht mehr sind als symbolische „Ablesedaten“. Diese Meßwerte mögen an und für sich einigermaßen genau sein (wenn natürlich auch nur als Ablesedaten), doch das eigentliche, „reale Universum“, das sie scheinbar widerspiegeln, stellen sie nicht dar.
Man muß erkennen, daß Kriege, wie sie seit der US-Regierung unter Truman mehr oder weniger chronisch geworden sind, vor allem die weniger als nutzlosen langen Kriege, größtenteils der grassierenden Seuche der Schumpeterschen Zerstörung zuzurechnen sind, die heute weite Teile des Planeten heimsucht.
Hinter all dem steht ein tieferes, wahrlich satanisches, Nietzschesches, existentialistisches Motiv. Um zu verstehen, wie Satan so etwas zuwege bringt, müssen wir uns in die menschliche Seele, ihre angeborenen Tugenden und ihre oft verdorbenen Inkarnationen vertiefen.
Wie der bereits erwähnte William Empson in seinem Buch „Sieben Arten der Doppeldeutigkeit“ für den Bereich der klassischen künstlerischen Komposition beschrieben hat, können wir die Realität „hinter den Ablesedaten“ nur durch das Prinzip der Metapher festmachen. Dieses Prinzip ist der Kern jeder wirklich klassischen künstlerischen Komposition - in der Musik von J.S. Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven, in Dichtung und Drama von William Shakespeare, Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Schiller und Percy Bysshe Shelley -, genauso wie jeder gültigen Entdeckung universeller Naturgesetze, wie Johannes Keplers Entdeckung der Gravitation, den eigentlichen Errungenschaften naturwissenschaftlicher Arbeit.
Der Metapherbegriff, den Empson hervorhebt, findet sich daher auch als Gegenstand in den Grundlagen der neuzeitlichen Naturwissenschaften, etwa der ureigenen Entdeckung des großen Wissenschaftlers Johannes Kepler, dem universellen Gravitationsprinzip, als physikalisch gesetzmäßiger Ausdruck der ironischen (sprich metaphorischen) Gegenüberstellung von Sehen und Harmonie. Wie Keplers ursprüngliche Entdeckung des Gravitationsprinzips zeigt, sind weder Sehen noch Harmonie allein die „Wahrheit“ unserer Wahrnehmung des Universums. Die Wahrheit liegt in der besonderen, ironischen Verknüpfung beider, welche sich in dem von Empson dargestellten noetischen Prinzip klassischer künstlerischer Komposition ausdrückt.
Wie ich in meinen Hauptschriften der letzten zwei Jahre wiederholt betont habe, müssen wir uns in diesem Zusammenhang mit dem folgenden Thema beschäftigen.
Aus dem Innern der Erfahrung aller wahrhaft großen Wissenschaftler seit den Pythagoräern und Platon heraus läßt sich unsere menschliche Erfahrung so beschreiben: Wir reisen durch die physische Raumzeit, wie ein Pilot innerhalb einer Kapsel operiert, die ihm keine direkte Sinneswahrnehmung der physikalischen Raumzeit bietet, durch die er fliegt. Hierbei muß sich jeder von uns auf eine einsichtsvolle Auslegung einander scheinbar widersprechender Ablesewerte stützen, wie z.B. dem, was man „Sinneseindrücke“ nennt. Die Erfahrung solcher Sinneseindrücke verdeutlicht das Dilemma, das sich jedem kompetenten Wissenschaftler stellt, wie es in unserer Zeit bei Max Planck und Albert Einstein oder früher bei den wunderbaren Entdeckungen universeller Wahrheiten in den Arbeiten von Archytas,12 Platon oder Eratosthenes13 der Fall war.
Die gilt für alle Fälle einer kompetenten wissenschaftlichen Auslegung ähnlicher Wirkungen bei entscheidenden Gegenüberstellungen, durch die wahre, grundsätzlich antientropische Begriffe universeller Prinzipien in unserer Erfahrung des Universums entstehen. Hier berühren wir das Prinzip der Metapher, wie es William Empson in dem Argument ausdrückt, das sich an den Gedankengang von Percy Bysshe Shelleys Verteidigung der Poesie anlehnt und sogar an Keplers früherer, ureigener Entdeckung des inhärent antientropischen Prinzips universeller Gravitation anknüpft.
