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Neue Solidarität
Nr. 41, 7. Oktober 2009

LaRouche: Briten treiben die USA
in die Falle von Landkriegen in Asien

Afghanistan. Lyndon LaRouche warnt nachdrücklich vor einer Ausweitung des Afghanistankriegs. Das sei ein Spiel der Briten, um die USA kaputtzumachen.

Im April 1961 besuchte der amerikanische Präsident John F. Kennedy den bedeutendsten US-Kommandeur des Zweiten Weltkriegs und Koreakriegs, Douglas MacArthur, im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel, wo der pensionierte General lebte. Im Juli 1961 folgte noch ein längeres Dinner der beiden im Weißen Haus. Aus den zahlreichen Berichten über die beiden Treffen - u.a. einem Interview mit Robert Kennedy, dem Bruder des dann schon ermordeten Präsidenten, vom 30. April 1964 - geht hervor, daß MacArthur Kennedy nachdrücklich warnte, die Vereinigten Staaten dürften sich nie wieder in einen Landkrieg in Asien hineinziehen lassen. Der junge Präsident beherzigte den weisen Rat eines der größten lebenden Soldaten seiner Zeit.

Kurz nach dem zweiten Treffen mit MacArthur sagte Kennedy seinem Mitarbeiter Walter Rostow vom Nationalen Sicherheitsrat, er sei überzeugt, daß es eine Dummheit wäre, amerikanische Bodentruppen nach Südostasien zu entsenden. Er ließ den Worten Taten folgen und wies Rostow an, den bereits erteilten Befehl, 10.000 Soldaten von der US-Basis auf Okinawa nach Vietnam zu entsenden, wieder zurückzunehmen.

Im folgenden Jahr, im Sommer 1962, schickte Präsident Kennedy den Kommandanten des US-Marinekorps, Gen. David M. Shoup, nach Vietnam, um dort die Lage einzuschätzen. Nach seiner Rückkehr berichtete Shoup dem Präsidenten: „Unter keinen Umständen sollten die USA sich an einem Landkrieg in Südostasien beteiligen.“

Damit war es entschieden. Gegen den massiven Druck seiner engsten Berater wie Verteidigungsminister Robert McNamara und Sicherheitsberater McGeorge Bundy gelangte Kennedy endgültig zu dem Schluß, daß MacArthur recht hatte. Er ließ sich nicht in die britische Falle eines Landkrieges am anderen Ende der Welt locken. Der Vietnamkrieg konnte erst beginnen, als Kennedy tot war.

Heute steht ein anderer junger US-Präsident, Barack Obama, unter ähnlichem Druck von Beratern des gleichen Schlages, einen großen Landkrieg in Asien zu führen: Er soll den 68.000 bereits in Afghanistan stationierten US-Soldaten 45.000 weitere hinterherschicken. Diese Berater sind vor allem führende Generäle wie der Kommandeur des Zentralkommandos Gen. David Petraeus und der Kommandeur der US- und NATO-Truppen in Afghanistan, Gen. Stanley McChrystal, Verfasser der kürzlich publik gewordenen 66seitigen Einschätzung der dortigen Lage.

Am 26. September hat General McChrystal formell beim Chef des Gemeinsamen Generalstabs Admiral Mike Mullen den Antrag gestellt, seine Truppen um weitere 45.000 Soldaten aufzustocken.

Diesmal sind es vor allem Außenministerin Hillary Clinton und ihr Ehemann, der frühere Präsident Bill Clinton, die Obama vor der Falle eines solchen Landkrieges in Asien warnen. Bill Clinton hat dabei, wie die Londoner Financial Times am 23. September berichtete, ausdrücklich auf die Parallelen zwischen Vietnam und Afghanistan hingewiesen.

Unser Krieg gegen das Britische Empire

Lyndon LaRouche hat sich im Zusammenhang mit Afghanistan von Anfang an auf General MacArthurs Worte bezogen, wenn er warnt, die Vereinigten Staaten sollten hier im Rahmen des britischen „Großen Spiels“ in die Falle von Landkriegen in Asien gelockt werden. Am 19. September sprach LaRouche mit Mitarbeitern über die, wie er es nannte, „grundsätzliche Frage in Afghanistan“. Wir zitieren im folgenden aus seinen Ausführungen:

„Die Vereinigten Staaten wurden seit der Ära Franklin Roosevelt weitgehend zerstört. Das wurde auch versucht, indem man die USA in Kriege verwickelte. Landkriege in Asien und an anderen Orten, aber vor allem in Asien, das war die Stoßrichtung in der Zeit nach Roosevelt.

Deshalb führen die USA auch jetzt Landkriege in Asien.

Wir sagen: Ein Landkrieg in Asien ist immer ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Diese Frage war der Grund, warum Kennedy ermordet wurde! Er war gegen einen großen Landkrieg in Asien, deswegen wurde er umgebracht! Die Mörder waren internationale Kreise, die mit den Briten zusammenhingen, konkret lief das in Dallas über die französisch- und spanischsprechende Seite.

