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Neue Solidarität
Nr. 33, 18. August 2010

Großprojekte zur Wasserumleitung
I. Afrika: Transfer vom Ubangi zum Tschadsee

Karte: www.transaquaproject.com Transfer vom Ubangi zum Tschadsee

Spätestens seit den sechziger Jahren existiert der Vorschlag, der Tschadsee-Senke Wasser zuzuführen, indem man Teile des Ubangi durch einen Tunnel in den Chari und weiter zum Tschadsee umlenkt. Der Ubangi entspringt im zentralafrikanischen Hochland an der Grenze zwischen der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo, und er mündet in den Kongo, dem nach dem Amazonas - bezogen auf die Wasserführung und das Einzugsgebiet - zweitgrößten Strom der Welt. Bereits eine geringfügige Ableitung von Zuflüssen des Kongo könnte Landwirtschaft, Fischerei und wirtschaftlicher Aktivität in dem Gebiet um den See im Herzen des Sahel wiederaufleben lassen und auf diese Weise ein neues Potential zur Begrünung von Wüstengebieten und sogar zur Verbesserung des Wetters schaffen.

In den achtziger und neunziger Jahren wurden Einzelheiten dazu durch das italienische Unternehmen Bonifica mit dem Projekt „Transaqua“ und den nigerianischen Ingenieur J. Omulu mit dem „ZCN-Plan“ ausgearbeitet. Die Kommission des Tschadsee-Beckens, in der regionale Regierungen vertreten sind, hat sich generell für das Projekt ausgesprochen.

Quellen: 1992, „Transaqua: An Idea for the Sahel“ von Bonifica, Iritecan, Grupo IRI, Rom. Auszüge im EIR-Sonderbericht „Peace Through Development in Africa’s Great Lakes Region”, 1997, S. 122-131. Eine Präsentation des Projektes finden Sie im Internet unter http://www.transaquaproject.com/video.html.