Von unserem Beispiel des Piloten, der in der physikalischen Raumzeit reist, gehen wir nun wie folgt weiter vor:
Es gibt eine Geschichte, die man sich in einigen Kreisen erzählte; es ist zwar nicht genau die historische Wahrheit, aber doch eine Legende, die uns zu einem wahren Ursprung führt, zu dem weniger verstandenen, eigentlichen Wesen der Sache, welches als Legende seine Schatten wirft. Aischylos’ Drama Der gefesselte Prometheus leistet uns diesen Dienst. Solche Gegenstände stehen in Einklang mit dem obigen hypothetischen Beispiel des Weltallpiloten wie auch mit dem Begriff der Metapher, der (vor allem) in der Darstellung von William Empsons „Sieben Arten der Doppeldeutigkeit“ deutlich wird. Um dieses Thema geht es in diesem Kapitel.
Nicht umsonst habe ich daher eingangs dieses Kapitels auf meine erste Begegnung mit Empsons Werk verwiesen. Seither habe ich festgestellt, daß man beim Lesen von Empsons Werk davon ausgehen muß, daß sein Metapherbegriff dem bei Johannes Keplers Entdeckung des Gravitationsprinzips in seiner Weltharmonik entspricht. Insbesondere war Empson zu den klassischen Vorstellungen etwa eines William Shakespeare zurückgekehrt, anstelle der Sarpischen, liberalen Romantik des Shakespeare-Feinds Sir Francis Bacon.14
Das Verständnis dieser funktionellen Unterscheidungen, die britische empiristische Ideologie und Vergleichbares von Wissenschaft und von Vernunft unterscheiden, wird erreicht, indem man sich über die irreführenden Vorstellungen sogenannter „Sinnesgewißheit“ erhebt, welche heute quasi eine Diktatur über fast alle angeblich „souveränen“ Völker ausübt.15
Dieser Umstand verdeutlicht die Grundlage meiner langjährigen Kampagne gegen den Trugschluß - in dem ich mit zunehmender Genauigkeit einen ausgemachten Sarpischen Betrug erkannt habe -, man könne eine Physik lehren, die von bloßer Mathematik bestimmt sei. Ich verwies dabei wiederholt auf das Beispiel David Hilbert auf der einen Seite und andererseits auf die Unmoral, welche die Verehrer Bertrand Russells und des Kults des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) vertreten. Diese Frage wird von dem im Laufe dieses Kapitels dargestellten Standpunkt noch deutlicher werden. Physikalische Prinzipien von der Qualität entscheidender Experimente - Prinzipien, die dem Sarpischen Liberalismuskult, wie er im IIASA deutlich wird, entgegenstehen - müssen in der wissenschaftlichen Praxis über die mathematischen Verfahren entscheiden, nicht umgekehrt.
In diesem Kontext kann man die Ursachen sinnloser, langer Kriege finden.
Ich werde diesen Gedankengang nach den folgenden, zwischengeschalteten historischen Verweisen wieder aufgreifen.
Besonders zu bemerken ist: Die am weitesten akzeptierten Maßstäbe in der populären Kultur, speziell in den europäischen Kulturen, sind erstens das betrügerische epistemologische Erbe des Aristoteles aus der Antike und zweitens der neuzeitliche Kult Paolo Sarpis, aus dem sich das entwickelte, was man als den modernen europäischen, monetaristischen Kult des venezianisch geprägten, britischen Liberalismus kennt. In beiden Fällen wird die Existenz eines Prinzips der menschlichen Kreativität nicht nur bestritten, sondern zutiefst gehaßt mit einer geradezu satanischen Leidenschaft. Typisch dafür sind Meinungen von Leuten wie Paolo Sarpi selbst, seines „Leporello“ Galileo, René Descartes und jenes Abbé Antonio Conti, der aus einem gewissen Stoff die berüchtigte französische Krankheit namens „Voltaire“ schuf.
Es besteht ein kleiner, aber nichtsdestoweniger systemischer Kontrast zwischen einem Aristoteles, der a priori Annahmen eines „Nullwachstums“ voraussetzt, und Paolo Sarpi, der bestreitet, daß der individuellen menschlichen Erkenntnis irgendwelches Wissen über die Organisation der Erfahrungen zugänglich ist. Adam Smith in seiner „Theorie der moralischen Empfindungen“ von 1759 folgte Sarpi in dieser Hinsicht.
Seitdem Abbé Antonio S. Conti den später weit verbreiteten Schwindel des Kults der anglo-holländischen Liberalen in Gang setzte, der Sir Isaac Newton groß machte, ist die global verbreitete europäische Zivilisation fast vollständig beherrscht von dem Konflikt zwischen drei sich gegenseitig ausschließenden Systemen des Denkens über wissenschaftliche und politische Fragen:16 erstens die Vernunft, für die Platon typisch ist, zweitens der Betrug des Aristoteles, und drittens der Dreck, den Sarpi und seine Nachläufer verbreitet haben.