Wir sagen: Landkriege in Asien sind das wichtigste Mittel, mit dem die Briten die Vereinigten Staaten dazu verleiten, sich selbst nicht nur in den Fuß, sondern auch in den Kopf zu schießen. Deshalb sind wir gegen Landkriege in Asien. Wenn man die Dinge von diesem Standpunkt aus betrachtet, sieht man, daß es für die Vereinigten Staaten niemals irgendeinen guten Grund gab, sich an Landkriegen in Asien zu beteiligen.

Wir führen Krieg gegen das, was wir das Britische Empire nennen. Wir haben keinen anderen Grund, gegen irgend jemand anderen Krieg zu führen, es sei denn zur Verteidigung gegen einen Angriff fremder Truppen. Aber wir Amerikaner sind Dummköpfe, weil wir uns von den Briten immer wieder verleiten lassen, uns zum größeren Ruhm des Britischen Empire selbst fertigzumachen, indem wir Landkriege in Asien führen!

Versetzen wir uns zurück in die Zeit Mitte der sechziger Jahre und betrachten die Lage vom folgenden Standpunkt: Kennedy versuchte, nach den früher angerichteten Schäden die US-Wirtschaft wiederzubeleben, und er wurde in verschiedene Dinge hineingezogen. In der Frage des Landkriegs in Asien stellte er sich quer und sagte nein. Er sagte ,Nein’ zu McNamara und allen diesen Kerlen. Und er wurde deshalb umgebracht! Und dann führten wir Amerikaner einen Landkrieg in Asien. Denn [Präsident Lyndon B.] Johnson hatte Angst, daß sie auch ihn umbringen würden. Und wir blieben bis 1975 in Indochina.

Dann hatten wir die Irakkriege, das ist auch Landkrieg in Asien. Wir wurden hineingezogen in den sog. arabisch-israelischen Konflikt, das ist praktisch auch ein permanenter Landkrieg in Asien. Dies ist ein ganz zentraler Aspekt, denn wir sind mental viel mehr an dieser arabisch-israelischen Angelegenheit beteiligt als an den Kriegen, an denen wir mit Soldaten beteiligt sind. Es bestimmt unsere Mentalität! Seht euch an, wie sich der Kongreß verhält, seht euch an, wie sich die Politiker verhalten. Landkrieg in Asien ist die Ideologie, die uns korrumpiert und ruiniert!

Einige wollen in Hinsicht auf diesen Landkrieg in Asien einen Kompromiß schließen. Einige Leute wollen einen Kompromiß mit Obama darüber. Deshalb haben wir diesen seltsamen ,Stillstand’ mit McChrystal, während der Krieg weiter gärt wie eine schwärende Wunde. Und da ist die ganze Debatte, ,wer unser Feind ist’. Man arbeitet mit einer Liste von Feinden, gegen die wir die USA angeblich verteidigen. In Wirklichkeit haben wir nur einen einzigen Feind: das Britische Empire!

Und da kommt das Problem: Die Leute verstehen nicht die historische Frage - es steht in unserer Verfassung - des Konflikts zwischen einem Kreditsystem, also dem System unserer Verfassung, und einem monetären System, das ein imperialistisches System ist. Darum geht es! Das war und ist innenpolitisch der Streitpunkt, z.B. mit der Wall Street, in der Bankenfrage usw. Die Frage Kreditsystem contra Währungssystem ist die Frage, ob die Vereinigten Staaten als Republik souverän sind - oder ob sie nur eine Art Flickenteppich sind, den irgendwelche Imperialisten zusammennähen.“

Der Koreakrieg

Später antwortete LaRouche auf eine Frage nach dem Koreakrieg:

„Es war provoziert, aber der eigentliche Grund war, daß man Douglas MacArthur ausschalten wollte. Denn die Briten hatten im Zweiten Weltkrieg im Pazifik gegen MacArthur verloren. Insbesondere hatte sich Australien auf die Seite der Vereinigten Staaten und MacArthurs und gegen die Strategie Churchills in der Region gestellt.

Dann kam Truman, und Churchill verleitete Truman zum Abwurf der Atombomben auf Japan - die einzigen beiden Bomben, die wir hatten, und das waren Prototypen. Dabei war Japan schon besiegt! Truman und Churchill verzögerten dazu sogar den Friedensschluß, der bereits über den Vatikan mit Japan und dem Mikado ausgehandelt worden war, damit sie zwei Atombomben auf die Zivilbevölkerung in Japan werfen konnten. Denn sie wollten nicht, daß der Sieg MacArthur zugeschrieben würde. Dann wurde unter der Regierung Truman im Dienste Churchills MacArthurs Einfluß durch den Koreakrieg praktisch zunichte gemacht.

Und genau diese Vorgeschichte ist einer der Gründe, warum MacArthur Kennedy riet, daß die Vereinigten Staaten keinen Landkrieg in Asien führen dürften.“

js

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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Afghanistan: Heroinfabrik der „Rauschgift AG“
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LaRouche in Indien: Londons Terror durch Vier-Mächte-Bündnis bekämpfen
- Neue Solidarität 51/2008

Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
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