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Aus der Neuen Solidarität Nr. 8/2009

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Aus Wirtschaft und Technik

Schweden setzt ein Zeichen und beendet Ausstieg aus der Kernkraft

Am 5. Februar kündigte die schwedische Regierung eine Abkehr vom Verbot des Ausbaus der Kernkraft an, das nach dem Referendum von 1980 erlassen worden war. Sie will ermöglichen, daß die an drei Standorten betriebenen zehn Kernkraftwerke durch eine neue Generation von Reaktoren ersetzt werden. Die schwedische Entscheidung wird zweifellos die kernkraftfreundlichen Strömungen in anderen europäischen Ländern stärken, etwa in Deutschland und Italien, wo derzeit die kernkraftfeindliche Politik überprüft wird.

Nach 30 Jahren wird also die nukleare „Denkpause“ beendet. Zur Zeit des Referendums, das den Wählern nur drei Möglichkeiten bot, die allesamt gegen die Kernkraft gerichtet waren und sich nur im Zeitrahmen des Ausstiegs voneinander unterschieden, war die LaRouche-Bewegung in Schweden (die Europäische Arbeiterpartei, EAP) die einzige Partei, die für den weiteren Ausbau der Kernkraft kämpfte. Seit damals wurden zwei Kernkraftwerke stillgelegt.

Die schwedische Regierung hob auch das Gesetz gegen die Forschung und Entwicklung von Kernkraftwerken auf, das wegen seines für jede wahrhaft demokratische Gesellschaft zweifelhaften Inhalts auch als „Denkverbot“ bezeichnet wurde. Wie der Premierminister sagte, mußte das Gesetz aufgehoben werden, weil man über Krenkraftwerke nachdenken müsse, bevor man welche baut.

Der EAP-Vorsitzende Hussein Askary schlug inzwischen vor, Schweden solle als Teil eines Gesamtplanes zum Wiederaufbau der Wirtschaft sofort ein Crash-Programm zum Bau neuer Reaktoren starten. Das könne man leicht finanzieren, wenn die Regierung aufhöre, Geld in die „schwarzen Löcher des Finanzsystems“ zu werfen, statt dessen einen separaten Investitionshaushalt schaffe und die Reichsbank dazu nutze, die notwendigen Kredite zu schöpfen.

Auch in Italien wird derzeit der „Ausstieg aus dem Ausstieg“ vorbereitet. Dort wurden die Wähler im Referendum von 1987 aufgefordert, über drei Fragen im Zusammenhang mit der Abschaffung der Abläufe zur Festlegung der Standorte, der finanziellen Entschädigung der betroffenen Kommunen und der Beteiligung italienischer Produzenten an internationalen Projekten abzustimmen. Sie beantworteten alle drei Fragen mehrheitlich mit „Ja“, aber die Regierung und das Parlament interpretierten dieses Votum sehr weitgehend und froren zunächst sämtliche Pläne für den Bau neuer Kernkraftwerke ein und legten dann die vier bestehenden still.

Die jetzige italienische Regierung hat jetzt ein neues Gesetz formuliert, das bis 2020 einen Anteil der Kernkraft an der Gesamtstromproduktion von 25% vorsieht.

Eine ähnliche Entwicklung sieht man inzwischen auch in Deutschland, wo Siemens mit dem russischen Staatskonzern Rosatom über den Bau von Turbinen für den Nuklearsektor und andere Kraftwerkstypen verhandelt. Die offizielle Position von Regierung und Industrie ist bisher jedoch, der Nutzung der Kernkraft in Deutschland eine Grenze zu setzen. Das könnte ein Thema im bevorstehenden Bundestagswahlkampf werden, trotz aller Versuche der Kernkraftgegner, eine solche Debatte zu verhindern.

Philippinen: Abgeordneter zitiert den Papst gegen kernkraftfeindliche Bischöfe

Auf den Philippinen hat der Kongreßabgeordnete Mark Cujuangco ein Gesetz eingebracht, um das bisher einzige Kernkraftwerk des Landes in Bataan, das vor 23 Jahren auf Verlangen des damaligen US-Außenministers George Shultz eingemottet wurde, endlich in Betrieb zu nehmen. In einem Interview, das er dem Philippines Inquirer, der führenden Zeitung des Establishments, gab, griff Cujuangco nun die antinukleare Hysterie der Bischöfe des Landes an und zitierte u. a. Stellungnahmen von Papst Benedikt XVI. und Kardinal Renato Martino, den Präsidenten der päpstlichen Kommission Justitia et Pax, zum 50. Jahrestag der Gründung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im Juli 2007, in denen sie das Mandat der IAEA unterstützen, „den Beitrag der Atomenergie zum Frieden, zur Gesundheit und zur Prosperität auf der ganzen Welt zu beschleunigen und zu vergrößern.“

Butch Valdes, die LaRouche-Bewegung auf den Philippinen und die Bewegung „Atome für den Frieden“ auf den Philippinen, die Valdes mit aufgebaut hat, haben immer wieder auf diese Zitate hingewiesen, während die Bischöfe des Landes Teil der gedankenlosen Opposition gegen die Kernkraft waren, seit der damalige Erzbischof von Manila, Kardinal Sin, 1986 den von Teilen der damaligen US-Regierung betriebenen Putsch gegen Präsident Marcos angeführt hatte.

 

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