Wenn man die Sache der Pythagoräer und Platons den Aristotelikern und dem System der Sarpischen Meinung gegenüberstellt, stößt man auf das folgende offensichtliche Indiz für das älteste dieser drei konkurrierenden Systeme. Die Sache der Pythagoräer und Platons beginnt nach unserem heutigen Wissen mit der Entdeckung eines wißbaren Prinzips der Astronomie, wie es beispielsweise für das Navigieren über die Ozeane notwendig ist, in einer alten Seefahrerkultur. Dies ist der erste wahre Begriff eines implizit endlichen Ordnung, eines wirklich universellen Prinzips, welches das bloße naive Staunen (wie mit offenem Mund) über den Sternenhimmel ablöste.
Die von den Pythagoräern und Platon vertretene Sache war eine Entdeckung, deren Verständnis in den nördlichen Meeresregionen nicht später als während der letzten Eiszeit begonnen haben muß. Lange bevor die Bezeichnung „Geodäsie“ aufkam, stand für die großen Seefahrer der Antike fest, daß universelle wissenschaftliche Prinzipien existierten und sich durch Ableitung praktisch anwenden ließen, etwa durch die Anwendung der Sphärik und im wissenschaftlichen Werk der Seefahrerkultur der Pythagoräer, z.B. des berühmten Archytas. Nur eine transozeanische Seekultur konnte die Voraussetzungen für Platons Erkenntnis entwickeln, daß das Universum des Sternenhimmels als eine der drei Hauptperioden der Erdumlaufbahn ein einheitliches physikalisches Prinzip eines „endlichen, aber unbegrenzten“ Universums zum Ausdruck bringt.
Aristoteles, der schurkische Anhänger des Delphischen Kultes, kopierte die Doktrin des olympischen Zeus, die in der Prometheus-Trilogie des Aischylos geächtet wurde: Gott und den Menschen wird die Teilhabe an wirklich schöpferischen Handlungen verboten, sobald das Universum in seiner Entwicklung den Zeitpunkt erreicht hatte, an dem es, wie Aristoteles meinte, als eine Art geistloses Uhrwerk fertig erschaffen war. Im Gegensatz zu dem System des Aristoteles verbot Sarpis Liberalismus den Menschen einfach die Kenntnis der wahren Prinzipien des Menschen oder der Natur. Den übelsten Ausdruck der mathematischen Systeme des Aristoteles (wie etwa bei Euklid) und des verkommenen Sarpi findet man bei Schurken wie Bertrand Russell und seinen Anhängern am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Russells Schemata verkörpern im Extrem die Unmoral, die als die eigentliche Ursache der voranschreitenden, allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise des Planeten betrachtet werden muß.
Befassen wir uns nun vor diesem Hintergrund mit der Weltsicht, die ich mit Platon und anderen teile.
Die einzige derzeit denkbare Grundlage für die bekannte Geschichte der Zivilisation - im Guten wie im Schlechten - war die Entdeckung der Rolle des nächtlichen Sternenhimmels als Navigationskarte eines Keplerschen, endlichen aber unbegrenzten Universums für eine zuverlässige Navigation, und zwar über langanhaltende Zeiträume der Geschichte dieser ihrem Wesen nach maritimen Kulturen.
Wie ich direkt oder implizit an verschiedenen Stellen betont habe, verlief der Fortschritt der Lebensumstände der Menschheit von den relativ begrenzten Umständen etwa bei den Seefahrerkulturen am Mittelmeer und am Indischen Ozean über die Verbesserungen von Kulturen an Flußufern und Kanälen im Binnenland und die nächsthöhere Stufe der vom Mittelmeer ausgehenden transozeanischen Kulturen bis hin zu der Ablösung der auf Binnenwasserstraßen beruhenden Systeme durch die vorherrschenden Funktionen der transkontinentalen Eisenbahnen in den nicht-dekadenten europäischen und sonstigen Kulturen heute. Dies alles sind Vorboten eines Systems der bemannten Erforschung und menschlichen Besiedelung des Sonnensystems.
