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Im Südosten Mexikos gibt es reiche Wasservorkommen, aber der Norden und die Mitte des Landes sind sehr trocken. Drei Viertel der Bevölkerung leben jedoch in diesen trockenen Regionen, und dort herrscht akuter Wassermangel. In den sechziger Jahren wurden zwei detaillierte Pläne ausgearbeitet, wie man Wasser nach Norden bringen könnte.
Der Plan PHLINO (Plan Hidraulico del Noroeste) sieht vor, einen Teil des Wassers, das in fünf Flüssen von den Bergen der Sierra Madre nach Westen in den Pazifik fließt, nach Norden umzuleiten. Der Plan umfaßt verschiedene Staudämme, Tunnel (Pipelines) und Kanäle sowie an einigen entscheidenden Stellen Pumpstationen, um Wasser bis ganz in den Norden nach Sonora (nahe der Grenze zu den USA) zu leiten.
Der Plan PHLIGON (Plan Hidraulico del Golfo Norte) für die östliche Seite des Landes am Golf von Mexiko sieht vor, Wasser aus vier großen Flüssen im Südosten umzuleiten: Grijalva-Usumacinta, Paploapan, Coatzacoalcos und Tonala - der größte, zweit-, dritt- bzw. sechstgrößte Fluß des Landes. Dies soll entlang der Bundesstaaten an der Golfküste nach Norden bis zur Grenze nach Texas mit dem Becken des Rio Bravo transportiert werden. Auch hier braucht man Staudämme, Tunnel (Pipelines) und Kanäle sowie an einigen entscheidenden Stellen Pumpstationen.
Das Wasserkraftpotential dieser Flüsse ist beträchtlich, die jetzt vorhandene Stromerzeugung aus Wasserkraft von 11 GW - bei einer Gesamtstromerzeugung von 50 GW - ließe sich dadurch verdoppeln. Daraus könnte man den Aufwand für die Pumpstationen zum Hochpumpen des Wassers auf höhergelegene Orte decken. Aber in Rahmen des NAWAPA-Planes, der die drei Länder Mexiko, USA (einschließlich Alaska) und Kanada einbezieht und Kernkraft für Meerwasserentsalzung und Stromerzeugung einschließt, wären diese großen Pumpen und andere Einrichtungen des Geo-Engineering ohnehin kein Hindernis mehr.
Zusammengenommen bergen diese Vorhaben das Potential, dem ganzen Land ein neues Gesicht zu geben und die jahrzehntelange erzwungene Verelendung durch die Globalisierung zu beenden. PLHINO und PHLIGON wurden auf äußeren Druck hin 50 Jahre lang auf Eis gelegt, sind aber dennoch sofort umsetzbar. Um das zu erreichen, leitet das Pro-PLHINO-Komitee des 21. Jahrhunderts aus Ciudad Obregon in Sonora eine starke Mobilisierung.
Quelle: Dennis Small, „U.S. and Mexico: Cooperate on Great Water Projects”, EIR, 7.12.2007, S. 64-73.