Ein Hindernis für den Fortschritt der Zivilisation in den Bereich interplanetarer menschlicher Aktivität besteht gegenwärtig in moralisch relativ offensichtlichen Schwächen wie ungelösten Herausforderungen durch Probleme der Gravitation und damit verwandte Fragen der kosmischen Strahlung, welche sich am offensichtlichsten stellen, wenn wir - statt bloß Robotern - Menschen in den interplanetaren Raum schicken. Schon jetzt erfüllt uns die Aussicht auf die interplanetare Raumfahrt des Menschen und entsprechende Wohnunterkünfte eher mit Sorge als mit dem Gefühl, daß alles zufriedenstellend auf diese Realität vorbereitet ist. Dieser Mangel eines befriedigenden „Gefühls“ in Bezug auf solche Fragen ist eines meiner Anliegen in diesem Bericht: Um den Krieg zu verstehen, müssen wir uns eine verläßliche Einsicht in die höheren Realitäten der damit verbundenen Narreteien der Geschichte erarbeiten.17
Wie ich in einer früheren Schrift betont habe, bedeutet die Unruhe bei der Aussicht auf die Erforschung des sonnennahen Weltraums für uns, daß wir schon jetzt den Begriff der „Grundinfrastruktur der Wirtschaft“ neu definieren müssen. Diese Herausforderung ist erst seit relativ kurzer Zeit in das allgemeine zeitgenössische Bewußtsein gerückt, im Grunde aber stellt sie sich bereits seit den frühesten Erfolgen der transozeanischen Navigation.
„Infrastruktur“ bedeutet nicht bloß eine Unterstützung der Entwicklung von Produktion und Kommunikation; sie bildet die sich entwickelnde Grundlage, auf der der Fortschritt der Produktionskräfte beruht: Die Entwicklung der Produktivkräfte ist abhängig vom technischen Fortschritt in der Infrastruktur. Ich meine das in dem besonderen Sinne, auf den ich im Zusammenhang mit der Bedeutung der Entdeckung hingewiesen habe, daß der Sternenhimmel ein konzeptionell begrenztes Universums verkörpert: das Universum einer Gesellschaft, die auf der transozeanischen Seefahrt beruht, als ein wirklich maritimes System - oder die Weiterentwicklung zu einer Gesellschaft an den Ufern von Flüssen und Kanälen, dann dem Aufbau eines transkontinentalen Eisenbahnnetzes als Weiterentwicklung eines solchen existierenden Ufersystems, dem noch späteren Fall aufeinanderfolgender, stets weiter entwickelter Systeme für die Stromversorgung eines Kontinents und dann dem darauf folgenden, gegenwärtigen System, wo wir weltweit auf die Anwendung von Kernspaltung und Kernfusion angewiesen sind.
Ich will mit dieser Erklärung betonen: Der Fortbestand der zivilisierten Gesellschaft erfordert eine ständige Steigerung der relativen Energieflußdichte der verwendeten Kraftquellen ebenso wie der Kapitalintensität der Organisation nicht bloß dieser Produktion, sondern auch der Mittel für den Fortbestand der Kultur einer Gesellschaft an sich.
Die Möglichkeit von Fortschritten in der Produktionstechnik und der Arbeitsproduktivkraft über die Nutzung von Kohle und Öl hinaus zur Steigerung der industriellen Kraft pro Kopf und pro Quadratkilometer, veranschaulicht diesen Punkt besonders klar und einfach. Um die Bevölkerung insgesamt erhalten zu können, sind wir heute darauf angewiesen, als Ersatz für die derzeitige Politik mit der idiotischen Verlagerung auf „Solar-“ und „Windkraft“ mit ihren absurd niedrigen Energieflußdichten, beschleunigt Kernspaltung und Kernfusion zu entwickeln und auszubauen.
Der wichtigste der ausschlaggebenden Faktoren für die physische Produktivität der Gesellschaft pro Kopf und pro Quadratkilometer des Territoriums ist das, was ich hier bereits als das Prinzip der Leibnizschen Dynamik angesprochen habe, das sich typischerweise im physischen Konzept der „angewandten Energieflußdichte“ äußert. Dies ist in einer Hinsicht meßbar als anwendbare Kraft pro Quadratzentimeter des Querschnitts des Kraftflusses, d.h., der für die Menschheit nutzbaren Kraft - angefangen mit dem niedrigsten Niveau des auf der Erdoberfläche eintreffenden Sonnenlichtes oder der Windkraft über die Nutzung immer „heißerer“ Formen von Treibstoffen bis hin zum elektrischen Strom, der mit hoher Dichte erzeugt wird, und zu nuklearen und thermonuklearen Prozessen als Treibstoffe.
Deshalb ist es unbedingt geboten, daß wir Energiequellen wie die Sonnenstrahlung oder den Wind nicht direkt verwenden - nicht nur, weil solche primitiven Treibstoffe völlig ineffizient sind, sondern auch, weil Sonnenlicht nur auf eine Weise angemessen als Treibstoff allgemein genutzt werden kann - und das ist seine Verwendung als natürliches Mittel, wie es das Chlorophyllprinzip zeigt. Mit jedem Dollar, den man für Solarzellen als Treibstoffersatz verschwendet, verurteilt man das betreffende Gebiet mehr dazu, Ödland zu werden, weil man die wunderbare Nutzung des Chlorophylls verhindert, welche eine große Verbesserung des gesamten Sonnenlichtzyklus’ bewirkt und so einen fruchtbaren Beitrag zu den biologischen Prozessen leistet, die das Land bewohnbar machen.
Die moderne Form des antiken delphischen Kults des Dionysos - nichts anderes stellt die sogenannte „grüne Bewegung“ von heute dar - ist ein besonders menschenfeindlicher Kult. Der implizit satanische Kult Friedrich Nietzsches und der Anhänger der Narreteien Schumpeters ist typisch dafür.
In ihrer höchsten Form definiert die Erschließung höherer Formen von Kraftquellen, wofür Kernspaltung und -fusion typisch sind, die Möglichkeit von Fortschritten in der Existenzfähigkeit der Menschheit - nicht nur auf der Erde, sondern innerhalb zukünftiger Entwicklungen im Sonnensystem und darüber hinaus in unserer Galaxie. Das gleiche Prinzip äußert sich im allgemeinen Niveau der angewandten Energieflußdichte für die Produktivität in der Landwirtschaft, in der Industrie und in der allgemeinen Infrastruktur für die Bevölkerung einer Gesellschaft. Tatsächlich wird es von jedem relevanten Fortschritt in der Technik widergespiegelt, etwa in Form der Realkapitalintensität und den Fortschritten der Kultur dieser Bevölkerung.
Diese Überlegungen definieren eine korrekte Einschätzung des Produktivitätsniveaus, das durch diesen Fortschritt hinsichtlich der Kapitalintensität und der Energieflußdichte des gesellschaftlichen Prozesses insgesamt erreicht wird. Eine kompetente Beurteilung der relativen Produktivität und der Rate von Fortschritt oder Rückschritt einer Volkswirtschaft muß auf diese zugrundeliegenden Faktoren zurückgeführt werden: steigende Intensität des Realkapitals (im Gegensatz zum bloß finanziellen Kapital) und relative Steigerungen der Energieflußdichte, was sich in der Form der angewandten Kraft oder wissenschaftlichen und damit zusammenhängenden Fortschritten in der Energieflußdichte äußert - sowohl in der Produktion als auch in der grundlegenden Infrastruktur, wovon jede Form der Wirtschaft implizit abhängt.
Jede gegenteilige Meinung über Wirtschaft ist kontraproduktives Geschwätz - so wie das, welches derzeit von London, von der Wallstreet und von Obamas Weißem Haus verbreitet wird.
In genau dieser Hinsicht haben wir jetzt die erste Stufe von Erkundungen erreicht, wo es um die Aussicht der Menschheit auf interstellare Aufgaben geht, die mit der Entwicklung einer noch höheren Form von Infrastruktur verbunden sind, wie sie für eine zunehmende Rolle der Menschheit im interplanetaren Weltraum notwendig ist.
Diese Kombination von Überlegungen zwingt uns nach vorn zu schauen, aber sie zwingt uns auch, zurückzublicken auf die oft übersehene Bedeutung des Konzepts der physischen Raum-Zeit anstelle der falschen Vorstellung des physischen Raums in der Zeit.
Wie ich soeben zusammengefaßt habe: Die Fähigkeit der Gesellschaften der Welt, den Anstoß zu der notwendigen Anhebung des Lebensstandards für das gegenwärtig bestehende Bevölkerungsniveau zu geben - von der Erhöhung der Bevölkerungszahl, die mit einem solchen Fortschritt unvermeidbar verbunden ist, einmal abgesehen - hängt ab von der Steigerung der Kraft pro Kopf und pro Quadratkilometer, und diese Kraft wird anhand der qualitativen Steigerung der wirkenden Energieflußdichte der verwendeten Kraftquellen gemessen.
Diese Notwendigkeit lenkt die Aufmerksamkeit auf die damit verbundene Herausforderung des Übergangs von der gegenwärtig scheinbaren Obergrenze der benötigten Kraftquellen, von der Kernspaltung zur Anwendung der Kernfusion. Allein das Vorhandensein dieser wachsenden Herausforderung bezüglich der Erfordernisse des Planeten insgesamt bedeutet einen Übergang vom Menschen, der mehr oder weniger durch die Bedingungen auf der Erdoberfläche beschränkt ist, zum Menschen, der den erdnahen solaren Raum funktionell beherrscht. Die wahre Bestimmung des Menschen sollte unsere Gattung ins Reich der Sterne bringen.
Wenn man die Realisierung einer Antwort auf diese wachsende Herausforderung auch nur in Betracht zieht, bedeutet das, daß die Menschheit von einer radikal neuen Vorstellung von „Infrastruktur“ eingeholt wird, sobald wir anfangen, uns in voraussichtliche Lebensräume jenseits der geschützten Umgebung auf der Oberfläche unsere Planeten zu bewegen.
Wir müssen dann in Begriffen von „künstlichen Umgebungen“ denken, die uns im Sonnensystem und anderen Räumen, die für Menschen „natürlicherweise“ unbewohnbar sind, einen ähnlichen „Schutz“ gewähren, wie wir es heute mit der Vorstellung einer „bewohnbaren Umwelt“ verbinden.
Für Personen, die wirklich qualifiziert sind, über solche Fragen zu sprechen, ist diese Vorstellung heute prinzipiell durchaus zugänglich, auch in einer Zeit, in der wir die Einzelheiten solcher Fälle intellektuell noch nicht gemeistert haben. Für solche Denker liegt es nicht jenseits ihres Fassungsvermögens, einzuschätzen, welche Produktivitätsraten und Steigerungen der „Energieflußdichte“ notwendig sind, um über eine vorläufige Siedlung auf dem Mars nachzudenken. Dies erfordert u.a. eine rasche Folge wissenschaftlicher Revolutionen im Übergang zu einer „Periodentafel“ der Singularitäten der kosmischen Strahlung anstelle eines immer noch der Teilchen-Tradition verhafteten Periodensystems. Im übrigen bedeutet es eine Änderung des Selbstverständnisses des Menschen: Der menschliche Geist muß sich aus dem Schmutz der naiven Sinnesgewißheit erheben - so wie dies vorweggenommen ist in der Entdeckung der universellen Gravitation durch Kepler und in William Empsons Konzept der Wirksamkeit des physischen Prinzips der Metapher, das in den Entdeckungen von Kepler, Leibniz, Riemann, W.I. Wernadskij u.a. bereits klar zum Ausdruck kam.
Wie ich in früheren Schriften schon betont habe, ist die Funktion der „Infrastruktur“ nicht die einer Ergänzung der Produktion. Infrastruktur ist der Aufbau der physischen und verwandten Grundlagen für die Schaffung und Aufrechterhaltung einer bestimmten Bandbreite der unmittelbaren Produktivität pro Kopf und pro Quadratkilometer auf qualitativ höheren Niveaus des Äquivalents von „Energieflußdichte“.
So wäre es beispielsweise unmöglich, mit „Solar-“ oder „Windkraft“ den gegenwärtigen Entwicklungsstand der heutigen Weltbevölkerung aufrechtzuerhalten. Wie die Herausforderung, die gegenwärtige Bevölkerung Asiens und Afrikas zu erhalten, zeigt, ist ohne den in die Infrastruktur einer Gesellschaft (und der Welt insgesamt) eingebetteten „Unterbau“ nuklearer und höherer Energieflußdichte schon das derzeitige Niveau der Weltbevölkerung gefährdet. Deshalb ist es richtig, wenn man der beschleunigten Entwicklung der Kernspaltung und ähnlicher Quellen allgemein verfügbarer Kraft mit hoher Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer Priorität gibt, weil ohne sie das derzeitige Bevölkerungsniveau der wichtigsten Nationen Asiens nicht möglich wäre.
Die bisherigen Stufen des Fortschritts waren die Seefahrerkultur, dann die Gesellschaften an den Flußufern, womit die Arbeitsproduktivkräfte auf ein höheres Niveau als bei der reinen Seefahrergesellschaft stiegen, dann die sonst unmögliche Erweiterung der „Plattformen“ allgemeiner Produktivität an den Flußufern durch die transkontinentalen Eisenbahnen, und nun die Entwicklung von Magnetschwebebahnen für den Transport von Menschen und Fracht (anstelle des Langstreckentransports mit Lastwagen, der als Ersatz für die Eisenbahn sehr ineffizient ist). Der Aufbau allgemein verbesserter Wassersysteme, wofür der wohldefinierte Entwurf des NAWAPA-Projekts typisch ist, würde einen qualitativen Sprung der Produktivkräfte der Arbeit und der Qualität der Umwelt für die Arbeit und das Leben der Menschen bedeuten.
In ähnlicher Weise müssen wir für die Erforschung des erdnahen Weltraums oder des interplanetaren Raums höhere Grade an Energieflußdichte erreichen, die wir brauchen, um mit Erfolg eine künstliche, erdähnliche Umgebung für das Leben von Menschen und Pflanzen in solchen neuen, außergewöhnlichen Regionen zu schaffen. Die Probleme der geringeren Schwerkraft auf dem Mond oder dem Mars oder in Raumstationen in der Umlaufbahn um die Erde sind bloß erste Beispiele dafür, für welche künftigen Systeme wir Energiequellen brauchen, die gemessen an ihrer Energieflußdichte weit über alles hinausgehen, was derzeit als machbar gilt. Der Mensch im Sonnensystem oder als Bewohner unserer Galaxie – das ist die Herausforderung, die wir im Lauf dieses Jahrhunderts und weit darüber hinaus bewältigen müssen.
Meine gegenwärtige Einschätzung geht von der Erkenntnis aus, daß die Vereinigten Staaten und Europa in der Zeit seit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy systematisch ruiniert wurden. Der große kulturelle Verfall in den folgenden Jahrzehnten führte zum Niedergang der Arbeitsproduktivkraft pro Kopf und pro Quadratkilometer in Nordamerika sowie West- und Mitteleuropa. Die intellektuellen Kräfte der heranwachsenden Generationen und der jungen Erwachsenen sind auf ein Niveau weit unter dem der amerikanischen und europäischen Arbeitskräfte in den sechziger und siebziger Jahren gesunken.
Es wird zwei Generationen massiver Investitionen in eine richtig definierte „grundlegende wirtschaftliche und soziale Infrastruktur“ erfordern, um den Verlust an intellektuellen und ähnlichen Kräften, den die jetzigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlitten haben, wieder auszugleichen. Der kulturelle Verfall in Nordamerika und Europa unter dem Einfluß der „grünen“ kulturellen Seuche, welche die geistige Entwicklung der jungen Menschen in den Generationen seit den 68ern zusammenbrechen ließ, muß energisch umgekehrten werden. Es wird ein Vierteljahrhundert dauern, bis die sozialen und intellektuellen Folgen dieser Dekadenz der letzten dreißig Jahre so weit bewältigt sind, daß man den gewaltigen, tiefgreifenden kulturellen Schaden für die Bevölkerung seit den Jahren des „Vietnamkriegs“ ausgleichen kann und wir davon ausgehen können, daß eine Bevölkerung vorhanden ist, die wieder allgemein die Qualität und das Tempo des Fortschritts erreichen kann, wie es vor den kulturschädlichen Folgen der „Nixon-„ und „Carter-Jahre“ noch möglich war.
Trotz dieser Schwierigkeiten wird aber eine Minderheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter im weiteren Sinne zur Verfügung stehen, die den Weg für die Entfesselung der großen wissenschaftlichen und vergleichbaren kulturellen Sprünge bereiten kann, auf die wir in den kommenden fünfzig bis siebzig Jahren abzielen müssen.
Die sozialen Aspekte eines solchen in Aussicht stehenden Programms für den Rest dieses Jahrhunderts werden dadurch definiert, daß große Infrastrukturprojekte in der Art des Tennessee-Valley-Projekts und des Manhattan-Projekts der Ära Franklin Roosevelt mit Vorrang betrieben werden. Man hat uns gezwungen, „abzubauen“, statt weiter den Fortschritt der Produktion in Landwirtschaft und Industrie zu betonen, wie bis zum Ende der sechziger Jahre. Vor allem ab ungefähr 1968 wurden unsere Industrie und Infrastruktur kaputtgemacht, als wäre ein Golem Amok gelaufen. Wenn wir vernünftig sind, müssen wir das Hauptgewicht auf massive Bundesprogramme legen. Den Schwerpunkt sollten dabei revolutionäre Projekte für die Grundinfrastruktur der Wirtschaft bilden, wie das dringend notwendige und jederzeit startbereite NAWAPA-Projekt, das von Anfang an darauf angelegt war, die Arbeiten im großen Stile anzugehen. Die Rolle des Automobils wird auf den täglichen oder gelegentlichen Gebrauch für kürzere Strecken reduziert werden, während ein neues Netz moderner Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen oder Magnetschwebebahnen den Vorrang erhält. Große Infrastrukturprojekte wie diese werden die „Nachfrage“ erzeugen, die den Markt für die Produkte der Landwirtschaft und der Industrie schafft. Die plötzliche und strikte Durchsetzung eines Glass-Steagall-Gesetzes wird zweifellos die meisten Hochstapler der Wallstreet und der State Street auslöschen. Gleichzeitig werden die regionalen Geschäftsbanken auf der Grundlage, daß die Verpflichtung der Bundesregierung und anderer zur Unterstützung der Finanzschwindler abgeschafft wurde, eine Flut an Bundeskrediten möglich machen, die zur Finanzierung dieser großen Infrastrukturprogramme wie auch der Landwirtschaft, Farmen usw. notwendig sind, die aus diesem kreditgetriebenen Markt den Nutzen für die Stimulierung der Nettoproduktion von Gütern und von wesentlichen Dienstleistungen ziehen.
Mit einer solchen, plötzlichen und umfassenden Änderung der Politik, zurück zu der Politik, dank derer die Vereinigten Staaten z.B. bei der Jahrhundertausstellung 1876 die Welt in Erstaunen versetzte, wird Amerika aus dem Abgrund der Verzweiflung herauskommen. Wir werden nicht plötzlich reich sein, aber wir werden produktiv leben im Gefühl der Freiheit und einer wiederhergestellten Sicherheit, weg von dem Friedhof der verlorenen Hoffnungen, denen die große Mehrheit unserer Bürger jetzt nachtrauert.
Mit dieser Reform auf der Grundlage sowohl von Glass-Steagall als auch der Rückkehr zu einem Kreditsystem mit festen Wechselkursen zwischen den dazu bereiten Nationen werden wir daran gehen, die großartigen Leistungen der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts vorzubereiten.
Im Rahmen eines solchen Programms werden wir in der Lage sein, dem Zeitalter der langen Kriege zu entkommen, das der britische Prinz von Wales Albert Edward im Weltmaßstab eingeläutet hatte.
Wird fortgesetzt
Anmerkungen
11. So hatte auch die Ermordung von US-Präsident William McKinley 1901 nachhaltige Wirkungen auf die amerikanische Präsidentschaft, bis 1933 Präsident Franklin D. Roosevelt ins Amt kam.
12. Siehe Archytas’ außergewöhnlich Entdeckung der Verdopplung des Würfels.
13. Eratosthenes bestimmte den Umfang der Erde mit Hilfe von Meßvorrichtungen, die in Nord-Süd-Richtung zwischen Assuan und Alexandria in Ägypten den Schattenwurf der Sonne bestimmten.
14. Zum Verständnis von Empsons Argument beachte man auch das Shakespeare-Bild in den Kreisen Abraham Kästners, darunter Anhänger Kästners wie Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, und die Kreise um Friedrich Schiller. Meine ontologische Definition menschlicher Kreativität ist entscheidend für das Verständnis der tieferliegenden Fragen. Der Kult der sogenannten „mathematischen Physik“, der nach 1716 durch den Einfluß von Abt Antonio S. Conti weite Verbreitung fand, negierte die schöpferischen Geisteskräfte, die im Bereich der klassischen Kunst liegen, doch im Herrschaftsbereich der sogenannten „mathematischen Physik“ des als Person anständigen David Hilbert oder des völlig abstoßenden Bertrand Russell als wirklich universelle Prinzipien nicht vorkommen.
15. Es ist wichtig, an dieser Stelle dieses Kapitels Wert auf eine strenge Verwendung des Begriffs „Empirismus“ zu legen. Er bezeichnet die Doktrin Paolo Sarpis, das zentrale Dogma des britischen Liberalismus („Empirismus“), wie es Adam Smith in seiner „Theorie der moralischen Empfindungen“ von 1759 als das zentrale Prinzip der Ökonomie präsentiert: „Die Natur hat uns zu diesen weitgehend durch die ursprünglichen und unmittelbaren Instinkte gebracht. Hunger, Durst, die Leidenschaft, welche die beiden Geschlechter vereinigt, die Freude am Vergnügen und die Furcht vor Schmerz veranlassen uns, diese Mittel um ihrer selbst willen einzusetzen, ohne irgendwelche Rücksicht darauf, daß sie auf jene wohltätigen Ziele hinführen, welche der große Lenker der Natur durch sie herbeiführen wollte.“
Deshalb definieren im Empirismus die statistische Wahrnehmung von Lust und Schmerz die gesamte Methode für den Begriff der Prinzipien der Wirtschaft. Deshalb sind alle meine bekannten Gegner unter den Wirtschaftsprognostikern in dem gesamten Zeitraum von 1956-2010, in dem ich Prognosen gemacht habe (anstatt solcher offensichtlich dummen Meinungen, die man „statistische Vorhersagen“ nennt), ausnahmslos gescheitert.
16. Vor allem nachdem Conti Nachrichten erhalten hatte, die den Tod von Gottfried Leibniz bestätigten.
17. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, der hier im abschließenden Teil dieses Berichtes hervorgehoben werden muß.